Blanche 01 – Der Erzdämon von Jane Christo [Rezension]

Die junge Blanche ist nach Paris zurückgekehrt, um den Tod von Wayne zu rächen. Wayne war ihr väterlicher Freund und Mentor. Er wurde verraten und bei einem Bombenanschlag getötet. Seine Seele, die er schon vor Jahren an Saetan verkauft hatte, landet jedoch nicht wie abgesprochen in der Hölle, sondern in einer Art Zwischenwelt. Saetan lässt keinen Vertragsbruch gelten und schickt seinen Erzdämon Beliar zu Blanche, um die versprochene Seele einzufordern, notfalls nimmt er auch ihre eigene. Beliar gibt Blance für die Übergabe vier Tage Zeit. Doch die Frist verstreicht ungenutzt, denn plötzlich nehmen Ereignisse ihren Lauf, mit denen niemand gerechnet hat – am wenigsten Blanche.

Paris ist der Schauplatz dieses Romans. Die Handlung spielt nicht in den Straßen und Vierteln, in denen sich die Reichen und Schönen tummeln, sondern in den heruntergekommenen Stadtbezirken und Gassen, in denen Mafiabosse blutig und brutal um die Hierarchie kämpfen.

Nicht fühlen! Konzentrieren! Fokussieren! So hatte Wayne Blanche gedrillt, damit sie in diesem Umfeld überleben kann. Eiskalt und schnell reagieren und jegliche Gefühle ausblenden, lautet ihr Motto in den Fußstapfen des Profikillers, in denen sie sich nur in wenigen Augenblicken Emotionen erlaubt. Bevor sie ihre Gefühle zu überwältigen drohen, legt sie sie wieder auf Eis.

Ausgerechnet einer der Höllenfürsten, ein Erzdämon, vermag nun diese Barrieren zu durchbrechen.

Fluchend, nach allen Seiten kratzend und beißend, ist Blanche eine außergewöhnliche Heldin. Ihr Weltbild gerät erheblich ins Wanken, als sie feststellen muss, dass noch eine andere Welt als die ihr bisher bekannte existiert – die Welt der Engel und Dämonen. Doch sie wäre nicht Blanche, wenn sie das wirklich aus der Bahn werfen würde.

Sie traut niemandem, nicht einmal sich selbst, als sie beginnt, heftig auf Beliar zu reagieren. Seltsamerweise fühlt sie bei ihm zum ersten Mal in ihrem Leben so etwas wie Geborgenheit und Liebe. Wer kann auch einem trotz unzähliger Narben gutaussehenden Dämon widerstehen, der nach frischem Kaffee und Zimt duftet?

Beliar war ein Warlord. Nachdem ihn Gott fallen gelassen und Saetan sich seiner angenommen hatte, wütete er zornig und grausam unter den Menschen. Doch die Dämonenwelt veränderte sich und auch Belair verspürt durch den Kontakt zu Blanche plötzlich Gefühle, die er nie mehr für möglich gehalten hätte. Sie lässt ihn auf die Liebe hoffen und den harten und schmerzhaften Weg, sich aus Saetans Klauen zu befreien, beschreiten.

Zoey, ein Bösewicht, der Blanche seit ihren Kindertagen Alpträume bereitet, hat sich auch auf einen Tanz mit dem Teufel eingelassen und macht ihr immer wieder das Leben schwer. Ihn endlich zu beseitigen, ist ihr primäres Ziel. Doch immer wieder entkommt er seiner gerechten Strafe.

Jane Christo lässt uns kaum Zeit zum Atmen, wenn sie uns durch die Straßen von Paris jagt. Durch die direkte Sprache, die wunderbar zu Blanche, ihrer Vergangenheit und das Milieu in dem sie sich bewegt, passt, kann man so richtig intensiv in die Geschichte eintauchen. Uns fliegen schon mal Kugeln und Granaten um die Ohren, denn Machtkämpfe unter rivalisierenden Mafiabossen sind eben kein Kindergeburtstag, besonders, wenn dann noch einige Höllenfürsten mitmischen. Ehrlich und unverfälscht, mit Enthüllungen, die überraschender nicht sein können und gut ausgearbeiteten Nebencharakteren, die einem ans Herz wachsen, wird dieser Roman zu einem phantastischen Lesegenuss. Die Dialoge zwischen den Protagonisten sind manches Mal humorvoll und rührend zugleich.

Die Autorin hat wunderbar beschrieben, wie Blanches Eispanzer langsam aber unaufhörlich schmilzt, wie sie sich schrittweise für IHREN Erzdämon öffnet, aber trotzdem nicht ganz von ihren Prinzipien abweicht und sogar einem Erzengel Paroli bietet.

Authentisch, spannend und mitreißend bis zur letzten Seite. Ein wahrer Pageturner!

Auf den 2. Teil freue ich mich schon, denn ein paar sehr wichtige Fragen sind offen geblieben.
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Der Lesekreis bedankt sich bei Angie für die ausführliche begeisterte Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Blanche – Der Erzdämon von Jane Christo umfasst 210 Seiten. Die Taschenbuchausgabe ist im April 2012 im Sieben Verlag für 14,90 Euro erschienen.

Kurzbeschreibung
Es ist nicht einfach, bei einem Profikiller aufzuwachsen, der seine Seele an den Teufel verkauft hat. Doch als Blanches väterlicher Mentor stirbt, muss sie beweisen was in ihr steckt. Sie wird vom Erzdämon Beliar aufgesucht, der von ihr verlangt, dass sie die Schulden ihres Mentors bezahlt, denn dieser ist nach seinem Ableben nicht wie verabredet in der Hölle erschienen. Beliar übt eine starke erotische Anziehungskraft auf sie aus, und als sich der Dämon in sie verliebt, wird es kompliziert. Um Blanches Vertrauen zu gewinnen, wendet sich Beliar gegen Saetan und nimmt den Kampf mit dessen Höllenfürsten auf, während Blanche ihre eigene Schlacht schlagen muss. Die Welt, die sie kannte, existiert nicht länger, und sie muss sich entscheiden, ob sie leben, oder untergehen will. Ob sie aufgibt, oder sich ihren Gefühlen für den Dämon stellt.

Über die Autorin
Jane Christo arbeitet seit Mitte der 90er in der Medienindustrie. Dort ist sie zuständig für PR, Presse- und Werbetexte, sowie für die Redaktion von Kunden- und Mitarbeiterjournalen.
Mit dem Roman Blanche – Der Erzdämon legt sie ihr Debüt als Urban Fantasy Autorin vor.

Teil 2 der Trilogie, der diesen Herbst beim Sieben Verlag erscheinen wird, ist bereits in Vorbereitung.

Mehr über die Autorin unter facebook.com/JaneChristo oder auf ihrem Blog: JaneChristo.blogspot.com

13 Gedanken zu „Blanche 01 – Der Erzdämon von Jane Christo [Rezension]

  1. Wohooooooooooooo das klingt ja super!!! Toll geschrieben und klingt wirklich begeistert.. Super.

  2. Blanche ist eigentlich ein Mensch ohne besondere Gaben. Man erfährt auch zu Anfang nicht, wer ihre Eltern sind, nur dass sie bis zu ihren 8. Lebensjahr in einem Waisenhaus gelebt hat, wo sie ziemlich… also da würde ich nichtmal einen Hund hinschicken… 🙁 Sie ist da abgehauen und lebte auf der Straße… mit ACHT Jahren! Aber im Laufe der Geschichte erfährt man dann wer ihr Vater ist. Wow kann ich da nur sagen und von der Mutter weiß man noch nix. Das kommt dann wohl im 2. Teil. 😀

  3. Noch nicht.. würde ich mal sagen, da wird in der Richtung bestimmt noch was kommen. Blanche ist übrigens auch nicht ihr richtiger Name, der kommt erst fast am Schluß. 😉 Sie ist hübsch, hat lange dunkle Haare, ist nicht zu groß, ihre Augen sind sehr bemerkenswert, blauviolett. Aber das wird auch zum Glück nicht pausenlos beschrieben. Man findet das so nach und nach raus. 😉

  4. Irgendwie muss sie ja „besonders“ sein – auch wenn man im Alter von acht Jahren auf der Straße lebt, wird man ja nicht zwangsläufig zur Profikillerin. 😉 Ach ja, was ist eigentlich ein „Warlord“? Ich mag das übrigens total, wenn sich in Büchern erst nach und nach stimmige Bilder ergeben.
    LG

  5. Also sie hat ja nicht lange alleine auf der Staße gelebt, sie hatte einen Beschützer. Und als der “ nicht mehr war“, hat dieser Wayne sie zu sich genommen. Und das mit dem Profikiller, also es gibt ja solche und solche, ne 😉 Und von dem Erzdämon sag ich mal lieber nichts, sonst kann ich nicht mehr aufhören. Nur soviel, er hat Flüüüügel die einen beschützend umschlingen und eine „zartbittere Samtstimme“ und war eigentlich einmal ein… so, mehr wird nicht verraten! 😀
    Dieses Buch kann man wirklich schlecht aus der Hand legen, weil… es kommt öfter anders als man denkt. Du solltest es lesen!

  6. ja, irgendwie klingst du so begeistert, dass ich es mir wohl bestellen muss… aber ich liebäugle gerade mit dem ersten Teil aus meinem aktuellen Artikel… 😉 schon gelesen?

  7. ups erwischt, dolce ich habe auch schon drüber nachgedacht, wenn die Bücher so „heiss begehrt“ sind 😀

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