Plötzlich Mensch von Mary Anne Raven [Rezension]

Wie fühlt man sich, wenn einem plötzlich die übernatürlichen Kräfte und die Unsterblichkeit genommen werden und man wieder vom Geschöpf der Nacht zum schnöden, verletzlichen Menschen degradiert wird? Nicht so gut, musste Dean Billius Grimes, ein sehr selbstbewusster Vampir, der sich nie um Gesetzte und Moral scherte, plötzlich am eigenen Leib erfahren. Für ihn waren bis dato die Menschen nur Beute und Nahrung. Bis zu jener schicksalhaften Begegnung in einem Park mit Clara, die ihm leider zum Verhängnis wird.

Clara lebt seit vielen Jahren gefangen in einem goldenen Käfig bei einer fragwürdigen Sekte, den Kindern des Lichts. Als ihr die Flucht gelingt, wird sie fast für den Vampir Dean zu einer schmackhaften Mahlzeit. Doch es kommt anders und was dann geschieht, hat für beide einschneidende Konsequenzen.

Das erste, zufällige Zusammentreffen von Dean und Clara nimmt ein unverhofftes, recht blutiges Ende. Besonders für Dean, der sich nach einem plötzlichen Blackout in einer für ihn dramatischen Situation wiederfindet. Zudem bekommt er auch noch eine ordentliche Tracht Prügel von der menschlichen, ach so zarten Clara. In Clara schlummert nämlich eine Kraft, die von skrupellosen Sektenanhängern schamlos ausgenutzt wird.

Obwohl Dean nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten die Annehmlichkeiten des Menschseins genießt, bleibt sein vorrangiges Ziel wieder ein Vampir zu werden und nur Clara kann ihm dabei helfen. Doch je länger er mit ihr zusammen ist und sie vor ihren Verfolgern beschützt, umso tiefer werden seine Gefühle für sie. Aus anfänglicher gegenseitiger Abneigung wird im Lauf der Geschichte eine tiefe Zuneigung und in Dean wachsen Zweifel, ob es wirklich so erstrebenswert ist, wieder zu einem unberechenbaren Geschöpf der Nacht zu werden.

Sehr eindrucksvoll und bildhaft hat Mary Anne Raven eine ganze Palette mystischer Geschöpfe, die sich in dieser Geschichte tummeln, beschrieben. Schmunzelnd überlegte ich so manches Mal beim Lesen, welches außergewöhnliche Wesen mich auf der nächsten Seite wohl erwarten würde. Interessant sind die Rückblenden, die die Autorin gut platziert immer wieder einstreut, um Deans vergessene Vergangenheit zu beschreiben und Einblicke in seinen Charakter als Mensch dem Leser nahe zu bringen. Luminis, ein sehr mächtiges und tödliches Geschöpf, gefangen im Körper einer jungen Frau, ein Siegel, das unter keinen Umständen gebrochen werden darf, verblendete Mitglieder einer nur auf Profit ausgerichteten obskuren Sekte, eine gute Priese Humor und eine sehr schöne Liebesgeschichte mit einem sympathischen Paar sind die feinen Zutaten, die die Autorin Mary Anne Raven geschickt in eine spannende Geschichte verwebt.

Plötzlich Mensch†œ hat mich sehr gut unterhalten, nur mit dem abrupten Ende der Geschichte kann ich mich persönlich nicht so recht anfreunden. Es erscheint mir doch ein bisschen übereilt und unvollendet. Aber vielleicht hat sich die Autorin nur eine Option für einen 2. Band offengelassen, was mich ein bisschen versöhnen würde, denn die Geschichte hat noch viel Potenzial.

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Angie für diese gelungene Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplars.

Kurzbeschreibung
Taschenbuch: 220 Seiten, Sieben-Verlag (März 2014)
Unbeschwertheit, Abgeklärtheit und Arroganz sind Grundeigenschaften eines Vampirs. Dean Billius Grimes genießt seine sorgenfreie Existenz als Untoter ohne Reue. Er kümmert sich herzlich wenig um Gesetze oder Moralvorstellungen, sind ihm doch Kraft, Stärke und Überlegenheit gegenüber allen Menschen und Kreaturen zu eigen. Clara ist verzweifelt und entflieht den Klauen ihrer Gefangenschaft, nur, um ausgerechnet Dean zu begegnen. Ihr Zusammentreffen ist schicksalhaft und löst eine Kette von Ereignissen aus, die Clara und Dean nicht nur in das gefährlichste Abenteuer ihres Lebens, sondern auch in einen Strudel aus Leidenschaft, Vertrauen und Liebe zieht, in dessen Sog sie zu zerbrechen drohen.

Über die Autorin
Mary Anne Raven wurde 1982 in einem kleinen beschaulichen Ort am äußersten Zipfel Ostwestfalens geboren, der obwohl er im Zentrum Deutschlands liegt, gut 1 Stunde von jeder Autobahn entfernt ist.
Bei so viel Landschaft und so wenig Leuten bleibt viel Raum zum Träumen und für spannende Geschichten. Daher sind Bücher jeglicher Art schon seit Kindesbeinen an ihre treuesten Begleiter. Ebenso wie die Musik und das Theater, denen sie genauso gern lauscht und zusieht, wie es sie immer wieder selbst auf „die Bretter, die die Welt bedeuten“ treibt, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Ideen.
Im Konflikt zwischen dem Herz und ihrem Beruf als Gestalterin findet ihr Leben momentan im ständigen Wechsel zwischen der Ostsee und dem Lipperland statt, was viele Stunden „on the road“ bedeutet und damit viel Zeit zum Brainstormen und Kreieren neuer phantasievoller Geschichten lässt.
Quelle: Sieben Verlag

Geliebter Krieger: Drachenclan 1 von Paige Anderson [Rezension]

Geliebter KriegerMercy ist mit ihrem Ziehsohn Max schon einige Jahre vor einem unbekannten Feind auf der Flucht. Immer wieder ist sie gezwungen, ihre Identität zu ändern und unter ärmlichen Verhältnissen zu leben um nur nicht aufzufallen.

Als sie eines Tages in einer dunklen Gasse von einem rotäugigen, mystischen Wesen angegriffen wird, kommt ihr ein gutaussehender großer Mann zur Hilfe und entführt sie kurzerhand auf ein Anwesen, das seltsamer nicht sein kann. Darian, ihr Retter und sein Clan offenbaren ihr eine Welt, die sie nie für möglich gehalten hat, obwohl, wie sich nach einiger Zeit herausstellt, sie längst ein wichtiger Teil davon ist.

Zunächst steht Mercy, die lange auf sich allein gestellt war und von schrecklichen Visionen heimgesucht wurde, den Kriegern sehr skeptisch gegenüber. Nur zögerlich fasst sie Vertrauen zu ihnen. Doch einer schafft es, ihr Herz zu erobern. Darian, der schwer mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat und dabei in einem emotionalen Abgrund zu versinken droht, findet in Mercy nicht nur den rettenden Anker und ruhigen Pol, sondern auch seine Gefährtin. Allerdings muss dieser starke und mächtige Drachenkrieger, ausgestattet mit den typischen Allüren eines Alphamännchens, lernen, dass seine geliebte Mercy nicht das vor allem zu beschützende schwache Geschlecht ist und sich durchaus selbst zu wehren weiß.

Mercy erfährt endlich etwas über ihre Herkunft und lernt mit ihrer selten Gabe in die Zukunft zu sehen umzugehen und ihre Magie in die richtigen Bahnen zu lenken. Es ist sehr faszinierend zu erleben, wie sie im Laufe der Geschichte an innerer Stärke gewinnt und ihre Ängste bezwingt.

Als die Ordnung in der magischen Welt durch einige schreckliche Ereignisse erschüttert wird, wird die Loyalität der Drachenkrieger auf eine harte Probe gestellt und lässt sie an ihren bisherigen Missionen zweifeln. Jeder einzelne von diesen respektablen Kriegern, egal ob männlich oder weiblich, ist etwas ganz Besonderes. Ihre Kraft und Stärke, ihr Sinn für Gerechtigkeit zeichnen sie aus. Trotz ihrer persönlichen Macken stehen sie für einander ein und würden sogar ihr eigenes Leben nicht schonen, sollte jemand es wagen, ihre „Familie†œ zu bedrohen oder gar anzugreifen.

Doch dann wird plötzlich der Drachenclan, der die Menschen seit Jahrhunderten vor bösartigen mystischen Wesen beschützt, Ziel von mörderischen Angriffen…

Die Idee, in jeder Hinsicht eindrucksvolle Krieger beschützen die Menschen und ihre Spezies vor blutrünstigen Feinden, ist wahrlich nicht neu, dennoch hat mich allein die Leseprobe schon für diesen Roman eingenommen. Auch auf den nachfolgenden Seiten wurde ich nicht enttäuscht. Fesselnd und mit einigen Überraschungen ging es gleich weiter. Romantik und Leidenschaft gehen hier Hand in Hand mit Magie und Nervenkitzel. Durch den Humor an den richtigen Stellen gewinnt der Roman noch zusätzlich und macht ihn zu einem interessanten und amüsanten Lesegenuss. Alle Charaktere sind so wunderbar und liebevoll ausgearbeitet, dass man sie schnell ins Leseherz schließt – sogar die „diabolischen“ haben ihren berechtigten Platz in dieser paranormalen Geschichte und sind nicht unglaubwürdig überzeichnet.

Obwohl die Autorin Paige Anderson uns gleich auf den ersten Seiten mitten in die Geschichte hinein stößt, lässt sie die notwendigen Erklärungen wohldosiert in die Geschichte einfließen, ohne den Lesefluss zu stören oder zu unterbrechen. Ihr Stil ist wunderbar flüssig und einnehmend. Das vielleicht ein wenig unvermittelte Ende hat mich nicht weiter gestört, da diese Geschichte noch längst nicht zu Ende erzählt ist und großen Appetit auf die folgenden Bände macht. Hoffentlich lässt die Autorin mich nicht zu lange warten, denn ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht. 😉

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Angie für ihren ausführlichen Leseeindruck und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: November 2013 im Sieben Verlag (220 Seiten)
Schreckliche Visionen plagen die junge Kellnerin Mercy und zwingen sie zu einem Leben auf der Flucht. Als der attraktive Krieger Darian sie vor blutrünstigen Angreifern rettet, scheint ihre Odyssee vorerst beendet. Mercy ist fasziniert von der übernatürlichen und gefährlichen Ausstrahlung Darians. Doch ihr attraktiver Retter hat noch mehr Überraschungen auf Lager. Er ist ein Mitglied des uralten Drachenclans, seit jeher dazu bestimmt, über die Menschen zu wachen. Ihre aufkeimende Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, denn die gemeinsamen Feinde schlafen nicht.

Über die Autorin
Geboren wurde Paige Anderson 1986 im Saarland. Im Jahr 2013 schloss sie ihr Studium in den Fächern Deutsch und Biologie auf Lehramt mit dem Bachelor of Education ab und startete in den Master.
Nach eigenen Angaben hat Paige Anderson drei große Leidenschaften: Literatur, Biologie und ihren Mann. Die ersten beiden faszinieren sie schon seit sie laufen kann, ihr Mann überrascht sie jeden Tag aufs Neue. Sie lebt beschaulich in einem kleinen Häuschen auf dem Land inmitten eines kleinen privaten Zoos. Unangefochtene Herrscherin des Hauses ist die mittlerweile zehnjährige Dackeldame Paula.
Die Muse zum Schreiben springt sie regelmäßig an, teilweise an absurden Orten, wie dem Baumarkt oder bei der hoch kreativen Tätigkeit des Fensterputzens. Aber ist die Idee erst einmal in ihrem Kopf, muss sie sie weiter verfolgen und hat ab diesem Zeitpunkt keine ruhige Nacht mehr, bis das Skript fertiggestellt ist. Das Talent, sich in einer Sache festzubeißen bis das kleine Männlein in ihrem Kopf „fertig!“ ruft, sieht sie als großen Vorteil an. Die Arbeit an einem Buch fordert die Autorin, spornt sie an und es gibt für sei kein besseres Gefühl, als mitzuerleben, wie aus einer Idee eine Geschichte wird.

Stolen Mortality von Jennifer Benkau [Rezension]

Stolen MortalityIn dem kleinen schottischen Ort Glen Mertha leben die Brüder Junias und Jamian Bryonts als Wächter. Durch einen folgenschweren Fehler Junias wird Jamian, der die Schuld aus Liebe zu seinem Bruder auf sich nimmt, vom Kienshi-Senat gezwungen seine Sterblichkeit aufzugeben. Und wäre diese Strafe nicht schon hart genug, taucht zur gleichen Zeit die Vampirin Laine mit einem sehr speziellen Auftrag ihres Erschaffers Jonathan auf.

Zwischen Laine und Jamian baut sich nach ihrer ersten spektakulären Begegnung eine seltsame Vertrautheit auf, die beide um Kopf und Kragen bringen kann. Nicht nur, dass sie aus zwei sehr gegensätzlichen Welten stammen, über ihnen schwebt zusätzlich die dunkle Wolke einer rätselhaften Prophezeiung, die unabwendbar scheint.

Die Kienshi sind Wächter der besonderen Art. Sie sorgen dafür, dass die Vampire in Schach gehalten werden und nicht über die Stränge schlagen. Um ihnen überlegen zu sein, sind sie mit besonderen Kräften ausgestattet. Die üblichen Probleme Heranwachsender bleiben auch den Brüdern, die vor ihrer Zeit gezwungen wurden erwachsen zu werden, nicht erspart. Besonders da Junias seine wahre Bestimmung und seine Fähigkeiten vor den Menschen, insbesondere seinen Mitschülern, die in ihm ein vermeintliches Opfer ihrer Gemeinheiten sehen, verbergen muss. Nur die sympathische Amy lässt sich nicht beirren und freundet sich mit ihm an. Auch als sie die Wahrheit über Junias erfährt, hält sie fest zu ihm.

Doch in der Welt der Kienshi ist nicht alles so rosig wie es auf den ersten Blick scheint. Sie sind zwar schnell und stark, müssen aber um zu überleben die Lebenskraft der Menschen und Vampire anzapfen. Und es scheint so, als spiele jemand im Kienshi-Senat ein falsches Spiel, das das Leben der Brüder für immer verändern könnte.

Laine gehört zu einer Gruppe Vampire, die sich keiner Regel unterwirft und den Senat der Kienshi mit ihren Gesetzen nicht anerkennt. Sie lebt frei nach ihrem Gusto. Doch ihr Auftrag, der sie nach Schottland führt, wirft für sie einige Fragen auf. Besonders nachdem sie Jamian kennengelernt hat und sie sich langsam an ihr menschliches Dasein, das nach ihrer Verwandlung sehr lange im Dunkeln gelegen hat, zu erinnern beginnt.

Jennifer Benkau entführt den Leser in dieser eindrucksvollen Geschichte in die wunderschöne Landschaft Schottlands. Mit ihrem unvergleichlichen Schreibstil lässt sie diesen herrlichen Flecken Erde bildlich vor den Augen der Leser entstehen. Die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Laine und Jamian ist wunderschön von ihr in Szene gesetzt, alle Akteure in diesem mit einigen dramatischen Elementen durchzogenen Roman sind sehr gut ausgearbeitet.

Dieser Roman braucht keine rasante Aktion um den Leser zu fesseln, er besticht durch einprägsame emotionale Worte, eine langsam aufbauende Spannung und einigen verblüffenden Wendungen. Obwohl mir als Romantikerin ein anders Ende lieber gewesen wäre, muss ich nach einigen Überlegungen zugeben, dass dieser Ausklang eigentlich wunderbar zu der leicht melancholischen und mystischen Stimmung, die sich durch die ganze Geschichte zieht, passt. Natürlich geht es auch manchmal ziemlich blutig und brutal zur Sache, wie es eben in einem Vampirroman üblich ist.

Trotzdem bleibt in mir ein Gefühl der Unzufriedenheit zurück – im positiven Sinn. Denkbar ist nämlich, dass die Autorin den Leser nur an einem kleinen, wenn auch ziemlich prägnanten Abschnitt im Leben der Brüder Jamian und Junias Bryonts, hat teilnehmen lassen. Vielleicht ist dieses Buch ja der Auftakt zu einer Fortsetzung – einem 2. Band? Denn diese interessante Geschichte bietet noch so viel Potenzial, viele Fragen sind ungeklärt. Ich wäre auf jeden Fall an einer Fortsetzung sehr interessiert. 😉

Der Lesekreis bedankt ganz herzlich bei Angie für diese schöne Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 28. Juni 2013 im Sieben Verlag (360 Seiten)
Jamian Bryonts steht mit dem Rücken zur Wand. Um seinen jüngeren Bruder zu schützen, nimmt er die Schuld für einen Fehler auf sich, den er nicht begangen hat, und unterwirft sich einem ewigen Fluch: Mittels eines Giftes raubt der Senat der Vampirjäger ihm die Sterblichkeit. Doch warum gerade diese diabolische Strafe für ihn gewählt wurde, stellt Jamian vor ein Rätsel. Und was hat es mit der Vampirfrau Laine auf sich, die zeitgleich in seinem schottischen Dorf auftaucht und über Gesetze nur lacht? Klar ist nur eins- sie ist die Letzte, der Jamian vertrauen darf. Denn Laine hat einen tödlichen Auftrag.

Über die Autorin
Jennifer Benkau ist Jahrgang 1980, was ihr selten jemand abkauft. Sie lebt mit Ehemann und ein paar Kindern, Hunden, Katzen, lauter Musik und vielen hundert Büchern in einem chaotischen Haus im Rheinland, wo sie so einige der peinlichsten Schriftsteller-Klischees erfüllt. Zu ihren Veröffentlichungen gehören die Nybbas-Trilogie und Phoenixfluch im Sieben Verlag sowie die Dark-Canopy-Dilogie und Himmelsfern bei script5. Jennifer Benkau ist die Preisträgerin des DeLiA 2013 für den besten Liebesroman 2012.

Unter „Jennifer Benkau“ finden sich alle Neuigkeiten der Autorin auf Facebook.

 

Wächterschwingen 02 – Dunkle Träume von Inka Loreen Minden [Rezension]

Dunkle TräumeDie Hexe Jenna, eine Freundin und zugleich die Ärztin von Noir, möchte herausfinden, woher sie kommt. Als sie sich eine Auszeit nimmt und auf die Suche nach ihrer Herkunft macht, stellt Noir ihr Kyrian, den düsteren Gargoyle aus Vincents Clan zur Seite. Er  begleitet Jenna und sofort knistert es zwischen den beiden.

Kyrian ist zur Hälfte ein Dunkelelf und gehört somit zu den Erzfeinden der Magier. Er wurde vom König der Dunkelelfen als Krieger ausgebildet und als Spion in die Menschenwelt gesandt. Sein Auftrag lautet, eine Lichtelfe für den König aufzuspüren. Sollte er erfolgreich sein, würde er dadurch seine Freiheit und die seiner Schwester erlangen. Jenna scheint der Schlüssel dazu zu sein. Doch auf ihrer gemeinsamen Reise kommen die beiden sich immer näher und Kyrian muss eine schwierige Entscheidung treffen. Sind sein Beschützerinstinkt und seine Zuneigung zu Jenna in ihm stärker oder überwiegt die dunkle Seite.

In ihren Träumen erfährt Jenna mehr über sich und auch über Kyrian. Kann sie dem Gargoyle wirklich vertrauen? Und was passiert, wenn Vincent und die Magier herausfinden, wer Kyrian wirklich ist?

Inka Loreen Minden präsentiert hier nach Wächterschwingen 01 – Herzen aus Stein eine wunderbare Fortsetzung ihrer Gargoyle-Reihe. Nicht nur die Geschichte von Jenna und Kyrian fesselt bis zur letzten Seite, sondern auch die Nebenhandlungen. Noir, die letzte Überlebende einer mächtigen Hexenfamilie, die wir im ersten Teil kennengelernt haben, hat eine Detektei eröffnet und lebt gemeinsam mit Vincent und seinem Clan der ausgestoßenen Gargoyles in London. Sie steht kurz vor der Entbindung ihres Kindes. Auch ihr Bruder Jamie, den wir aus dem ersten Band kennen, lebt dort. Jamie, dessen Seele von dem Dämonenfürsten Ceros gestohlen wurde, kann nur durch den Besetzerdämon Zorell existieren. Die beiden teilen sich Jamies Körper. Da Zorell immer mehr und mehr an die Oberfläche tritt, stellt Noir ihm Nicholas, der zur Hälfte ein Inkubus und Gargoyle ist, an die Seite. Die beiden verlieben sich ineinander und versuchen einen Weg zu finden, Zorell in den Hintergrund zu drängen. Die Autorin hat diese homoerotische Liebesbeziehung besonders einfühlsam beschrieben. Die Geschichte der beiden ist umso spannender, da Zorrell einen perfiden Plan schmiedet, um Jamie für immer loszuwerden.

Auch Dante, der Sohn von König Lothaire, sowie Myra, Kyrians Schwester, spielen eine nicht unerhebliche Rolle in diesem Roman. Inka Loreen Minden erzählt einiges über die beiden und das Dunkle Land, in dem sie leben. Persönlich hat mich das kurze Wiedersehen mit Ash, dem Engel und ehemaligen Dämon aus dem ersten Teil, sehr gefreut, denn seine Geschichte ist ein echtes Highlight.

In diesem Roman durchlebt man nicht nur Dunkle Träume, sondern erfährt eine aufregende Geschichte, die wirklich alles enthält. Die Autorin hat einen gelungenen Mix aus paranormaler Romanze, prickelnder Erotik und ausgezeichneter Spannung geschaffen. Ein Buch, das ich allen ans Herz lege, die das Genre mögen – besonders für diejenigen, die den ersten Band gelesen haben, ist es ein absolutes Muss.

Ich freue mich schon auf den nächsten Teil und bin gespannt, um wen es sich dann handeln wird.

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Doc für die schöne Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 24. Mai 2013 im Sieben Verlag
Eine Hexe auf der Suche nach ihrer Vergangenheit ihr Beschützer, ein begnadeter Kämpfer und zugleich ihr größter Feind. Hexe Jenna macht sich mit dem undurchsichtigen Wächter Kyrian auf die Suche nach ihren Wurzeln. Verstörende Träume plagen sie, in denen sie nach und nach erfährt, wer Kyrian wirklich ist. Aber er rettet ihr das Leben und sie spürt, dass trotz seiner schrecklichen Vergangenheit kein dunkles Herz in ihm schlägt. Doch Krieger Kyrian muss Jenna seinem König ausliefern. Denn Jenna trägt nicht nur ein Geheimnis in sich, sie ist Kyrians Schlüssel zur Freiheit aus der Sklaverei. Er muss sich entscheiden: ein Leben in Gefangenschaft oder die Frau opfern, in die er sich unsterblich verliebt hat.

Über die Autorin
Inka Loreen Minden, die auch unter den Pseudonymen Lucy Palmer sowie Mona Hanke Erotik und Loreen Ravenscroft Romantasy schreibt, ist eine bekannte deutsche Autorin erotischer Literatur.

Neben einer spannenden Rahmenhandlung legt sie viel Wert auf eine niveauvolle Sprache und lebendige Figuren. Erotik, gepaart mit Liebe, Leidenschaft und Romantik, ist in all ihren Storys zu finden, die an den unterschiedlichsten Schauplätzen spielen. Mehr über Inka Loreen Minden findet sich auf ihrer Homepage.

Der Tod und die Diebin: Bündnis der Sieben 01 von Swantje Berndt [Rezension]

Bündnis der Sieben 01Philippa Lucinde Violetta Sorokin, kurz Lucy genannt, ist eine Diebin aus Passion. Sie arbeitet eng mit ihrem väterlichen Freund Ethan zusammen. Doch sein letzter Auftrag wird ihr zum Verhängnis. Wer den Nachkommen eines Nephilim, der zu einer der ältesten Familien der Welt gehört, bestiehlt, hat automatisch sein Leben verwirkt. Daniel Levant wird beauftragt, dieses „Problem“ aus der Welt zu schaffen – im wahrsten Sinne des Wortes. Allerdings macht sein Herz ihm einen Strich durch die Rechnung und ein riskantes Abenteuer beginnt.

Der Roman spielt überwiegend vor Weihnachten, dem Fest der Liebe, im London unserer heutigen Zeit. Und um die Liebe mit all ihren Facetten dreht es sich auch maßgeblich in dieser außergewöhnlichen Geschichte. Lucy ist eine junge hübsche Frau, die früh ihre Eltern verloren hat und in verschiedenen Heimen aufgewachsen ist. Letztendlich landete sie auf der Straße, wo sie von Ethan, einem Antiquitätenhändler und Hehler, vor dem Verhungern bewahrt wurde. Er gab ihr ein Zuhause, einen Job und kümmerte sich um sie. Verwegen und mit allen Wassern gewaschen ist sie unschlagbar in ihrem Metier. Als sie jedoch ihrem vermeintlichen Henker gegenübersteht, ahnt sie nicht ansatzweise, wie sich ihr Leben durch die mehr oder weniger zufällige Begegnung verändern wird.

Daniel Levants Vergangenheit dagegen reicht viele Jahrhunderte zurück. Er ist als Wiedergeborener gebunden an das älteste Syndikat der Welt, der mysteriösen Bruderschaft der anonymen Meister. Zu seinem Leidwesen kann er sich an seine vorherigen Leben und Taten genau erinnern. Im Grunde genommen ist Daniel nämlich ein Auftragskiller der besonderen Art. Daniels Kuss verspricht nicht nur unendliche Wonnen, er kann auch den Tod bedeuten – den sanften Tod. Doch mit diesem Auftrag stößt er endgültig an seine Grenzen. Obwohl es ein unentschuldbares Vergehen ist die mit Blut unterzeichneten Verträge zu brechen, kann er das ihm in diesem Auftrag gestellte Ultimatum nicht einhalten. Allen Widrigkeiten zum Trotz steht er zu seinen Gefühlen und versucht, Lucy vor den dunklen Mächten zu beschützen.

Gleich bei ihrer ersten Begegnung knistert es zwischen Daniel und Lucy und es entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die eigentlich den Untergang für beide bedeutet. Es bleibt ihnen auch nicht viel Zeit ihren Verfolgern zu entkommen, da ein beschworener Dämon mit ins Spiel gebracht wird.

Trotz ihres befremdlichen und manchmal skrupellosen Typus kommt man nicht umhin, diesem ungewöhnlichen Paar Sympathie entgegen zu bringen. Jeder einzelne Charakter in diesem, mit vielen paranormalen Elementen gespicktem Roman, ist sehr gut ausgearbeitet – sei es nun der diabolische Vater von Kolja, der einem so manchen eiskalten Schauer über den Rücken jagt, oder die liebenswerten, manchmal ein wenig skurrilen Freunde von Lucy und Daniel, die alles riskieren, um dem Paar zur rechten Zeit zur Seite zu stehen.

Die Autorin Swantje Berndt schafft es, den Spannungsbogen in diesem ungewöhnlichen Roman, der gleichermaßen fasziniert und erschüttert, konstant zu halten. Ihr eindrucksvoller Schreibstil hat mich tief in die Geschichte hineingezogen und nur ungern habe ich sie, nach dem für mich überraschenden Ende, wieder verlassen. Diese einzigartige Story hat noch viel Potenzial. Unzählige Fragen sind offen und spannende Rätsel gilt es zu lösen, weshalb ich hoffe und mir wünsche, dass die Fortsetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt. Dunkel, ein wenig grausam und doch gefühlvoll, verflochten mit atemloser Spannung hat dieser Roman seinen ganz eigenen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann.

Der Lesekreis bedankt sich herzlich bei Angie für diesen schönen und ausführlichen Einblick in Swantje Berndts neuen Roman „Der Tod und die Diebin“ und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: Mai 2013 im Sieben Verlag (212 Seiten)
Wer zum ältesten Syndikat der Welt gehört, sollte sich nicht in sein potenzielles Opfer verlieben. Daniel Levant ist ein Wiedergeborener, der sich Leben für Leben an die Bruderschaft der anonymen Meister bindet. Als er auf die Diebin Lucy Sorokin angesetzt wird, gerät er an die Grenzen seiner jahrhundertealten Disziplin. Fasziniert ihn zunächst ihre Skrupellosigkeit, muss er bald erkennen, dass Lucy sein Herz gestohlen hat. Lucy ist Diebin aus Leidenschaft. Dass sie ausgerechnet dem Nachkommen eines gefallenen Engels einen magischen Ring stiehlt, wird für sie erst zum Problem, als der Nephilim den anonymen Meister Daniel auf sie ansetzt.

Über die Autorin
Swantje Berndt wurde 1970 in Kassel geboren, zog während des Studiums in Deutsch und Chemie von Göttingen nach Berlin, um schließlich in einer hübschen Kleinstadt im Teltow Fläming mit ihrem Mann, ihren drei Kindern, zwei Beaglen und einem rotgetigerten Kater Wurzeln zu schlagen. Zwischen Rapsfeldern, Windrädern und einem endlosen Horizont werden die Geschichten von bedingungsloser Liebe, tödlicher Gefahr und dem Streben nach unbegrenzter Freiheit gesponnen und zu Romanen verwoben, die über bedruckte Seiten den Hauch des Fantastischen in die reale Welt tragen. Neben dem Schreiben interessiert sich die Autorin für Tanzen, Yoga, gute Geschichten mit tiefen Gefühlen und alles, was ihr Einblick in die Seelen und Gedanken der Menschen und damit ihrer Helden verschafft. Wer möchte, findet Swantje Berndt auch auf Facebook.