Jérôme Ferrari erhält den Prix Goncourt 2012

Der begehrteste französische Literaturpreis ist der Prix Goncourt, obwohl er nur mit symbolischen zehn Euro dotiert ist. Er wird seit 1903 jeweils im Spätherbst von der 1900 gegründeten Académie Goncourt vergeben und soll das beste erzählerische Werk auszeichnen, das im laufenden Jahr in französischer Sprache erschienen ist.

In diesem Jahr erhält der 1968 geborene französische Schriftsteller und Philosophielehrer Jérôme Ferrari den Prix Goncourt für seinen Roman „Le sermon sur la chute de Rome“ (etwa: Die Predigt auf den Niedergang des Römischen Reiches).  Das Buch handelt von einer Bar auf Korsika, die zum Dreh- und Angelpunkt von Hoffnungen, Enttäuschungen und Konflikten wird. In ihnen spiegeln sich Konflikte der gesamten Menschheitsgeschichte wider. Ferrari wurde im zweiten Wahlgang gewählt und stand als Favorit auf fast allen Shortlists der diesjährigen französischen Literaturpreise.

Ferrari lebte auf Korsika und lehrte Philosophie am internationalen Gymnasium Alexandre Dumas in Algier und am Lycée Fesch in Ajaccio. Derzeit ist er Professor für Philosophie an dem französischen Gymnasium in Abu Dhabi. Sein Werk erscheint in Frankreich bei Actes Sud.

Die letzte deutschsprachige Übersetzung von Jérôme Ferrari erschien im November 2011 im Secession Verlag für Literatur unter dem Titel „Und meine Seele ließ ich zurück“ (Originaltitel: Oû j’ai laissé mon âme, 2010). Hierfür wurde Ferrari in Frankreich mit dem Grand Prix Poncetton SGDL und dem Prix Roman France Télévisions ausgezeichnet.

Kurzbeschreibung
Dieser mehrfach preisgekrönte Roman, von der französischen Presse gefeiert als eine der dichtesten und zutiefst berührendsten Neuerscheinungen des Jahres, reflektiert die Zusammenhänge von Erinnerung, Schuld, Mitempfinden, Pflicht, Würde und dem Ehrgefühl des Menschen.

In einer trostlosen, von Sand, Blut und Wind gepeitschten Szenerie, in den düsteren Kellern Algeriens, wo sich Folterknechte um nackte Körper versammeln, hat das Schicksal drei Männer an einen Ort zusammengeführt und in einem Schmerz vereint, der für jeden von ihnen ein anderes Gesicht und eine andere Sprache hat. Vor dem Hintergrund des Algeriens von 1957 zieht Ferrari die weissglühende Spur der Literatur jenseits von Gut und Böse hin zur unfassbaren Wahrheit des Menschen, wenn einmal erst die Hölle sich auf Erden eingerichtet hat.

Quellen: ZEIT Online, Wikipedia

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