Wo die Nacht beginnt von Deborah Harkness [Rezension]

Wo die Nacht beginntDie Hexe und Historikerin Diana Bishop ist mit ihrem Gefährten, dem Vampir Matthew de Clermont, nach London in das 16. Jahrhundert geflüchtet. Diana hofft, hier eine Hexe zu finden, die ihr hilft, den Umgang mit ihren magischen Kräften zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. Weiterhin sind die beiden auf der Suche nach dem geheimnisvollen Buch „Ashmole 782„.

Schnell werden Diana und Matthew nach ihrer Zeitreise mit dem Alltagsleben konfrontiert, so dass es für sie nicht einfach ist, ihre Ziele kontinuierlich zu verfolgen. Die Suche nach einer Lehrerin für Diana gestaltet sich schwieriger als gedacht und auch „Ashmole 782“ ist in dieser Epoche verschollen. Matthew muss sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, denn er durchlebte dieses Zeitalter schon einmal. Sie treffen auf alte, mysteriöse Freunde und auf eine Vielzahl an Problemen. Ihre Beziehung wird weiterhin auf die Probe gestellt, auch anno 1590 verbietet es der Pakt der Kongregation, dass sich eine Hexe und ein Vampir verbinden. Werden die beiden gemeinsam ihre Ziele erreichen und herausfinden, wo sich „Ashmole 782“ befindet und welche Mysterien es verbirgt?

Wo die Nacht beginnt“ ist nach „Die Seelen der Nacht“ (2011) der zweite Teil der „All Souls-Trilogie“ der US-amerikanischen Autorin Deborah Harkness. Man muss sich nicht lange mit ausschweifenden Wiederholungen herumschlagen, denn das Buch beginnt genau dort, wo der erste Teil aufhört. Gleich zu Beginn landet man mit den beiden Protagonisten in der Old Lodge, einem von Matthews vielen Anwesen. Viel Zeit zum Eingewöhnen bleibt den beiden nicht. Sie werden direkt von den ehemaligen Angestellten und Vertrauten in Empfang genommen. Zunächst muss sich Diana mit ganz banalen Dingen wie Sprache und Kleidung auseinander setzen, da ihre Fremdartigkeit sofort auffällt. Die Historikerin in ihr brennt darauf, das unbekannte Leben zu erkunden und zu entdecken, doch verhalten sich die Menschen in dieser Zeit ganz anders als im 21. Jahrhundert. Matthew hingegen findet sich schnell in der Vergangenheit zurecht. Bevor die beiden eine Hexenlehrerin für Diana finden, wird Matthew zu seinem Vater nach Sept-Tours in Frankreich zitiert. Hier befindet sich der Familiensitz der de Clermonts, einer der Schauplätze in diesem Buch, an dem wir mehr über Matthew erfahren und das Oberhaupt der Familie kennenlernen. Diana wird auf die Probe gestellt und muss beweisen, dass sie auch als Hexe sehr wohl die Auserwählte für Matthew ist.

Nach ihrer Rückkehr in London wird Diana endlich fündig und lernt die ansässigen Hexen kennen. Nach einigem Zögern erklären sie sich bereit, ihr dabei zu helfen, ihre außergewöhnlichen Kräfte und Fähigkeiten einzusetzen. Dabei werden einige unvermutete und überraschende Geheimnisse gelüftet und gleichzeitig neue Fragen aufgeworfen. Auch der Suche nach „Ashmole 782“ werden Diana und Matthew Königin Elisabeth I. vorgestellt und von ihr an den kaiserlichen Hof in Prag zu Kaiser Rudolf geschickt. Hier verbringen die beiden eine aufregende Zeit, bevor sie wieder zurück nach London und in die Zukunft kehren.

Dieser fast 800 Seiten umfassende Roman ist ein wahrer Pageturner und liest sich genauso flüssig wie der erste Teil. Die Story ist es ein meisterhaft geschriebener Mix aus Historie und Fantasy. Matthew und Diana kommen sich noch näher in dem Band und wir erfahren sehr viel mehr über die Herkunft des geheimnisvollen Vampirs. Diana entwickelt sich weiter und wird selbstbewusster und stärker. Besonders gut haben mir die wundervollen bildhaften Beschreibungen der Handlungsorte gefallen. Dieses Buch ist so facettenreich wie seine Protagonisten. Sehr sympathisch fand ich Mary Sidney, die Countess of Pembroke, die sich mit Diana anfreundet und Goody Alsop, die Lehrerin von Diana. Auch die Momente, in denen die beiden der Königin von England gegenüberstehen,  sind spannend und interessant, denn das höfische Geplänkel ist gespickt mit Doppeldeutigkeiten. Faszinierend authentisch wird dieses Buch durch die vielen historischen Begebenheiten und Personen, die die Autorin geschickt in die Geschichte einwirkt. Sowohl die Hexenverfolgungen in England als auch unzählige bekannte Schriftsteller, Künstler und Dramatiker wie Shakespeare, Christopher Marlowe oder der Astronom Thomas Harriot fließen in die Handlung ein

Mir persönlich fiel der Abschied aus der Vergangenheit genauso schwer wie Diana, die fast ein Jahr ihres Lebens dort verbringt. Viele Geheimnisse sind nicht aufgeklärt und vor allem ist die Suche nach „Ashmole 782„, dem Buch über den Ursprung von Dämonen, Hexen und Vampiren, nicht abgeschlossen, insofern bin ich sehr neugierig auf die Fortsetzung und hoffe, dass sie bald erscheint. Ich vergebe alle zur Verfügung stehenden Sternchen für diesen wunderbaren epischen Ausflug in das London vergangener Zeit.

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Doc für diese schöne ausführliche Buchbesprechung und beim Blanvalet Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezsensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 18. März 2013 bei Blanvalet (800 Seiten)
Die größte Liebesgeschichte seit Romeo und Julia
Ihre Liebe ist stärker als jede Regel, stärker als die Zeit und das Leben selbst. Doch als Diana und Matthew im elisabethanischen London angekommen sind, werden sie auf eine harte Probe gestellt. In einer Welt der Spione und der Täuschung muss Diana einen Tutor finden, der sie in der fortgeschrittenen Hexenkunst unterweist, während Matthew unfreiwillig mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird. Und welche Rolle spielt der enge Kreis von Matthews Freunden, die einst die geheimnisvolle „Schule der Nacht“ gründeten und ihre gemeinsame Zukunft bedrohen? Nach ihrem großen Erfolg „Die Seelen der Nacht“ ist Wo die Nacht beginnt“ (Leseprobe)  Deborah Harkness‘ zweiter Roman.

Über die Autorin
Deborah Harkness ist Professorin für europäische Geschichte an der University of Southern California in Los Angeles. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie bereits mehrfach Stipendien und Auszeichnungen. Sie schreibt außerdem ein preisgekröntes Wein-Blog (goodwineunder20.blogspot.com).

Italo Svevo-Literaturpreis 2013 geht an Giwi Margwelaschwili

Fluchtästhetische NovelleDer 85-jährige deutsch-georgischer Schriftsteller und Philosoph Giwi Margwelaschwili erhält den mit 15.000 Euro dotierten Italo Svevo-Literaturpreis 2013. Die Preisverleihung findet am 5. Juni 2013 im Literaturhaus Hamburg statt.

Mit der Auszeichnung ehrt und fördert die Jury Giwi Margwelaschwilis literarisches Lebenswerk, dessen Rang sich bereits abzeichnet, dem es jedoch vorerst am breiten Zuspruch der Zeit mangelt. Sein ästhetischer Eigensinn gab den Ausschlag für die Zuerkennung. „Giwi Margwelaschwili ist ein weiser Anarchist, ein närrischer Philosoph, einer, der Grenzen erkennt, aber nicht anerkennt„, notierte Katja Lange-Müller.

Zuletzt veröffentlichte Giwi Margwelaschwili im Berliner Verbrecher Verlag die „Fluchtästhetische Novelle„.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: September 2012 im Verbrecher Verlag, Berlin (140 Seiten)
Kapitän Wakusch besteigt bang das Flugzeug, das ihn zu Verwandten in das ferne, unbekannte Georgien bringen soll. Doch die Maschine will nicht abheben: Wieder und wieder drehen sich die Propeller, wieder und wieder gehen die Fluggäste an Bord – das Flugzeug jedoch startet nie. Wie kann das sein? Kapitän Wakusch ist eine Buchfigur, dessen Buch unter Leserschwund leidet. Ihm sind die Leserinnen und Leser abhanden gekommen. Und ohne sie kann bekanntlich keine Geschichte stattfinden, denn niemand füllt sie mehr mit seiner Leselebenskraft aus. Wie aber soll sich die Geschichte vom Kapitän Wakusch vollenden, wenn sie nicht weitergeht? Kapitän Wakusch muss einen Weg finden, sein Schicksal selbst in die Hand nehmen zu können …
Mit großem philosophischen Scharfsinn und sehr viel Witz schildert Giwi Margwelaschwili in seiner „Fluchtästhetischen Novelle“ die Welt der Buchfiguren. Die Novelle stellt eine gute Einstiegslektüre in das vielfach preisgekrönte Werk Margwelaschwilis dar und erscheint zum 85. Geburtstag dieses großen deutsch-georgischen Autors.

Über den Autor
Deutsch war die erste Sprache des 1927 in Berlin als Sohn georgischer Emigranten geborenen Giwi Margwelaschwili. 1946 wurde er, zusammen mit seinem Vater, vom sowjetischen Geheimdienst NKWD entführt. Der Vater wurde ermordet, Giwi Margwelaschwili in Sachsenhausen interniert und dann nach Georgien verschleppt. Dort brachte er sich als Deutschlehrer durch. Und er schrieb, ungeachtet der sprachlichen und intellektuellen Isolation, deutsche Prosa, ein überbordendes Werk, das fremd wie ein Findling in der literarischen Landschaft aufragt, quer zu Moden und Zeitströmungen. Erst 1987 konnte Giwi Margwelaschwili nach Deutschland ausreisen. Heute lebt er in Tiflis und Berlin.

Quelle: Börsenblatt

Der schönste Liebesroman: DeLiA-Literaturpreis 2013 geht an Jennifer Benkau für Dark Canopy

Dark CanopyDer DeLiA-Literaturpreis 2013 wurde am 26. April 2013 in Iserlohn im Rahmen einer feierlichen Gala an Jennifer Benkau verliehen. Die Jury der Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautorinnen und -autoren (DeLiA) wählte Jennifer Benkaus im März 2012 erschienenes Buch „Dark Canopy“ unter den zwölf Nominierungen der Shortlist aus. Die 33-jährige Autorin aus Langenfeld, nach eigenen Angaben mit einer Leidenschaft für Schwerter, Dolche und Messer aller Art, drei zuckersüßen Kindern, einem zynischen Kerl und einer zauberhaften weißen Schäferhündin ausgestattet, kann sich ein Leben ohne die Schreiberei nicht vorstellen.

Ihr erster Roman, Teil eins der Nybbas-Trilogie, wurde im Sommer 2010 im Sieben Verlag veröffentlicht. „Dark Canopy„, erschienen 2012 im Script5 Verlag, ist der Auftakt eines düsterromantischen Zweiteilers für junge Erwachsene.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 1. März 2012 im Script5 Verlag (Leseprobe)
Die Percents, für den dritten Weltkrieg geschaffene Soldaten, haben die Weltherrschaft übernommen und unterjochen die Menschen. Rebellenclans versuchen, außerhalb des Systems zu überleben. Mit ihnen kämpft die 20-jährige Joy gegen das Gewaltregime. Doch dann fällt sie dem Feind in die Hände und muss feststellen, dass sich auch unter den vermeintlichen Monstern Menschlichkeit findet. Und sogar noch mehr…

Jury-Mitglied Kerstin Gier beglückwünschte Jennifer Benkau und verriet ihr: „Wir haben es alle geliebt.

Quelle: Der Westen: Für Fantasy-Buch erhielt Jennifer Benkau den Liebesromanpreis 2013 von Cornelia Merkel

Spiegel-Bestseller Belletristik KW 18/2013

Spiegel-Bestseller Hardcover KW 18/2013

Platz 1 : Er ist wieder da: Der Roman von Timur Vermes

Platz 2 : Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! von Dora Heldt

Platz 3 : Herzblut Volker Klüpfel und Michael Kobr

Platz 4 : Wir sind doch Schwestern von Anne Gesthuysen

Platz 5 : 1813 – Kriegsfeuer von Sabine Ebert

Platz 6 : Das Washington-Dekret von Jussi Adler-Olsen

Platz 7 : Smaragdgrün. Liebe geht durch alle Zeiten 03 von Kerstin Gier

Platz 8 : Das Schicksal ist ein mieser Verräter von John Green

Platz 9 : Ein allzu braves Mädchen: Roman von Andrea Sawatzki

Platz 10 : Die Schriften von Accra von Paulo Coelho

Spiegel Bestseller Paperback KW 18/2013

Platz 1 : Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes

Platz 2 : Bretonische Brandung von Jean-Luc Bannalec

Platz 3 : Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand von Jonas Jonasson

Platz 4 : Shades of Grey 01 – Geheimes Verlangen von E. L. James

Platz 5 : Shades of Grey – Gefährliche Liebe von E. L. James

Platz 6 : Shades of Grey 03 – Befreite Lust von E. L. James

Platz 7 : Bretonische Verhältnisse von Jean-Luc Bannalec

Platz 8 : Mörderische Schärennächte von Viveca Sten

Platz 9 : Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell von George R.R. Martin

Platz 10 : 80 Days – Die Farbe der Lust von Vina Jackson

Spiegel Besteller Taschenbücher KW 18/2013

Platz 1 : Der Nachtwandler von Sebastian Fitzek

Platz 2 : Colours of Love – Entblößt von Kathryn Taylor

Platz 3 : Das Mädchen, das den Himmel berührte von Luca Di Fulvio

Platz 4 : Herzstoß von Joy Fielding

Platz 5 : Die Einsamen von Håkan Nesser

Platz 6 : Tschick von Wolfgang Herrndorf

Platz 7 : Ostfriesenmoor von Klaus-Peter Wolf

Platz 8 : Die Nacht des Zorn von Fred Vargas

Platz 9 : Tödlicher Absturz von Andreas Franz und Daniel Holbe

Platz 10 : Das Lächeln der Frauen von Nicolas Barreau

Quelle: Spiegel Online Kultur

Spiegel-Bestseller Belletristik KW 17/2013

Spiegel-Bestseller Hardcover KW 17/2013

Platz 1 : Er ist wieder da: Der Roman von Timur Vermes

Platz 2 : Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! von Dora Heldt

Platz 3 : Herzblut Volker Klüpfel und Michael Kobr

Platz 4 : 1813 – Kriegsfeuer von Sabine Ebert

Platz 5 : Wir sind doch Schwestern von Anne Gesthuysen

Platz 6 : Das Washington-Dekret von Jussi Adler-Olsen

Platz 7 : Saphirblau. Liebe geht durch alle Zeiten 02 von Kerstin Gier

Platz 8 : Smaragdgrün. Liebe geht durch alle Zeiten 03 von Kerstin Gier

Platz 9 : Die Schriften von Accra von Paulo Coelho

Platz 10 : Rubinrot. Liebe geht durch alle Zeiten 01 von Kerstin Gier

Spiegel Bestseller Paperback KW 17/2013

Platz 1 : Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes

Platz 2 : Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand von Jonas Jonasson

Platz 3 : Shades of Grey 01 – Geheimes Verlangen von E. L. James

Platz 4 : Shades of Grey 03 – Befreite Lust von E. L. James

Platz 5 : Shades of Grey – Gefährliche Liebe von E. L. James

Platz 6 : Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell von George R.R. Martin

Platz 7 : Eighty Days. Die Farbe des Verlangens von Vina Jackson

Platz 8 : Die Flammen der Dämmerung von Peter V. Brett

Platz 9 : 80 Days – Die Farbe der Lust von Vina Jackson

Platz 10 : Bretonische Brandung von Jean-Luc Bannalec

Spiegel Besteller Taschenbücher KW 17/2013

Platz 1 : Der Nachtwandler von Sebastian Fitzek

Platz 2 : Das Mädchen, das den Himmel berührte von Luca Di Fulvio

Platz 3 : Herzstoß von Joy Fielding

Platz 4 : Tschick von Wolfgang Herrndorf

Platz 5 : Die Einsamen von Håkan Nesser

Platz 6 : Ostfriesenmoor von Klaus-Peter Wolf

Platz 7 : Gilde der Jäger: Engelsdunkel von Nalini Singh

Platz 8 : Tödlicher Absturz von Andreas Franz und Daniel Holbe

Platz 9 : Crossfire 02 – Offenbarung von Sylvia Day

Platz 10 : Die hellen Tage von Zsuzsa Bánk

Quelle: Spiegel Online Kultur