August 2013: In den Häusern der Barbaren von Héctor Tobar

Am 31. August 2013 besprechen wir in unserem Lesekreis den Roman „In den Häusern der Barbaren“ von Héctor Tobar. Wir treffen uns um 21 Uhr bei Hanne. Sollte es regnen, bei Christian und Heike.

Hector TobarDer 50-jährige US-amerikanischer Romancier und Journalist Héctor Tobar beleuchtet in seinen Arbeiten das Verhältnis zwischen Lateinamerika und den Vereinigten Staaten. Tobar ist der Sohn von Einwanderern aus Guatemala. Er studierte an der University of California, Santa Cruz und absolvierte das MFA-Programm in Kreativem Schreiben der University of California. Nachdem er die Büros der Los Angeles Times in Mexico-Stadt und in Buenos Aires geleitet hat, schreibt er nun wöchentliche Kolumnen für die Zeitung. Für ihre Berichte über die Unruhen in Los Angeles 1992 erhielt das Team der LA Times mit Héctor Tobar den Pulitzer-Preis im Jahr 2005. Die Zeitschrift Hispanic Business zählte Tobar 2006 zu den 100 einflussreichsten Hispanics in den Vereinigten Staaten. Die amerikanischen Literaturkritiker vergleichen Héctor Tobar mit Charles Dickens und Tom Wolfe. „In den Häusern der Barbaren“ (Originaltitel: The Barbarian Nurseries) ist sein Debütroman. Er erschien im Jahr 2011 in den USA.

In den Häusern der BarbarenKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 10. September 2012 im Piper Verlag (496 Seiten)
Der rasante Gesellschaftsroman hat es in sich: Als das wohlhabende Paar Thompson nach einem heftigen Ehestreit plötzlich verschwindet und die Kinder allein zurücklässt, sieht sich das Hausmädchen gezwungen, auf eigene Faust Hilfe zu suchen …

Der Blick aus dem Garten geht direkt auf den majestätischen Pazifik. Die Familie Thompson kommt gut zurecht. Nein, angebrachter wäre wohl zusagen: Sie kamen gut zurecht. Inzwischen hat auch sie die Krise erreicht, zwei ihrer Hausangestellten sind bereits entlassen. Einzig Aracelli Ramirezist noch übrig. Und deshalb trifft es Aracelli, als nach einem schrecklichen Streit zwischen Señor Scott und Señora Maureen plötzlich niemand mehr fürdie Kinder da ist. Das Ehepaar ist spurlos verschwunden, und so greift dietatkräftige und fantasiebegabte Aracelli zum letzten Mittel †“ sie steigt mitden beiden Jungen in den Bus, um mit ihnen und einer bestenfalls vagen Ahnung nach dem Großvater zu suchen, den sie in einem der schlechteren Viertel von Los Angeles vermutet. Was sie den Jungen als Abenteuer verkaufenwill, setzt eine tragische Kette von Ereignissen in Gang …

Quelle Foto: Wikipedia/Lizenz 3.0 – © 2011 Larry D. Moore

Literatur + Südtirol: Eva schläft von Francesca Melandri

Eva schläftUnser nächstes Lesekreistreffen findet vom 5. bis 7. Juli 2013 in Südtirol statt. Wir besprechen den Roman „Eva schläft“ der italienischen Autorin Francesca Melandri.

In ihrem im Jahr 2010 veröffentlichten ersten Roman, der unter dem Originaltitel „Eva dorme“ erschien, hat Melandri nicht nur eine bewegende Familiengeschichte geschrieben, sondern ebenso die Geschichte dieser seit 1972 autonomen nördlichsten Provinz Italiens verarbeitet. Sie bietet dem Leser einen tiefen Einblick in den Kampf der Südtiroler, die immer wieder unter wechselnden Regierungen nach Kriegen zum Spielball der Geschichte wurden. Noch heute unterscheidet sich Südtirol kulturell und sprachlich vom Rest des Staates und nimmt in dieser Hinsicht innerhalb Italiens eine Sonderrolle ein. Knapp siebzig Prozent der Bevölkerung Südtirols sind deutschsprachig.

Geplant ist, dass wir am Samstag mit der Bahn auf die Plose fahren, um dann den Brixner Höhenweg zu gehen. Hier sieht man, laut Karin, Südtirol von seiner schönsten Seite und erlebt hautnah, was die Autorin u.a. in ihrem Buch beschreibt. Am Abend besprechen wir das Buch.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 9. Mai 2012 im Heyne Verlag (448 Seiten)
Eine tragische Liebesgeschichte in Südtirol, das von Deutschland und Italien zerrissen wurde

Eva ist Anfang 40, als sie einen Anruf von dem Mann erhält, der in ihrer Kindheit eine Zeit lang die Rolle des Vaters einnahm, bevor er scheinbar für immer verschwand: Vito Anania. Er liegt im Sterben und noch einmal möchte er Eva sehen. Also tritt sie die Zugreise von Südtirol quer durch Italien in den äußersten Süden an. In ihrer Vorstellung entfaltet sich noch einmal ihre ganze Kindheit in Südtirol, geprägt von den politischen Verwerfungen dieser Region, aber mehr noch von der Liebe ihrer Mutter, der im Leben nichts geschenkt wurde †“ außer ihrer Schönheit. (Leseprobe beim Verlag)

Mai 2013: Hinter dem Paradies von Mansura Eseddin

Am 11. Mai 2013 besprechen wir im Lesekreis den Roman der 36-jährigen ägyptischen Autorin Mansura Eseddin „Hinter dem Paradies„. Wir treffen uns um 21 Uhr bei Markus.

Hinter dem ParadiesKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 26. September 2011 im Unionsverlag (220 Seiten)
Im Weißen Haus, in einem Dorf im Nildelta, sind Gamila und Salma gemeinsam aufgewachsen. Heute kommt Gamila als Studentin im kurzen, schwarzen Kleidchen daher und trägt Luis Vuitton. Salma führt ein bürgerliches Leben und will aus der Enge ihrer unerfreulichen Ehe ins Schreiben flüchten. Salma fasst den Mut, ihre Familiengeschichte zu schreiben. Sie kehrt zurück ins Weiße Haus. Dort ist es still geworden. Nur Mutter und Tante sitzen noch auf der Veranda und tuscheln. Mansura EseddinFrüher war dieses Haus eine Bühne für die Kämpfe und Dramen der weit verzweigten Fabrikantenfamilie, ihrer Dienstboten und Arbeiter. Die Ziegelfabrik machte die Familie reich, die Revolutionen des Landes ruinierten sie wieder. Salma vergräbt sich im Zimmer, das einst ihr Kinderzimmer war. Zuletzt dringt sie vor zu jenen Ereignissen, durch die sie und ihre engste Freundin Gamila auf immer in Schuld verstrickt sind.

Über die Autorin
Mansura Eseddin, 1976 im Nildelta in Ägypten geboren, studierte Journalismus an der Universität Kairo und arbeitet bei Akhbar al-Adab, einem der wichtigsten Literaturmagazine Ägyptens. Ihre Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. 2010 wurde sie als eine der besten arabischsprachigen Autoren unter 40 ausgewählt. 2010 war sie als einzige Frau für den International Prize for Arabic Fiction nominiert.

Quelle Foto: Lesekreis, Lesung im Literaturhaus München am 25.04.2012

März 2013: Der Streik der Bettler oder der menschliche Abfall von Aminata Sow Fall

Am 16. März 2013 besprechen wir im Lesekreis „Der Streik der Bettler oder der menschliche Abfall“ der senegalesischen Schriftstellerin Aminata Sow Fall. Das Buch setzte sich in der Abstimmung gegen „Die Stimmen von Marrakesch“ von Elias Canetti und „Aller Tage Abend“ von Jenny Erpenbeck durch.

Wir treffen zu üblichen Zeit bei Heike und Christian.

Der Streik der BettlerKurzbeschreibung
Mour kennt nur ein Ziel: Er will Vizepräsident werden. Um des persönlichen Erfolges willen ist er zu jedem Kompromiß bereit, andere, aber auch sich selbst zu erniedrigen. Auf der anderen Seite die Frauen, die eigentlichen Sieger: Jede verkörpert einen anderen Typ der afrikanischen Frau, Salla – die Rebellin aus der Unterschicht, Raabi – die aufgeklärte Intellektuelle oder Sine – die moderne junge Frau.

Aminata Sow Fall thematisiert in ihrem Roman die Verfallenheit der afrikanischen Gesellschaft, deren herrschende Schicht nicht in der Lage ist, die eigenen Interessen denen der Gemeinschaft unterzuordnen. „Das Verhalten der Armen im „Streik der Bettler„, ihre Solidarität, ihre Menschlichkeit und ihre Gewaltlosigkeit, verkörpert den Widerstand des alten Afrika gegenüber der Aggressivität der neuen, vom Westen beeinflußten Oberschicht.“ (Peter Schunck)

Aminata Sow Fall_1Über die Autorin
Die senegalesische Schriftstellerin Aminata Sow Fall wurde 1941 in Saint-Louis, Senegal, geboren. Nach mehreren Jahren am Lycée Faidherbe in Saint-Louis schloss sie ihre Schulausbildung am Lycée Van Vo in Dakar ab. Anschließend studierte sie romanische Philologie und Literatur bis zum Abschluss an der Sorbonne. 1963 heiratete sie und kehrte als Lehrerin nach Dakar zurück. Im Rahmen einer nationalen Kommission setzte sich Aminata Sow Fall für die Reform des Französischunterrichts ein.

Von 1979 bis 1988 leitete sie im Kultusministerium die Sprach- und Literaturforschung, sowie Urheberrechte und vertrat das Zentrum für Studien und Kultur. Ihr sind im Wesentlichen die Gründung des Verlagshauses Khoudia, des Centre Africain d’Animation et d’Échanges Culturels zur Unterstützung junger Schriftsteller, der afrikanischen Agentur zur Wahrung der Rechte der Autoren in Dakar und des internationalen Zentrums für Studien, Forschung und Reaktivierung von Literatur, Kunst und Kultur in Saint-Louis zu verdanken. Im Jahr 1985 war sie die erste Präsidentin des Schriftstellerverbandes Senegals.

Diverse Universitäten würdigten ihre Arbeit mit einem Ehrendoktortitel. Inhalte ihrer Werke sind vorrangig das Aufeinandertreffen und der Kontrast zwischen traditioneller und westlicher Kultur und Werten, sowie die gesellschaftlichen Konflikte, die daraus resultieren. Dabei leben sie von der Ironie der Betrachtungsweise und der Sprache. Im Jahr 1980 erhielt sie den Grand Prix littéraire de l’Afrique noire (Großen Literaturpreis Schwarzafrikas) für ihr Werk La Grève des Battu.

Quelle: Wikipedia
Quelle Foto: Wikipedia – may! from New York City, Attribution 2.0 Generic license.

Die Top Ten aus unserem Lesekreis aus 12 Jahren und 100 Büchern

Wenn 15 Personen über einen Zeitraum von zwölf Jahren gemeinsam zirka einhundert Bücher lesen und man sie dann nach den Highlights fragt, ist das Ergebnis erstaunlich differenziert und keineswegs repräsentativ, denn im Prinzip haben sich alle zu vergebenen 150 Stimmen querbeet verteilt. Auf jeder einzelnen Abstimmungsliste wurden Bücher zu Favoriten erklärt, die niemand sonst erwählt hatte. Wahrscheinlich wäre das Ergebnis noch anders ausgefallen, wenn wir bei der Abstimmung nicht zusammengesessen hätten und einige Titel in der Runde laut genannt worden wären.  Mit acht von fünfzehn möglichen Stimmen führt Bernhard Schlinks „Der Vorleser“ unser Ranking an, Michela Murgias Roman „Accabadora“ auf Platz zehn erhielt noch drei Kreuze.

1. Der Vorleser von Bernhard Schlink

Kurzbeschreibung
Die fast kriminalistische Erforschung einer sonderbaren Liebe und bedrängenden Vergangenheit.
Sie ist reizbar, rätselhaft und viel älter als er… und sie wird seine erste Leidenschaft. Sie hütet verzweifelt ein Geheimnis. Eines Tages ist sie spurlos verschwunden. Erst Jahre später sieht er sie wieder. Auf dem Nachhauseweg gerät der fünfzehnjährige Michael Berg in eine heikle Situation. Eine Frau, Mitte Dreißig, kümmert sich um ihn. Später kommt der Junge mit einem Blumenstrauß, um sich zu bedanken. Und er kommt wieder. Hanna ist die erste Frau, die er begehrt. Eine heimliche Liebe beginnt. Doch es ist etwas Düsteres, Reizbares um Hanna. Seine Fragen, wer sie war und ist, weist sie schroff zurück.
Eines Tages ist sie verschwunden. Aus Michaels Leben, nicht aus seinem Gedächtnis. Als Jurastudent sieht er Hanna im Gerichtssaal wieder. Der junge Mann erleidet einen Schock. Er hat eine Verbrecherin geliebt. Vieles an Hannas Verhalten im Prozess ergibt keinen Reim. Bis es ihm wie Schuppen von den Augen fällt: Sie hat nicht nur eine grauenhafte Tat zu verantworten, sie hat auch ihr verzweifelt gehütetes Geheimnis.
Die Vergangenheit bricht auf – die seiner Liebe und die deutsche Vergangenheit. Michael muss erleben, dass er von beiden Vergangenheiten nicht loskommt.
Bernhard Schlinks Vorleser ist neben der Blechtrommel von Günter Grass wahrscheinlich der international erfolgreichste Roman eines lebenden deutschen Schriftstellers. Eine unaufdringliche Metapher für deutsche Verstrickungen, wie überhaupt Schlink es meisterhaft versteht, das bewusstlose Schweigen der Deutschen in den fünfziger und sechziger Jahren durch seine atmosphärisch dichte Prosa zum Reden zu bringen. Das Buch ist gescheit, geschickt gebaut und sensibel für unausgesprochene Gefühle: eine im Deutschen seltene Verbindung.“ Der Tagesspiegel

2. Der Chronist der Winde: Roman von Henning Mankell

Kurzbeschreibung
Nelio, ein zehnjähriges Straßenkind, erzählt um sein Leben. Er liegt mit einer Schusswunde auf dem Dach eines afrikanischen Hauses und weiß, dass er sterben wird, sobald seine Geschichte zu Ende ist. Er erzählt, wie die Banditen sein Dorf überfielen, seine Schwester massakrierten und ihn zwingen wollten, seine Verwandten zu töten. Wie er floh, den Weg in die große Stadt fand und Anführer einer Bande von Straßenkindern wurde.
Vor allem aber erzählt er vom Leben dieser schwarzen Kinder. Von Mandioca, der Tomaten und Zwiebeln in seinen Taschen wachsen lässt, und von Deolinda, einem Albinomädchen, das die sexuellen Phantasien der Jungen erregt. Vom Geheimnis des Reichtums erzählt er, einer vertrockneten Eidechse in einem gestohlenen Aktenkoffer und einem nächtlichen Besuch beim Präsidenten. Und vom Paradies, das auf keiner Landkarte verzeichnet ist und das man doch finden kann.

3. Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann

Kurzbeschreibung
Im Zentrum steht ein Treffen der beiden 1828 in Berlin, auf einem Naturforscherkongress, für den Gauß nur sehr widerwillig sein Göttingen verlässt. Die zwei Großdenker haben sich beide auf ihre eigene Weise der Vermessung der Welt gewidmet, kommen sich aber nur zaghaft näher.
Der Roman kann sich auf knapp 300 Seiten Leben und Werk der beiden allerdings nur schlaglichtartig widmen, eher skizzenhaft und sehr kurzweilig erleben wir wichtige Stationen ihres Schaffens in einer geschickten Mischung aus Fakten und Fiktion: Humboldt auf seinen strapaziösen Exkursionen nach Südamerika, Gauß dagegen eher zerrissen zwischen der hehren Welt der Zahlen und dem schnöden Alltag, denn auch ein Genie hat Zahnschmerzen und muss sich mit Frau und Kindern herumplagen. Die Komik des Romans speist sich dabei nicht nur aus den ironisch beleuchteten Charakteren von Gauß und Humboldt, sondern auch aus der Spannung zwischen Größe und Lächerlichkeit. Humboldts große Forschungsreise nach Russland etwa gerät zur Farce, weil er schon zu berühmt ist: die ganze Expedition gerät zur Massenveranstaltung mit über 100 Teilnehmern, und statt zu Forschen verbringt Humboldt die meiste Zeit auf Empfängen.

4. Drachenläufer von Khaled Hosseini

Kurzbeschreibung
Afghanistan 1975: ein Land im Schatten der Geschichte. In Kabul wächst der zwölfjährige Amir auf, der unbedingt einen Wettbewerb im Drachensteigen gewinnen will, um seinem Vater seine Stärke zu beweisen. Dazu braucht er die Hilfe seines Freundes Hassan. Hassans Vater ist der Diener von Amirs Vater. Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft verbindet die beiden Jungen eine innige Freundschaft, die allen Herausforderungen aus der Nachbarschaft standhält. Bis am Ende des erfolgreichen Wettkampfs die Freundschaft von Amir auf schreckliche Weise verraten wird. Diese Tat verändert das Leben beider dramatisch, ihre Wege trennen sich, während das Land gleichzeitig seiner Zerstörung entgegengeht.
Viele Jahre später kehrt der erwachsene Amir aus dem Ausland in seine Heimatstadt Kabul zurück, um seine Schuld zu tilgen. Der Leser wird Zeuge der dramatischen Schicksale der beiden Jungen, ihrer Väter und Freunde, und erlebt ihre Liebe und ihre Lügen, ihre Trennung und Wiedergutmachung.

5. Wie Barney es sieht von Mordecai Richler

Kurzbeschreibung
„Die meisten Menschen, die ich kenne, kann ich nicht ausstehen, aber keinen so wenig wie den ehrenwerten Barney Panofsky.“ Der dies äußert, ist niemand Geringerer als der ehrenwerte Mr. Panofsky himself, ein alter Jude aus Montréal, der ein mittleres Vermögen mit der Produktion von schlechten Seifenopern gemacht hat. Barneys †œWahre Geschichte seines vergeudeten Lebens† und die seiner drei reizenden Ehefrauen strotzt vor falschen Angaben und wird von seinem Sohn mittels Fußnoten getreulich korrigiert †“ denn Barney, einem hemmungslosen Trinker und Schwadronierer vor dem Herrn, macht sein Gedächtnis zunehmend zu schaffen.

6. Emmas Glück von Claudia Schreiber

Kurzbeschreibung
Ein Unfall führt sie zusammen: Emma, die allein und hoch verschuldet auf ihrem Bauernhof lebt, findet eines Nachts in einem schrottreifen Ferrari das, was ihr im Leben fehlte: endlich ein Mann und genügend Geld, um ihren verschuldeten Hof zu retten. Der junge, aber todkranke Städter Max wollte eigentlich nach Mexiko verschwinden, als seine rasante Fahrt an einem Baum ihr abruptes Ende fand. Und nach einer Weile gesellt sich das Glück zu den beiden, wenn auch auf recht ungewöhnliche Weise.
Eine tragikomische Liebesgeschichte mit einem überraschenden Ende … Ein wunderbares Buch!

7. Die Wand von Marlen Haushofer

Kurzbeschreibung
Eine unsichtbare, undurchdringliche Wand, jenseits derer Totenstille herrscht, schiebt sich auf einmal zwischen das Tal, in dem die Ich-Erzählerin lebt, und die Außenwelt. Eine Frau findet sich plötzlich über Nacht allein mit dem Hund, einer Katze und einer trächtigen Kuh. Ein archaisches Leben beginnt. Die Vorräte sind begrenzt, sie muss lernen, sich von den Erzeugnissen der Natur zu ernähren. Um nicht wahnsinnig zu werden, beginnt sie eines Tages die Ereignisse aufzuschreiben: †œIch wurde gezwungen ein ganz neues Leben zu beginnen, aber was mich wirklich berührt, ist immer noch das gleiche wie früher: Geburt, Tod, die Jahreszeiten, Wachstum und Verfall.†
Ein unnachahmliches Gleichnis für das unüberwindliche Einsamsein.

8. Was ich liebte von Siri Hustvedt

Kurzbeschreibung
†œWas ich liebte† erzählt von sexuellen und künstlerischen Lebensentwürfen, von Familien, Eltern und Kindern. Alles beginnt 1975 im New Yorker Stadtteil SoHo, wo der Kunsthistoriker Leo Hertzberg in einer Galerie ein Bild des jungen Malers Bill Wechsler kauft. Es ist ein Frauenakt, der jedoch den rätselhaften Titel †œSelbstporträt† trägt. Bald ziehen Leo und Bill mit ihren Frauen und neugeborenen Söhnen in ein Haus. Ihre Freundschaft ist bestimmt von der Suche nach ihrer Identität. Doch keine Erkenntnis der Welt kann sie auf die Schicksalsschläge vorbereiten, die ihr Leben für immer verändern.

9. Pferde stehlen von Per Petterson

Kurzbeschreibung
Trond ist 67 und zieht sich nach Ostnorwegen zurück. Als ein Nachbar auftaucht, holen ihn die Ereignisse jenes Sommers vor mehr als fünfzig Jahren ein. Damals verbrachte er die Ferien mit seinem Vater in einer Hütte nahe der schwedischen Grenze. Es ist eine Gegend, in der man Pferde stehlen kann. Als in der Nachbarsfamilie ein schreckliches Unglück geschieht, entdeckt der Junge das wohlgehütete Lebensgeheimnis des Vaters.
†œEine wunderschön erzählte Geschichte über die Liebe und das Glück, das Jungsein und das Alter, die Natur und die Einsamkeit. Das Schönste wäre, wenn einer auf die Idee käme, dieses Buch zu verfilmen. Das wäre ein Film, bei dem man ein bisschen weinen würde, aber gleichzeitig auch den Daumennagel anknabberte, weil es so spannend ist.† (Christine Westermann, WDR)

10. Accabadora von Michela Murgia

Kurzbeschreibung
Ein sardisches Dorf, Mitte der fünfziger Jahre: Als Dorfschneiderin ist Bonaria gewöhnt, Maß zu nehmen †“ mit ihren Augen, ihrem Verstand und dem Herzen. Die kleine Maria, die sie als fill†™e anima, Kind des Herzens, aufnimmt, ist ihr ganzes Glück. Manchmal hört Maria ihre Ziehmutter, die Accabadora, wie sie sich nachts aus dem Haus stiehlt, und am nächsten Tag läutet die Totenglocke … Als Bonaria Jahre später im Sterben liegt, hält die alte »Schuld« sie umbarmherzig ans Leben gefesselt und Maria steht vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens.