Der schönste erste Satz von Claudia Schreiber

Emmas Schlafzimmer war ein Saustall: Wäschestücke wucherten aus Schubladen und Schrank, Zeitungshaufen mit unbezahlten Rechnungen waren zu Nachttisch und Hocker geworden, fraustgroße Staubflocken tanzten unterm Bett und blieben an angebissenen Brotresten hängen.

Emmas Glück von Claudia Schreiber

Claudia Schreiber, geboren 1958 in Grebenstein-Schachten, Landkreis Kassel, gebürtig: Claudia Siebert, ist eine deutsche Journalistin und Autorin.

Nach dem Studium der Publizistik, Pädagogik und Soziologie in Göttingen und Mainz 1979-1985 (Abschluss MA) arbeitete sie von 1985-1988 als Redakteurin, Reporterin und Moderatorin beim SWF und 1988-1991 beim ZDF (u.a. logo!). Nach Auslandsaufenthalten in Moskau (1992-1996) und Brüssel (1996-1998) lebt sie heute als freie Autorin in Köln.

In ihrem Roman Emmas Glück von 2003, der 2005 von Sven Taddicken verfilmt und für das Radio in einer Hörspielfassung inszeniert wurde (Regie: Andrea Getto, Norddeutscher Rundfunk), nahm sie Motive aus ihrem nordhessischen Heimatort auf.

Emmas GlückKurzbeschreibung von Emmas Glück
Ein roter Ferrari zerschellt mitten in der Nacht auf einem einsam gelegenen Bauernhof. Im Autowrack findet die Schweinezüchterin Emma einen bewusstlosen Mann und eine Plastiktüte voller Dollarnoten. Das Glück ist ihr vor die Füße gefallen: endlich ein Mann und genügend Geld, um ihren verschuldeten Hof zu retten.

Eine tragikomische Liebesgeschichte mit einem überraschenden Ende … Ein wunderbares Buch!

Der schönste erste Satz von Thomas Bernhard

Die anderen Menschen fand ich in der entgegengesetzten Richtung, indem ich nicht mehr in das gehaßte Gymnasium, sondern in die mich rettende Lehre ging, gegen alle Vernunft in der Frühe nicht mehr mit dem Sohn des Regierungsrats in die Mitte der Stadt durch die Reichenhaller Straße, sondern mit dem Schlossergesellen aus dem Nachbarhaus an ihren Rand durch die Rudolf-Biebl-Straße, nicht auf dem Weg durch die wilden Gärten und an den kunstvollen Villen vorbei in die Hohe Schule des Bürger- und des Kleinbürgertums, sondern an der Blinden- und Taubstummenanstalt vorbei und über die Eisenbahndämme und durch die Schrebergärten und an den Sportplatzplanken in der Nähe des Lehener Irrenhauses vorbei in die Hohe Schule der Außenseiter und Armen, in die Hohe Schule der Verrückten und der für verrückt Erklärten in der Scherzhauserfeldsiedlung, in dem absoluten Schreckensviertel der Stadt, an der Quelle fast aller Salzburger Gerichtsprozesse und im Keller als Lebensmittelgeschäft des Karl Podlaha, der ein zerstörter Mensch und ein empfindsamer Wiener Charakter gewesen war und der Musiker hatte werden wollen und dann immer ein kleiner Krämer geblieben ist.

Der Keller von Thomas Bernhard

Thomas BernhardNiclaas Thomas Bernhard, geboren am 9. Februar 1931 in Heerlen, Niederlande, gestorben am 12. Februar 1989 in Gmunden, Österreich, war ein österreichischer Schriftsteller. Er zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Prägend für Bernhards Entwicklung als Schriftsteller waren einerseits das seit frühester Kindheit, die er bei seinem geliebten Großvater, dem Dichter Johannes Freumbichler verbrachte, empfundene Gefühl, von seiner Mutter und dem Vater allein gelassen, ungeliebt, unerwünscht zu sein; andererseits ein schweres Lungenleiden (eine folgenreiche nasse Rippenfellentzündung, die zu einem Morbus Boeck (Sarkoidose) wurde), mit dem er seit den Kriegstagen zu leben hatte und das ihm stets die Nähe des Todes vor Augen hielt.

Bernhard schreibt meist über Einzelgänger, Selbstmörder, Kranke, angeblich Verrückte und Philosophen. Die menschliche Existenz ist für ihn sehr eng mit dem Leiden und dem Tod verbunden. Er geht sogar so weit, dass er das eigentliche Wesen der Existenz im Tod sieht: „Wenn wir ein Ziel haben, so scheint mir, ist es der Tod†œ (Verstörung), „Das Aus ist das Ziel†œ (Heldenplatz).

Der KellerKurzbeschreibung von Der Keller
Eines Morgens beschließt der sechzehnjährige Gymnasiast auf dem Schulweg spontan, sich seinem bisherigen, verhaßten Leben zu entziehen und sich im Keller, einem Kolonialwarenladen, eine Lehrstelle zu verschaffen. Im Keller, am Rande der Salzburger Scherzhauserfeldsiedlung, dem heruntergekommenen, tristen Wohngetto der Besitzlosen, der Asozialen und Kriminellen, lernt Bernhard all die von der Gesellschaft Ausgestoßenen kennen, verstehen und ergreift Partei für diese verlorenen, verstörten Existenzen.

Der schönste erste Satz von Wolfgang Lohmeyer

Am Rheinufer, zwischen Sankt Kunibert und der Trankgassenpforte, war an diesem Apriltag des Jahres 1627 außer einigen Fischern, die ihre Netze knüpften, und ein paar vermummten Alten, die im Windschutz der Stadtmauer hockten, kaum eine Menschenseele zu sehen.

Die Hexe von Wolfgang Lohmeyer

Die HexeKurzbeschreibung von Die Hexe
Köln im Dreißigjährigen Krieg; Korruption, Machtgier und finsterer Aberglaube beherrschen die Stadt – Frauenhaß, Lüsternheit und Brutalität sind Quellen eines mörderischen Hexenwahns. Dies wird auch Katharina Henot, der schönen Postmeisterin, zum Verhängnis. Zwischen Festen und Gewaltverbrechen wächst der authentische Roman aus zeitgenössischen Briefen und Dokumenten

Der schönste erste Satz von Alice Schwarzer

Gar nicht so einfach, über sich selbst zu schreiben, und dabei weder in die Falle der Selbstgefälligkeit, noch in die der Selbstverleugnung zu geraten.

Mit Leidenschaft, 1. journalistische Bilanz mit Texten von 1968-1982 und autobiografischem Vorwort von Alice Schwarzer

Alice Sophie Schwarzer kam am 3. Dezember 1942 als ledige Tochter einer Verkäuferin in Wuppertal-Elberfeld zur Welt. Sie wuchs bei ihren Großeltern auf, die eine kleine Tabakwarenhandlung in Wuppertal-Elberfeld betrieben, in der auch ihre Mutter aushalf. Der sanfte, lustige und fürsorgliche Großvater fungierte als Vormund für die Enkelin. Als Kind hatte Alice mit Puppen wenig am Hut, sie spielte lieber „Räuber und Gendarm†œ.

Nach dem Verlassen der Volksschule besuchte Alice von 1957 bis 1959 die Handelsschule in Wuppertal-Elberfeld und machte die mittlere Reife. Sie galt als begabt, aber faul und machte, weil sie niemand dazu anhielt, keine Hausaufgaben. 1959 begann sie eine kaufmännische Lehre bei einer Autohandlung in Wuppertal. Dabei ärgerte sie sich als Lehrling sehr darüber, dass der Juniorchef sie duzte. 1960 arbeitete sie in Düsseldorf als Sekretärin und danach in München in einem Verlag, in dem sie Büroarbeiten erledigte.

Als Teenager schwärmte Alice Schwarzer für den Rock†™n†™Roll-König Elvis Presley (1935†“1977), die Filmschauspielerin Marilyn Monroe (1926†“1962, und den Filmstar O. W. Fischer. Sie besuchte das „Privat-Tanzinstitut City†œ in Wuppertal und blieb bis zu ihrem 19. Geburtstag eine „eiserne Jungfrau†œ.

Weil sie sich zu Höherem berufen fühlte, ohne genau zu wissen, was dies einmal sein sollte, zog die 21-jährige Alice Schwarzer nach Paris. 1964/1965 studierte sie Sprachen an der „Alliance Française†œ und an der Sorbonne. Das Sprachenstudium finanzierte sie durch Gelegenheitsarbeiten. In Paris lernte sie mit 22 einen Jurastudenten mit dem Vornamen Bruno kennen, der sie vergötterte und umsorgte.

1966 kehrte Alice Schwarzer nach Deutschland zurück, wo sie bei der Aufnahmeprüfung zur Journalistenschule durchfiel. Von 1966 bis 1968 absolvierte sie ein Volontariat bei der Tageszeitung „Düsseldorfer Nachrichten†œ. 1969 war sie Reporterin bei der Zeitschrift „Pardon†œ in Frankfurt am Main. 1970 ging sie erneut nach Paris, studierte von da ab †“ ohne Abitur †“ bis 1974 Psychologie und Soziologie an der Antiautoritären Universität Vincennes und arbeitete in derselben Zeit als freie Korrespondentin für Funk, Fernsehen und Presse.

Ab 1970 engagierte sich Alice Schwarzer in der Pariser Frauenbewegung. In jenem Jahr lernte sie in Paris die französische Schriftstellerin Simone de Beauvoir (1908†“1986)

Ab den frühen 1970-er Jahren erregte Alice Schwarzer immer wieder als Buchautorin starkes Aufsehen. Von ihr stammen die Titel „Frauen gegen den § 218†œ (1971), „Frauenarbeit †“ Frauenbefreiung†œ (1973), „Der kleine Unterschied und seine Folgen†œ (1975), „So fing es an †“ 10 Jahre neue Frauenbewegung†œ (1981), „Mit Leidenschaft†œ (1982), „Simone de Beauvoir heute †“ Gespräche aus 10 Jahren†œ (1982), „Warum gerade sie? Weibliche Rebellen†œ (1982), „16 Begegnungen mit berühmten Frauen†œ (1989), „Von Liebe + Ha߆œ (1991), „Eine tödliche Liebe†œ (1993), „Die rote Gräfin†œ (1996), „So sehe ich das†œ (1997) und „Der große Unterschied†œ (2000).

2007 erschien ihr Roman Die Antwort.  Alice Schwarzer, Journalistin, Essayistin und seit 1977 Herausgeberin und Verlegerin der Zeitschrift EMMA, hat wie kaum eine andere Person des öffentlichen Lebens gesellschaftspolitische Debatten ausgelöst.

Der schönste erste Satz von Stephen King

Für die Öffentlichkeit sind die Ehefrauen berühmter Schriftsteller praktisch unsichtbar, und niemand wußte das besser als Lisey Landon.

LOVE von Stephen King

Stephen KingStephen Edwin King, geboren am 21. September 1947, Portland, Maine, Vereinigte Staaten, ist ein US-amerikanischer Schriftsteller. Er schrieb auch unter Pseudonymen, 1972 als John Swithen und zwischen 1977 und 1985 als Richard Bachman. Er wurde berühmt durch seine Horror-Romane, die ihn zu einem der kommerziell erfolgreichsten Autoren des späten 20. Jahrhunderts machten.
Seine Eltern waren der Seemann Donald Edwin King und dessen Frau Nellie Ruth. Sie hatten 1939 geheiratet und 1945 einen Jungen namens David adoptiert. Nachdem sein Vater den damals zweijährigen Stephen King und seine Familie 1949 verlassen hatte, war seine Mutter gezwungen, ihn und seinen Bruder allein zu erziehen. Sie konnte ihre Familie mehr schlecht als recht mit Gelegenheitsjobs ernähren und zog in dieser Zeit sehr oft um.

Stephen King schrieb bereits im Alter von sieben Jahren seine ersten Geschichten. Im Kino sah er sich häufig Science-Fiction- und Fantasy-Filme an, woher auch seine Vorliebe für Horrorgeschichten stammt. Im Alter von 13 Jahren fand er einen Karton voller unvollendeter Manuskripte seines Vaters, hauptsächlich Horror- und Science-Fiction-Geschichten. King schreibt in seinem autobiografischen Werk „Das Leben und das Schreiben†œ, dass dies für ihn ein prägendes Erlebnis war. Im Alter von 19 Jahren veröffentlichte er seine Geschichte „I Was A Teenager Grave Robber†œ im Magazin „Comics Review†œ.

Von 1966 bis 1970 studierte King Englisch an der Universität von Maine, wo er seine spätere Frau Tabitha Spruce kennenlernte. Am 2. Januar 1971 heirateten die beiden. Ab 1971, nach Abschluss seines Studiums, unterrichtete King in der Stadt Hampton in Maine als Englischlehrer. Sein Einkommen reichte jedoch kaum aus, um seine Familie zu ernähren, weswegen er nebenbei nachts als Bügler in einer Wäscherei arbeitete. So blieb ihm nur wenig Freizeit, die er nutzte, um Kurzgeschichten zu schreiben. Obwohl es ihm hin und wieder gelang, eine Geschichte zu verkaufen, war er noch weit davon entfernt, sein Einkommen allein durch seine schriftstellerische Tätigkeit erwerben zu können. Bereits vor seinem ersten Erfolg schrieb King mehrere Romane, welche aber von den Verlegern nicht akzeptiert worden waren. Später veröffentlichte er sie überarbeitet unter dem Pseudonym „Richard Bachman†œ.

n einem gemieteten Wohnwagen begann King, seinen Roman „Carrie†œ zu schreiben. Wie King in „Das Leben und das Schreiben†œ verriet, hielt er das „Carrie†œ-Manuskript beim Durchlesen für schlecht und beförderte es in den Mülleimer. Seine Frau fand es dort, fischte es heraus und spornte King dazu an, den Roman zu vollenden. King tat dies, und 1973 akzeptierte der Verlag „Doubleday†œ den Roman. Kurz darauf erwarb die New American Library die Taschenbuchrechte für die Rekordsumme von 400.000 Dollar. Durch dieses Ereignis und durch die erfolgreiche Verfilmung des Buches wurde King schlagartig bekannt. Überschüttet von Geld und Ruhm entschloss er sich, den Beruf des Lehrers aufzugeben und sich ganz dem Schreiben zu widmen. Wenig später erschien sein Buch „The Shining†œ, das ebenfalls ein Bestseller wurde.

In den folgenden Jahren veröffentlichte King viele Romane und Kurzgeschichtensammlungen mit immensem kommerziellen Erfolg. Viele seiner Romane wurden verfilmt, zum Beispiel 1976 „Carrie†œ von Brian de Palma und 1980 „Shining†œ von Stanley Kubrick.

Stephen King will seinen nächsten Thriller nicht in Buchform veröffentlichen, sondern in der Juli-Ausgabe (2007) des US-Männer-Magazins Esquire.

LoveKurzbeschreibung von LOVE
DAS BÖSE KOMMT NACHTS. – DAS HERZ STIRBT ZULETZT.
Liseys berühmter Mann ist tot – und sein Nachlass weckt albtraumhafte Erinnerungen und Ahnungen in ihr, die bald grausame Gewissheit werden … In Stephen Kings vielleicht dichtestem und persönlichstem Roman geht es um die Geheimsprache der Liebe und die Allgegenwart des Wahnsinns. Lisey ist seit zwei Jahren Witwe. Bereits lange vor seinem Tod hat ihr Mann Scott Landon – ein hochangesehener Romanautor – für sie eine Spur mit Hinweisen ausgelegt, die sie nun immer tiefer in seine von Dämonen bevölkerte Vergangenheit führt. Stück für Stück werden sorgsam verdrängte Erinnerungen in ihr wach: an eine andere Welt, die sie einst mit Scott besucht hat, tagsüber ein märchenhaftes Paradies, während nachts überall das Böse lauert. Ob Scott dort auf sie wartet, damit sie ihn ins Leben zurückholt? Plötzlich tritt ein Verrückter auf den Plan, der sich Zack McCool nennt und es auf Scotts schriftstellerischen Nachlass abgesehen hat. Und um seine Forderungen zu bekräftigen, verletzt er Lisey auf bestialische Weise …