Januar 2014: Kein Ort. Nirgends von Christa Wolf

Kein OrtIm Angedenken an die am 1. Dezember 2011 verstorbene deutsche Schriftstellerin Christa Wolf besprechen wir im Lesekreis am 18. Januar 2014 den Roman „Kein Ort. Nirgends“. Wir treffen uns um 21 Uhr bei Gina.

Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Sie zählt zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellerpersönlichkeiten ihrer Zeit. Ihr Werk wurde in viele Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-Preis, dem Thomas Mann Preis und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet.

Kein Ort. Nirgends„, erschienen 1979 im Aufbau Verlag, erzählt die fiktive Begegnung der deutschen Dichter Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode im Jahr 1804. Bei einem Kaufmann in Winkel am Rhein treffen die beiden in einer Teegesellschaft mit bedeutenden Persönlichkeiten jener Zeit aufeinander. Christa Wolf zeigt ihre Charaktere in dieser Runde, indem sie die gegensätzlichen Standpunkte und oppositionellen Anschauungen dieser „Andersdenkenden“ in der Gesellschaft hervorhebt. Auf der Basis von Rationalismus, Toleranz und Großmütigkeit treten die Hauptfiguren in ihrer Außenseiterrolle hervor. Doch gerade die Übereinstimmung, die sie in ihrer Ausgeschlossenheit erfahren, lässt Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode in ihrem finalen Dialog für einen kurzen Moment die geistige Nähe zueinander verspüren. Unfähig die gesellschaftlichen Barrieren zu überschreiten, bleibt von ihrer zufälligen Begegnung jedoch nicht mehr als nur ein Hauch flüchtiger Geborgenheit.

Die Perspektive wechselt dabei zwischen den beiden Protagonisten, die beide im wirklichen Leben kurz nach der ins Jahr 1804 gelegten Begegnung, unabhängig voneinander, durch Selbstmord aus dem Leben schieden.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 1. Oktober 2007 | Reihe: suhrkamp taschenbuch (110 Seiten)
1804 sind sich Karoline von Günderrode und Heinrich von Kleist bei einer Teegesellschaft in Winkel am Rhein begegnet †“ oder hätten sich zumindest dort begegnen können. Christa Wolf lässt die beiden Außenseiter aufeinandertreffen, lässt sie nachdenken über den fehlenden Freiraum, das nicht lebbare Leben und zeigt die Parallelen zu ihrer eigenen Gegenwart.

Mehr Informationen zu „Kein Ort. Nirgends“ findet ihr z. B.  hier:

Unerfülltes Leben und Sehnsucht nach Eigentlichkeit in Christa Wolfs Erzählung „Kein Ort. Nirgends“
Zwiegespräch zweier verwandter Seelen

Geliebter Krieger: Drachenclan 1 von Paige Anderson [Rezension]

Geliebter KriegerMercy ist mit ihrem Ziehsohn Max schon einige Jahre vor einem unbekannten Feind auf der Flucht. Immer wieder ist sie gezwungen, ihre Identität zu ändern und unter ärmlichen Verhältnissen zu leben um nur nicht aufzufallen.

Als sie eines Tages in einer dunklen Gasse von einem rotäugigen, mystischen Wesen angegriffen wird, kommt ihr ein gutaussehender großer Mann zur Hilfe und entführt sie kurzerhand auf ein Anwesen, das seltsamer nicht sein kann. Darian, ihr Retter und sein Clan offenbaren ihr eine Welt, die sie nie für möglich gehalten hat, obwohl, wie sich nach einiger Zeit herausstellt, sie längst ein wichtiger Teil davon ist.

Zunächst steht Mercy, die lange auf sich allein gestellt war und von schrecklichen Visionen heimgesucht wurde, den Kriegern sehr skeptisch gegenüber. Nur zögerlich fasst sie Vertrauen zu ihnen. Doch einer schafft es, ihr Herz zu erobern. Darian, der schwer mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat und dabei in einem emotionalen Abgrund zu versinken droht, findet in Mercy nicht nur den rettenden Anker und ruhigen Pol, sondern auch seine Gefährtin. Allerdings muss dieser starke und mächtige Drachenkrieger, ausgestattet mit den typischen Allüren eines Alphamännchens, lernen, dass seine geliebte Mercy nicht das vor allem zu beschützende schwache Geschlecht ist und sich durchaus selbst zu wehren weiß.

Mercy erfährt endlich etwas über ihre Herkunft und lernt mit ihrer selten Gabe in die Zukunft zu sehen umzugehen und ihre Magie in die richtigen Bahnen zu lenken. Es ist sehr faszinierend zu erleben, wie sie im Laufe der Geschichte an innerer Stärke gewinnt und ihre Ängste bezwingt.

Als die Ordnung in der magischen Welt durch einige schreckliche Ereignisse erschüttert wird, wird die Loyalität der Drachenkrieger auf eine harte Probe gestellt und lässt sie an ihren bisherigen Missionen zweifeln. Jeder einzelne von diesen respektablen Kriegern, egal ob männlich oder weiblich, ist etwas ganz Besonderes. Ihre Kraft und Stärke, ihr Sinn für Gerechtigkeit zeichnen sie aus. Trotz ihrer persönlichen Macken stehen sie für einander ein und würden sogar ihr eigenes Leben nicht schonen, sollte jemand es wagen, ihre „Familie†œ zu bedrohen oder gar anzugreifen.

Doch dann wird plötzlich der Drachenclan, der die Menschen seit Jahrhunderten vor bösartigen mystischen Wesen beschützt, Ziel von mörderischen Angriffen…

Die Idee, in jeder Hinsicht eindrucksvolle Krieger beschützen die Menschen und ihre Spezies vor blutrünstigen Feinden, ist wahrlich nicht neu, dennoch hat mich allein die Leseprobe schon für diesen Roman eingenommen. Auch auf den nachfolgenden Seiten wurde ich nicht enttäuscht. Fesselnd und mit einigen Überraschungen ging es gleich weiter. Romantik und Leidenschaft gehen hier Hand in Hand mit Magie und Nervenkitzel. Durch den Humor an den richtigen Stellen gewinnt der Roman noch zusätzlich und macht ihn zu einem interessanten und amüsanten Lesegenuss. Alle Charaktere sind so wunderbar und liebevoll ausgearbeitet, dass man sie schnell ins Leseherz schließt – sogar die „diabolischen“ haben ihren berechtigten Platz in dieser paranormalen Geschichte und sind nicht unglaubwürdig überzeichnet.

Obwohl die Autorin Paige Anderson uns gleich auf den ersten Seiten mitten in die Geschichte hinein stößt, lässt sie die notwendigen Erklärungen wohldosiert in die Geschichte einfließen, ohne den Lesefluss zu stören oder zu unterbrechen. Ihr Stil ist wunderbar flüssig und einnehmend. Das vielleicht ein wenig unvermittelte Ende hat mich nicht weiter gestört, da diese Geschichte noch längst nicht zu Ende erzählt ist und großen Appetit auf die folgenden Bände macht. Hoffentlich lässt die Autorin mich nicht zu lange warten, denn ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht. 😉

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Angie für ihren ausführlichen Leseeindruck und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: November 2013 im Sieben Verlag (220 Seiten)
Schreckliche Visionen plagen die junge Kellnerin Mercy und zwingen sie zu einem Leben auf der Flucht. Als der attraktive Krieger Darian sie vor blutrünstigen Angreifern rettet, scheint ihre Odyssee vorerst beendet. Mercy ist fasziniert von der übernatürlichen und gefährlichen Ausstrahlung Darians. Doch ihr attraktiver Retter hat noch mehr Überraschungen auf Lager. Er ist ein Mitglied des uralten Drachenclans, seit jeher dazu bestimmt, über die Menschen zu wachen. Ihre aufkeimende Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, denn die gemeinsamen Feinde schlafen nicht.

Über die Autorin
Geboren wurde Paige Anderson 1986 im Saarland. Im Jahr 2013 schloss sie ihr Studium in den Fächern Deutsch und Biologie auf Lehramt mit dem Bachelor of Education ab und startete in den Master.
Nach eigenen Angaben hat Paige Anderson drei große Leidenschaften: Literatur, Biologie und ihren Mann. Die ersten beiden faszinieren sie schon seit sie laufen kann, ihr Mann überrascht sie jeden Tag aufs Neue. Sie lebt beschaulich in einem kleinen Häuschen auf dem Land inmitten eines kleinen privaten Zoos. Unangefochtene Herrscherin des Hauses ist die mittlerweile zehnjährige Dackeldame Paula.
Die Muse zum Schreiben springt sie regelmäßig an, teilweise an absurden Orten, wie dem Baumarkt oder bei der hoch kreativen Tätigkeit des Fensterputzens. Aber ist die Idee erst einmal in ihrem Kopf, muss sie sie weiter verfolgen und hat ab diesem Zeitpunkt keine ruhige Nacht mehr, bis das Skript fertiggestellt ist. Das Talent, sich in einer Sache festzubeißen bis das kleine Männlein in ihrem Kopf „fertig!“ ruft, sieht sie als großen Vorteil an. Die Arbeit an einem Buch fordert die Autorin, spornt sie an und es gibt für sei kein besseres Gefühl, als mitzuerleben, wie aus einer Idee eine Geschichte wird.

Literaturverfilmung: Timur Vermes‘ Bestseller „Er ist wieder da“ kommt ins Kino

Er ist wieder daDie Berliner Mythos Film wird zusammen mit Constantin Film Timur Vermes‘ Bestseller „Er ist wieder da“ auf die Kinoleinwand bringen.

Mit seinem Debütroman gelang Autor und Journalist Timur Vermes ein echter Überraschungserfolg: „Er ist wieder da“ verkaufte sich knapp 1,3 Millionen mal, steht über ein Jahr in den Top Ten der SPIEGEL-Bestsellerliste, davon 5 Monate auf Platz 1. Die Übersetzungsrechte wurden in 38 Länder verkauft, darunter USA, England, Frankreich, Russland, Japan und China.

Für die Filmadaption wird Timur Vermes nun auch das Drehbuch schreiben. Produziert wird „Er ist wieder da“ von Christoph Müller und Lars Dittrich in Co-Produktion mit Constantin Film. Martin Moszkowicz, Vorstand Film und Fernsehen, und Oliver Berben, Geschäftsführer Constantin Film Produktion, sind Executive Producer. Der Kinostart ist für 2015 geplant.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 21. September 2012 im Eichborn Verlag (400 Seiten)
Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere – im Fernsehen.

Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und auch trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und „Gefällt mir“-Buttons. Eine Persiflage? Eine Satire? Polit-Comedy? All das und mehr: Timur Vermes‘ Romandebüt ist ein literarisches Kabinettstück erster Güte.

Quelle: Constantin Film

Dezember 2013: Irgendwann werden wir uns alles erzählen von Daniela Krien

Am 7. Dezember 2013 besprechen wir in unserem Lesekreis den Debütroman „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ von Daniela Krien. Wir treffen uns um 21 Uhr bei Heike und Christian.

Daniel Krien
Daniela Krien – BücherFrauen-Brunch, München 2013

Irgendwann werden wir uns alles erzählenKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 16. September 2011 im Graf Verlag (240 Seiten)
Sommer 1990, ein Bauerndorf nahe der deutsch-deutschen Grenze, die gerade keine mehr ist. Marie wird bald siebzehn, sie wohnt mit Johannes auf dem Hof seiner Eltern, in den „Spinnenzimmern†œ unterm Dach. Sie ist zart und verträumt, verkriecht sich lieber mit den Brüdern Karamasow, als in die Schule zu gehen. Auf dem Nachbarhof lebt der vierzigjährige Henner, allein. Die Leute aus dem Dorf sind argwöhnisch: Eine Tragik, die mit seiner Vergangenheit zu tun hat, umgibt ihn; gleichzeitig erregt seine charismatische Ausstrahlung Eifersucht. Ein zufälliger Blick eines Tages, eine zufällige Berührung an einem andern lösen in Maria eine Sehnsucht aus, die fremd und übermächtig ist und sie wie von höherer Gewalt geleitet in seine Arme treibt …

Über die Autorin
Daniela Krien wurde 1975 in Neu-Kaliß/Mecklenburg-Vorpommern geboren. Aufgewachsen ist sie in einem Dorf im Vogtland (Sachsen). Nach dem Abitur am Abendgymnasium in Chemnitz im Jahr 1999 studierte Daniel Krien Kulturwissenschaften, Kommunikations-und Medienwissenschaft und
arbeitete unter anderem als Drehbuchautorin und Cutterin für amadelio film. Ihr Romandebüt Irgendwann werden wir uns alles erzählen (2011) war ein Bestseller und erscheint in 15 Sprachen. Die Verfilmung ist in Vorbereitung.

Daniela Krien lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Leipzig.

Foto: Lesekreis

Literaturverfilmung: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand im Kino [Trailer]

Szenenbild2Der schwedische Regisseur Felix Herngren hat Jonas Jonassons internationalen Bestseller „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ für die Leinwand adaptiert. Am 20. März 2014 bringt Concorde Filmverleih das skurril-charmante Roadmovie im Stil einer aberwitzigen Krimikomödie mit Schwedens Kultkomiker Robert Gustafsson ins Kino. Ihm zur Seite stehen die schwedischen Film- und Theatergrößen Iwar Wiklander, Jens Hultén, David Wiberg und Mia Skäringer sowie der Engländer Alan Ford.

Zum Inhalt:
Zu seinem 100. Geburtstag flüchtet der kontaktfreudige Lebemann Allan Karlsson (Robert Gustafsson) aus dem Altersheim. In seinen Pantoffeln macht er sich auf den Weg zum örtlichen Busbahnhof. Raus aus der Langeweile und rein in ein neues Abenteuer, das ist Allans Ziel. Während seiner Reise kommt er erst zu einem riesigen Vermögen, findet neue Freunde und trifft auf Gauner, Ganoven und Kriminelle, bevor er sich mit Elefantendame Sonja auf den Weg nach Indonesien macht. All das ist für Allan aber schon lange nichts Besonderes mehr, hat er doch die letzten 100 Jahre maßgeblich dazu beigetragen das politische Geschehen in der Welt unbewusst auf den Kopf zu stellen…

Über das Buch
Mit Jonas Jonasson Erstlingswerk „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand„, das 32 Wochen lang auf Platz 1 der Spiegelbestsellerliste stand, gelang dem 2011 neu gegründeten Verlag carl’s books ein Volltreffer. Nachdem sich die aberwitzige Gangstergeschichte bereits in Schweden rasant zum Publikumsliebling entwickelte, fesselt die Geschichte des schrulligen Hundertjährigen bis heute Leser in 35 Ländern. Alleine in Deutschland hat sich Jonas Jonassons „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ bereits über 2 Millionen Mal verkauft.

Kinostart: 20. März 2014 im Verleih von Concorde Filmverleih

Quelle Foto: Concorde Filmverleih