WORTSPIELE: Internationales Festival für junge Literatur vom 6. bis 8. März 2013 im Muffatwerk

WORTSPIELE 2013Zum dreizehnten Mal findet das internationale Literaturfestival WORTSPIELE vom 6. März bis zum 8. März 2013 im Muffatwerk statt.

Die interessantesten Aspekte innerhalb der großen Bandbreite der neuen, jungen Literatur stehen wieder im Mittelpunkt der WORTSPIELE. Spannende Debüts und Neuvorstellungen erwarten die Besucher.

Zu den besonderen Highlights des diesjährigen Festivals gehören die Installation „Cover Shuffle“ des Münchner Autors und Künstlers Nikolai Vogel, ein Publikumspreis, der täglich vergeben wird und die Vergabe und Verleihung des Bayern 2-Wortspiele-Preises durch eine Jury am Freitag. Darüber hinaus erwartet die Gewinnerin/den Gewinner des Jurypreises ein einmonatiges Aufenthaltsstipendium in der Villa Aurora, der ehemaligen Feuchtwanger-Villa, in Los Angeles und eine öffentliche Lesung in L.A. Zusätzlich wird Bayern 2 Ausschnitte aus den Wortspielen und den Text des Preisträgers veröffentlichen.

Programm Mittwoch, 6. März 2013

20.10 †“ 20.30 Andrea Winkler: König, Hofnarr und Volk
20.30 †“ 20.50 Alexandra Kuitkowski: Die Welt ist eine Scheibe
20.50 †“ 21.10 Yorck Kronenberg: Was war
Pause
21.30 †“ 21.50 Björn Bicker: Was wir erben
21.50 †“ 22.10 Inger-Maria Mahlke: Rechnung offen
22.10 †“ 22.30 Thomas Martini: Der Clown ohne Ort

Programm Donnerstag, 7. März 2013

20.10 †“ 20.30 Carmen Stephan: Mal Aria
20.30 †“ 20.50 Patrick Findeis: Wo wir uns finden
20.50 †“ 21.10 André Pilz: Die Lieder, das Töten
PAUSE
21.30 †“ 21.50 Clemens J. Setz: Indigo
21.50 †“ 22.10 Astrid Rosenfeld: Elsa ungeheuer
22.10 †“ 22.30 Pyotr Magnus Nedov: Zuckerleben

Programm Freitag, 8. März 2013

20.10 †“ 20.30 Saskia Hennig von Lange: Alles, was draußen ist
20.30 †“ 20.50 Stephanie Gleißner: Einen solchen Himmel im Kopf
20.50 †“ 21.10 Carsten Kluth: Wenn das Land still ist
PAUSE
21.30 †“ 21.50 Teresa Präauer: Für den Herrscher aus Übersee
21.50 †“ 22.10 Christiane Neudecker: Boxenstopp
22.10 †“ 22.30 Sascha Reh: Gibraltar

Die Eintritt beträgt jeweils an der Abendkasse 12 Euro (erm. 10 Euro), das Festivalticket kostet im Vorverkauf 22 Euro zzgl. Gebühren, an der Abendkasse 24 Euro. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr.
Ort: Ampere, Zellstraße 4, 81667 München

Veranstalter: Bayern2, jetzt.de, Literaturzeitschrift Volltext

Quelle Bild: Wortspiele

7 Fragen an Ulrike Schweikert

Ulrike Schweikert
Ulrike Schweikert © Viola Krauss

Ulrike Schweikert wurde 1966 in Schwäbisch Hall geboren und verbrachte dort auch ihre Schulzeit. Nach einer Banklehre in Stuttgart und einigen Jahren im Wertpapierhandel studierte sie Geologie und Journalistik. In dieser Zeit entstanden die ersten Manuskripte für Fantasyromane. Nach den beiden Studienabschlüssen erschien ihr erster historischer Roman im Jahr 2000 im Knaur Verlag unter dem Titel Die Tochter des Salzsieders. Bereits mit dem zweiten Roman Die Hexe und die Heilige (2001) gelang Ulrike Schweikert der Durchbruch, der es ihr ermöglichte, das Schreiben zum Beruf zu machen.

Seitdem erschienen weitere historische Romane wie Das Kreidekreuz (2004), Das Siegel des Templers (2006) oder Die Dirne und der Bischof. Zwischen 2003 und 2012 verfasste die Autorin die Fantasy- und Kriminal-Reihe Vampir Peter Borgo & Kommissarin Sabine Berneraber sowie Die Drachenkronen-Trilogie. Ab 2008 wurde die fünfteilige Fantasy-Jugendbuchreihe Die Erben der Nacht, die eine Gruppe junger Vampire durch das Europa des 19. Jahrhunderts führt, publiziert. Zwei ihrer Romane hat Ulrike Schweikert dramatisiert. Die Theaterstücke Die Tochter des Salzsieders und Das Jahr der Verschwörer wurden 2004 und 2006 in Leofels uraufgeführt.

Aktuell sind dreiundzwanzig Romane von Ulrike Schweikert bei den Verlagen Blanvalet, CBJ, Knaur und LYX veröffentlicht worden.

Heute lebt die Autorin in der Nähe von Pforzheim. Für Das Jahr der Verschwörer erhielt sie 2004 von der „Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur †“ Das Syndikat“ den Hansjörg-Martin-Preis. Mehr Informationen über Ulrike Schweikert und ihre Bücher finden sich auf der Facebook-Seite oder der sehr schönen und aufwendig gestalteten Autorenhomepage.

7 Fragen an Ulrike Schweikert

1. Mit wem würden Sie gerne für einen Tag den Platz tauschen?

An sich würde ich mit niemandem tauschen wollen, aber für einen Tag? Hm, da wollte ich doch gerne mal in das Filmgeschäft reinschnuppern.
Vielleicht mit Catherine Zeta-Jones, wenn sie gerade einen neuen Film dreht?

2. Welche Projekte warten auf ihre Vollendung?

Jetzt gerade „Oscuro“, der 6. Band der Erben der Nacht-Reihe, der in Venedig spielt. Dann sind zwei Kinderbücher dran – Band 2 und 3 zu der Serie „Das Reich der Finsternis“ und dann geht es nach Andalusien zur Recherche für den zweiten Teil zu „Das kastilische Erbe“. Es ist noch viel zu tun in diesem Jahr.

3. Was bringt Sie so richtig auf die Palme?

Unzuverlässigkeit. Wenn Zusagen nicht eingehalten werden oder Leute unpünktlich sind.

4. Worauf sind Sie besonders stolz?

Das so viele Menschen meine Geschichten lieben.

5. Mit welcher historischen Person hätten Sie sich gerne zum Essen verabredet?

Isabel von Kastilien. Eine faszinierende Persönlichkeit ihrer Zeit.

6. Über welche verpasste Gelegenheit ärgern Sie sich noch heute?

Ich war mit meinen Vampirkirmis und der Serie „Die Erben der Nacht“ zu früh dran, als die Verlage noch nicht so recht wollten. Und dann hat Stephenie Meyer den Vampirboom ausgelöst.

7. Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

In der Lehre als Bankkauffrau und später beim Studium der Geologie als Hiwi beim TÜV für Energie und Umwelt bei Grundwassersanierungen.

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Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Ulrike Schweikert für die freundliche Teilnahme an unserem Online-Interview.

Quelle Foto: Ulrike Schweikert © Viola Krauss

KRIMIS MACHEN 1: Symposium zur Lage der Kriminalliteratur am 12./13. April 2013 in Berlin

Tobias Gohlis (KrimiZeit-Bestenliste) und Thomas Wörtche (crimemag) laden am 12. und 13. April 2013 ins Brecht-Haus in Berlin zu einem Symposium zum Thema „KRIMIS MACHEN 1. Der Krimi in Deutschland †“ cashcow oder Literatur?“ ein. Kritisch, sachkundig und möglichst ohne PR-Rhetorik beschäftigen sich Verlagsleute, Autoren und Autorinnen, Übersetzer, Literaturagenten, Buchhändler, Kritiker und nicht zuletzt Fans und Leser mit dem Boom-Phänomen „Kriminalliteratur“ und diskutieren über die Lage der Kriminalliteratur im Jahr 2013. KRIMIS MACHEN 1 wendet sich an Fachleute aus Verlagen, an Autoren, Kritiker, Agenten und das interessierte Publikum, eigentlich an alle, denen eine lebenstüchtige, ästhetisch taugliche und innovative Kriminalliteratur am Herzen liegt.

Initiiert und moderiert wird die Veranstaltung von Tobias Gohlis und Thomas Wörtche. Ihr Ziel ist es, einen sachlichen, kritischen Dialog zwischen Produzenten und Liebhabern der Kriminalliteratur in Gang zu setzen, der zu einer Verbesserung der Qualität führen soll. Zunächst geht es um eine realistische Bestandsaufnahme der Sachzwänge und Gegebenheiten, betrachtet und diskutiert aus den jeweiligen Interessenlagen, dann aber auch um neue Ideen zur Stärkung und Entwicklung einer qualitativ guten Kriminalliteratur.
Die Panels am Freitag und Samstag sollen keine Statements von „Experten“ vorführen, sondern die Themen anheizen, die im und mit dem sachkundigen Publikum weiter diskutiert und vertieft werden sollen.
Anregungen zu Themen und Personen sind ausdrücklich erwünscht. Um Anmeldung wird gebeten unter: info@lfbrecht.de

Programm Freitag, 12. April 2013

Stand der Dinge

10.30 Uhr: Welcome
Begrüßung und Thesen zur Einführung: „Der Stand der Dinge†œ Tobias Gohlis/Thomas Wörtche

11.00 †“ 13.15 Uhr: Die verlegerische Situation (Panel)
Wie können sich Programm-Macher in Konzern-Verlagen bewegen, resp. können sie das überhaupt †“ Marcus Nägele (Programmchef Heyne-TB und -Hardcore)
Welche Akquise-Systeme können sich kleinere/mittlere Indies leisten und was heißt das für die Programmarbeit †“ Ulrike Rodi (Verlagsleiterin Grafit)
Wie überlebt man als Fan/Kult/Mini-Verlag gegen die oder mit den großen Maschinen †“ Else Laudan (Verlegerin Ariadne/Argument) und Frank Nowatzki ( Verleger Pulp-Master)
Gibt es überhaupt das Segment Spannungsliteratur und welche Rolle spielt es im Literaturmarkt †“ Michael Roesler-Graichen (Redakteur Börsenblatt, MVB)

13.15 †“ 14.30 Uhr: Mittagspause

14.30 †“ 17.00 Uhr: National, international, scheißegal †“ entwickelt sich der Krimi in Deutschland zur kunstbluttriefenden Provinzposse? (Panel)
Ist der Regio-Krimi der wahre deutsche Kriminalroman? †“ Hejo Emons (Verleger Emons Verlag)
Schlechte Lektorate, mangelhafte Übersetzungen, irre (-führende) Paratexte als Ergebnis von Verlagsalltag und Produktionszwängen? Über die tatsächliche Programmkompetenz der Lektoren †“ Peter Hammans (Lektor Droemer/Knaur)
War früher alles besser? Wie unterscheidet sich das alte vom neuen Verlegen †“ René Strien (Verleger Aufbau)

17.00 †“ 17.15 Uhr: Pause

17.15 †“ 18.30 Uhr: Publikumsgespräch

20.00 Uhr: Lesung der Autoren Gerhard Seyfried, Zoe Beck, D. B. Blettenberg
Drei sehr verschiedene Autoren, drei Stimmen deutscher Kriminalliteratur. Hier zeigt sich dreimal, was deutscher Krimi so kann.
Die Autorenlesung kostet 5 / 3 € Eintritt. Die Abendkasse ist ab 19.00 geöffnet.

Programm, Samstag 13. April 2013

Markt & Kreative & Kritik

10.00 Uhr: Einführung Tobias Gohlis/Thomas Wörtche

10.30 †“ 12.45 Uhr: Markt – Handel †“ Autor. Verwertung als Programm (Panel)
Diktieren Marketing, internationale Medienkonzerne, online-Handel, E-book und E-Publishing, was Kriminalliteratur ist und wer sie liest? Michael Meller (Literatur-Agent)
Neue Methoden der Leserbindung: Virales Marketing †“ Thomas Zorbach (Geschäftsführer VM People)
Wie stellen sich alle Problemlagen vom point-of-view des Spartenbuchhandels dar †“ Christian Koch (Buchhändler, Hammett-Berlin)
Autonomer Urheber oder Lohnschreiber? Wie beurteilt die berufsständische Organisation der Kriminalschriftsteller die Situation †“ Reinhard Jahn (Autor und Vertreter des Autorenverbands „Das Syndikat†œ)
Die Blogosphäre – zwischen literarischer Parallelgesellschaft, Meinungsdienstleistung und Bürgerexpertentum. Thomas Klingenmaier (Stuttgarter Zeitung, „Killer&Co†œ)

12.45 †“ 14.15 Uhr: Mittagspause

14.15 †“ 16 Uhr:  Am Anfang und am Ende: Autoren und Übersetzer (Panel)
Wie sehen Autoren verschiedenen Zuschnitts und verschiedener Generation die Lage †“ D.B. Blettenberg, Oliver Bottini (Autoren)
Welchen Impact hat der Verbund all dieser Themen auf ein diversifiziertes Berufsbild †“ Henrike Heiland aka Zoë Beck (Autorin, Übersetzerin, Redakteurin ….)
Die Rolle der Übersetzer †“ Conny Lösch (Übersetzerin)

16.00 – 16.15 Uhr: Pause

16.15 †“ 17.30 Uhr:  Und die Kritik
Welche Rolle spielen die fachspezifische Literaturkritik und Literaturwissenschaft für Geschmacksbildung, Qualitätsdiskussion und Titel-Auswahl †“ Kolja Mensing (Kritiker, Deutschlandradio Kultur), Thekla Dannenberg (Kritikerin, Perlentaucher) Ulrich Noller (Kritiker, u.a. WDR), Jochen Vogt (Literaturwissenschaftler, Kritiker, WAZ) – (alle KrimiZEIT-Bestenlisten-Jury).
Und wie wirkt die Kritik auf Verlagsentscheidungen? Winfried Hörning (Programmleiter TB Suhrkamp)
Moderation Nele Hoffmann (Literaturwissenschaftlerin, Uni Göttingen)
Im Anschluss großes Plenum mit Fragen & Antworten & Perspektiven für Publikum und Teilnehmer, open end …

Fazit: Tobias Gohlis & Thomas Wörtche
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KRIMIS MACHEN 1 findet am 12. und 13. April 2013 statt
Literaturforum im Brecht-Haus
Chausseestraße 125
D-10115 Berlin-Mitte
Telefon: (030) 28 22 003 |  info@lfbrecht.de

Veranstalter:

Tobias Gohlis, Am Sooren 100, D-22149 Hamburg
Tel.: (40) 50 64 66
mail: Togohlis@togohlis.de
web: www.togohlis.de

Dr. Thomas Wörtche, Damaschkestr. 30, D-10711 Berlin
Tel.: (30) 893 4052
woertche-berlin@t-online.de

Finanziell unterstützt wird KRIMIS MACHEN 1 von den Verlagen Ariadne/Argument, Droemer-Knaur, Goldmann, Grafit, Heyne, Hoffmann&Campe, Kiepenheuer&Witsch, Pulp Master, Ullstein sowie vom Brecht-Haus

Konzept © 2012/3 by Tobias Gohlis & Thomas Wörtche

Nicht verpassen: „Druckfrisch“ feiert 10. Geburtstag am Sonntag, den 24.02.2013 ab 23.35 Uhr

Denis Scheck_1Seit zehn Jahren bringt Denis Scheck uns Autorinnen und Autoren und wichtige Bücher nahe, warnt vor Schrottprosa und zeigt in seiner abseits von Elfenbeintürmen und Dichterklausen angesiedelten Sendung, dass Literatur auch im 21. Jahrhundert ein internationales Leitmedium ist, heißt es in der Ankündigung zur Jubiläumssendung am 24.02.2013 um 23.35 Uhr in der ARD.

Die 60-minütige Jubiläumssendung 2013 spielt auch auf der ganzen Welt. Denis Scheck fliegt einmal um den Globus und trifft herausragende Persönlichkeiten der Weltliteratur:

Martin Walser spricht mit dem Literaturkritiker über das Leben als Reise und deutsche Glaubensgewissheiten, die als Ballast zurückbleiben müssen.

In Paris diskutiert Scheck mit dem Schriftsteller-Ehepaar Siri Hustvedt und Paul Auster über Kunst im Kapitalismus und die Chancen, mit Literatur auf die Gesellschaft einzuwirken.

In Edinburgh erfährt er von Joanne K. Rowling, ob Geld frei macht, wie man mit Romanen Hollywood Paroli bietet und dass Sie ein Comeback von Harry Potter nicht ausschließt.

In Toronto lässt er sich von der Kanadierin Margaret Atwood über Länder- und Geschlechtergrenzen aufklären.

In Kapstadt spricht er mit dem gebürtigen Somalier Nuruddin Farah über Literatur der sogenannten ersten und dritten Welt und ob die engagierte Literatur wirklich am Ende ist.

Und in Tokio schließlich trifft Denis Scheck auf den genialen Manga-Zeichner Jiro Taniguchi und lässt sich von ihm in eine Literatur jenseits der Sprache entführen, in deren Alptraumrepertoire die Katastrophe von Fukushima längst vorausgeahnt wurde.

Auch diesmal überrascht „Druckfrisch“ dank Realisator Andreas Ammer mit ungewöhnlichen und abenteuerlichen Drehorten auf einem Planeten, der von Gegensätzen lebt und gleichzeitig an ihnen leidet: Megacitys und Wüsten, Wohlstand und Verfall.

Und als einmalige Zugabe nur in der Jubiläumssendung: Denis Scheck empfiehlt die besten Bücher übers Reisen sowie aus der heiligen Stadt Jerusalem die meistverkauften Romane seit Erfindung des Buchdrucks.

Quelle: Druckfrisch

 

Hilary Mantel über britische Prinzessinnen

Kate MiddeltonDie britische Autorin Hilary Mantel hat einen riesigen Shitstorm losgetreten, als sie beim London Review of Books im British Museum eine Vorlesung zum Thema „Royal Bodies“ hielt. In der Vorlesung befasste sich Mantel mit dem Schicksal von Frauen an königlichen Höfen und ihrer Rolle in der Öffentlichkeit – einem Metier also, in dem sich die Autorin historischer Romane und  zweifache Booker Preis-Trägerin absolut auskennt.

Zwei Wochen nach dieser einstündigen Rede stürzten sich die britischen Medien auf Hilary Mantel und veröffentlichten  Auszüge, in denen es um Kate Middelton ging. Mantel hatte Prinz Williams Ehefrau als eine „Schaufensterpuppe“ ohne Persönlichkeit bezeichnet. Sie wirke lackiert mit einem perfekten Plastiklächeln und wie von einer Maschine gemacht. Anders als Diana, deren menschliche Besonderheit und Emotionalität sich in jeder ihrer Gesten zeigte, scheine Kate für ihre Rolle als Prinzessin ausgewählt worden zu sein, weil sie tadellos sei: unglaublich dünn, ohne Eigenarten, ohne Kuriositäten, ohne das Risiko, dass sie Charakter zeige. Ihre einzige Aufgabe sei es, Nachwuchs zu gebären.

Die Briten reagierten empört und attackierten und verunglimpften in hunderten Kommentaren die Autorin. Sie sei neidisch und eifersüchtig und habe mit Sicherheit den Booker Preis nicht verdient. Selbst Premierminister David Cameron nannte die Darstellung der Duchess of Cambridge als „unangebracht und falsch“ und das, obwohl er die Rede gar nicht gelesen hatte.

Am 19.02.2013 verurteilte die britische Journalistin Hadley Freeman in einem Artikel im Guardian die Presse scharf für ihren „faulen Journalismus“ und die Heuchelei in den Medien. Hilary Mantel habe eben in ihrer Vorlesung objektiv die Darstellung der Frauen an königlichen Höfen und ihre Rollen in der Öffentlichkeit beschrieben und kein persönliches Meinungsbild abgegeben. Und wer sich die Zeit nimmt, die gesamte einstündige Rede zu lesen, erkennt auch den Irrtum der Empörung im Königreich Großbritannien.

Quelle Foto: Wikipedia – Carfax2 Lizenz Creative Commons 3.0