München Muffathalle: Rawi Hage liest aus Als ob es kein Morgen gäbe

Bomben fallen wie Glasmurmeln auf Beirut, aber Bassam will nicht in den Keller, er will lieber draußen sterben, in der Stadt, die ihn süchtig nach Leben macht. Schulmädchenbeine, Siebzigerjahre-Frisuren, Schlaghosen, Haschisch und Waffen: Für die jugendlichen Bassam und George zählen im Alltag des libanesischen Bürgerkrieges nur ihre kleine Fluchten, – bis George sich einer christlichen Miliz anschließt und aus beiläufigen Gaunereien große Gewalt wird.

Als ob es kein Morgen gäbe (Dumont) ist ein fulminanter Roman. Süddeutsche Zeitung

als-ob-es-kein-morgen-gabeKurzbeschreibung
Bassam und sein bester Freund George, den alle nur De Niro nennen, ziehen durch das Bürgerkriegs-Beirut der achtziger Jahre. In ihrer Kindheit sammelten sie gemeinsam Kugeln und Granathülsen in den Ruinen, um sie gegen Zigaretten einzutauschen. Seitdem sind zehntausend Bomben auf Beirut gefallen. Heute sind sie Teenager und haben Eltern und Geschwister, Nachbarn und Freunde verloren. Sie sind Überlebenskünstler, die ihren Anteil am Glück fordern. Sie ergaunern sich Geld, sie verlieben sich, sie fangen an zu leben. Aber während Bassam davon träumt, nach Rom zu gehen, wo »sogar die Tauben glücklich und gut genährt wirken«, schließt De Niro sich einer christlichen Miliz an, um zu kämpfen. Bassam weigert sich, und eins ist klar: Er muss fliehen. Aber auf dem Weg zum Schiff in die Freiheit fängt De Niro ihn ab …

Über den Autor
Rawi Hage, 1964 geboren, aufgewachsen in Beirut und auf Zypern, erlebte den libanesischen Bürgerkrieg am eigenen Leib. 1982 ging er nach New York, wo er Fotografie studierte. Seit 1991 lebt er als freischaffender Künstler und Autor in Montreal. Für Als ob es kein Morgen gäbe (De Niro’s Game) wurde er 2008 mit dem höchstdotierten Literaturpreis der Welt, dem IMPAC-Award, ausgezeichnet. Im Herbst 2008 erschien in Kanada sein zweiter Roman, Cockroach .

Heute, um 20.30 Uhr, liest Rawi Hage aus Als ob es kein Morgen gäbe im Münchner Cafe Muffathalle. Die deutsche Fassung liest August Zirner. Kartenreservierung unter 21 83 91 82.

Eine ausführliche Rezension unter dem Titel Russisches Roulette in Beirut ist heute in der FAZ nachzulesen.

Quellen: Süddeutsche Zeitung

Filmforum: Volker Schlöndorff im Gespräch am 07.03. in München

Unter dem Motto „Dramen von Schuld und Verantwortung„  Begegnung mit dem Regisseur Volker Schlöndorff, lädt die Kath. Akademie am Samstag  in das Kardinal Wendel Haus zum Filmforum ein.

Der Regisseur stellt sich im Gespräch den Fragen aus dem Publikum. Samstag, 07.03., 10 bis 17 Uhr, Kath. Akademie – Kardinal Wendel Haus, Mandlstr. 23, München. Anmeldung bis Donnerstag, den 05. März, per Fax unter 089/38 10 21 03

Volker Schlöndorff war unter den Filmemachern der erste, der die im Oberhausener Manifest (1962) erhobene Forderung nach einer profunden Erneuerung des deutschen Kinos praktisch einlöste. Als Filmemacher ist Schlöndorff ein Geschichtenerzähler. Seine Werke umfassen Adaptionen von Musil, Proust und Kleist, Böll und Grass, Arthur Miller und einigen anderen namhaften Autoren.

Nachfolgend eine Auswahl der Literaturverfilmungen:

torless1963/64 schrieb er an seinem ersten Drehbuch für Der junge Törless nach dem Roman Die Verwirrungen des Zöglings Törleß von Robert Musil, für das er eine Prämie erhielt, die ihm später die Realisierung des Projektes ermöglichte. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet und gilt als der erste internationale Erfolg des jungen deutschen Films.

kleist1969  verfilmt Volker Schlöndorff  Heinrich von Kleists Michael Kohlhaas. Bei Schlöndorff wird der Stoff zum Mittelpunkt eines aufwändigen Action-Films. Der namhafte Regisseur nutzte vor allem die äußere Dramatik des historischen Stoffs, legte jedoch mit zeitgenössischen Dokumentaraufnahmen des Vorspanns Bezüge zur Gegenwart nahe.†œ

die-verlorene-ehe-der-katharina-blumMit seinem Film Die verlorene Ehre der Katharina Blum produzierte Schlöndorff 1975 erstmals gemeinsam mit seiner damaligen Frau Margarethe von Trotta einen großen Publikumserfolg.

der-fangschussIn der Verfilmung Der Fangschuß des Romans „Le Coup de Grâce“ von Marguerite Yourcenar im Jahr 1976 steht im Vordergrund die schroffe Abweisung einer Frau durch einen Mann, der selbst heimlich mit deren Bruder verbunden ist †“ und die Folgen, die sich daraus ergeben. Volker Schlöndorff erhielt dafür 1977 den Filmband in Gold (Preishöhe: 250.000 DM, Vergabe durch das Bundesinnenministerium).

die-blechtrommelFür Schlöndorffs internationalen Durchbruch steht seine Verfilmung des Romans Die Blechtrommel von Günter Grass. Ausgezeichnet mit der Goldenen Palme in Cannes 1979 und mit einem Oscar für den besten nicht englischsprachigen Film markiert die Blechtrommel einen Höhepunkt der internationalen Anerkennung des deutschen Films. Die Blechtrommel hatte er 1979 in Danzig gedreht.

die-falschungZu einer der interessantesten Literaturverfilmungen Schlöndorffs wird Die Fälschung (1981) nach dem Roman von Nicolas Born gezählt. Die Filmarbeiten mit Bruno Ganz und Hanna Schygulla fanden während des libanesischen Bürgerkriegs in Beirut statt.

eine-liebe-swannsEine Liebe von Swann ist die Verfilmung des gleichnamigen Kapitels von Marcel Prousts Roman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit durch Volker Schlöndorff aus dem Jahr 1984. Der Film erhielt 1985 zwei Nominierungen für den BAFTA Award: Yvonne Sassinot de Nesle für die Kostüme sowie Margaret Ménégoz und Volker Schlöndorff für den besten fremdsprachigen Film.

tod-eines-handlungsreisendenTod eines Handlungsreisenden ist die preisgekrönte Fernsehverfilmung des gleichnamigen Dramas aus der Feder von Arthur Miller. Der Film stammt aus dem Jahre 1985 und wurde von Volker Schlöndorff inszeniert. Die Hauptrollen wurden von Dustin Hoffman, Kate Reid und John Malkovich übernommen. 1986 wurde der Film insgesamt in zehn Kategorien für den Emmy nominiert, in drei von ihnen konnte er den Preis gewinnen. Dustin Hoffman und John Malkovich wurden für ihre schauspielerischen Leistungen geehrt, einen dritten Emmy gab es in der Kategorie Outstanding Art Direction for a Miniseries or a Special.

der-report-der-magd11990 folgte die Verfilmung des Romans Der Report der Magd (The Handmaid’s Tale) von Margaret Atwood unter dem Titel Die Geschichte der Dienerin. In einer düsteren Zukunftsvision wird ein Teil des Lebens der Bibliothekarin Kate gezeigt, die in einem religiös-fundamentalistischem Nachfolge-Teilstaat der USA gezwungen wird, ihrem Herrn ein Kind zu gebären.

homo-faberHomo Faber verfilmte Volker Schlöndorff in dem Jahr 1991. Er basiert auf dem Roman Homo faber des Schweizer Schriftstellers Max Frisch. Bereits Mitte der 1970er Jahre hatten die Paramount-Studios Volker Schlöndorff eine Verfilmung des Stoffes angeboten, was dieser jedoch ablehnte, weil er Schwierigkeiten in der Umsetzung sah. 1988 weckte jedoch eine Lebenskrise das Interesse Schlöndorffs an der Vorlage. Als seine Motivation für die Verfilmung des Romans gab er an, dass es ein Meisterwerk der europäischen Literatur sei, an dem er nicht vorbeikomme. Nachdem 30 Jahre lang die Filmrechte durch verschiedene Hände gegangen waren und Anfang 1988 wieder an Max Frisch zurückgingen, kam ein Kontakt zwischen Autor und Regisseur zustande. Anfang April 1990 begannen die Dreharbeiten; im März 1991 kam der Film in die deutschen Kinos. In der Schweiz startete er am 12. Mai 1991; wenige Wochen nach Frischs Tod.

Quellen: Süddeutsche Zeitung, Wikipedia

Geburtstag in der Buchhandlung

books

In den USA und auch in England scheinbar oft praktiziert, hierzulande vielleicht eher ein Geheimtipp für eine außergewöhnliche Geschenkidee – eine Einladung in eine Buchhandlung.  Freunde hatten sich zusammengetan und mich anlässlich meines Geburtstags gegen 18 Uhr in eine Buchhandlung eingeladen.  Wir waren angemeldet, d.h. uns erwarteten zwei Falschen Rotwein,  jemand kümmerte sich um unsere Garderobe, gemütliche Sessel luden zum Sitzen ein und natürlich zum Lesen.  Zu acht schlenderten wir durch die Regale, zeigten uns gegenseitig unsere Lieblingsbücher, diskutierten darüber, vergruben uns mit einigen davon  in die Sessel oder suchten nach bestimmten Ausgaben.  Mir hatte man ein großzügiges Budget zur Verfügung gestellt und ich konnte nach Lust und Laune Bücher auswählen. Neuerscheinungen und Klassiker, zum Teil sehnsüchtig erwartet, zum Teil bekannt aber verlustig, wuchsen zu einem kostbaren Stapel in meinen Armen. Wow – ich konnte sie alle glückselig nach Hause tragen.

Stattgefunden und möglich gemacht hat dies die Buchhandlung Lehmkuhl, die „Kuhle“ auf Schwabings Leopoldstraße. In den 20er Jahren veranstaltete Lehmkuhl Vorträge zu Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte; nach dem Krieg kamen Kammermusiken, Puppenspiele und Märchenabende dazu. Seit den 60er Jahren finden regelmäßig Autorenlesungen statt, sowie verschiedene Veranstaltungen, die schon Tradition geworden sind: Kundenfeste, Bücherflohmarkt, †œLesen im Schaufenster† am Welttag des Buches und neuerdings auch Buch-Geburtstagspartys.

Michael Lemling, der Geschäftsführer der Buchhandlung Lehmkuhl, stand uns liebenswürdig mit seinem Fachwissen und mit Rat und Tat zur Seite – vielen Dank dafür! Und last not least gilt mein Dank natürlich den „Organisatoren“ für dieses außergewöhnliche Geschenk. 😉

Krimifestival München 2009: Das Programm vom 10.03. – 24.03.

krimifestival

Der Vorverkauf hat begonnen!

Erste Veranstaltungen können über die Programmseite vom Krimifestival München gebucht werden. Das Programmheft liegt ab dem 13. Februar in allen Filialen von Hugendubel, im Literaturhaus München, bei fast allen Münchner Buchhändlern (z.B. Lehmkuhl, Dichtung & Wahrheit, Bücher Hacker, BücherCafé Lentner) und natürlich auch in der Krimibuchhandlung glatteis aus.

10.03. Literaturhaus: Startschuß! Buchpremiere mit Jörg Maurer †œFöhnlage†

11.03. Polizeipräsidium München/Kantine: Norbert Horst liest aus †œSterbezeit†
11.03. Kellergeister im Unterton: Jakob Arjouni liest: †œDer heilige Eddy†
11.03. Buchhandlung Lehmkuhl: Mit Matt Beynon Rees (†œEin Grab in Gaza†)

12.03. Monacensia: Lesung mit Friedrich Ani (†œWer tötet, handelt†)
12.03. Instituto Cervantes: Mörderisches Galicien – Domingo Villar
12.03. Krimibuchhandlung glatteis: Schottische Kriminacht mit Val McDermid

13.03. Justizpalast:Schwedische Kriminacht mit Asa Larsson & Leif G.W. Persson
13.03. Literaturhaus: †œCommissario Laurenti ermittelt†: Lesung mit Veit Heinichen

14.03. Friedhofsgärtnerei Brandl: Lesung mit Helena Reich & Moritz Wulf Lange
14.03. Gasteig: Thriller-Nacht mit Sebastian Fitzek (†œSeelenbrecher†)

15.03. Beach 38 / Indoor Strandclub: Ibiza-Krimi mit Burkhard Driest
15.03. Beach 38 / Indoor Strandclub: L.A. Crime-Night mit Michael Connelly

16.03. Ampere / Muffatwerk / FOCUS-Online-Mordkommission: Philipp Moog
16.03. Giesinger Bahnhof / Bücherfrauen: Stalking-Krimi mit Amaryllis Sommerer
16.03. Buchhandlung Lehmkuhl: Schwedische Kriminacht mit Arne Dahl

17.03. Gärtnerplatz-Theater: Historisch-Bayerische-Kriminacht mit Robert Hültner
17.03. Giesinger Bahnhof: Schwedische Kriminacht mit Maria Ernestam
17.03. Dichtung & Wahrheit: Bruno Morchio liest aus †Wölfe in Genua†

18.03. Sektionshörsaal der Pathologie: Krimi-Autoren auf dem Sektionstisch
18.03. Hotel Prinzregent / Riem: Kulinarische Kriminacht mit Michael Böckler
18.03. Ampere / Muffatwerk: L.A. Crime mit Charlie Huston und Bernd Begemann
18.03. Schlachthof: Jerry-Cotton-Night, (Kult-Krimi-Nacht mit Musik)

19.03. Amerikahaus: New-York-Crime-Night mit Jeffrey Deaver
19.03. BücherCafé Lentner: Pariser Kriminacht mit Alexandra von Grote
19.03. Gemeindebücherei Vaterstetten: Andrea Maria Schenkel liest aus †œBunker†

20.03. Pathologie: Simon Beckett liest aus †œLeichenblässe†
20.03. Bücher Hacker: Toskanische Kriminacht mit Sabine Thiesler
20.03. FengShui Hotel : Berliner Kriminacht mit Elisabeth Herrmann

21.03. Stadtbibliothek Fürstenried: Krimi-Frühstück mit Inge Löhnig
21.03. Deutsches Museum: Wissenschafts-Krimi mit Karl Olsberg (†œDer Duft†)
21.03. Krimi-Tram: Benefiz-Krimi-Tram mit Jutta Speidel, Jörg Maurer u.a.
21.03. Krimibuchhandlung glatteis: Mit Andree Hesse (†œDie Schwester im Jenseits†)
21.03. Holiday Inn Hotel / Unterhaching: Mörderspiel: Theater-Krimi-Dinner

22.03. City Kino: †œAbwärts† – Lesung und Filmscreening mit Frank Göhre
22.03. Vinorant im Alten Hof: Dinner in the Dark mit Katrin Askan
22.03. Garibaldi Bar: Schwabinger Kriminacht mit Hilmar Klute (†œHerzKammerJäger†)

23.03. Lehrinstitut Derksen: Andalusische Krimi-Nacht mit Robert Wilson
23.03. Ruffini: †œTannöd† – Szenische Lesung mit Musik (mit Johanna Bittenbinder u.a.)
23.03. Coellner im Paragraph: Coellner Kriminacht mit Comedy Star Bernd Stelter

24.03. Buchhandlung Kirchheim: Gautinger Krimi-Nacht mit Harry Luck
24.03. Buchhandlung Pustet: Freisinger Krimi-Nacht mit Jörg Juretzka
24.03. Schlachthof: TATORT-Kommissar Michael Fitz liest Max Bronski

Quelle: Krimifestival München

Empty Dishes 1. EP von Lucky Fish – Indie-Rock-Newcomer Band aus München

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v.l.n.r.: Pascal Fischer (18) – Gitarre, Zlatko (17) – Gitarre / Voc, Janis Gursky (17) – Drums, Franz Klein (17) – Bass /Voc

Erfrischend unbeschwert und sehr britisch klingt die Debut-EP der Band Lucky Fish. Die vier Jungs aus München präsentieren mit „Empty Dishes“  fünf Songs auf einem Minialbum, ausnahmslos eingängige Ohrwürmer. Dabei sind Stücke wie „Loves only good„,  „Hello Hello“ oder „Passion„. Thema ist die Liebe.

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Lucky Fish macht Musik, die ein wenig nach den Kooks, den Beatles oder Oasis klingt, nicht kopiert und schön garniert mit eigenen Ideen.  Zlatkos lässiger Gesang verzaubert, die knackigen Riffs von Pascal klingen unbeschwert, Janis überzeugt am Schlagzeug. Die Lieder von Lucky Fish sind leicht, ohne beim fünften Anhören zu verpuffen, und schaffen es eine ganz eigene Atmosphäre aufzubauen.

Und wer nun Lucky Fish live hören und sehen will, hat an folgenden Terminen Gelegenheit dazu:

20. Februar 2009  um  20 Uhr im Route 66 in Haar
28. Februar 2009  um 20 Uhr im Platinum in Eggenfelden
25. März 2009 um 20 Uhr im Feierwerk in München

Quellen: myspace.com/luckyfishband, FlowerStreet Records, Isarblick