Münchner Verwaltungsgericht billigt Raucherclubs

Allein in München gibt es mittlerweile 700 Raucherclubs und das bayerische Nichtraucherschutzgesetz wird immer mehr zur Posse. Am Mittwoch hat das Münchner Verwaltungsgericht auf Antrag des Vereins zur Erhaltung der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) den Mitgliedern in Raucherclubs den Tabakgenuss bis auf weiters erlaubt.

Das Landratsamt Freising hatte dem Moosburger Lokal „Marcos Sportsbar“ auferlegt, das Schild „Rauchen erlaubt“ zu entfernen und den Betrieb als Raucherclub einzustellen. Dagegen beantragte der VEBWK eine einstweilige Anordnung und argumentierte unter anderem damit, dass das Nichtraucherschutzgesetz verfassungswidrig sei.

Das Verfassungsgericht gab dem Antrag statt. „Das ist eine wegweisende Entscheidung„, sagte Anwalt Michael Scheele, „wir hoffen, dass die Staatsregierung schon jetzt damit beginnt, über Änderungen des Gesetzes nachzudenken.

Bis zur Klärung bei der Hauptsachenverhandlung müssten die Behörden nun Raucherclublösungen dulden.

Quelle: Süddeutsche Zeitung Foto: Flickr

Michael Kumpfmüller liest im Münchner Literaturhaus

Nachricht an alle
Lesung mit Michael Kumpfmüller am Donnerstag, den 17.4.2008 um 20 Uhr im Saal des Münchner Literaturhauses um 20 Uhr

Moderation: Dieter Heß (Bayerischer Rundfunk)

„Wir stürzen ab †“ betet für mich.“ Diese SMS erhält ein Vater von seiner Tochter aus dem Flugzeug. Zeit zum Trauern bleibt ihm nicht, denn er ist Innenminister eines europäischen Landes, das in einer tiefen Krise steckt. Streiks, soziale Unruhen und Intrigen innerhalb der eigenen Partei fordern seine ganze Kraft. Und während in den Büros der Mächtigen Entscheidungen getroffen werden, beginnt sich an den Rändern der Gesellschaft eine Gruppe von Menschen zu sammeln, die auf den großen Schlag wartet. In seinem neuen Roman (Verlag Kiepenheuer & Witsch) bringt Michael Kumpfmüller die Politik zurück in die Literatur und bietet ein faszinierendes Porträt unserer Gesellschaft.

Michael Kumpfmüller, geboren 1961 in München, studierte Geschichte und Germanistik in Tübingen, Wien und Berlin und promovierte 1994 mit einer Arbeit über den Mythos Stalingrad.
Er arbeitete seit 1985 als freier Journalist, anfangs vor allem für den Hörfunk, in den neunziger Jahren fast ausschließlich für Printmedien (Die Zeit, NZZ Folio, FAZ-Magazin, u.a.).Von 1996 bis 1998 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU Berlin. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Berlin.
Im Jahr 2000 erschien mit dem gefeierten Roman »Hampels Fluchten« seine erste literarische Veröffentlichung, 2003 sein zweiter Roman »Durst«.
Michael Kumpfmüller erhielt mehrere Arbeitsstipendien des Deutschen Literaturfonds e.V. und im Jahr 2007 den Alfred-Döblin-Preis für das Manuskript seines neuen Romans „Nachricht an alle“.

Veranstalter: Stiftung Literaturhaus
Eintritt: Euro 8.- / 6.-

Tilman Spengler erhält den Literaturpreis der Stadt München

Der Schriftsteller und Publizist Tilman Spengler erhält den mit 10000 Euro dotierten diesjährigen Literaturpreis der Stadt München. Spengler prägte den intellektuellen Diskurs in Deutschland und belebe mit seiner kulturellen Vermittlungsarbeit den Münchner Literaturbetrieb, so die Jury. Die Auszeichnung wird am 16. Juni verliehen.

Der Literaturpreis der Stadt München war 1927 bzw. 1957 als Förderpreis Literatur gegründet worden. 1991 wurde er umgewandelt in die Auszeichnung mit der heutigen Benennung und seither alle zwei Jahre verliehen, dotiert mit 10.000 Euro.

Seit 1999 wird dieser Münchner Literaturpreis, wie er auch genannt wird, alle drei Jahre vergeben, im Wechsel mit dem Publizistikpreis der Stadt München und dem Übersetzerpreis der Stadt München. Dabei wurde die Preissumme auf 10.000 Euro erhöht.

Die Auszeichnung will „ein in Stil und Gehalt herausragendes literarisches Gesamtwerk†œ würdigen. Die Preisträger müssen dabei „aus der Region München stammen oder eine enge Verbindung zu München als Ort ihrer Herkunft oder ihres Schaffens haben†œ.

Tilman Spengler, geboren am 2. März 1947 in Oberhausen, ist ein deutscher Autor und seit 1980 Mitherausgeber der Zeitschrift Kursbuch. Er ist mit der Schauspielerin Daphne Wagner verheiratet und hat eine Tochter.

Spengler studierte in Heidelberg, Taipeh und München Sinologie, Politologie und neuere Geschichte und war mehrere Jahre am Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt (kurzzeitiger Name „Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften†œ) in Starnberg tätig.

Neben seiner akademischen Tätigkeit publiziert er u. a. regelmäßig in der Zeit und in Geo. 1991 veröffentlichte er die Romanbiografie „Lenins Hirn†œ, die in einundzwanzig Sprachen übersetzt wurde. 2003 erschien sein Erzählband „Wenn Männer sich verheben†œ.

Spengler ist Gründungsmitglied der Lübecker „Gruppe 05†œ. Seit Mai 2006 steht Spengler dem Sinologie Heidelberg Alumni Netzwerk (SHAN) e. V. (Sinologisches Seminar der Universität Heidelberg) als Kuratoriumsmitglied zur Seite.

Kurzbeschreibung
Dr. Vogt, Hypnotiseur, Nervenarzt im Hause Krupp, Direktor am Kaiser-Wilhelm-Institut – reale Geschichtsgestalt und Held dieses Romans, – hat eine Mission. Selbst unzweifelhaft ein Genie, möchte er ein für alle Mal den Sitz des Genialen im menschlichen Gehirn dingfest machen. Sein edelstes und politisch heikelstes Untersuchungsprojekt: Lenins Hirn.
Tilman Spengler erzählt virtuos und höchst unterhaltsam das bisher unbekannte Lebensschicksal eines der bedeutendsten Neurologen des 20. Jahrhunderts. In souverän ironischer Verknüpfung realer Ereignisse mit den fiktiven Elementen des großen Gesellschaftsromans führt der Autor die vergeblichen Fortschrittshoffnungen der Medizin vor.

8. Wortspiele vom 10.-12. April in der Muffathalle München

Zum achten Mal findet in diesem Jahr das internationale Literaturfestival WORTSPIELE vom 10. bis zum 12. April 2008 (Do. – Sa.) im Muffatwerk München statt. Insgesamt über 20 junge Autorinnen und Autoren aus dem In- und Ausland werden in diesem Jahr ihre neuen Bücher vorstellen.

Spannende Debüts und Neuvorstellungen erwarten die Besucher des Festivals. Um nur einige der Autoren zu nennen: Clemens Meyer, Jan Böttcher, Katja Oskamp, FX Karl, Christiane Neudecker, Hans Platzgumer und Fridolin Schley.

DONNERSTAG
10. APRIL 2008
Büchertisch: Buchhandlung Lehmkuhl
Moderation: Hans Pleschinski
20.00 Uhr Begrüßung
20.10 Uhr Der erste Sommer Max Dorner – dtv
20.30 Uhr Weiß Hans Platzgumer – Skarabaeus Verlag
20.50 Uhr Nirgendwo sonst Christiane Neudecker – Luchterhand Verlag
21.10 Uhr Pause
21.30 Uhr Die Nacht, die Lichter Clemens Meyer – S. Fischer Verlag
21.50 Uhr Ein Foto von Mila Jörg Matheis – C.H. Beck Verlag
22.10 Uhr Hanna und ich Andrea Winkler – Droschl Verlag
22.30 Uhr Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets

FREITAG
11. APRIL 2008
Büchertisch: Buch in der Au
Moderation: Georg M. Oswald
20.00 Uhr Begrüßung
20.10 Uhr Armor Marcus Braun – Suhrkamp Verlag
20.30 Uhr Fünf Tage im Juli FX Karl – Blumenbar Verlag
20.50 Uhr Die Staubfängerin Katja Oskamp – Ammann Verlag
21.10 Uhr Pause
21.30 Uhr Wildes schönes Tier Fridolin Schley – Berlin Verlag
21.50 Uhr Bestattung eines Hundes Thomas Pletzinger – Kiepenheuer & Witsch
22.10 Uhr Durst ist schlimmer als Heimweh Lucy Fricke – Piper Verlag
22.30 Uhr Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets

SAMSTAG
12. APRIL 2008
Büchertisch: Buchhandlung Lentner
Moderation: Tanja Dückers
20.00 Uhr Begrüßung
20.10 Uhr Manuskriptum/LMU Vier Autor/innen der Literaturwerkstatt Manuskriptum/LMU – Literaturwerkstatt Manuskriptum/LMU
Einführung: Thomas Lang (Autor) und Christiane Schmidt (Lektorin Hoffmann und Campe Verlag)
20.50 Uhr Die Kosmonautin Jo Lendle – DVA
21.10 Uhr Ohren haben keine Lider Monique Schwitter – Residenz Verlag
21.30 Uhr Pause
21.50 Uhr Der König von Mexiko Stefan Wimmer – Eichborn Berlin
22.10 Uhr Nachglühen Jan Böttcher – Rowohlt Berlin
22.30 Uhr Stierhunger Linda Stift – Deuticke Verlag
23.00 Uhr Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets
23.10 Uhr Bayern2-Wortspiele-Preis für junge Literatur

Muffatwerk, Club Ampere, Zellstr. 4, Einlass ab 19:30 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
Tagesticket (ein Abend)
Vorverkauf: 10.- Euro
Abendkasse: 12.- Euro
Ermäßigt: 10.- Euro
Gruppentarif: 8.- Euro
Festvalticket (drei Abende)
Vorverkauf: 22.- Euro
Abendkasse: 24.- Euro

Preis der Literaturhäuser 2008 – Lesung mit Anselm Glück

Mittwoch, 16.4.2008, um 20 Uhr in der Bibliothek des Münchner Literaturhauses, Salvatorplatz 1

Preis der Literaturhäuser 2008

Lesung mit dem Preisträger Anselm Glück

Laudatio: Andreas Trojan

Aus der Jurybegründung: Anselm Glück ist ein Meister der aphoristisch zugespitzten, philosophischen Betrachtung, aber auch der grotesken Glossen oder heiter-anarchischen Geschichten. Die collagierende Mischung dieser Sprechweisen führt zu Textgeweben, die auf unterhaltsame und zugleich analytische Weise von unserer Gegenwart zu erzählen vermögen.“
In gut 30 Jahren hat der österreichische Schriftsteller Anselm Glück zahlreiche Prosabücher, Theaterstücke und Sprechtexte geschaffen. Im vergangenen Jahr erschien sein viel gelobter Roman Die Maske hinter dem Gesicht.

Kurzbeschreibung
„Die meisten Leute stellen sich vor, insgeheim eine Art Sexbombe zu sein.“
Nur für den Fall, daß es der Kritik nicht auffallen sollte: Dieser Roman ist natürlich keiner. Das aber perfekt. Zwar gibt es Figuren, Schauplätze, Dramen – wir denken da an die blonde Gerda, den Jakominiplatz in Graz und die Sache mit Strobl, die allerdings in letzter Minute gestrichen wurde -, ein Roman aber ließe sich zum Beispiel leichter nacherzählen. Wodurch er allerdings nicht unbedingt interessanter würde. Es geschieht hier sowieso derartig viel, daß das in Österreich, wo die ganze Sache spielt, gar nicht alles hineinpaßt. Kein Wunder, daß es daraufhin auch komisch ist; daß es aber soviel Intelligenz, Unmoral, Moral, Sprachschärfe und Phantasie funkeln läßt, Zeitspiegel und Spiegelzeit zugleich ist, das ist schon ein Wunder, und das kann eben doch nur ein Roman.
Anselm Glück ist ein unerschöpflicher Bilderfinder und Rätseldarsteller. Mit diesem kaleidoskopischen Buch erweist er sich darüberhinaus als ebenso nachdenklicher wie temperamentvoller Erzähler.

Veranstalter: ARTE – Medienpartner des Literaturhauses München, Stiftung Literaturhaus im Kooperationsverbund literaturhaeuser.net
Eintritt: Euro 8.- / 6.-