August 2008: Der Liebhaber von Marguerite Duras

Marguerite Duras, geboren am 4. April 1914 in Gia Dinh , Vietnam (damals franz. Indochina) als Marguerite Donnadieu, gestorben am 3. März 1996 in Paris, war eine französische Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Filmregisseurin.

Als Tochter eines Lehrerehepaars wuchs sie in Vietnam auf und ging 1932 mit 17 Jahren nach Frankreich, um in Paris Jura und Politikwissenschaft zu studieren. 1940 schloss sie sich einer Résistancegruppe von Buchhändlern an, wodurch sie Zugang zum rationierten Papier hatte. Ihr Ehemann Robert Antelme, der ebenfalls in der Résistance aktiv gewesen war, wurde von der Gestapo verhaftet und nach Dachau verschleppt. 1944 trat Duras dem Parti communiste français bei, protestierte gegen die Behandlung von Schriftstellern in der Sowjetunion, was zu ihrem Parteiausschluss 1950 führte.

Ihr Erstlingsroman, Les impudents (1943), wurde von der Öffentlichkeit mehr oder weniger übersehen. Bereits ihr zweites Werk jedoch, Un barrage contre le Pacifique (1950), war ein Erfolg und brachte ihr beinahe den Prix Goncourt ein. Internationale Bekanntheit erlangte sie schließlich 1959 mit dem Drehbuch zu dem Film Hiroshima, mon amour.

Ihre Romane waren immer wieder autobiographisch geprägt, so z. B. L’amant (1984, dt. Der Liebhaber) oder L’amant de la Chine du Nord (1991, dt. Der Liebhaber aus Nordchina). In beiden Werken beschrieb sie ihre turbulente Kindheit und frühe Liebeserfahrungen im Indochina der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die Autorin war auch im Theaterbereich tätig und verfasste 1965 z. B. das Drama La musica. In den 70er und frühen 80er Jahren des 20. Jahrhunderts trat sie auch als Filmregisseurin in Erscheinung – wobei sie nicht nur bereits erschienene eigene Texte (India Song, 1975; Les enfants, 1984) auf die Leinwand brachte, sondern auch eigenständige Arbeiten für das Kino produzierte (Le Camion, 1977). Während dieser Zeit erschienene literarische Publikationen von Duras standen immer im Zusammenhang mit ihrem filmischen Schaffen – L’amant ist die erste wieder „rein“ literarische Publikation nach dieser Phase.

Charakteristisch für die Werke der Duras ist eine große Schlichtheit in Vokabular und Satzbau, die sich zudem auszeichnet durch zahlreiche Ellipsen, Anspielungen, Unausgesprochenes, das jedoch im Hintergrund steht, und fragmentarisch zusammengefügte Sätze. Ihr Gesamtwerk ist keiner der großen literarischen Strömungen des 20. Jahrhunderts zuzuordnen.

Gegenüber der Tendenz, Duras wegen der häufigen Wiederholung von Motiven und Topoi in ihren zahlreichen Büchern für eine oberflächliche Schriftstellerin zu halten, hilft ein Blick in das kurze Interview mit Leslie Kaplan von 1988, in dem Duras einiges zu ihrer eigenen Schriftstellerei, aber auch ihre Meinung über das entfremdete Leben in der Neuzeit äußert.

Der Wahnsinn selbst ist auf ewig offen für den Verlauf des Wahnsinns. … Das Nichts ist sich selbst gegenüber offen. … Ich glaube, das Offene schafft sich selbst gegenüber einen religiösen Raum. Ich habe an dem Horror teil, aus dem das ganze besteht, aber ich spüre es nicht. Das könnte eine Definition der Arbeiterklasse sein. Die Fabrik ist eine Art Luftschiff, wo innerhalb und außerhalb das gleiche Luftmaterial ist, mit einem winzigen Unterschied jedoch. Dieser Unterschied ist die Unendlichkeit des Menschen, der neun Stunden am Tag Kabel herstellt, ohne es zu spüren. … Wie das Gedicht kommt dieser Gedanke aus dem Grund der Zeiten, aus einer Art fundamentaler Wiederholung, derjenigen des Lebens, aus einer Art ozeanischer Ewigkeit, die jene des Todes wäre, verneint und erfaßt durch die Zeit….

Diese Unendlichkeit des Menschen war letztlich ihr Thema.

Der Liebhaber Über den Inhalt
Der Liebhaber (französischer Originaltitel L’amant) ist eine autobiografische Erzählung von Marguerite Duras aus dem Jahr 1984. Das Werk wurde im gleichen Jahr mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet.
Die Geschichte spielt in der französischen Kolonie Indochina, dem heutigen Vietnam am Anfang der 1930er Jahre. Duras schildert die Geschichte eines zu Beginn 15-jährigen französischen Mädchens, das in Südostasien aufgewachsen ist, von der Begegnung auf einer Mekong-Fähre mit einem 17 Jahre älteren Mann, bis zur Abreise nach Europa anderthalb Jahre später, Zeitsprünge in das Paris des Zweiten Weltkriegs eingeschlossen.

Die sexuelle Beziehung zu diesem reichen und von seinem Vater abhängigen Chinesen, die keine Liebesgeschichte ist, ist die Klammer, die das Stück nach außen zusammenhält, aber bei Weitem nicht die Erzählung dominiert. Tatsächlich spielen Familienmitglieder und Freundinnen eine mindestens ebenso wichtige Rolle:

* die von der Tochter als wahnsinnig bezeichnete Mutter (der Vater ist bereits verstorben), die die Beziehung ihrer Tochter zu dem Chinesen nicht zur Kenntnis zu nehmen scheint,
* der ältere Bruder, zur Bosheit neigend und von der Mutter vergöttert, der als Erwachsener versagen wird, sowie
* der jüngere Bruder, der vom älteren bedroht, von der Mutter nicht beschützt wird und seiner Schwester als einzige Verbündete hat und in jungen Jahren stirbt
* Mitschülerinnen in Vietnam und Bekannte in Paris, denen nicht unbedeutende Teile der Geschichte gewidmet werden, ohne dass ein tieferer Zusammenhang zur versuchten Selbstanalyse der Familie aufgebaut würde.

Der Liebhaber ist eine knapp 100-seitige Collage aus Erinnerungsfetzen der Autorin zur Zeit ihres Erwachsenwerdens (die bei der Niederschrift über 50 Jahre her war), in Abschnitte gegliedert, die zum Teil nur wenige Zeilen, höchstens aber zwei Seiten lang sind, zwischen denen in der Regel Sprünge in Zeit und Raum vollzogen werden, die keinen kontinuierlichen Erzählstrang ergeben.

Marguerite Duras nannte ihre Erzählung „das leichteste Buch, das ich jemals geschrieben habe†œ. Sie wurde auch ihre erfolgreichste.

August 2008: Ein letzter Sommer von Steve Tesich

Ein letzter SommerKurzbeschreibung
East-Chicago, 1969: Daniel Price, der 18jährige Held und Ich-Erzähler, schließt zusammen mit seinen Freunden Larry und Billy die Highschool ab. Die unbeschwerten Tage sind gezählt: Die Zukunft warte auf sie, wird den drei Freunden gesagt, aber sie haben keine Ahnung, wo. Vor ihnen liegt ein Sommer der Entscheidungen und viel schneller als erwartet trennen sich ihre Wege – Billy wählt das ruhige Leben in East-Chicago, Larry die Revolte und Daniel bleibt zunächst unentschlossen – nur nicht, als er sich in die unergründliche Rachel verliebt. Sie ist für ihn das Versprechen einer großen weiten Welt, die Flucht aus den Konflikten seiner schönen, exotisch anmutenden Mutter mit seinem krebskranken, verbitterten Vater. Doch Daniels Liebesglück ist überschattet von einem Familiengeheimnis Rachels, das ihn immer tiefer in den Sog seiner widersprüchlichen Gefühle zieht.

Steve Tesich schildert in „Ein letzter Sommer“ die Komplexität des Erwachsenwerdens – poetisch, liebevoll und mit analytischem Blick. Im Zentrum stehen jugendliche Hoffnungen, ambivalente Gefühle und eine kraftvolle Liebesgeschichte, die das Leben des Helden verändern: Daniel geht aus diesem letzten Sommer der unterschiedlichsten Empfindungen zwischen Tod und unerfüllter Sehnsucht wie neugeboren hervor und tritt, ausgestattet mit dem nötigen Rüstzeug, in die Welt hinaus.

Über den Autor
Steve Tesich, geboren am 29. September 1942 als Stojan TeСić in Uоice, Jugoslawien, gestorben am 1. Juli 1996 in Sydney, Kanada, war ein amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor.

Er kam im Alter von vierzehn Jahren nach East Chicago, Indiana/USA und studierte russische Literatur an den Universitäten von Indiana und Columbia. Tesich schrieb zahlreiche Stücke und Drehbücher, u. a. das mit einem Oscar ausgezeichnete Drehbuch für den Film Vier irre Typen, Wir schaffen alle, uns schafft keiner und für Garp und wie er die Welt sah. Tesichs Roman, Abspann, erschien 1999 (und noch einmal 2006) auf Deutsch. Sein Erstling Summer Crossing erschien 1982, die deutsche Übersetzung Ein letzter Sommer erschien 2005 beim Schweizer Verlag Kein & Aber. Steve Tesich starb 1996 im Alter von 53 Jahren an einem Herzschlag.

2005 hat das serbische Ministerium für die Diaspora einen Stojan Stiv TeŠ¡ić-Literaturpreis ins Leben gerufen, welcher einmal jährlich an serbischstämmige Schriftsteller verliehen wird, welche ihre Werke in einer anderen Sprache veröffentlichen.

Juni 2008: Die Pest von Albert Camus

Treffpunkt: 06. Juni 2008 um 21 Uhr bei hoffentlich schönem Wetter im Garten der M & M´s

Ganz knapp, mit nur einer Stimme mehr, haben wir uns für Die Pest von Albert Camus und somit gegen den von Gabriele vorgeschlagenen Roman von Michael Kumpfmüller Nachricht an alle entschieden.

Albert Camus, geboren am 7. November 1913 in Mondovi, Algerien, gestorben am 4. Januar 1960 nahe Villeblevin, Yonne, (Frankreich) war ein französischer Philosoph und Schriftsteller. 1957 erhielt er für sein erzählerisches, dramaturgisches, philosophisches und publizistisches Gesamtwerk den Nobelpreis für Literatur. Er ist einer der bekanntesten französischen Autoren des 20. Jahrhunderts.

Mit Romanen, Essays und Dramen profilierte sich der philosophische Dichter Albert Camus als eine der literarisch und moralisch gewichtigsten Stimmen Frankreichs. Grundlage seines Werks ist die Philosophie des Absurden, die auf der Erkenntnis der Sinnlosigkeit menschlicher Existenz beruht. In seinem Werk fordert Camus, dass der Mensch sein absurdes Dasein bewusst annehme und eigene ethische Prinzipien dem moralischen Nihilismus entgegensetze.

Camus wuchs in einem Arbeiterviertel in Algier als Halbwaise auf. Nach dem Abitur studierte er Philosophie und arbeitete als Schauspieler, Dramatiker, Schriftsteller und Journalist, u.a. für die Zeitung Alger républicain. Während des Zweiten Weltkriegs engagierte er sich in der Résistance. 1943 trat er als Lektor ins Verlagshaus Gallimard ein. Die zunächst enge Beziehung zu Jean-Paul Sartre und den Existenzialisten scheiterte nach heftiger Kontroverse um Camus‘ Essay Der Mensch in der Revolte. 1957 wurde ihm der Literaturnobelpreis verliehen. Drei Jahre später verunglückte er tödlich im Auto seines Verlegers Gallimard.

Kurzbeschreibung
Der 1947 erschienene Klassiker „Die Pest†œ schildert die Agonie der Stadt Oran. Im zeitgenössischen Kontext kann man die Pest als Metapher für den Nationalsozialismus, etwas weiter gefasst als Sinnbild für Unmenschlichkeit und Schrecken sehen. Mit seinem allegorischen Charakter schildert der Roman nüchtern, im chronikartigen Bericht den Verlauf der Seuche: ihre „Gerechtigkeit†œ, ihr Arbeiten, das einer „endlosen Tretmühle†œ gleicht, und das gänzliche Fehlen von Helden und glänzenden Taten.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Arzt Bernard Rieux: Schon zu Beginn, als noch niemand in der Stadt auch nur an die Pest denkt, steht seine Diagnose fest: Den dahingerafften Ratten werden die Menschen folgen! Doch bis die Behörden endlich in die Gänge kommen, vergeht kostbare Zeit. Unermüdlich versucht Rieux zu retten. Um den Arzt gruppieren sich der zufällig in der Stadt weilende Journalist Rambert, der anfangs zu seiner Geliebten nach Paris fliehen will, dann aber bleibt, der Jesuitenpater Paneloux und Tarrou. Auch sie setzen alles daran, Menschen zu retten. Dramatischer Höhepunkt der tödlichen Entwicklung ist das sinnlose Sterben eines kleinen Jungen. Sinnlos und absurd ist auch das Sterben des Paters, des Freundes Tarrou und der Ehefrau des Arztes. Kurz vor Ausbruch der Pest war sie in ein Sanatorium außerhalb der Stadt gegangen. Am Ende gibt sich der Verfasser der Chronik als der Arzt Rieux zu erkennen, für den die Pest eine endlose Niederlage war und ist. Denn „der Pestbazillus stirbt niemals aus oder verschwindet …†œ

März 2008: Aufruhr von Shashi Tharoor

Treffpunkt: 30. März 2008 um 11 Uhr bei Hanne zum Brunch.

AufruhrKurzbeschreibung
In der kleinen Stadt Zalilgarh östlich von Delhi ist die Lage gespannt: Die hinduistische Bevölkerung sammelt selbstgebrannte Ziegelsteine, um einen Tempel mit dem Abbild Ramas zu errichten, genau an dem Platz, wo eine verfallene Moschee steht. Als die Ziegelsteine in einer feierlichen Prozession durch die Stadt getragen werden, kommt es zu Ausschreitungen zwischen Hindus und Muslimen, bei denen auch die 24jährige Priscilla Hart ihr Leben verliert. War sie nur zur falschen Zeit am falschen Ort, wie die Amerikanische Botschaft bekanntgibt? Oder hat ein erzürnter Ehemann den Aufruhr dazu benutzt, sich unerkannt zu rächen? Denn die junge Amerikanerin war Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation und klärte indische Frauen über Geburtenkontrolle und ihre elementaren Rechte auf. Priscilla hatte aber auch eine Liebesbeziehung mit dem verheirateten Inder Lakshman, einem hohen Regierungsbeamten, mit dem sie sich jede Woche heimlich traf. Mit erstaunlicher Leichtigkeit verbindet Shashi Tharoor in diesem Roman Zeitungsberichte, die Briefe Priscillas an ihre Freundin, Tagebucheinträge und Gesprächsaufzeichnungen miteinander und schafft so eine Atmosphäre von größtmöglicher Authentizität.

Über den Autor
Tharoor2Shashi Tharoor, Malayalam: à´¶à´¶à´¿ തരൂര്†; geboren am 9. März 1956 in London, ist ein indischer UNO-Mitarbeiter und Schriftsteller. Er war von 2002 bis 2007 als Untergeneralseketär einer der Stellvertreter des Generalsekretärs Kofi Annan und für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Tharoors Familie stammt aus dem indischen Bundesstaat Kerala, er ist Autor, Journalist und Mitglied des USC Center on Public Diplomacy.

Er wuchs in Indien auf und besuchte 1962 die Montfort School in Yercaud, 1963-1968 das Campion Collage in Mumbai und schloss die Mittelschule 1969-1971 in der jesuitischen St. Xavier’s High School in Kolkata ab. Von 1972 bis 1975 studierte er im St.Stephen’s College in Delhi, wo er mit einem Bachelor of Art in Geschichte graduierte. Tharoor1 Danach ging er in die USA, wo er von 1975-1978 in Massachusetts an der Fletcher School of Law and Diplomacy der Tufts University studierte. Er dissertierte im Alter von 22 Jahren mit dem akademischen Grad eines Ph. D, nachdem er zwei weitere „Master†œ abgelegt hatte.

1978, im selben Jahr seines Studienabschlusses, wurde er in den Dienst der UNO aufgenommen. Nach einem Zwischenaufenthalt im Flüchtlingshilfwerk UNHCR in Genf, koordinierte er in Singapur die Hilfe für die vietnamesischen Bootsflüchtlinge. Seit Oktober 1989 bis Ende 1996 koordinierte er von New York aus die „friedenserhaltenden Maßnahmen†œ im zerfallenden Jugoslawien, die er mitunter kritisch: „An manchen Plätzen haben wir versagt, an manchen hatten wir ein unzureichendes Mandat†œ, und dann fast trotzig, „insgesamt aber war unsere Rolle positiv†œ, beurteilt. Seit Januar 1997 Chefassistent von Annan, ernannte dieser ihn im Juli 1998 zum UNO-Kommunikationsdirektor. Bei allem Reformbedarf, bei all der sich abzeichnenden Marginalisierung der Vereinten Nationen im Irak-Krieg, gebraucht Tharoor die Abkürzung UN mit Stolz: „Sie steht für UN-ersetzlich.†œ Weiterlesen

Januar 2008: Wie ein Stein im Geröll von Maria Barbal

Wie ein Stein im GeröllTreffpunkt: 26. 01.08 um 21 Uhr bei den M & M´s

Kurzbeschreibung
Conxa, ein Mädchen von dreizehn Jahren, wird von ihren Eltern, armen Bauern in einem kleinen Dorf in den katalanischen Pyrenäen, zur kinderlosen Tante in ein anderes Dorf gebracht. Dort arbeitet sie im Haushalt und auf dem Feld und lernt später Jaume kennen, den sie gegen anfängliche Widerstände heiratet.
Maria Barbal führt uns mit einer schnörkellosen Sprache in die fast archaisch anmutende Welt spanischer Bergdörfer, in der das Leben von ewig gültigen Traditionen geprägt scheint. Diese Welt wird brutal von der Politik überfallen, vom Bürgerkrieg zwischen Anhängern der neuen Republik und den Anhängern Francos. Der Krieg bricht auch in den Dörfern Fronten auf, zerstört das Vertraute und damit die Selbstverständlichkeit, in den alten Bahnen weiterzuleben. Conxa, inzwischen Mutter dreier Kinder, erlebt die Verhaftung ihres Mannes, wird selbst mit anderen Frauen und Kindern interniert. Später erfährt sie, daß ihr Mann erschossen wurde – und folgt schließlich ihrem Sohn nach Barcelona, eine Stadt, so neu und so fremd wie ein anderer Planet …

Maria BarbalMaria Barbal, geboren 1949 in Tremp ist eine spanische Schriftstellerin. Sie gilt als eine der wichtigsten und erfolgreichsten zeitgenössischen Autorinnen katalanischer Sprache.

Barbal verbrachte ihre Kindheit in der bergigen Region der spanischen Pyrenäen. 1964 kam sie nach Barcelona, um an der dortigen Universität spanische Philologie zu studieren, und arbeitete im Anschluss als Lehrerin.

In den 1980er Jahren erschienen ihre ersten Bücher, die weitgehend im archaisch-ländlichen Kontext ihrer Heimat angesiedelt waren. Ihr Buch Wie ein Stein im Geröll (1985) ist in ihrer Heimat in fünfzig Auflagen erschienen und inzwischen in mehrere Sprachen übersetzt.

Für ihre Arbeit wurde Barbal mit dem spanischen Kritikerpreis, dem Nationalen Literaturpreis Spaniens sowie dem Serra d†™Or-Preis ausgezeichnet. Ihr letzter Roman Inneres Land (2005) brachte ihr den angesehenen Prudenci-Bertrana-Preis.