Sir Salman Rushdie erhält internationalen Hans Christian Andersen-Literaturpreis

Salman RushdieDer mit 500.000 dänischen Kronen (etwa 67.000 Euro) dotierte internationale Hans-Christian-Andersen-Literaturpreis geht in diesem Jahr an den indisch-britischen Schriftsteller Sir Salman Rushdie.

Rushdie sei ein unvergleichlicher Autor, der durch seine Mischung von globalem Realismus und märchengleicher Fantasie die Bedeutung von Reisen und kulturellem Austausch in unserer Zeit aufzeige und dadurch die Weltliteratur bereichere. Wie Hans Christian Andersen liebe er die narrative Erzählweise von Märchen, heißt es in der Jurybegründung des Komitees der dänischen Stadt Odense.

Die Verleihung findet am 17. August 2014 in der dänischen Stadt Odense statt. Odense auf der Insel Fünen ist die Geburtsstadt von Hans Christian Andersen (1805-1875), dem weltberühmten Autor zahlreicher Märchenklassiker.

Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger sind Paulo Coelho (2008),  die Autorin Joanne K. Rowling für die Erschaffung der weltberühmten Harry Potter-Figur (2010) und Isabel Allende (2012).

Diese Auszeichnung ist nicht mit dem Hans Christian Andersen-Preis, die internationale Auszeichnung für Kinderbuchautoren und -illustratoren, die vom IBBY (International Board on Books for Young People) vergeben wird, zu verwechseln.

Quelle: derStandard.at
Quelle Foto: Wikipedia © David Shankbone (Linzenz Creative Commons 3.0)

Georg-Büchner-Preis 2013 geht an Sibylle Lewitscharoff

Sybille_LewitscharoffWie die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung heute mitteilte, erhält die 59-jährige Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis 2013.

In ihren Romanen hat Sibylle Lewitscharoff mit unerschöpflicher Beobachtungsenergie, erzählerischer Phantasie und sprachlicher Erfindungskraft die Grenzen dessen, was wir für unsere alltägliche Wirklichkeit halten, neu erkundet und in Frage gestellt. Ihre Texte vertiefen und erweitern die genaue Wahrnehmung der deutschen Gegenwart in Bereiche des Satirischen, Legendenhaften und Phantastischen.
Philosophische und religiöse Grundfragen der Existenz entfaltet die Schriftstellerin in einer subtilen Auseinandersetzung mit großen literarischen Traditionen und mit erfrischend unfeierlichem Spielwitz. Nie ist das „Gespräch mit den Toten†œ, das sie in ihren Poetikvorlesungen als ein Ziel ihres Schreibens benennt, so lebendig und lebenszugewandt geführt worden wie in ihren kunstvollen und unterhaltsamen Geschichten
„, lautet die Begründung der Jury.

Sibylle Lewitscharoff wurde am 16. April 1954 in Stuttgart geboren. Sie studierte Religionswissenschaften in Berlin, wo sie auch heute lebt. 1994 veröffentlichte sie ihr erstes Buch unter dem Titel „36 Gerechte„. Die Autorin wurde bereits vielfach ausgezeichnet; u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis (1998), dem Preis der Leipziger Buchmesse (2009), dem Berliner Literaturpreis (2010), dem Kleist-Preis (2011), dem Ricarda-Huch-Preis (2011) sowie mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis für den Roman Blumenberg (2011).

Der Büchnerpreis ist jetzt der Ritterschlag für eine Autorin, die längst als Fixstern im Literaturgeschehen gilt, aber durch ihre offenen Worte oft angeeckt ist„, urteilt die FAZ in einem heute veröffentlichten Artikel.

Der Preis wird am 26. Oktober 2013 in Darmstadt verliehen.

Quelle Foto: Lesekreis

Italo Svevo-Literaturpreis 2013 geht an Giwi Margwelaschwili

Fluchtästhetische NovelleDer 85-jährige deutsch-georgischer Schriftsteller und Philosoph Giwi Margwelaschwili erhält den mit 15.000 Euro dotierten Italo Svevo-Literaturpreis 2013. Die Preisverleihung findet am 5. Juni 2013 im Literaturhaus Hamburg statt.

Mit der Auszeichnung ehrt und fördert die Jury Giwi Margwelaschwilis literarisches Lebenswerk, dessen Rang sich bereits abzeichnet, dem es jedoch vorerst am breiten Zuspruch der Zeit mangelt. Sein ästhetischer Eigensinn gab den Ausschlag für die Zuerkennung. „Giwi Margwelaschwili ist ein weiser Anarchist, ein närrischer Philosoph, einer, der Grenzen erkennt, aber nicht anerkennt„, notierte Katja Lange-Müller.

Zuletzt veröffentlichte Giwi Margwelaschwili im Berliner Verbrecher Verlag die „Fluchtästhetische Novelle„.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: September 2012 im Verbrecher Verlag, Berlin (140 Seiten)
Kapitän Wakusch besteigt bang das Flugzeug, das ihn zu Verwandten in das ferne, unbekannte Georgien bringen soll. Doch die Maschine will nicht abheben: Wieder und wieder drehen sich die Propeller, wieder und wieder gehen die Fluggäste an Bord – das Flugzeug jedoch startet nie. Wie kann das sein? Kapitän Wakusch ist eine Buchfigur, dessen Buch unter Leserschwund leidet. Ihm sind die Leserinnen und Leser abhanden gekommen. Und ohne sie kann bekanntlich keine Geschichte stattfinden, denn niemand füllt sie mehr mit seiner Leselebenskraft aus. Wie aber soll sich die Geschichte vom Kapitän Wakusch vollenden, wenn sie nicht weitergeht? Kapitän Wakusch muss einen Weg finden, sein Schicksal selbst in die Hand nehmen zu können …
Mit großem philosophischen Scharfsinn und sehr viel Witz schildert Giwi Margwelaschwili in seiner „Fluchtästhetischen Novelle“ die Welt der Buchfiguren. Die Novelle stellt eine gute Einstiegslektüre in das vielfach preisgekrönte Werk Margwelaschwilis dar und erscheint zum 85. Geburtstag dieses großen deutsch-georgischen Autors.

Über den Autor
Deutsch war die erste Sprache des 1927 in Berlin als Sohn georgischer Emigranten geborenen Giwi Margwelaschwili. 1946 wurde er, zusammen mit seinem Vater, vom sowjetischen Geheimdienst NKWD entführt. Der Vater wurde ermordet, Giwi Margwelaschwili in Sachsenhausen interniert und dann nach Georgien verschleppt. Dort brachte er sich als Deutschlehrer durch. Und er schrieb, ungeachtet der sprachlichen und intellektuellen Isolation, deutsche Prosa, ein überbordendes Werk, das fremd wie ein Findling in der literarischen Landschaft aufragt, quer zu Moden und Zeitströmungen. Erst 1987 konnte Giwi Margwelaschwili nach Deutschland ausreisen. Heute lebt er in Tiflis und Berlin.

Quelle: Börsenblatt

Der schönste Liebesroman: DeLiA-Literaturpreis 2013 geht an Jennifer Benkau für Dark Canopy

Dark CanopyDer DeLiA-Literaturpreis 2013 wurde am 26. April 2013 in Iserlohn im Rahmen einer feierlichen Gala an Jennifer Benkau verliehen. Die Jury der Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautorinnen und -autoren (DeLiA) wählte Jennifer Benkaus im März 2012 erschienenes Buch „Dark Canopy“ unter den zwölf Nominierungen der Shortlist aus. Die 33-jährige Autorin aus Langenfeld, nach eigenen Angaben mit einer Leidenschaft für Schwerter, Dolche und Messer aller Art, drei zuckersüßen Kindern, einem zynischen Kerl und einer zauberhaften weißen Schäferhündin ausgestattet, kann sich ein Leben ohne die Schreiberei nicht vorstellen.

Ihr erster Roman, Teil eins der Nybbas-Trilogie, wurde im Sommer 2010 im Sieben Verlag veröffentlicht. „Dark Canopy„, erschienen 2012 im Script5 Verlag, ist der Auftakt eines düsterromantischen Zweiteilers für junge Erwachsene.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 1. März 2012 im Script5 Verlag (Leseprobe)
Die Percents, für den dritten Weltkrieg geschaffene Soldaten, haben die Weltherrschaft übernommen und unterjochen die Menschen. Rebellenclans versuchen, außerhalb des Systems zu überleben. Mit ihnen kämpft die 20-jährige Joy gegen das Gewaltregime. Doch dann fällt sie dem Feind in die Hände und muss feststellen, dass sich auch unter den vermeintlichen Monstern Menschlichkeit findet. Und sogar noch mehr…

Jury-Mitglied Kerstin Gier beglückwünschte Jennifer Benkau und verriet ihr: „Wir haben es alle geliebt.

Quelle: Der Westen: Für Fantasy-Buch erhielt Jennifer Benkau den Liebesromanpreis 2013 von Cornelia Merkel

Jenny Erpenbeck erhält den Joseph-Breitbach-Preis 2013

Jenny ErpenbeckDie Schriftstellerin Jenny Erpenbeck erhält den mit 50.000 Euro dotierten Joseph-Breitbach-Preis 2013 für ihr Gesamtwerk, in dem sich laut Jury künstlerische Wahrhaftigkeit mit hoher Formkunst, Sprachschönheit und einer Evokationskraft verbindet, die uns in jedem Augenblick zu Mitleidenden und Mitfühlenden macht. Der Literaturpreis wird seit 1998 jährlich gemeinsam von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, und der Stiftung Joseph-Breitbach vergeben an deutschsprachige Autorinnen und Autoren vergeben.

„Jenny Erpenbeck sei die Epikerin des Augenblicks, in dem aus den Zufällen einer Vita Schicksal wird. In ihren Prosatexten, von der Geschichte vom alten Kind (1999) über die Novelle Wörterbuch (2005) bis zu den Romanen Heimsuchung (2007) und Aller Tage Abend (2012), ergründe sie mit disziplinierter Empathie die Beschädigungen des Lebens in Konstellationen der Angst. Sie versehe Möglichkeitsformen des Überlebens, Versagens, Opferseins zwischen Krieg, Diktatur und den Ideologien des 20. Jahrhunderts mit Antlitz, Sprache, Biografien, Herzschlag“, heißt es in der Jurybegründung weiter.

Über Jenny Erpenbeck
Jenny Erpenbeck, 1967 in Berlin (DDR) geboren, machte nach dem Abitur eine Buchbinderlehre, arbeitete als Ankleiderin an der Staatsoper Berlin, und studierte zunächst Theaterwissenschaft an der Humboldt Universität Berlin. Während ihres anschließenden Studiums der Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin arbeitete sie als Regieassistentin u.a. bei Ruth Berghaus und Heiner Müller, ging dann ans Opernhaus Graz und inszenierte ab 1998 als freischaffende Regisseurin in verschiedenen Häusern in Deutschland und Österreich. Ihr Debüt als Schriftstellerin gab sie 1999 mit der †ºGeschichte vom alten Kind†¹.

Der Joseph-Breitbach-Preis wird Jenny Erpenbeck am 20. September 2013 im Stadttheater Koblenz überreicht.

Quelle Foto: Lesekreis