März 2013: UNO beschließt die Rechte von Frauen genauso zu schützen wie die von Männern

SummaryNach UN-Angaben erfahren heute noch sieben von zehn Frauen Gewalt in ihrem Leben. Während in mehr mehr als 125 Ländern Gesetze, die häusliche Gewalt bestrafen, existieren, leben über 603 Millionen Frauen in Ländern, in denen Gewalt gegen sie nicht als Verbrechen gilt. Das soll sich ändern. Die 57. Sitzung der Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen hat sich am 15. März 2013 auf die sogenannten ‚agreed conclusions‚ geeinigt.

Das 17-seitige Abschlussdokument der Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen hebt besonders die Notwendigkeit hervor, umfassende Präventionsprogramme zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu implementieren und Hilfsangebote für Opfer von Gewalttaten bereitzustellen. Diese sollen gesundheitliche, psychologische und soziale Unterstützung beinhalten, und zwar für Frauen jeden Alters, für Frauen mit und ohne Behinderung, unabhängig von ihrer Herkunft. Der Schutz von Frauen und die Prävention von Gewalt einschließlich sexueller Gewalt in allen Kriegs- und Nachkriegssituationen sowie der Anspruch auf Entschädigung soll sichergestellt werden. Die Beendigung der Straffreiheit von Tätern wird als zentrale Notwendigkeit benannt, ebenso die effektive Beweissammlung und der Zugang zu Daten als eine der wichtigsten Maßnahmen im Hinblick auf die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen.

Die Welt hat uns beobachtet. Wir kamen vor zwei Wochen zusammen mit der Möglichkeit, ja gar der Verpflichtung, alles in unserer Macht stehende zu tun um die grundlegenden Rechte von Frauen und Mädchen zu schützen, ihr Recht auf Würde, ihr Recht auf ein gewaltfreies Leben ohne jegliche Diskriminierung. Die Menschen weltweit erwarten nun Taten, und wir dürfen die betroffenen Frauen weltweit nicht fallen lassen. Wir haben sie nicht enttäuscht. Ja, wir haben es geschafft†, erklärte Michelle Bachelet, UN Women Executive Director und Under-Secretary-General, begeistert.

Die Konferenz stand zwischenzeitlich kurz vor dem Scheitern. Vor allem von muslimischen Staaten, aber auch von Russland und dem Vatikan hatte es erheblichen Widerstand gegeben. In letzter Minuten gaben sie ihren Widerstand gegen eine Formulierung auf, wonach Gewalt gegen Frauen nicht durch Sitten, Traditionen oder religiöse Ansichten gerechtfertigt werden kann. Das Papier schreibt nun die Pflicht der Staaten fest, die Rechte von Frauen und Mädchen genauso zu schützen wie die von Männern und Jungen. Die sexuelle Selbstbestimmung aller Menschen wurde ebenso festgehalten wie das Recht auf gynäkologische Versorgung.

Außerdem verständigte man sich darauf, künftig von einem „Femizid“ zu sprechen, wenn Frauen allein wegen ihres Geschlechts ermordet werden. Nicht durchsetzen konnten sich die muslimischen Länder mit einer Ausnahmeregelung, die vorgesehen hätte, dass die Rechte von Frauen aufgrund „kultureller Besonderheiten“ eingeschränkt werden können.

Quelle: Tagesschau.de, UN News Centre, UN Woman Deutschland

Quelle Foto: Wikipedia

Mai 2013: Hinter dem Paradies von Mansura Eseddin

Am 11. Mai 2013 besprechen wir im Lesekreis den Roman der 36-jährigen ägyptischen Autorin Mansura Eseddin „Hinter dem Paradies„. Wir treffen uns um 21 Uhr bei Markus.

Hinter dem ParadiesKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 26. September 2011 im Unionsverlag (220 Seiten)
Im Weißen Haus, in einem Dorf im Nildelta, sind Gamila und Salma gemeinsam aufgewachsen. Heute kommt Gamila als Studentin im kurzen, schwarzen Kleidchen daher und trägt Luis Vuitton. Salma führt ein bürgerliches Leben und will aus der Enge ihrer unerfreulichen Ehe ins Schreiben flüchten. Salma fasst den Mut, ihre Familiengeschichte zu schreiben. Sie kehrt zurück ins Weiße Haus. Dort ist es still geworden. Nur Mutter und Tante sitzen noch auf der Veranda und tuscheln. Mansura EseddinFrüher war dieses Haus eine Bühne für die Kämpfe und Dramen der weit verzweigten Fabrikantenfamilie, ihrer Dienstboten und Arbeiter. Die Ziegelfabrik machte die Familie reich, die Revolutionen des Landes ruinierten sie wieder. Salma vergräbt sich im Zimmer, das einst ihr Kinderzimmer war. Zuletzt dringt sie vor zu jenen Ereignissen, durch die sie und ihre engste Freundin Gamila auf immer in Schuld verstrickt sind.

Über die Autorin
Mansura Eseddin, 1976 im Nildelta in Ägypten geboren, studierte Journalismus an der Universität Kairo und arbeitet bei Akhbar al-Adab, einem der wichtigsten Literaturmagazine Ägyptens. Ihre Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. 2010 wurde sie als eine der besten arabischsprachigen Autoren unter 40 ausgewählt. 2010 war sie als einzige Frau für den International Prize for Arabic Fiction nominiert.

Quelle Foto: Lesekreis, Lesung im Literaturhaus München am 25.04.2012

Preis der Leipziger Buchmesse 2013: Die Preisverleihung im Überblick

Pünktlich um 16 Uhr eröffnete Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse seit 2004, die Preisverleihung zum Leipziger Buchpreis 2013. In den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung wurden die Literaturpreise in diesem Jahr zum neunten Mal vergeben. Die Auszeichnung ist in jeder Kategorie mit 15.000 Euro dotiert.

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Oliver Zille

Der neue Vorsitzende der Jury, Hubert Winkels, stellte im Anschluss sein Juryteam vor. Lothar Müller, Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung, René Aguigah, Abteilungsleiter Kultur und Gesellschaft beim Deutschlandradio Kultur, Daniela Strigl, Literaturwissenschaftlerin an der Universität Wien sowie die freie Literaturkritikerin und Journalistin Ursula März sind zum ersten Mal in der siebenköpfigen Jury vertreten. Eberhard Falcke, freier Literaturkritiker, und Martin Ebel vom Tages-Anzeiger Zürich gehören schon länger zum Team.

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Hubert Winkels

Die 88-jährige Autorin, Essayistin, Herausgeberin und Übersetzerin Eva Hesse wurde in der Kategorie Übersetzung für ihr großes Übersetzungs-, Vermittlungs- und Erklärungswerk „Die Cantos“ von Ezra Pound ausgezeichnet. Eva Hesse konnte den Preis leider nicht persönlich entgegennehmen. Sie überließ Heinz Ickstadt diese ehrenvolle Aufgabe.

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Heinz Ickstadt in Vertretung von Eva Hesse

Eberhard Falcke verlas die Laudatio für Eva Hesse.

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Eberhard Falcke

Der Autor und Literaturkritiker Helmut Böttiger erhielt den Leipziger Buchpreis 2013 für sein Buch „Die Gruppe 47. Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb“ in der Kategorie Sachbuch. Er wirkte nicht nur erfreut, sondern auch ein wenig überrascht als er zum Podium ging. Die Jury lobte sein vielstimmiges, klug komponiertes Buch, in dem er die Geschichte der Neuformierung der Literatur und Erfindung des Literaturbetriebs in Deutschland nach 1945 mit dem Sensorium des Lesers und Kritikers – und mit den Mitteln der Literatur selbst erzählt.

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Helmut Böttiger

In der Kategorie Belletristik erhielt schließlich der 1971 geborene Berliner Autor David Wagner für seinen Roman „Leben“ den diesjährigen Leipziger Buchpreis. Der autobiografische Roman handelt von der Organtransplantation seiner eigenen Leber. „David Wagners erfundener Leidensbericht – oder durchlittene Erfindung – führt eindrucksvoll mit Witz und Ironie, mit tapferem Trotz und Understatement – und mit Sinn für das Banale, die „kleinen Klinikfreuden“, alles, was den Kranken ans Leben bindet, und dazu gehört auch der Speisezettel, vor. Das selbstverständliche Nebeneinander von Leben und Tod, von Leichtsinn und schwerer Not, von Angst und Genuss macht den Krankenhausalltag aus,“ heißt es in der Jurybegründung.

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David Wagner

Ein glücklicher und seliger Gewinner.

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Die österreichische Literaturwissenschaftlerin und Jurorin Daniela Strigl, die unmittelbar zuvor mit dem Alfred-Kerr-Preis auf der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet worden war, verlas die Laudatio für David Wagner.

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Daniela Strigl

Rowohlt Verleger Alexander Fest hatte ebenfalls allen Grund zur Freude.

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David Wagner und Alexander Fest

Die junge Autorin Lisa Kränzler war für den Preis der Leipziger Buchmesse 2013 auf der Shortlist nominiert. Ihr Roman „Nachhinein“ erschien im Februar 2013 im Verbrecher Verlag.

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Lisa Kränzler

Die Literaturkritikerin Sigrid Löffler mischte sich unter das Publikum.

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Sigrid Löffler

David Wagner und Helmut Böttiger beim abschließenden Fotoshooting.

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David Wagner und Helmut Böttiger

Um 17.30 Uhr war die festliche Veranstaltungsstätte in der Glashalle auf der Leipziger Buchmesse schon fast wieder verwaist.

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Glashalle – Leipziger Buchmesse 2013

Alle ausführlichen Jurybegründungen zur Vergabe der diesjährigen Preise der Leipziger Buchmesse können hier nachgelesen werden.

Ein Streiflicht über die Leipziger Buchmesse am 14. März 2013

Im ARD-Forum stellte der Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Klaus-Michael Bogdal sein Buch „Europa erfindet die Zigeuner“ vor. Bogdal erhielt dafür den diesjährigen Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.

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Klaus-Michael Bogdal

Der Droemer Knaur Verlag präsentierte seine Neuerscheinungen wieder in imposanten Bücherregalen, die fast bis zur Hallendecke reichten. Links von diesem Bildausschnitt stellte Sebastian Fitzek seinen neuen Thriller „Der Nachtwandler“ vor. Der Andrang bei dieser Lesung war so groß, dass ein Foto leider nicht möglich war. Wie viele Fitzek-Fans dem Aufruf des Autors gefolgt und in Schlafanzügen und Nachthemden zur Messe gekommen waren, ließ sich leider auch nicht ermitteln.

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Droemer Knaur Verlag – Leipziger Buchmesse 2013

Auf dem „blauen Sofa“ stellte der Schweizer Schriftsteller Ralph Dutli seinen neuen Roman „Soutines letzte Fahrt“ vor.

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Der Schweizer Schriftsteller Ralph Dutli

In seinem neuen Erzählungsband „Unter Freunden“ knüpft der große israelische Schriftsteller Amzos Oz erneut an seine Kibbuz-Jahre an, die er u.a. in seinem bekannten Roman „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ behandelt hat. Amos Oz wurde für seine Werke vielfach ausgezeichnet, so erhielt er den Friedenspreis des deutschen Buchhandels (1992), den Goethepreis der Stadt Frankfurt (2005) und den Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz (2008).

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Amos Oz

Hellmuth Karasek erzählt in seinem neuen Buch „Auf Reisen: Wie ich mir Deutschland erlesen habe“ von phantastischen und skurrilen Erlebnissen – und nimmt den Leser mit auf seine Reisen quer durch die Republik.

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Hellmuth Karasek

Im Forum Hörbuch und Literatur gab der Schauspieler und Hörbuchsprecher Christian Berkel eine eindrucksvolle Kostprobe der Hörbuchfassung von Joanne K. Rowlings Roman „Ein plötzlicher Todesfall“ zum Besten.

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Christian Berkel

Für Spannung sorgte Sabine Thiesler mit einer Leseprobe aus ihrem neuen Thriller „Bewusstlos“ im Forum „Leipzig liest“.

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Sabine Thiesler

Das musst du erzählen: Erinnerungen an Willy Brandt“ lautet der Titel des Buches, in dem der Politiker Egon Bahr über seine ganz persönliche Beziehung zu Willy Brandt und die gemeinsamen Jahre erzählt. Während Michail Gorbatschow und Martin Walser ihre Termine auf der Leipziger Buchmesse aus Altersgründen kurzfristig abgesagt hatten, erschien der knapp 91-jährige Egon Bahr vital und gut gelaunt.

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Egon Bahr

Um 16 Uhr war es dann soweit. Wie meine Freundin Gabi warteten alle gespannt auf die Bekanntgabe der Preisträger zum Leipziger Buchpreis 2013. Mehr zur Preisverleihung folgt in einem separaten Artikel.

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Gabi

Einen Vorgeschmack auf Brasilien, Gastland der Frankfurter Buchmesse 2013, vermittelte ein Stand in Halle 4 ab 17 Uhr auf einer Happy Hour.

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Stand Brasilien – Gastland der Frankfurter Buchmesse 2013

Zu den kulinarischen Snacks nach original brasilianischen Rezepten gab es die traditionelle Caipirinha.

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Stand Brasilien – Gastland der Frankfurter Buchmesse 2013

Bis weit nach 18 Uhr standen Autoren aus Brasilien für Gespräche zur Verfügung.

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Stand Brasilien – Gastland der Frankfurter Buchmesse 2013

Diverse Regale mit neuen, übersetzten oder preisgekrönten Büchern aus Brasilien luden zum Blättern und Lesen ein.

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Stand Brasilien – Gastland der Frankfurter Buchmesse 2013

Erst gegen 19 Uhr verließen wir das Messegelände. Ziemlich erschöpft, wozu mit Sicherheit die völlig überhitzen Messehallen beigetragen hatten, und auch ein wenig enttäuscht machten wir uns auf den Weg ins Hotel. Unsere Highlights, die Auftritte von Gorbi und Martin Walser waren ausgefallen und für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik hatten wir eine Autorin favorisiert, die leider nicht gewonnen hat. Fortsetzung folgt… 😉

Marica BodroŠ¾ić erhält den Preis der LiteraTour Nord 2013

Kirschholz und alte GefühleDie 39-jährige Schriftstellerin Marica BodroŠ¾ić erhält den Preis der LiteraTour Nord 2013. Der mit 15.000 Euro dotierte Literaturpreis wird seit 1992 von der Stiftung der VGH-Versicherungen an deutsche Autorinnen und Autoren vergeben.

Die Jury würdigt Marica BodroŠ¾ić mit dieser Auszeichnung für ihr bisheriges Werk, insbesondere für ihren 2012 im Luchterhand Literaturverlag erschienenen Roman Kirschholz und alte Gefühle.

Marica BodroŠ¾ić zeichne darin vor dem Hintergrund der in Jugoslawien erlittenen Kriegserfahrung das Bild einer Protagonistin, die ihre eigene Persönlichkeit erst rückblickend, durch bruchstückhafte Erinnerungen zusammensetzen kann. Die Lückenhaftigkeit der Erinnerung verwandele die Autorin in eine genauso zarte wie gewaltige Sprache, die stets auf die feinen Unterschiede zwischen Realität, Wahrnehmung und Imagination verweise. Mit erfinderischer Leidenschaft gebe Marica BodroŠ¾ić sich so als sprachgebunden und zugleich frei zu erkennen„, lautet die Jurybegründung weiter.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 10. September 2012 im Luchterhand Verlag
Von den Rissen in unserem Bewusstsein. Von den Rissen in der Welt.

Der Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien hat die junge Arjeta ihrer Heimat beraubt. Als sie bei einem Umzug alte Fotos findet, begreift sie mit einem Mal vieles, was ihr über ihre eigene Lebensgeschichte lange im Dunkeln geblieben war. So geht Arjeta noch einmal den Rissen in ihrem Bewusstsein, in ihrem Leben nach †“ und den Rissen in der Welt.

Von vielem kann Arjeta Filipo sich trennen, vom Tisch ihrer Großmutter aber nicht. Jetzt sitzt sie an diesem Erbstück in ihrer neuen Berliner Wohnung und breitet darauf Fotos aus, die ihr beim Umzug in die Hände fallen. Die Erinnerungen steigen in ihr auf, als würde das Kirschholz alle Geschichten preisgeben, deren Zeuge der Tisch im Laufe der Jahre geworden ist.

Da sind die belagerte Stadt und das Istrien, das Meer ihrer Kindheit und Jugend, ihre alles ändernde Flucht Anfang der 90er Jahre. Aber da ist vor allem auch ihre Zeit in Paris, wo sie Philosophie studierte und in einer neuen Sprache ein neues Leben begann †“ zusammen mit dem Maler Arik, in den sie sich wider Willen verliebt. Der Vogelkundler Mischa Weisband wird ihr weiser Vertrauter, die Physikerin Nadeshda ihre engste Freundin. Beide Frauen verbindet und trennt ein Geheimnis, das über Jahre hinweg nur Arik kennt. Erst als sich beide den blinden Flecken in ihrem Inneren stellen, gelingt es ihnen, den Weg zur Wahrheit zu finden.

Eindrucksvoll erzählt Marica BodroŠ¾ic von Menschen, die Halt suchen in einer Welt voller Risse. Und die sich ihrer lange verdrängten Vergangenheit und den Zerrspiegeln ihrer Erinnerung stellen müssen †“ wenn sie wirklich im Hier und Jetzt leben wollen.

Link zur Leseprobe

Über die Autorin

Marica BodroŠ¾ić wurde 1973 in Svib/ Dalmatien, dem heutigen Kroatien geboren. Sie lebt seit 1983 in Deutschland und schreibt Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays. Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den Förderpreis für Literatur von der Akademie der Künste in Berlin und den Kulturpreis Deutsche Sprache.

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Der Preis wird zum Abschluss der ebenfalls jährlich stattfindenden Lesereise „LiteraTour Nord“ verliehen, die von verschiedenen öffentlichen Kultureinrichtungen, Buchhandlungen sowie den Universitäten in Bremen, Hannover, Lübeck, Lüneburg und Oldenburg veranstaltet wird, seit 2010 zudem in Rostock. Begleitend finden Lehrveranstaltungen an den genannten Universitäten statt.

Für den Preis der LiteraTour Nord stehen jeweils die sechs Autorinnen und Autoren der aktuellen Tour zur Wahl. Über die Vergabe entscheidet eine Jury, die aus Vertretern der Veranstalter, den Moderatoren sowie der VGH Stiftung besteht. Außerdem hat das Publikum die Möglichkeit zur Stimmabgabe.

Die Preisverleihung findet am 18. April um 19.00 Uhr in Hannover statt. Die Laudatio hält die Literaturkritikerin Meike Feßmann (Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel).

Quelle: BuchMarkt