Anne Frank House mit neuem Material auf eigenem YouTube-Kanal

Anne Frank

Die Anne Frank-Stiftung hat am 30. September auf YouTube einen neuen eigenen Kanal mit bereits bekannten, aber auch neuen Informationen über das Leben von Anne Frank eröffnet.

Es sind diverse Clips mit Interviews mit Otto Frank und Miep Gies als Zeitzeugen zu sehen, Nelson Mandela berichtet darüber, wie ihm Annes Tagebuch während seiner Haft im Apartheid-Gefängnis auf Robben Island Kraft gegeben hat, Vorschauen auf den geplanten virtuellen Zugang zu Teilen des Hauses, das der Familie Frank einst als Versteck gedient hat, wurden eingebunden. Der virtuelle Rundgang soll am 28. April 2010, zum 50. Jahrestag der Eröffnung des Anne-Frank-Hauses an der Prinsengracht 263, freigeschaltet werden.

Menschen auf der ganzen Welt haben durch eine einzigartige Sammlung  dazu beigetragen, dass das Leben und die Bedeutung von Anne Frank  nicht in Vergessenheit gerät.

So findet man auf der Seite auch das einzige Filmmaterial mit Anne Frank. Anlässlich der Hochzeit eines Nachbarn am 22. Juli 1941 ist sie am Fenster im zweiten Stock in der Prinsengracht zu sehen.

Anne Frank war mit ihrer Familie vor den Nazis nach Amsterdam geflohen. Nach der Besetzung der Niederlande durch deutsche Truppen versteckten sie sich im Hinterhaus der Prinsengracht 263. Im August 1944 wurde die Familie jedoch verraten, festgenommen und ins Konzentrationslager gebracht. Nur ihr Vater überlebte. Annes Tagebuch, das vor allem in dem Amsterdamer Versteck entstand, wurde seit 1947 in mehr als 70 Sprachen veröffentlicht.

YouTube-Besucher haben die Möglichkeit sich auf dem Anne Frank-Kanal zu registrieren. Über ein Abonnement erhält man automatisch eine Benachrichtigung, wenn neue Videos eingestellt werden. In Anlehnung an die geplante Anne Frank Ausstellung in Brasilien können eigene Videos eingereicht werden. Die besten Einsendungen erhalten einen Platz auf dem Kanal.

„YouTube unterstützt dieses Projekt, weil wir es wichtig finden, dass diese Inhalte der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Wir hoffen, dass der YouTube-Kanal dazu beiträgt, die Stärke von Anne Frank und die pädagogische Botschaft der Toleranz weiter zu verbreiten“, sagte Mascha Driessen, Chefin von YouTube und Google-Anzeigen in den Niederlanden.

„Damit können Menschen überall in der Welt das Leben und die Bedeutung von Anne Frank mit Hilfe einzigartiger Bilder im Internet erkunden“, erklärte die Anne-Frank-Stiftung am Mittwoch in Amsterdam.

Quellen: The Island Weekly, YouTube

Anne Frank bei Madame Tussauds in Berlin

Es beklemmt mich doch mehr als ich sagen kann, dass wir niemals hinaus dürfen. Anne Frank

Seit Freitag ist eine Wachsfigur von Anne Frank (1929-1945) bei Madame Tussauds in Berlin zu sehen. Das Porträt zeigt Anne Frank als 13-Jährige, als sie gerade anfing, ihr Tagebuch zu schreiben. Als Leihgabe des Madame Tussauds Amsterdam wird die Nachbildung für mindestens zwei Monate in Berlin im Rahmen einer Sonderausstellung über das Leben von Anne Frank, deren Familie und Helfer während der NS-Zeit gezeigt.

Die Ausstellung wurde am Freitag durch den Direktor des Anne Frank Zentrums, Thomas Heppener, und die Managerin des Madame Tussauds Berlin, Susanne Keller, eröffnet. Sie übergaben ein Tagebuch, in dem die Besucher der Ausstellung ihre eigenen Wünsche, Gedanken und Träume niederschreiben können. Ausgewählte Einträge werden auf der Website des Anne-Frank-Zentrums unter annefrank.de veröffentlicht. Direkt bei der Anne-Frank-Figur liegen zudem Karten aus, mit denen Besucher ermäßigten Eintritt im Anne-Frank-Zentrum am Hackeschen Markt erhalten.

Die erste deutsche Niederlassung des Londoner Wachsfigurenkabinetts Madame Tussauds war im Sommer dieses Jahres unter anderem in die Schlagzeilen geraten, weil dort eine Nachbildung von Adolf Hitler gezeigt wird. Einen Tag nach der Eröffnung Anfang Juli riss ein 41-jähriger Berliner der Figur den Kopf ab. Nach der Reparatur steht die Hitler-Wachsfigur nun hinter Glas und hoffentlich sehr weit weg von Anne Franck.

Quellen: Madame Tussauds Amsterdam, Madame Tussauds Berlin, Anne Frank, Welt Online

Postkarte von Anne Frank vom 31.12.1937 entdeckt

Viel Glück im neuen Jahr„, steht auf der Postkarte, die ein Lehrer in der niederländischen Stadt Naarden im Trödelladen seiner Eltern in einem Buch fand. Er war auf der Suche nach Material für eine Unterrichtsstunde über das von den Nazis ermordete Mädchen. Die Karte richtet sich an Annes Freundin Sanne Ledermann in Amsterdam. Abgestempelt wurde sie am 31.12.1937 in Aachen, wo sich Anne zu dieser Zeit aufhielt. Die Vorderseite zeigt eine mit Blättern geschmückte Glocke über einer Schneelandschaft.

Quelle: Süddeutsche Zeitung
Quelle Karte: cnews

Rettung für Anne Franks Kastanie

AnneFrankTagebucheintrag vom 23. Februar 1944

„Fast jeden Morgen gehe ich auf den Dachboden hinauf, um die stickige Luft aus meinen Lungen zu pusten. Vom meinem Lieblingsplatz aus auf dem Boden, sehe ich hinauf in den blauen Himmel und in den kahlen Kastanienbaum, an dessen Zweigen kleine Tropfen wie Silber glitzern. Und ich sehe die Möwen und die anderen Vögel, wie sie im Wind gleiten. So lange wie dies existiert, so dachte ich, werde ich leben mögen, um dies zu sehen, diesen Sonnenschein, diesen wolkenlosen Himmel. Solange dies andauert, kann ich nicht unglücklich sein.“

Ein knappes Jahr, nachdem Anne Frank diese Zeilen am 23. Februar 1944 in ihr Tagebuch schrieb, starb sie im KZ Bergen-Belsen.

Anne Franks KastanieDer Anne-Frank-Baum ist eine Weiße Rosskastanie, die im Tagebuch der Anne Frank ausführlich geschildert wurde. Dieser große dicke Baum war eines der wenigen Stückchen Natur, die das junge Mädchen vom kleinen Hinterhaus aus sehen konnte, in dem sie sich zusammen mit ihrer Familie während der Nazi-Okkupation der Niederlande versteckt hielt.

Zitatstellen aus ihrem Tagebuch belegen, dass der Anblick des Baumes Anne mit Hoffnung erfüllte und ihr Trost spendete. Der Baum, dessen Alter auf 150 bis 170 Jahre geschätzt wird, wird als einer der ältesten Kastanienbäume in Amsterdam vermutet. Der Baum hat während der letzten Jahre sowohl einen Pilz- als auch einen Mottenbefall verkraften müssen. Aber nach einigen erfolglosen Rettungsversuchen hat der Stadtrat von Amsterdam am 14. November 2006 verkündet, dass er eine Entscheidung über die Zukunft des Baumes treffen wird.

Nach eingehenden Beratungen haben sich die Stadt Amsterdam, die Anwohner, die „Bomenstichting†œ (Baumstiftung), das Anne Frank Haus und der Grundstückseigner darauf geeinigt, den Baum zu erhalten.

Bis Ende Mai 2008 wird die Krone noch einmal zurückgeschnitten, es wird eine Kronenverankerung angebracht, und der Baum wird eine Stützkonstruktion erhalten. So kann die Kastanie noch fünf bis fünfzehn Jahre stehen bleiben. Die Stiftung „Support Anne Frank Tree†œ übernimmt die Verantwortung für diese Maßnahmen.