Mai 2017: Unorthodox von Deborah Feldman

Am 27. Mai 2017 besprechen wir im Lesekreis Unorthodox von Deborah Feldmann. Wir treffen uns um 20.30 Uhr bei Hannelore auf der Terrasse.

UnorthodoxKurzbeschreibung
Am Tag seines Erscheinens führte Unorthodox schlagartig die Bestsellerliste der New York Times an und war sofort ausverkauft. Wenige Monate später durchbrach die Auflage die Millionengrenze. In der chassidischen Satmar-Gemeinde in Williamsburg, New York, herrschen die strengsten Regeln einer ultraorthodoxen jüdischen Gruppe weltweit. Deborah Feldman führt uns bis an die Grenzen des Erträglichen, wenn sie von der strikten Unterwerfung unter die strengen Lebensgesetze erzählt, von Ausgrenzung, Armut, von der Unterdrückung der Frau, von ihrer Zwangsehe. Und von der alltäglichen Angst, bei Verbotenem entdeckt und bestraft zu werden. Sie erzählt, wie sie den beispiellosen Mut und die ungeheure Kraft zum Verlassen der Gemeinde findet †“ um ihrem Sohn ein Leben in Freiheit zu ermöglichen. Noch nie hat eine Autorin ihre Befreiung aus den Fesseln religiöser Extremisten so lebensnah, so ehrlich, so analytisch klug und dabei literarisch so anspruchsvoll erzählt.

Über die Autorin
Deborah Feldman, geb. 1986 in New York, wuchs in der chassidischen Satmar-Gemeinde im zu Brooklyn gehörenden Stadtteil Williamsburg, New York, auf. Ihre Muttersprache ist Jiddisch. Sie studierte am Sarah Lawrence College Literatur. Heute lebt die Autorin als Schriftstellerin mit ihrem Sohn in Berlin.

April 2017: Cox: oder Der Lauf der Zeit von Christoph Ransmayr

Am 8. April 2017 besprechen wir im Lesekreis Cox: oder Der Lauf der Zeit von Christoph Ransmayr. Wir treffen uns um 20.30 Uhr bei Heike und Christian.

CoxKurzbeschreibung
Ein farbenprächtiger Roman über einen maßlosen Kaiser von China und einen englischen Uhrmacher, über die Vergänglichkeit und das Geheimnis, dass nur das Erzählen über die Zeit triumphieren kann.

Der mächtigste Mann der Welt, Qiánlóng, Kaiser von China, lädt den englischen Automatenbauer und Uhrmacher Alister Cox an seinen Hof. Der Meister aus London soll in der Verbotenen Stadt Uhren bauen, an denen die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Zeiten des Glücks, der Kindheit, der Liebe, auch von Krankheit und Sterben abzulesen sind. Schließlich verlangt Qiánlóng, der gemäß einem seiner zahllosen Titel auch alleiniger Herr über die Zeit ist, eine Uhr zur Messung der Ewigkeit. Cox weiß, dass er diesen ungeheuerlichen Auftrag nicht erfüllen kann, aber verweigert er sich dem Willen des Gottkaisers, droht ihm der Tod. Also macht er sich an die Arbeit.

Über den Autor
Christoph Ransmayr, wurde 1954 in Wels/Oberösterreich geboren und lebt nach Jahren in Irland und auf Reisen wieder in Wien. Neben seinen Romanen „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“, „Die letzte Welt“, „Morbus Kitahara“, „Der fliegende Berg“ und dem „Atlas eines ängstlichen Mannes“ erschienen bisher zehn Spielformen des Erzählens, darunter „Damen & Herren unter Wasser“, „Geständnisse eines Touristen“, „Der Wolfsjäger“ und „Gerede“. Zum Werk Christoph Ransmayrs erschien der Band „Bericht am Feuer“. Für seine Bücher, die in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche literarische Auszeichnungen, unter anderem die nach Friedrich Hölderlin, Franz Kafka und Bert Brecht benannten Literaturpreise, den Premio Mondello und, gemeinsam mit Salman Rushdie, den Prix Aristeion der Europäischen Union, den Prix du meilleur livre étranger und den Prix Jean Monnet de Littérature Européenne.

Februar 2017: Das Brot der frühen Jahre von Heinrich Böll

Am 18. Februar 2017 besprechen wir im Lesekreis Das Brot der frühen Jahre von Heinrich Böll. Wir treffen uns um 20.30 Uhr bei Gerlinde und Rainer.

Das Brot der frühen JahreKurzbeschreibung
„Ich stellte mich an die Treppe zum Bahnsteig und dachte: blond, zwanzig Jahre, kommt in die Stadt, um Lehrerin zu werden …“

Walter Fendrich, der sich in der Nachkriegszeit planlos und kurzfristig als Banklehrling, Verkäufer und Tischlerlehrling versuchte, erhält eines Tages einen Brief seines Vaters, der ihn bittet, die Tochter eines Kollegen vom Bahnhof abzuholen. Das Zusammentreffen mit der zwanzigjährigen Hedwig, die er zuletzt nur flüchtig als Kind gesehen hatte, wird für Walter zur schicksalhaften Begegnung.

Heinrich Böll gelingt es, kleinbürgerliche Schauplätze, die Atmosphäre der Hungerjahre und der Wirtschaftsblüte im Rahmen einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte mit sparsamen Mitteln souverän zu vergegenwärtigen.

Über den Autor
Als „permanente Fortschreibung“ bezeichnete Heinrich Böll einmal die chronologische Reihenfolge seiner zahlreichen Romane, Erzählungen, Artikel, Essays und Buchbesprechungen. Der Nobelpreisträger für Literatur und Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Köln kam 1917 zur Welt und erlebte den Zweiten Weltkrieg als Soldat. Schrieb Böll erst über den Krieg und dessen Folgen, wie im Antikriegsroman „Wo warst du, Adam?“ (1951), so behandelte er später aktuelle politische und gesellschaftliche Themen. Böll unterstützte den russischen Schriftsteller Solschenizyn sowie den deutschen Liedermacher Wolf Biermann; er engagierte sich in der Friedens- und Anti-Atombewegung. Für „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1974) wurde er von der Liga für Menschenrechte ausgezeichnet. Er starb 1985.

Januar 2017: Americanah von Chimamanda Ngozi Adichie

Am 21. Januar 2017 besprechen wir im Lesekreis Americanah von Chimamanda Ngozi Adichie. Wir treffen uns um 20.30 bei Heike und Christian.

AmericanahKurzbeschreibung
Eine einschneidende Liebesgeschichte zwischen drei Kontinenten †“ virtuos und gegenwartsnah erzählt von einer der großen jungen Stimmen der Weltliteratur.

Chimamanda Adichie erzählt von der Liebe zwischen Ifemelu und Obinze, die im Nigeria der neunziger Jahre ihren Lauf nimmt. Dann trennen sich ihre Wege: Die selbstbewusste Ifemelu studiert in Princeton, Obinze strandet als illegaler Einwanderer in London. Nach Jahren stehen sie plötzlich vor einer Entscheidung, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Adichie gelingt ein eindringlicher, moderner und hochpolitischer Roman über Identität und Rassismus in unserer globale Welt.

Kurzbeschreibung
Chimamanda Ngozi Adichie ist eine der großen jungen Stimmen der Weltliteratur. Ihr Werk wird in 37 Sprachen übertragen. Für Americanah erhielt sie den Heartland Prize for Fiction und den National Book Critics Circle Award. Ihr Roman Blauer Hibiskus war für den Booker Prize nominiert, Die Hälfte der Sonne erhielt den Orange Prize for Fiction 2007. Mit ihrem TED-Talk We should all be Feminists verankerte die Nigerianerin den Feminismus fest in der Popkultur. Auf Deutsch liegt der Text im FISCHER Taschenbuch vor: Mehr Feminismus! Ein Manifest und vier Stories. Zuletzt erschien im FISCHER Taschenbuch Liebe Ijeawele. Wie unsere Töchter selbstbestimmte Frauen werden. Chimamanda Ngozi Adichie wurde 1977 in Nigeria geboren und lebt heute in Lagos und in den USA.

November 2016: Widerfahrnis von Bodo Kirchhoff

Am 19. November 2016 besprechen wir im Lesekreis Widerfahrnis von Bodo Kirchhoff. Wir treffen uns um 20.30 Uhr bei Elisabeth.

widerfahrnissKurzbeschreibung
Reither, bis vor kurzem Kleinverleger in einer Großstadt, nun in einem idyllischen Tal am Alpenrand, hat in der dortigen Bibliothek ein Buch ohne Titel entdeckt, auf dem Umschlag nur der Name der Autorin, und als ihn das noch beschäftigt, klingelt es abends bei ihm. Und bereits in derselben Nacht beginnt sein Widerfahrnis und führt ihn binnen drei Tagen bis nach Sizilien. Die, die ihn an die Hand nimmt, ist Leonie Palm, zuletzt Besitzerin eines Hutgeschäfts; sie hat ihren Laden geschlossen, weil es der Zeit an Hutgesichtern fehlt, und er seinen Verlag dichtgemacht, weil es zunehmend mehr Schreibende als Lesende gibt. Aber noch stärker verbindet die beiden, dass sie nicht mehr auf die große Liebe vorbereitet zu sein scheinen. Als dann nach drei Tagen im Auto am Mittelmeer das Glück über sie hereinbricht, schließt sich ihnen ein Mädchen an, das kein Wort redet, nur da ist …

Bodo Kirchhoff auf der Frankfurter Buchmesse 2016Kirchhoff erzählt in seiner großartigen Novelle von der Möglichkeit einer Liebe sowie die Parabel von einem doppelten Sturz: in die Liebe, ohne ausreichend lieben zu können, und in das Mitmenschliche, ohne ausreichend gut zu sein. „Aber wo wären wir ohne etwas Selbstüberschätzung„, sagt der Protagonist Reither, um sich Mut zu machen für den ersten Kuss mit Leonie Palm, „jeder wäre nur in seinem Gehäuse, ein Flüchtling vor dem Leben.

Über den Autor
Bodo Kirchhoff, geboren 1948, lebt in Frankfurt am Main und am Gardasee. Zuletzt erschienen in der Frankfurter Verlagsanstalt seine von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeierten Romane „Verlangen und Melancholie“ (2014) sowie „Die Liebe in groben Zügen“ (2012). Seine Novelle „Widerfahrnis“ wurde mit dem Deutschen Buchpreis 2016 ausgezeichnet.

Foto: Lesekreis