Frankfurter Buchmesse 2010: Programmübersicht im Börsenblatt-Café

Frankfurter Buchmesse 2010 – Börsenblatt-Café: Zeit für Debatten †“ und das „wahre Buch“

Zur Buchmesse eröffnet wieder das Börsenblatt-Café †“ in Halle 4.0, Stand D 1339. Nachfolgend eine Übersicht über das geplante Programm:

Mittwoch, 6. Oktober 2010

„Wahre Bücher! Warum die digitale Zeit nicht ohne Druckwerke auskommt“, 11 bis 12 Uhr
Am ersten Messetag stehen Verlage im Mittelpunkt; ab 11 Uhr geht es um die Qualität von gedruckten Büchern, um die Wuünsche von Käufern und Herstellern.

„E-gitt? Das Problem der digitalen Rechte“, 14 bis 15 Uhr
Thema Nummer zwei sorgt in den USA längst für großen Wirbel und wird auch für deutsche Verlage zunehmend wichtiger †“ die Autorenhonorare bei digitalen Ausgaben.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

„Schon abgehängt oder gut aufgestellt?“ 11 bis 12 Uhr
Der Messedonnerstag widmet sich einem Dauerthema im Sortiment: der Frage, wie sich der Buchhandel im digitalen Geschäft beteiligen kann.

„Mehr Hardcore: Brechen Autoren und Verlage alle Tabus im Jugendbuch“ 14 bis 15 Uhr
Im Jugendbuch gibt es nichts, das es nicht gibt. Je drastischer die Story, umso besser scheint der Absatz
zu sein. Eine Debatte über Thesen, Trends und Tabus rund ums Buch für junge Leser.

Freitag, 8. Oktober 2010

„Deutscher Buchpreis: Gespräch mit dem Gewinner“ 11 bis 12 Uhr
Am Freitagvormittag ist das Börsenblatt-Café für den Gewinner des Deutschen Buchpreises 2010 reserviert. Mit auf dem Podium: sein Verleger.

„Viereckig und hart reicht nicht mehr: Zusatzsortimente für den Buchhandel“ 14 bis 15 Uhr
Bücher sind im Buchhandel nicht alles, längst füllen Sortimenter ihre Regale und Auslagen auch mit DVDs, Geschenkartikeln oder Musik-CDs. Was sich lohnt, worauf es bei der Präsentation ankommt †“ und beim Pricing.

Samstag, 9. Oktober 2010

„Lesen unter Hitler“ 15 bis 16 Uhr
Zum Abschluss der Veranstaltungsrunde widmet sich die Börsenblatt-Redaktion einem historischen Thema: Autor Christian Adam und der Verleger K. G. Saur sprechen über Autoren, Bestseller und Leser im Dritten Reich.

Ken Follett zu Gast beim Buchjournal
Wer das Buchjournal auf der Frankfurter Buchmesse besucht, braucht diesmal vermutlich sehr spitze Ellenbogen: Die Redaktion hat am Messedonnerstag ab 15.30 Uhr Starautor Ken Follett zu Gast †“ und spricht mit ihm im Börsenblatt-Café über seinen neuen Roman „Sturz der Titanen“ (Lübbe).

Wie kreativ die Leser des Kundenmagazins sind, wird sich am Samstag zeigen, wenn der Kurzgeschichtenwettbewerb 2010 endet  †“ garantiert mit viel Applaus – 14 Uhr. Das Thema in diesem Jahr hieß: „Das Fest“.

Quelle: Börsenblatt

Suhrkamp Verlag zieht von Frankfurt nach Berlin

logo_suhrkampJetzt ist es offiziell: Der Suhrkamp Verlag zieht von Frankfurt nach Berlin.

Dies teilte heute am Nachmittag die Suhrkamp-Chefin Ulla Unseld-Berkéwicz auf einer Betriebsversammlung den Beschäftigten mit. Für diesen Zeitpunkt hatte der Verlag auch eine offizielle Mitteilung angekündigt. Obwohl rund 80 Prozent der Beschäftigten sich gegen einen Umzug ausgesprochen haben, verbleiben neben den Stiftungen nur eine Suhrkamp-Dependance in Frankfurt, der Rest zieht Anfang 2010 nach Berlin.  Zu Entlassungen soll es nicht kommen.

Berlin knüpfe als Hauptstadt wieder da an, wo es nach 1945 zum Aufhören gezwungen wurde, sagte Suhrkamp-Chefin Ulla Unseld-Berkéwicz dem Magazin „Kulturzeit“ des TV-Senders 3sat. „Außerdem ist es doch im Moment so: die Lage politisiert sich bis tief hinein ins kulturelle Leben, da muss Suhrkamp vor Ort sein.“ Wie einst in den 60er Jahren Frankfurt sei heute „eben das Labor in Berlin“.

Der Entscheidung für den Umzug sei nun eine Einigung der zerstrittenen Verlags-Gesellschafter vorausgegangen, so der Verlag. Die Unseld-Familienstiftung unter Vorsitz von Suhrkamp-Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz und die Winterthurer Medienholding AG hätten ihre Prozesse vor dem Landgericht Frankfurt durch einen Vergleich beendet. Teil der Einigung sei, dass die Unseld-Stiftung eine zeitlich befristete Möglichkeit zum Erwerb der Verlagsanteile der Medienholding habe. Diese Minderheitsanteile hält der Hamburger Unternehmer Hans Barlach. Er hat sich zuvor ebenfalls für einen Umzug nach Berlin ausgesprochen.

Für die Stadt Frankfurt sagte Kulturdezernent Prof. Felix Semmelroth:

„Ich bedauere den Entschluss der Leitung des Suhrkamp Verlags, einen Großteil der Geschäfte nach Berlin zu verlegen. Aufgrund der geistesgeschichtlichen Bedeutung des Verlags nicht nur für Frankfurt, sondern auch für die europäische Kultur insgesamt, hat die Stadt Frankfurt dem Verlag verschiedene substanzielle Vorschläge unterbreitet, die in wirtschaftlicher, kulturpolitischer und städtebaulicher Hinsicht sehr attraktiv sind und den vollständigen Verbleib des Verlags zum Gegenstand hatten. Auch für die Ausgestaltung einer Dependance ist die Stadt Frankfurt am Main nach wie vor gesprächsbereit und kann konkrete Vorschläge unterbreiten für den Fall eines Verbleibs namhafter Verlagsteile in Frankfurt. Wir bedauern, dass solche intensiven Gespräche mit dem Verlag, um die wir uns schon seit vielen Monaten bemühen, erst in den letzten Wochen möglich waren.“

Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) begrüßte die Entscheidung der Suhrkamp-Geschäftsleitung:

„Ich freue mich über die Entscheidung und das eindeutige Bekenntnis des traditionsreichen Suhrkamp Verlages für die deutsche Hauptstadt.“ Mit dieser Entscheidung unterstreiche der Verlag die Bedeutung des Medienstandortes Berlin. „Es ist eine gute Entscheidung für unsere Stadt“, erklärte Wowereit.

Nachtrag vom 08.02.09:
Übers Wochenende wurde bekannt, wo sich der Suhrkamp Verlag in Berlin einrichten möchte: im Nicolaihaus in der Brüderstr. 13 in Berlin. Das Haus ist dem Suhrkamp Verlag vom Kultur-Staatssekretär André Schmitz als Domizil angeboten worden. Es befindet sich darin ein Museum, das zur Zeit geschlossen ist. Dem Vernehmen nach steht die Immobilie zum Verkauf. Quelle: Börsenblatt

Quelle: hr online.de