KrimiWelt-Bestenliste März 2010

Platz 1 : Blutiges Erwachen von Roger Smith

Kurzbeschreibung
Der neue Südafrika-Thriller von Roger Smith
Eine Frau erschießt ihren Mann und gerät ins Fadenkreuz rivalisierender Gangster. Es kommt zu einer brutalen Irrfahrt durch die Ghettos von Kapstadt – eine gnadenlose Welt aus Fressen und Gefressenwerden. Niemand versteht es so eindringlich wie Roger Smith, die dunklen Seiten des heutigen Südafrika zu schildern.
Ein höllisch heißer Sommer in Kapstadt. Das amerikanische Ex-Model Roxy und ihr Mann Joe, ein zwielichtiger Waffenhändler, werden überfallen. Joe wird verwundet, und als die schwarzen Gangster mit seinem Wagen verschwunden sind, handelt Roxy kurz entschlossen und erschießt ihren Mann. Die beiden Gangster, die plötzlich unter Mordverdacht stehen, schwören auf Rache. Doch unverhofft findet Roxy einen Beschützer, den farbigen Billy Afrika, der allerdings seine ganz eigenen Ziele verfolgt. Und sie alle haben Piper im Nacken, einen liebesbesessenen Psychopathen, der brutal entschlossen ist, sich das zu holen, was er für sein Eigentum hält . „An dem Abend, als sie ausgeraubt wurden, speisten Roxy Palmer und ihr Mann Joe mit einem afrikanischen Kannibalen und seiner ukrainischen Hure.“

Platz 2 : Blut will fließen von James Ellroy

Blut will fließenKurzbeschreibung
Böse Ex-Cops, intrigante Killer, feige FBI-Informanten und gefährliche Frauen im Spiel um Macht, Millionen und Sex sind sie alle willfährige Marionetten, gelenkt von Politikern und ihren zweifelhaften Freunden. James Ellroys Abschluss der Underworld-Trilogie ist ein gnadenlos spannender Thriller und ein literarisches Ereignis.USA, 1968: Nixon und Humphrey kandidieren für das Präsidentenamt. Der Wahlkampf ist hart und geprägt von Verleumdung und Korruption. Die Ermordung von Martin Luther King und Robert Kennedy, die Proteste von Schwarzen und Studenten wie auch der Vietnamkrieg bringen Unruhe in das Amerika jener Tage. In Los Angeles beschäftigt Scotty Bennett vom LAPD der ungeklärte brutale Überfall auf einen Geldtransporter, bei dem mehrere Millionen Dollar und eine größere Menge Smaragde verschwanden. Je mehr er bei den Ermittlungen in die Nähe der Machtzentren gerät, desto gefährdeter ist seine Mission – und auch sein Leben. Steckte das FBI hinter dem Überfall? Flossen die Millionen in Nixons Wahlkampf? Was hat Howard Hughes Nixon versprochen? James Ellroy führt zu den Hintertreppen der Macht und besticht mit seiner radikalen Gesellschaftskritik, einer explosiven Mischung aus Verschwörung und Gewalt, Besessenheit, Sex und Drogen.

Platz 3 : Leopard von Jo Nesbø

LeopardKurzbeschreibung
Hongkong: Im Dunst der Garküchen und Drogenhöhlen dämmert einsam ein Mann vor sich hin. Kommissar Harry Hole ist am Ende, er hat alle Brücken hinter sich abgebrochen, die chinesische Mafia ist ihm auf den Fersen. Gleichzeitig erschüttert Oslo eine Serie grotesk-grausamer Morde.Die junge Kommissarin Kaja schafft es schließlich, Harry zurückzuholen. Schon bald wird er immer tiefer in den Fall hineingezogen. Der Täter erweist sich als äußerst unberechenbar und intelligent. Er arbeitet mit einem perfiden Mordwerkzeug, das lautlos und quälend langsam tötet. Die Spuren führen Harry von einer einsamen Hütte im norwegischen Hochgebirge bis nach Ruanda. Als er dem Killer gegenübersteht, muss er eine übermenschliche Entscheidung treffen.

Platz 4 : Nazi Paradise von Angelo Petrella

Nazi ParadiseKurzbeschreibung
In einer fiebrig-unflätigen und bitter-galligen Sprache erzählt Petrella sein Neapel von unten, beobachtet aus nächster Nähe die gewalttätigen Splittergruppen, den Anarchismus und die Fassadenideologie, die Widersprüche einer Realität, die immer groteskere Züge annimmt.Der namenlose Protagonist, ein wütender junger Skinhead aus dem neapolitanischen Großstadt-Dschungel, knackt Websites von Banken, manipuliert Konten und relaxt anschließend in einem erotischen Chatroom. Er hasst Rote und Bürgerliche gleichermaßen, doch das Fußballstadion besucht er mit religiöser Inbrunst. Seine Welt ist die der Hacker, Ultras, Junkies und Zuhälter und sie wird bestimmt von Schlägereien und Verrat. Korrupte Polizisten zwingen ihn, in einer Villa auf Capri den Computer eines Bonzen zu knacken, der für sie gefährliche und kompromittierende Informationen enthält. Doch dann läuft etwas schief, und plötzlich ist es sein Kopf, der rollen soll.

Platz 5 : Das München-Komplott: Denglers fünfter Fall von Wolfgang Schorlau

Das München-KomplottKurzbeschreibung
„Schorlau schreibt zurzeit die Kriminalromane, die am dichtesten dran sind an der sozialen Realität. Hamburger Abendblatt
Eine Mordserie an ehemaligen NATO-Generalen schockiert die Öffentlichkeit. Kann es sein, dass staatliche Stellen in Deutschland und im Ausland zielgerichtet Terrorakte und politische Morde verüben? Der Stuttgarter Privatdetektiv Georg Dengler ermittelt in einem Fall, der in seiner Brisanz Schorlaus Politkrimi Die blaue Liste noch übertrifft. Im November 2009 wird in dem exklusiven New Yorker Harvard Club der pensionierte deutsche Vier-Sterne-General Klaus Naubert erschossen. Der Täter entkommt unerkannt. Ein Verrückter, heißt es in der Öffentlichkeit, dieser Mord habe keinen Sinn. Die Leitung des Bundeskriminalamtes ist sich nicht so sicher. Sie bittet ihren früheren Spitzenermittler Georg Dengler um Mithilfe. Dengler entdeckt eine heiße Spur: Kann es sein, dass Naubert und höchste deutsche Regierungsstellen in das Attentat während des Oktoberfestes 1980 verwickelt waren? Damals starben 13 Menschen, und den offiziellen Ermittlungen zufolge war ein isolierter Einzeltäter dafür verantwortlich. Wurden damals systematisch Spuren verwischt? Werden nun die letzten Mitwisser dieses Verbrechens beseitigt? Zwei weitere NATO-Generale werden getötet. Plötzlich wird auch dem BKA dieser Fall zu gefährlich. Doch Dengler ermittelt auf eigene Faust weiter … In seinem neuen Roman entwickelt Wolfgang Schorlau aus realen Geschehnissen eine Geschichte, die aus dem Kalten Krieg bis in unsere Zeit reicht und den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält.

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Platz 6 : Such mich! von Carol O’Connell

Kurzbeschreibung
Furioser Thriller mit einer furiosen Heldin
Detective Kathleen Mallory ist anders als die anderen. Seit sie als Kind ihre Mutter verloren hat und bei Pflegeeltern aufwuchs, ist sie eine ordnungssüchtige Einzelgängerin: Ihr Schreibtisch ist stets akkurat aufgeräumt, sie fährt ein frisiertes VW-Cabrio, und an den Wänden ihrer Wohnung hat sie akribisch endlose Reihen von Telefonnummern notiert, die mit ihrer Vergangenheit in Verbindung stehen. Denn Mallory ist davon besessen, ihren leiblichen Vater zu finden. Und nur einer bringt der eigenwilligen Ermittlerin Verständnis entgegen: ihr langjähriger Kollege Riker. Als Mallory Briefe ihres Vaters in die Hände gespielt werden, die wichtige Hinweise enthalten, macht sie sich auf eigene Faust auf, das Rätsel ihrer Herkunft zu lösen. Doch dann geschieht eine Serie von Morden. Der Täter ist offensichtlich auf Mallorys Spur †“ ohne, dass sie es ahnt. Und ihr Kollege Riker versucht verzweifelt, sie vor dem Schlimmsten zu bewahren …
Detective Kathleen Mallory hat das Herz einer Hackerin, den Spürsinn einer Fährtenleserin und die Grazie einer Grace Kelly.

Platz 7 : Das Rätsel von Paris von Pablo De Santis

Kurzbeschreibung
Am Vorabend der Weltausstellung von 1889 geben sich die »Zwölf Detektive« in Paris ein Stelldichein: Die berühmtesten Vertreter der Detektivzunft möchten der Welt die neusten Ermittlungsmethoden und ihre spektakulärsten Kriminalfälle präsentieren. Aus der unbeschwerten Zusammenkunft wird Ernst, als einer der »Zwölf« unter mysteriösen Umständen vom gerade errichteten Eiffelturm zu Tode stürzt. Nachdem kurze Zeit später auf dem Ausstellungsgelände eine verkohlte Leiche entdeckt wird, zweifelt niemand mehr an einem Serienverbrechen. Nun gilt es für die Meisterdetektive, ihr Können unter Beweis zu stellen und das Rätsel von Paris zu lösen.
Mit viel Fantasie, Witz und Spannung verhilft Pablo De Santis den großen Detektivgestalten der Weltliteratur zu einem neuen Auftritt und setzt der Detektivgeschichte ein literarisches Denkmal.

Platz 8 : Trokosi von von Kwei Quartey

Kurzbeschreibung
Eine strangulierte Medizinstudentin im Buschland von Ghana.
Ein dubioser Dorfpriester, der verbotene Rituale pflegt.
Unschuldige junge Frauen, die als Götterbräute, Trokosi, versklavt werden.
Und ein Inspector, der nur widerwillig ermittelt. Denn er hat Angst. Angst vor dem Busch, in dem einst seine Mutter verschwand; Angst vor den Abgründen, die sich vor ihm auftun, aber auch Angst um seinen schwerkranken Sohn, dem kein Heiler, sondern nur ein Londoner Herzchirurg helfen kann.
Ein Spannungsroman, in dem das alte, abergläubische Afrika mit seinen Traditionen und die Moderne aufeinanderprallen.
Der erste Kriminalfall des sympathischen Inspector Darko, der mit seinen persönlichen Stärken und Schwächen sofort das Herz der Leser erobert. Die junge Medizinstudentin Gladys, die die Landbevölkerung von Ghana über AIDS aufklärte, wird stranguliert im Busch von Ketanu aufgefunden. Inspector Darko wird zum Ermittler in dem Mordfall bestimmt, da er aus diesem Dorf stammt und den örtlichen Dialekt beherrscht. Nur widerwillig verlässt er die Hauptstadt Accra, seine Frau und den herzkranken Sohn. Denn er fürchtet sich vor der Voltaregion, in der seine Mutter vor vielen Jahren spurlos verschwand. Und er macht eine unglaubliche Entdeckung: Noch immer verlangt der örtliche Priester eines Heiligtums von den Familien des Dorfes ein grausames Opfer. Sie müssen ihm eine jungfräuliche Tochter als Ehefrau überlassen. Dass er alle sogenannten „Götterbräute“, die Trokosi, wie Sklavinnen hält, ist nur einer der Abgründe, in die der zunehmend orientierungslose Darko blickt …
Ein Buch voller Zauber mit einem sehr sympathischen Ermittler, der mit seinen persönlichen Stärken und Schwächen sofort das Herz der Leser erobert.

Platz 9 : Das Matratzenhaus von Paulus Hochgatterer

Kurzbeschreibung
Frühlingsidylle in Furth am See, einer Kleinstadt in Österreich. Doch damit ist es mit einem Schlag vorbei, als eine rätselhafte Serie von Kindesmisshandlungen die Bewohner der Stadt in Unruhe versetzt. Der Psychiater Raffael Horn und Kommissar Ludwig Kovacs versuchen fieberhaft, den Täter zu finden, bevor die Sache noch weiter eskaliert. Das ungewöhnliche Ermittlerduo aus Hochgatterers Bestseller „Die Süße des Lebens“ geht in diesem literarischen Krimi ein weiteres Mal auf gemeinsame Spurensuche.

Platz 10 : Der Tourist von Olen Steinhauer

Kurzbeschreibung
Der Tod ist keine Option
Jahrelang hat Milo Weaver als Geheimagent der CIA gedient. Es gab keinen Auftrag, der ihm, als einem der Besten, nicht anvertraut wurde. Jetzt ist seine große Zeit vorbei, er plant den Ausstieg. Doch die Company lässt ihn nicht los, und so stimmt Weaver einem letzten Einsatz zu, bei dem es bald ums nackte Überleben geht. Mit „Der Tourist“ gelang Olen Steinhauer in den USA ein Sensationserfolg: Von der Presse wurde der Roman als „DER Agententhriller des 21. Jahrhunderts“ gefeiert.
Milo Weaver ist „Tourist“, ein hoch ausgebildeter Geheimagent, der rund um den Globus Aufträge für die CIA erfüllt. Touristen haben keine eigene Identität, sie haben keine Freunde, keine Familie, ihre oberste Maxime ist Misstrauen. Als Weaver bei einem Einsatz schwer verletzt wird, zieht er sich zurück. Doch sechs Jahre später holt ihn die Vergangenheit ein. Es gibt verlässliche Hinweise auf den Aufenthaltsort des Killers Benjamin Harris, genannt der „Tiger“, mit dem Weaver ein jahrelanges Katz-und-Maus-Spiel verband. Weaver spürt Harris auf, nur um kurz vor dessen Selbstmord zu erfahren, dass Harris selbst ein Tourist war und von seinen Auftraggebern mit einer tödlichen Krankheit infiziert wurde. Als kurz darauf eine seiner Kolleginnen unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, verdächtigt man Milo, und er taucht unter. Um sein Leben zu retten, muss er die Machenschaften der CIA aufdecken. Sein letzter Auftrag beginnt.

Quelle: arte tv

München zeichnet Robert Hültner mit dem Tukan-Preis aus

Für seinen Kriminalroman „Inspektor Kajetan kehrt zurück“ erhält Robert Hültner den Tukan-Preis 2009. Der Tukan-Preis zeichnet eine „sprachlich, formal und inhaltlich herausragende, literarische Neuerscheinung“ eines Münchner Autors aus. Der mit 6000 Euro dotierte Literaturpreis wird seit 1965 von der Stadt München vergeben.

Die Begründung der Jury

„Ein Polizist, der sich ohne eigenes Verschulden zum Verbrecher gestempelt sieht und damit selbst zum Objekt polizeilicher Ermittlungen wird. Ein Verfolgter, der vice versa selbst zum Ermittler wird, um seine Haut zu retten. Mit seinem Roman „Inspektor Kajetan kehrt zurück†œ stellt Robert Hültner die Konventionen der Kriminalliteratur auf den Kopf †“ und die Fiktion auf die Füße, will sagen: auf den Boden der historischen Tatsachen.

Inspektor Kajetan kehrt zurückDie Geschichte spielt vor dem Hintergrund jener bösen Zeit, in der sich nicht wenige Repräsentanten der bis dato noch demokratisch legitimierten Staatsgewalt bereits in den Dienst der barbarischen Ideologie gestellt haben, die wenig später noch bösere Zeiten einläuten wird. Hültners Protagonist ist in mehrfacher Hinsicht ein Grenzgänger. Er steht nicht nur auf der Schwelle zu einer Ära der Barbarei, er ist auch auf dem Sprung von Bayern nach Österreich, von der Verfolgung in die Freiheit. Aus der Großstadt München in die ländlichen Randzonen abgedrängt, erfährt er am eigenen Leib das Ausgeliefertsein, aber auch das Rettende: Menschen, die bereit sind, ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen, um anderen das Überleben zu ermöglichen.

Dieser vielschichtige, zeitgeschichtlich geerdete und in der bayerischen Provinz verortete Kriminalfall ist akribisch recherchiert, dramaturgisch versiert inszeniert und sprachlich höchst anschaulich gestaltet. So sehr er auch die Konventionen des Genres über den Haufen wirft,
so augenfällig ist er doch bester bayerischer Erzähltradition verpflichtet, für die Namen wie Lion Feuchtwanger und Oskar Maria Graf stehen. Vor allem die Dialoge sind geprägt vom Kolorit der Zeit, in der sie angesiedelt sind, in ihrer Lebendigkeit jedoch haben sie eine Ver-
gegenwärtigung der Vergangenheit zur Folge, die bisweilen erschreckend wirkt. „Inspektor Kajetan kehrt zurück†œ ist ein belletristischer Beitrag zur Geschichte des Nationalsozialismus, welche ihrer Natur gemäß eine Kriminalgeschichte ist. Robert Hültner erweist sich mit diesem Roman einmal mehr als literarischer Landvermesser mit kriminalistischem Spürsinn. Selten war Heimatkunde so lehrreich, so hintersinnig, so spannend.†œ

Der Jury des Tukan-Preises gehörten in diesem Jahr an: Daniel Brücher (Buchhandlung am Elisabethmarkt), Judith Heitkamp (BR/Literatur), Katrin Hillgruber (Literaturkritikerin), Prof. Dr. Annette Keck (Ludwig Maximilians Universität/Institut für Deutsche Philologie), Ulrich Klenner (BR/Hörbild und Feature) und Wilhelm Trapp (Literaturkritiker) sowie aus dem Stadtrat Dr. Ingrid Anker (SPD), Thomas Niederbühl (Bündnis90/RL), Marian Offman (CSU), Klaus-Peter Rupp (SPD) und Ursula Sabathil (CSU).

Die Jury sprach †“ wie jedes Jahr †“ weitere Buchempfehlungen aus; genannt wurden die folgenden Titel:

Ernst-Wilhelm Händler: „Welt aus Glas†œ (Frankfurter Verlagsanstalt)
Gert Heidenreich: „Das Fest der Fliegen†œ (Langen Müller)
Dagmar Leupold: „Die Helligkeit der Nacht†œ (C.H.Beck)
Claus Stephani: „Das Blumenkind†œ (SchirmerGraf)
Arnold Thünker: „Anne und Paul†œ (Kiepenheuer & Witsch)

Die öffentliche Preisverleihung findet am Montag, den 7. Dezember, um 19 Uhr im Literaturhaus statt. Es sprechen Stadtrat Klaus-Peter Rupp und Dr. Hans Dieter Beck, Vorsitzender des Tukan-Kreises. Die Laudatio hält Ulrich Klenner. Musik von Zwirbeldirn.

Weitere Informationen sind telefonisch im Kulturreferat bei Eva Schuster unter 233-24347 oder Katrin Dirschwigl, Telefon 233-21196, erhältlich.

Quelle: München.de

Der fremde Wille von Markus C. Schulte von Drach

Erzeugt die Krankheit das Verbrechen, oder ist das Verbrechen selbst irgendwie seiner besonderen Natur nach immer von einer Art Krankheit begleitet? (Dostojewski, Schuld und Sühne, 1866)

Der fremde WilleEs ist schwer zu glauben, dass ein Mensch seinen Opfern die Kehlen aufreißt, lassen die Spuren doch eher auf ein Tier schließen.

Zu Beginn von Markus C. Schulte von Drachs Thriller „Der fremde Wille“ scheitert eine Expedition im Kongo. Dann erschüttert eine unglaubliche Mordserie München. Weitere Morde passieren in Schottland, Boston und auf Hawaii. Alle Opfer weisen die gleichen Spuren von Gewalt auf und lassen auf das Gebiss einen Raubtieres schließen. Der Münchner Kommissar Hans Bauer und die britische Psychologin Cynthia Collins ermitteln gemeinsam. Im Zuge dessen erfährt man viel über die neurologische und psychologische Störung des möglichen Täters, begründet mit den profunden Recherchen des Autors über die Erkenntnisse des modernen „Profiling“ internationaler Strafverfolgungsarbeit.

Markus C. Schulte hat mit Der fremde Wille eine psychologisch ausgefeilte Story mit einer eingängigen, spannenden Handlung geschrieben und letztendlich viel mehr als einen ausgezeichneten Kriminalroman. „Der fremde Wille“ wirkt nachhaltig und regt zu Diskussionen über Schuldfähigkeit und Eigenbestimmung an.

Kurzbeschreibung
Er muss es immer wieder tun.
Er hat keine Wahl.
Du bist nirgendwo sicher.

Eine Münchner Sonderkommission ermittelt in einer beunruhigenden Mordserie. Es mangelt nicht an Spuren, aber nichts bringt sie auch nur in die Nähe eines Verdachtes. Es folgen weitere brutale Überfälle. Doch diesmal schlägt der Täter an den unterschiedlichsten Orten auf der ganzen Welt zu. Die Suche nach dem Täter wird zu einem Wettrennen, das die Ermittler an ihre Grenzen führt: Etwas lässt sich nicht mehr aufhalten. Hauptkommissar Hans Bauer arbeitet an einer Mordserie im Englischen Garten. Bisher ermittelt seine Soko ohne sichtbaren Erfolg. Die Frauen wurden scheinbar zufällig zu Opfern. Ihr Umfeld ist unverdächtig. Das Vorgehen des Täters ist immer gleich.Auch die Spuren am Tatort sind eindeutig: Der Mörder hat jede Menge DNA und Fingerabdrücke hinterlassen. Sonderkommission, Gerichtsmedizin, modernste Kriminalistik – doch kein brauchbarer Hinweis, nicht der leiseste Verdacht. Dann werden weitere brutale Überfälle aus Hawaii, Schottland und Boston gemeldet. Fieberhaft arbeiten die Experten von FBI, Scotland Yard und BKA an einem Profil. Sie sind sich ihrer Vorgehensweise so sicher, dass sie beinahe die wichtigste Spur übersehen: die Morde selbst. In einer Welt, in der klassische Untersuchungsmethoden altmodisch geworden sind, wo sich neuste wissenschaftliche Erkenntnisse durchsetzen, sucht Bauer einen rätselhaften Mörder. Wie ein Schatten überfällt der Mörder seine Opfer, wie ein Schatten bewegt er sich durch das Netz der Ermittlungsmaßnahmen. Nichts kann ihn stoppen.

Der Verlag Kiepenheuer & Witsch hat eine Leseprobe online gestellt.

Über den Autor
Jahrgang 1965, ist promovierter Biologe. Er arbeitet als Wissenschaftsredakteur bei Sueddeutsche.de. Zuvor Journalist u. a. für die Süddeutsche Zeitung, die Berliner Zeitung, Neue Zürcher Zeitung, Die Welt. 2005 erschien sein erster Thriller Furor.

Die gebundene Ausgabe umfasst 512 Seiten und ist im April 2009 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen. Der fremde Wille ist für 19,95 Euro im Handel erhältlich.

Literaturverfilmung: Batya Gur im ZDF – Preview mit Heiner Lauterbach

Die israelische Schriftstellerin, Journalistin und Literaturwissenschaftlerin Batya Gur starb 2005 im Alter von 58 Jahren an Krebs.

International bekannt wurde sie durch ihre Inspektor-Ochajon-Kriminalromane, die zwischen 1992 und 2006 in den deutschen Übersetzungen im Goldmann Verlag erschienen sind. Im Jahr 1993 erhielt sie für den ersten Teil der Inspektor-Ochajon-Reihe „Denn am Sabbat sollst du ruhen“ den Deutschen Krimi Preis. Batya Gur setzte sich in allen Romanen kritisch mit ihrem Heimatland auseinander.

Der ZDF-Krimi „Die Seele eines Mörders“ nach Batya Gurs im Jahr 2005 erschienen Romanvorlage „Denn die Seele ist in deiner Hand“ steht am Dienstag, den 10. November 2009, im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt zur Diskussion.

Neben dem Schauspieler Heiner Lauterbach werden die Produzenten Martin Hoffmann und Hermann Kirchmann sowie der israelischen Produktionspartner Zvi Spielmann und der betreuende ZDF-Redakteur Günther van Endert anwesend sein.

Die deutschen Hauptrollen spielen Heiner Lauterbach, Michael Degen und Maria Schrader. Weiterhin sind die in Israel auf gleiche Weise bekannten Dvir Bendek und Kais Nashif zu sehen.

Denn die Seele ist ist in deiner HandDer Kriminalfilm erzählt von einem Israel, wie es nicht aus den täglichen Nachrichten über den Palästina-Konflikt bekannt ist und zeigt attraktive Bilder des modernen Jerusalem. Der Mord an einer wunderschönen Jemenitin ruft Kommissar Ochajon (Heiner Lauterbach) und seinen Partner Balilati auf den Plan. Inszeniert wurde der Film von Peter Keglevic.

Kurzbeschreibung
Auf dem Speicher eines verlassenen Wohnhauses am Rande der Jerusalemer Altstadt wird eines Tages die Leiche einer jungen Frau entdeckt. Um den Hals der 22-jährigen Zohra Baschari ist ein roter Seidenschal geschlungen, ihr Gesicht ist zerschmettert. Bei seinen Ermittlungen stellt Inspektor Ochajon schon bald fest, dass Zohra Geheimnisse in ihrem Leben barg, von denen niemand etwas ahnte. Als kurz darauf auch noch die zehnjährige Nesja spurlos verschwindet, spitzen sich die Ereignisse zu. Das kleine Mädchen vergötterte die schöne Zohra zu Lebzeiten und war ihr oft wie ein unsichtbarer Schatten gefolgt. Offensichtlich weiß das Kind etwas über die Hintergründe der Tat und schwebt nun selbst vielleicht in höchster Gefahr. Inspektor Ochajon muss handeln, und zwar schnell …

„Die Seele eines Mörders“ ist der erste ZDF-„Fernsehfilm der Woche“, der in Israel spielt; das ZDF zeigt ihn am Montag, 16. November um 20.15 Uhr.

Kontakt ZDF: Birgit Mangold, Telefon: 06131-70-7392, E-Mail: Mangold.B@zdf.de

Quelle: Börsenblatt, Wikipedia

Literaturverfilmung: Tannöd am 19.11. im Kino mit Monica Bleibtreu (Trailer)

Tannöd

Abgelegen im blauschwarzen Tannenwald liegt er, der Mordhof. Hier wurde die gesamte Familie Danner brutal mit der Spitzhacke erschlagen, auch die Kinder und die neue Magd. Niemand im Dorf hat von der grausamen Tat etwas mitbekommen. Wundern tut es aber keinen, war doch der alte Danner (Vitus Zeplichal) ein alter Tyrann und Geizhals, der es sich mit jedem in der Umgebung verscherzt hatte. Seine frömmelnde Frau (Lisa Kreuzer) sprach mit niemandem, und die Kinder seiner Tochter Barbara (Brigitte Hobmeier) sollen auch von ihm gewesen sein.

Als zwei Jahre später die junge Kathrin (Julia Jentsch) im Dorf auftaucht, ist der Täter noch immer nicht gefunden. Bald erkennt sie hinter dem dichten Netz aus Lügen und Schweigen eine tiefe Schuld im Dorf, und ahnt, dass der Fall mehr mit ihr zu tun hat, als ihr lieb sein kann.

Regisseurin Bettina Oberli hat bereits mit ihrem Erfolgsfilm „Die Herbstzeitlosen“ ihr inszenatorisches Können bewiesen. In „Tannöd“ widmet sie sich den bigotten gesellschaftlichen Strukturen und zeigt einmal mehr ihr Talent für atmosphärisch dichtes Erzählen. Entstanden ist ein starker, fesselnder Kinofilm: bildgewaltig, stimmungsvoll und emotional. Ein erstaunliches Drama über Schuld, menschliche Abgründe, und wie Wegschauen, Lügen und Schweigen den Nährboden für das Böse in der Welt bietet.

Julia Jentsch agiert als Kathrin, Monica Bleibtreu ist in ihrer letzten Kinorolle zu sehen, weiterhin spielen Volker Bruch als Johann, Vitus Zeplichal als Bauer Danner und Filip Peeters als Georg Hauer mit.

Die Regie führt Bettina Oberli. Das Drehbuch schrieb sie gemeinsam mit Petra Lüschow nach der gleichnamigen Romanvorlage von Andrea Maria Schenkel.