Deutscher Krimi Preis 2011: Bernhard Jaumann und Don Winslow gewinnen

Das Bochumer Krimi Archiv gab heute die Preisträger des Deutschen Krimipreises 2011 bekannt. Der Deutsche Krimi Preis ist der älteste deutsche Krimipreis. Seit 1985 zeichnet eine Jury aus Krimi-Kritikern, Literaturwissenschaftlern und Krimi-Buchhändlern die besten Kriminalromane des Jahres aus. Mit dem Deutschen Krimi Preis – vergeben in den Kategorien National und International – werden jeweils drei Romane gewürdigt, die „inhaltlich originell und literarisch gekonnt dem Genre neue Impulse verleihen.“

Die Literaturauszeichnung ist undotiert und wird – ungewöhnlich in der Szene der Literaturpreise – in der Regel nicht öffentlich verliehen, sondern lediglich der Öffentlichkeit bekanntgegeben.

In der Kategorie National haben gewonnen:

1. Platz: Bernhard Jaumann: Die Stunde des Schakals

Kurzbeschreibung
Wenn die Tapferen tot sind, müssen die Feiglinge sterben. Ein todkranker Killer auf der Suche nach Vergeltung. Ein zwanzig Jahre zurückliegendes Verbrechen, das lange Schatten wirft. Eine junge Polizistin zwischen Recht und Gerechtigkeit. Und eine schonungslose Verfolgungsjagd durch Namibia, Botswana und Südafrika. „Die Stunde des Schakals“ ist ein grandioser Politthriller, der um den spektakulärsten politischen Mord Namibias kreist und dabei die großen Fragen nach Wahrheit, Schuld und Moral aufwirft. „Jaumann ist nicht nur ein findiger Erzähler, der es gekonnt versteht, höchst unterhaltsam Menschenforschung zu betreiben, sondern darüber hinaus ein Perfektionist, der weiß, wie man Spannung erzeugt.“ SPIEGEL.DE „Immer wieder bezaubert Jaumann durch kluge, feinsinnige Erzählweise und beobachtungsgenaue Sprache.“ DIE ZEIT

2. Platz: Frank Göhre: Der Auserwählte

Kurzbeschreibung
Eloi Der Auserwählte ist gelinkt worden. Nun schuldet er David Geld. Drogengeld. Der illegal in Hamburg lebende Afrikaner gerät mächtig unter Druck. Und plötzlich ist Eloi verschwunden. Gekidnappt. Welche Rolle spielt Elois Mutter bei dem Verbrechen? Liegt der Schlüssel zur Aufklärung in ihrer bewegten Vergangenheit, die sie Ende der 80er Jahre auf eine kanarische Insel führte? Auf der Sonneninsel herrschte ein genialer Erzieher über eine Gruppe höriger Anhänger. Und Elois Mutter war seine Gespielin. Jetzt geht es um Geld um sehr viel Geld. Aber auch um Gerechtigkeit, Schuld und Sühne aus scheinbar längst vergangener Zeit … Nach seiner Kiez Trilogie (Neuauflage in Vorbereitung) und dem die Reihe abschließenden Roman Zappas letzter Hit erzählt Frank Göhre in Der Auserwählte neben einem spektakulären Kidnapping die Irrungen, Wirrungen ehemaliger Schulfreunde eine Chronik der letzten drei Jahrzehnte in Hamburg und anderswo.

3. Platz: Detlef Blettenberg: Murnaus Vermächtnis

Kurzbeschreibung
Die Leiche eines Afrikaners dümpelt im Schilf eines brandenburgischen Sees. Ein Opfer der Jagd nach einem verschollenen Meisterwerk des deutschen Filmregisseurs Friedrich Wilhelm Murnau, und es wird nicht das letzte sein. Denn es geht um viel Geld, und das lockt die Beteiligten auf gefährliches Terrain in verzauberte Tropenwelten und an den Abgrund der eigenen Seele. So auch Victor Voss, der sich als Tourguide in Ghana durchschlägt. Eines Tages nimmt ein angeblicher Schweizer seine Dienste in Anspruch. Doch der Kunde ist weder Tourist noch Geschäftsmann, sondern Handelsreisender in Sachen Tod. Er nennt sich Albin Grau, könnte aber auch anders heißen. Denn er hat viel mit Murnaus Vampir und Horrorgestalt Nosferatu gemein.

In der Kategorie International haben gewonnen:

1. Platz: Don Winslow: Tage der Toten (The power of the dog ), Deutsch von Chris Hirte

Kurzbeschreibung
Mit großem Tatendrang hat sich der US-Drogenfahnder Art Keller daran gemacht, in die Strukturen der mexikanischen Drogenmafia einzudringen †“ mit Erfolg. So viel Erfolg, dass die Drogendepots reihenweise auffliegen und die Narcotraficantes die Jagd auf ihn eröffnen. Nachdem sein Mitarbeiter von den Gangstern zu Tode gefoltert wurde, schwört Art Keller Rache und startet einen gnadenlosen, blutigen Feldzug gegen die Drogenbarone. Zu spät bemerkt er, dass er sich damit neue Feinde macht †“ und die sitzen in Washington. Was als „Iran-Contra-Affäre†œ in die Geschichte einging, erlebt Keller als gigantisches Drogen-, Geldwäsche- und Waffengeschäft. Vor die Wahl gestellt, seiner Regierung zu dienen oder seinem Gewissen zu folgen, trifft er eine einsame Entscheidung †“ und stößt dabei auf unverhoffte Verbündete. „Das Buch des Jahrzents.“ Lee Child

2. Platz: Josh Bazell: Schneller als der Tod (Beat the Reaper), Deutsch von Malte Krutzsch (S.Fischer)

Kurzbeschreibung
Pietro Brnwa ist clever, skrupellos und war, bis er ausstieg, ein Killer für die Mafia. Er ist der letzte Mensch, den man als behandelnden Arzt im Krankenhaus treffen möchte. Dr. Peter Brown ist Assistenzarzt. Er hat Talent, eine höllenmäßige Nachtschicht in Manhattans berüchtigtstem Krankenhaus und eine Vergangenheit, die er lieber geheim hält. Bis einer der alten Mafiabosse eingeliefert wird, der einen komischen Gedanken hat: dass Peter Brown und Pietro Brnwa möglicherweise ein- und dieselbe Person sind…

3. Platz: Dominique Manotti: Letzte Schicht (Lorraine Connection), Deutsch von Andrea Stephani

Kurzbeschreibung
Nach einem beinahe tödlichen Zwischenfall in einer Lothringer Elektronikfabrik rebellieren die Arbeiter. Plötzlich steht das Werk in Flammen Unfall oder Brandstiftung? Höheren Orts wird eine andere Schlacht geschlagen: Im Kampf um die Privatisierung eines Elektronikkonzerns gehen die rivalisierenden Firmen buchstäblich über Leichen.Erpressung, Manipulation, Mord die Gegner in diesem Mega-Monopoly schrecken vor nichts zurück. Lebendige Miniaturen von kleinen Leuten und skrupellosen Machern verbinden sich zu einem handfesten Wirtschaftsthriller, dessen realen Hintergrund die Machenschaften um den Verkauf des französischen Staatskonzerns Thomson bilden: In der Bildröhrenfabrik von Daewoo im lothringischen Pondange häufen sich die Betriebsunfälle. Als obendrein die beliebte Kollegin Rolande Lepetit entlassen und die Prämienzahlung verweigert wird, geht die Belegschaft auf die Barrikaden. Doch der wilde Streik läuft aus dem Ruder bis ein verheerendes Feuer ausbricht. Unterdessen tobt in Paris der Kampf um die Privatisierung des Elektronik- und Rüstungskonzerns Thomson. Als der kleinere Bewerber Matra-Daewoo überraschend den Zuschlag erhält, holt Konkurrent Alcatel zum Gegenschlag aus. Ein Krisenstab soll kompromittierendes Material über Matra-Daewoo sammeln mit allen Mitteln. Da kommen die Ereignisse in der lothringischen Fabrik wie gerufen. Man schickt den Privatdetektiv Charles Montoya nach Pondange, den seine Ermittlung zu Rolande Lepetit und zu explosiven Entdeckungen führt Ein Wirtschaftskrimi der besonderen Art: realistisch, elegant, voller Knowhow und literarischer Raffinesse.

Die Jury:
Kritiker: Volker Albers (Hamburger Abendblatt) / Andreas Ammer (ARD) / Jens Dirksen (Mediengruppe WAZ) / Joachim Dörr / Joachim Feldmann (Am Erker) / Tobias Gohlis (DIE ZEIT) / Günther Grosser (Berliner Zeitung) / Reinhard Jahn (Bochumer Krimi Archiv) / Hermann Kling / Alf Mayer / Michaela Pelz (krimi-forum.de) / Wilhelm Roth (epd) / Lars Schafft (krimi-couch.de) / Jan Christian Schmidt (kaliber38.de) / Erhard Schütz / Sylvia Staude (Frankfurter Rundschau) / Willy Theobald (Financial Times Deutschland) / Jürgen M. Thie / Bettina Thienhaus / Thomas Wörtche (CULTurMAG)

Krimi-Buchhandlungen: Jutta Wilkesmann (Die Wendeltreppe, Frankfurt Main) / Manfred Sarrazin (Alibi, Köln) / Christian Koch (Hammett, Berlin) / Thomas Przybilka (Missing Link) / Robert Schekulin (Buchhandlung Am Schwarzen Kloster, Freiburg) / Juliane Hansen (Under-Cover, Stuttgart) / Cornelia Hüppe-Binder (Miss Marple, Berlin) /Hans W. Kohlmann (Whodunnit, Leipzig)

Quelle: http://www.krimilexikon.de/dkp/

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Premio Nonino 2011 geht an Javier Marías, F. Moore-Lappé, R. Piano, I. Eibl-Eibesfeldt

Der spanische Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer Javier Marías, die amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin gegen den Welthunger Frances Moore-Lappé, der italienische Architekt Renzo Piano und der österreichische Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt sind die Gewinner des Premio Nonino 2011.

Das teilte der Vorsitzende der Jury und Nobelpreisträger für Literatur VS Naipaul (2001) am 11.01.2011 mit. Der angesehene italienische Kulturpreis wird in diesem Jahr zum 36. Mal vergeben. Die Preisverleihung findet am 29. Januar 2011 in Destillerie der Familie Nonino in Percoto (Udine) unter der Leitung von Claudio Magris statt. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro.

Quelle: www.udine20.it

Eindrucksvolle Shortlist zum Deutschen Hörbuchpreis 2011

Am 03.01.2011 wurden die Nominierungen zum Deutschen Hörbuchpreis 2011 bekanntgegeben. 60 Verlage reichten im letzten Jahr 2009 Hörbücher ein; in den Kategorien „Bestes Kinderhörbuch„, Beste Information„, „Beste Fiktion„, „Das besondere Hörbuch„, „Beste Interpretin„, „Bester Interpret“ und „Beste verlegerische Leistung“ nominierte die Jury jeweils drei Hörbücher für die Shortlist.

Die ersten Sieger-Titel werden am 9. Februar, die restlichen am 14. Februar bekanntgegeben. Alle Gewinner werden am 16. März 2011 während der Gala zum Deutschen Hörbuchpreis, die gleichzeitig die Auftaktveranstaltung der lit.COLOGNE ist, gekürt.

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Bestes Kinderhörbuch

„Kuckuck, Krake, Kakerlake“ – Ungekürzte Lesung von Bibi Dumon Tak, Andreas Manhart, Leslie Malton, und Andreas Fröhlich
Kurzbeschreibung
Die verrückte Welt der Tiere zum Lachen, Lernen, Lustigfinden! Wer kennt den Wasserreservoirfrosch? Das dsungarische Zwerghamstermännchen? Diese Tiere gibt es tatsächlich und sie sind nicht nur selten, sondern haben auch besondere Fähigkeiten: Der Frosch verwandelt sich in trockenen Zeiten in eine Mumie und der Hamster ist ein begabter Geburtshelfer. Und wussten Sie schon, dass es Fische gibt, die hungrigen Delfinen einfach davonfliegen? Mehrfach ausgezeichnete Buchvorlage u.a. nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010. Als Hörbuch umgesetzt mit vielen verschiedenen Sprechern. Für Tierliebhaber und alle, die neugierig sind!

„Polinas Geheimnis“ von Nina Blazon (Autorin) und Katharina Thalbach (Sprecherin)
Kurzbeschreibung
Die Zwillinge Erik und Joanna haben schon jede Menge Kindermädchen in die Flucht geschlagen. Aber die seltsame Neue ist nicht so leicht zu knacken. Und bald wird Erik klar: Diese Polina hat etwas zu verbergen.
Die Geschichte des witzigen Au-Pair-Mädchens Polina werde in der DAV-Eigenproduktion von Katharina Thalbach kongenial gesprochen, schwärmt Geschäftsführer Amadeus Gerlach. „Sie lässt den Charme dieser humorvollen und herrlich skurrilen Kinderfrauenfigur lebendig werden und ist für unser Hörbuch ein wahrer Glücksfall. Kleine Machtkämpfe zwischen Polina und den Zwillingen Joana und Erik bringen viel Farbe in die komischen und zum Schmunzeln einladenden Alltagssituationen.“

„Ruchlose Rivalen: Piratenwort wird nicht gebrochen“ von Leuw von Katzenstein und Jörg Mühle
Kurzbeschreibung
Jack Sparrow kann seinen Hut nehmen, jetzt kommt Käpt’n Buckelbert! Gemeinsam mit seinen wilden Kumpanen sticht der Piratenkapitän in See, um seinen alten Erzfeind Boje Eisenfuß zu finden. Doch es weht ein rauher Wind auf den Sieben Weltmeeren…
Als Pirat a. D. hat man es nicht leicht. Käpt n Buckelbert ist zwar reich und glücklich verheiratet mit Libella von Lissabon, aber das sesshafte Leben tut ihm nicht gut. Er setzt Fett an, Alpträume plagen ihn, seine Tobsuchtsanfälle sind gefürchtet. Da trifft es sich gut, dass ihm ein Arzt aus fernen Landen eine geeignete Medizin empfiehlt. Das Problem: Es gibt davon auf der ganzen Welt nur eine winzige Menge, und die befindet sich ausgerechnet im Besitz von Buckelberts altem Erzfeind, Boje Eisenfuß, der immer noch irgendwo auf den sieben Weltmeeren kreuzt. Also heuert Buckelbert seine alten Kumpane an, geht mit Friedrich dem Ruchlosen, seinem Raben, an Bord und sticht wieder in See …
Mit der Fortsetzung von „Schrecken der Ozeane“ entfacht Leuw von Katzenstein erneut einen Sturmwind von Ideen und wilden Piratenabenteuern, bei denen der Humor garantiert nicht untergeht und die Spannung hohe Wellen schlägt.

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Beste Information

„Käsebier erobert den Kurfürstendamm“ von Gabriele Tergit, Volker Kühn und Walter Plathe
Kurzbeschreibung
Käsebier ist eine leuchtend traurige Episode im großen Berliner Schicksalskarussell des deutschen Bürgertums in der Stunde seines beginnenden Niedergangs. Er steht stellvertretend für viele – damals, später und heute. Darum ist Gabriele Tergits Großstadtroman aus dem Berliner Presse- und Gesellschaftsmilieu der zwanziger Jahre nicht nur eine nostalgische Erinnerung an eine angeblich goldene Zeit, sondern vielmehr ein Zeitroman von erstaunlicher Aktualität.
Ein Stoff, den man nicht einfach nur runterlesen lassen kann, sondern in Form eines Hörspiels produzieren muss†œ, sagt Hörbuchproduzent Alfred Wagner von duo-phon.

Worte und Musik: Piano: Steffen Schleiermacher, feat. Filmorchester Babelsberg von Erik Satie, Deutsches Filmorchester Babelsberg, Steffen Schleiermacher, und Dietmar Mues von Hoerbuchedition Words & Music
Kurzbeschreibung
Erik Satie, ein Pionier von beziehungslosen Harmonien surrealistischer Sprach- und Musikexperimente, hinterließ ein erstaunliches Gesamtwerk. Jedoch schuf er vor allem mit seiner Musique Pure einen wichtigen Eckstein innerhalb der musikgeschichtlichen Entwicklung. Durch Einfachheit, seine Abkehr von Dramatik durch das Weglassen des Unwesentlichen und die Aufgabe von Funktionsharmonik, gelang ihm eine reine, unverfälschte Musik. In den Trois Gymnopédies äußert sich diese Rückkehr zum Schlichten in einem antivirtuosen Satz, einem simplen, zwischen zwei Akkorden pendelndem Begleitmodell und modalen Zügen in Melodik und Harmonik. Er verzichtete auf Leittonspannungen und schaffte somit Vorraussetzungen für den reinen Ton – die sich selbst gestellte große Herausforderung seines Lebens.

„Nelly Sachs, Schriftstellerin, Berlin /Stockholm“ von Hans Magnus Enzensberger, Aris Fioretos, und Nelly Sachs
Kurzbeschreibung
Gedichte, Prosatexte und Briefe, Interviewsequenzen und historische O-Töne verbinden sich zu einem akustischen Portrait von Leben und Werk der Schriftstellerin Nelly Sachs. Zu hören sind Originaltöne von Nelly Sachs und Paul Celan, Kommentare von Aris Fioretos und Hans Magnus Enzensberger. Die Schauspielerin Katharina Marie Schubert interpretiert Texte von Nelly Sachs.
„Ein gelungenes Porträt einer zu unrecht in Vergessenheit geratenen Schriftstellerin, das Originaltöne, kluge, kenntnisreiche Kommentare, Erinnerungen an Begegnungen und zahlreiche Zitate in einer Weise mischt, die einen willkommenen Kontrast zur Autorenlesung bieten†œ, begründet die Jury die Nominierung.

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Beste Fiktion

„Das Geisterhaus“ von Isabel Allende
Kurzbeschreibung
Es ist die Geschichte einer Familie sowie die Geschichte eines Landes. Es ist eine Chronik von Gewalt, Ungerechtigkeit und Vergeltung, aber auch von Liebe, Sehnsucht und Magie. Es ist der Weltbestseller von Isabel Allende. Ein großer Roman wird zu einer grandiosen Hörspieladaption zum Hör-Rausch, zum großen Kino für die Ohren. Unter der Regie von Walter Adler und mit brillianten Sprechern gelingt es, die pralle Familiensaga in 560 Minuten effektvollen Hörspielgenuss zu packen.
Der Weltbestseller als aufwendiges Hörspiel mit über 70 Rollen und Sprechern. Vor allem Ulrich Matthes als Erzähler sorge für eine packende Atmosphäre, so die Jury. „Subtile Dialogregie, gelungene Musik, stimmige Geräusche und akustische Differenzierung verdichten sich zu einer mediengerechten Umsetzung des Lesestoffes in eine eigene Form.†œ

„Hinduhans“ von Michael Stauffer, Hans Koch und Ueli Jäggi
Kurzbeschreibung
Lakonische Beobachtungen, nüchterne Erkenntnisse und bittersüsse Heimwehgefühle eines vorübergehend in Indien weilenden Schweizer Musikers namens Hans, der sich langsam in einen Hindu zu verwandeln scheint.
Mit den vielen O-Tönen aus Indien vermittelt diese wirklich faszinierende Produktion einen unterhaltsamen und intensiven Einblick in eine andere Welt. Nicht zuletzt lebt das Hörspiel vom Sprecher Ueli Jäggi, der ja schon den Deutschen Hörbuchpreis für seine herausragende Leistung erhalten hat†œ, so Oliver Bolanz vom CMV

„Atemschaukel“ von Herta Müller und Ulrich Matthes
Kurzbeschreibung
“Ein atemberaubendes Meisterwerk.“ Michael Naumann, Die Zeit
Rumänien 1945: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende. Die deutsche Bevölkerung lebt in Angst. “Es war 3 Uhr in der Nacht zum 15. Januar 1945, als die Patrouille mich holte. Die Kälte zog an, es waren -15ºC.“ So beginnt ein junger Mann den Bericht über seine Deportation in ein Lager nach Russland. Anhand seines Lebens erzählt Herta Müller von dem Schicksal der deutschen Bevölkerung in Siebenbürgen.In Gesprächen mit dem Lyriker Oskar Pastior und anderen Überlebenden hat sie den Stoff für dieses überwältigende Buch gesammelt, das ein fast unbekanntes Kapitel der europäischen Geschichte in der zutiefst individuellen Geschichte eines jungen Mannes erzählt und in unvergesslichen Bildern sichtbar macht. Die Buchausgabe ist für den Deutschen Buchpreis 2009 nominiert.

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Das besondere Hörbuch mit der Vorgabe „Beste Bearbeitung“

„Öland“ von Johan Theorin, Traugott Buhre, Astrid Meyerfeldt und Udo Schenk
Kurzbeschreibung
Ein dunstig-kühler Spätsommertag. Vorsichtig klettert ein kleiner Junge über die Steinmauer eines einsamen Hauses und blickt auf die grasbewach­se­ne Ebene Ölands. Er tritt in den Nebel hinaus und verschwindet ohne jede Spur. Niemand, nicht die Familie, nicht die Polizei und kein Helfer aus dem Suchtrupp, sieht ihn je wieder. Zwanzig Jahre später erhält Julia, die Mutter des Jungen, einen ungeheuerlichen Anruf von ihrem Vater: Es gibt einen Hinweis, sie soll nach Öland zurückkehren und ihm bei der Suche nach ihrem verschwunde­nen Sohn helfen. Es geht das Gerücht, der unheilbringende Nils Kant sei der Mörder. Aber Nils Kant liegt seit vielen Jahren begraben, er ist gestorben, lange bevor der Junge verschwand. Manch einer dagegen behaup­tet, er wandere noch immer über die weite Kalk­ebene von Öland.
„Eine raffinierte Inszenierung, die auf den Erzähler verzichtet, ganz bei den Figuren bleibt und einen unglaublichen Sog in die Geschichte hinein erzeugt†œ, lobt die Jury. „Diese schlüssige Reduktion funktioniert als eigenständige Umsetzung der Vorlage und ragt weit über die bündig inszenierten 70 Minuten Spielzeit hinaus.†œ

„Das Haus: House of Leaves“ von Mark Z Danielewski (Autor), Claudia J. Leist, Martin Zylka, Jörg Schlüter, Tom Schilling (Sprecher) und Wolfram Koch (Sprecher)
Kurzbeschreibung
Will Navidsons Nerven liegen blank. Sein neu gekauftes Haus hat plötzlich Türen, wo keine sein dürften. Dahinter: der Zugang zu einem Höhlensystem, das sich ständig verändert. Bei dessen Erforschung kommt es zu mysteriösen Zwischenfällen. Wohin verschwinden die Menschen im Labyrinth? Welcher Schrecken wartet in der Dunkelheit? Das Haus gilt als »die literarische Sensation des 21. Jahrhunderts«, seine Umsetzung als Hörspiel schrieb Radiogeschichte: Erstmals wurden drei WDR-Hörspiel-Versionen eines Romans simultan auf drei Wellen gesendet. Jetzt gibt es dieses Ereignis als Hör-DVD †“ für unbegrenztes Horror-Zapping.

„Don Quijote von der Mancha“ von Miguel de Cervantes
Kurzbeschreibung
Jeder kennt Don Quijote, den Ritter, und seinen weltklugen Knappen, Sancho Panza. Wortreich und wunderbar absurd sind die Gespräche, in denen die beiden Helden streiten und philosophieren, während sie sich von ihren Blessuren kurieren. Zweihundert Jahre nach Ludwig Tieck, der den „Don Quijote“ zum entscheidenden Werk der Romantik machte, erhält der Klassiker mit Susanne Langes Neuübersetzung nun auch im Deutschen die sprachliche Dimension, die er im Original besitzt. In einem reichhaltigen Anhang wird das Goldene Zeitalter in Spanien beleuchtet, werden biographische und geschichtliche Hintergründe aufgezeigt sowie die jüngsten Erkenntnisse der Quijote-Forschung mitgeteilt.
„Die Entscheidung, den 600 Seiten umfassenden Roman mit der Vielzahl handelnder Personen auf drei Stimmen zu beschränken und den beiden Protagonisten sowohl die Erzähl- als auch die Dialog Passagen zuzuordnen, verdichtet die Vorlage zu einer suggestiven, eigenständigen Hör Version. Die stimmige Interpretation der Neu-Übersetzung des Klassikers eröffnet so die Möglichkeit, einen vermeintlich bekannten Text neu zu entdecken.†œ

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Beste Interpretin

Laura Maire für das Hörbuch „Nichts †“ Was im Leben wichtig ist“ von Janne Teller
Kurzbeschreibung
„Nichts bedeutet irgendetwas, das weiß ich seit Langem. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun. Das habe ich gerade herausgefunden.“
Auf das Leben folgt der Tod. Auf die Bedeutung das Vergessen. Auf den Anfang das Ende. Als Pierre Anthon das erkennt, steigt er auf einem Pflaumenbaum und verbringt dort seine Tage. Gerda, Elise, Jan-Johan und all die anderen Kinder in der Stadt finden Pierre Anthon Verhalten nicht nur provozierend, es macht ihnen auch Angst schließlich liegt die Zukunft verheißungsvoll vor ihnen. In einer verlassenen Sägemühle beginnen sie Dinge zusammenzutragen, die ihnen etwas bedeuten. Doch die Aktion, die beweisen soll, dass sich Pierre Anthon irrt, läuft bald aus dem Ruder …
Von der eigentlich 31 Jahre alten Schauspielerin, die hier wie ein Teenager klingt, war die Jury fasziniert: „Laura Maire fühlt sich gekonnt in den Text ein und liest ihn mit einer mädchenhaften Lakonie, die das im Text angelegte Spannungsverhältnis zwischen der Haltung der Erzählerin und den Geschehnissen perfekt transportiert.†œ

Sophie Rois für „Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche“ von Alina Bronsky
Kurzbeschreibung
Jenseits des Urals herrschen klare Verhältnisse: Die Tatarin Rosalinda bestimmt, ihr Gatte Kalganow spurt, und ihre Tochter Sulfia benimmt sich schlecht. Es mangelt an vielem, aber nicht an Ideen, und schon gar nicht an Willenskraft. Es steht also immer etwas Scharfes auf dem Tisch, und alle größeren Malheurs, die Sulfia anrichten könnte, werden verhindert. Nur ihre Schwangerschaft nicht, und auch nicht die Geburt von Aminat, dem genauen Gegenteil ihrer Mutter: schön, schlau, durchsetzungsfähig – ganz die Großmutter eben.
Rosalinda steht zum ersten Mal einem Geschöpf gegenüber, das ihr ebenbürtig ist, und wird die leidenschaftlichste Großmutter aller Zeiten. Im ungleichen Kampf zwischen der glücklosen Sulfia und der rücksichtslosen Rosalinda wird das Mädchen zur Wandertrophäe – und der Hörer zum Zeugen haarsträubendster Ereignisse, komischster Szenen, schlagfertigster Dialoge.
Alina Bronsky gelingt eine Glanzleistung: Sie lässt ihre radikale, selbstverliebte und komische Hauptfigur die Geschichte dreier Frauen erzählen, die unfreiwillig und unzertrennlich miteinander verbunden sind – in einem Ton, der unwiderstehlich ist. Durch drei Jahrzehnte und diverse Schicksalsschläge führt sie die ungleichen Frauen, und der Leser folgt ihr atemlos …
Voller Gefühl, Sinnlichkeit, Drastik und Exotik: ein scharfer Frauenroman!

Barbara Nüsse für „Lebensbeschreibung der Erzbetrügerin und Landstörzerin Courage“ von Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen
Kurzbeschreibung
Die stärkste Frau der deutschen Literatur – und die echte Mutter Courage. Der große Erfolg seines Abenteuerlichen Simplicissimus Deutsch in den Jahren 1668/69 brachte Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen erst so richtig auf den Geschmack am Ausspinnen seiner Geschichten. Ein Jahr später ließ er dem großen Buch einen kürzeren Roman folgen, dessen Held zwar weiblich, aber beileibe kein Kind von Traurigkeit ist: die Landstreicherin, Marketenderin, Soldatin, Hure und nachmalige Zigeunerkönigin Courage. Mit atemberaubender Wucht erzählt sie von ihrem wüsten Leben und listenreichen Überleben in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges.

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Bester Interpret

Peter Matic für die Gesamtausgabe von „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ Marcel Proust
Kurzbeschreibung
Zehn Jahre lang schrieb Marcel Proust an seinem grandiosen und zeitlosen Meisterwerk Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Auf über 4000 Seiten entfaltet er eine ganze Welt im Verstreichen ihrer Zeit: das Drama von Liebe und Eifersucht, die Intrigen der Gesellschaften in den Pariser Salons, Gedanken über Literatur, Musik und Kunst, die Poesie der Landschaft und den Geschmack der Erinnerung. Acht Jahre lang las Peter Matic jeden Winter mehrere Wochen lang im Studio des Rundfunks Berlin-Brandenburg Prousts Roman. Wort für Wort, Zeile für Zeile. Seine kluge, nuancierte Interpretation bringt alle Facetten des vielschichtigen Werks zum Glänzen. Ein Hörbuch, das seinesgleichen sucht.
Fast 10.000 Minuten und †“ ohne Pause gerechnet †“ fast eine ganze Woche (!) trägt Peter Matic auf gleichbleibend hohem Niveau durch das Monumentalwerk.

Burghart Klaußner für das Hörbuch „Schuld“ von Ferdinand von Schirach
Kurzbeschreibung
Der Erzählungsband „Verbrechen“ von Ferdinand von Schirach hat die Leser im deutschsprachigen Raum begeistert und bewegt, wie es Büchern nur ganz selten gelingt. Nun legt der als die literarische Entdeckung des Jahres 2009 gefeierte Autor und Strafverteidiger einen neuen Band Geschichten vor. Ein Mann bekommt zu Weihnachten statt Gefängnis neue Zähne. Ein Junge wird im Namen der Illuminaten fast zu Tode gefoltert. Die neun Biedermänner einer Blaskapelle zerstören das Leben eines Mädchens und keiner von ihnen muss dafür büßen Neue Fälle aus der Praxis des Strafverteidigers von Schirach die der Autor von Schirach in große Literatur verwandelt hat. Mit bohrender Intensität und in seiner unvergleichlichen lyrisch-knappen Sprache stellt er leise, aber bestimmt die Frage nach Gut und Böse, Schuld und Unschuld und nach der moralischen Verantwortung eines jeden Einzelnen von uns.

Christian Brückner für „Schau heimwärts, Engel“ von Thomas Wolfe
Kurzbeschreibung
Home, sweet home Doch die Verhältnisse, in die Eugene Gant hineingeboren wird, sind alles andere als heimelig. Der Vater, ein jähzorniger Alkoholiker, die Mutter, eine berechnende Krämerseele: Kein Wunder, dass Eugenes Elternhaus zur Keimzelle zwischenmenschlicher Dramen wird. Aber bei aller Erbitterung und Zwietracht der Gants erweist sich ihr Clan auch als Hort unbändigen Lebenswillens.
„Brückner lockt, verblüfft, erstaunt und schaufelt Wissen in unsere Köpfe †“ und macht so den Hörer zum Teilnehmer einer anhaltend spannenden literarischen Entdeckungsreise“, schwärmte die Jury. „Er tastet den Text mit allen Facetten seines Könnens subtil ab und schleicht sich mit einer unglaublich freundlich klingenden Stimme förmlich in das Ohr des Hörers. Dann geht der Text ins Herz und erobert schließlich als dritte Station den Verstand.“

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Beste verlegerische Leistung

Der Schweizer Christoph Merian Verlag für „Blösch“ von Beat Sterchi und Sebastian Mattmüller
Kurzbeschreibung
Beat Sterchi hat mit ‚Blösch‘ einen der wichtigsten Schweizer Romane der Gegenwart geschrieben. Er erzählt vom Leben eines Spaniers, der als Knecht auf einen Schweizer Bauernhof kommt, von seinem friedlichen Leben mit den Kühen und von den nicht so friedlichen Dorfbewohnern. Immer mehr verlagert sich der Schwerpunkt des Romans vom Bauernhof auf den Schlachthof, wo man schließlich dem Spanier wieder begegnet, der inzwischen dort seinen Lebensunterhalt verdient.
„Die Aufnahmen entstanden an den Orten, an denen der Roman spielt: im Kuhstall, auf dem Bauernhof, auf der Weide und im Schlachthof. Die so entstandenen Klangwelten sind Teil der Produktion, sie geben dem Hörbuch einen audiophilen Reiz.“

Der Düsseldorfer Kleinverlag Cybele Records für seine Musik-Hörbuch-Reihe „Edition Künstler im Gespräch“, die die wichtigsten musikalischen Künstler der Moderne porträtiert.
„Wir freuen uns riesig über die erneute Nominierung unserer Edition, ganz besonders über die diesjährige Kategorie ‚Beste verlegerische Leistung‘!†œ, so Mirjam Wiesemann und ihr Ehemann Ingo Schmidt-Lucas, die sich in der verlegerisch-künstlerischen Arbeit innerhalb der Reihe ergänzen. „Mit der Edition möchten wir zeitgenössische Musik in neuem Licht erscheinen lassen, um sie einer breiteren Zielgruppe näher zu bringen und letztendlich mehr Verständnis und Interesse für Kunst und Künstler im Kontext ihrer jeweiligen Zeit, ihres persönlichen Lebens, Arbeitens, Fühlens und Denkens zu erzeugen.†œ

Random House Audio für seine „Marx total“-Box, die einen vermeintlich überholten Stoff facettenreich zu Gehör bringt.
Kurzbeschreibung
Völker leert die Regale!
Der Kapitalismus in der Krise: Nicht nur Linke suchen neue Ansätze zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme. Kein Wunder, dass Karl Marx und seine sozialistischen Ideen Hochkonjunktur haben. Aber wer war der Mann, was hat er gesagt und geschrieben? Auf all diese Fragen gibt „Marx total†œ auf unterhaltsame, kluge und großartig gelesene Art und Weise Antwort.
Marx & Engels Intim: Marx ging ins Exil nach London, wo er bis zum Lebensende 1883 blieb und sein sehr berühmtes Werk „Das Kapital†œ verfasste. Sein Kumpel Engels beteiligte Sich noch an den letzten revolutionären Kämpfen in Baden. Als diese schließlich niedergeschlagen wurden, setzte auch Engels sich ins Exil ab.
Das Manifest der Kommunistischen Partei: Ein Text, der die Welt veränderte Dass ein Aufsatz die geistige und politische Welt grundlegend verändern kann, wird bei keinem Text so augenscheinlich wie bei diesem. Er ist Grundlage und Ausgangspunkt ökonomischer Systeme, politischer Konflikte und nicht zuletzt einer Vielzahl von Missverständnissen, die bis heute das politische Bewusstsein prägen.
Karl Marx: Marx war ein Jude, dessen Familie zum Protestantismus konvertierte. Ein Streiter für die Arbeiterklasse, der wann immer finanziell möglich, einem bourgeoisen Lebensstil frönte und stolz auf seine adelige Ehefrau Jenny von Westphalen war. Ein wütender Agitator und Kritiker, der die meiste Zeit seines Lebens zurückgezogen arbeitete.
„Neben den bedeutenden Inhalten bietet die Marx-Box auch ein wahres Star-Ensemble: Gregor Gysi, Harry Rowohlt, Harald Krassnitzer und Christian Brückner †“ was will man mehr?“

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Der nächste Schritt ist die Kür der Gewinner bis zum 14.02.2011. Die Preisverleihung findet am 16. März in Köln zum Auftakt der lit.COLOGNE statt.

Neu ist, dass die Gala im Radio neben WDR 5 und hr2-Kultur auch über den NDR live übertragen wird, da dieser nun ebenfalls Mitglied im Verein Deutscher Hörbuchpreis ist. Ebenso neu ist die geänderte Moderation: Die Gala 2011 wird von Katty Salié und Dieter Moor präsentiert.

Wer den Abend nicht nur akustisch verfolgen möchte, sollte den Video- oder DVD-Recorder programmieren: Erneut sendet 3sat die Aufzeichnung im TV †“ in der Nacht vom 19. auf den 20. März um 0.30 Uhr.

Quelle: BuchMarkt

Ripper Award 2010 für Håkan Nesser

Der schwedische Autor Håkan Nesser erhält den Europäischen Preis für Kriminalliteratur (Ripper Award) 2010/2011 des Krimifestivals „Mord am Hellweg„. Er gilt neben Henning Mankell als einer der besten Krimiautoren Schwedens.

Während des Festivals von September bis November 2010 hatten sich mehr als 10.000 Menschen aus 20 Ländern per Postkarte und Internet an der Abstimmung über den „Ripper Award“ beteiligt. Das teilte das Westfälische Literaturbüro in Unna mit. Nesser wird den mit 11.111 Euro dotierten Preis am 26. März 2011 in der Stadthalle Unna entgegenehmen.

Der Ripper Award (int. Bezeichnung: European Crime Fiction Star Award) ist der erste europäische Preis für Kriminalliteratur. Er wird seit 2008 alle zwei Jahre im Herbst von der Kulturregion Hellweg im Rahmen des Krimifestivals „Mord am Hellweg †“ Tatort Ruhr“ verliehen.

Idee und Konzept des Ripper Award stammen von Jürgen Alberts (Buchautor, Bremen), Dr. Herbert Knorr (Westfälisches Literaturbüro in Unna e.V.) und Sigrun Krauß M.A. (Kulturbetriebe Unna). Förderer sind u.a. das Land Nordrhein-Westfalen, die Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und der Zweckverband Ruhr-Lippe.

Wie es in der Ausschreibung heißt, soll ein lebender Autor oder eine Autorin der Gegenwart geehrt werden, deren/ dessen „Werk für das Genre ‚Krimi/ Thriller‘ europäischen Rang oder eine bedeutende Rezeption im europäischen Rahmen erreicht hat.“ Dabei kann das bisherige literarische Gesamtschaffen oder ein herausragendes Einzelwerk Entscheidungsgrundlage für die Juroren sein.

Umstrittener Namensgeber des Ripper Award ist der englische Serienmörder Jack the Ripper, der 1888 in London sein Unwesen trieb.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Lea Singer erhält den Hannelore-Greve-Literaturpreis 2010

Die Münchner Autorin Eva Gesine Baur, die unter auch dem Pseudonym Lea Singer publiziert, ist mit dem Hannelore-Greve-Literaturpreis 2010 ausgezeichnet worden. „Singer zeichnet sich in ihrer Prosa durch ein ganz ungewöhnliches psychologisches Feingefühl und durch eine reiche Palette sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten aus„, heißt es in der Begründung der Jury.

Der Hannelore-Greve-Literaturpreis wird seit 2004 alle zwei Jahre von der Hamburger Autorenvereinigung für „herausragende Leistungen auf dem Gebiet der deutschsprachigen Literatur†œ verliehen.

Gestiftet wurde die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung von der Hamburger Ehrenbürgerin Prof. Dr. h.c. Hannelore Greve.

Eva Gesine Baur ist gelernte Köchin und hat Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften, Musikwissenschaft und Gesang studiert und 1991 in München mit der Arbeit Studien zum französischen und englischen Kinderbild im 18. und 19. Jahrhundert promoviert.

Neben ihren unter dem Pseudonym Lea Singer veröffentlichten biographischen Romanen schrieb sie Sachbücher etwa zum Thema Essen und Trinken mit: Verdi, Vivaldi oder Johann Strauss Vater und Sohn, über den Koch Eckart Witzigmann und über kunstgeschichtliche Themen. Sie schrieb Reisebücher mit kulturgeschichtlichem Hintergrund zu Hamburg, Salzburg und Venedig oder zu Sigmund Freud in Wien, zum Teil mit dem Thema Essen verbunden wie George Sand auf Mallorca.

Für die Bewältigung von Lebensfragen der Leser hat sie auch Ratgeberliteratur zu Themen wie Glück, Erotik, Erfolg, Eifersucht und über den Umgang mit dem Tod veröffentlicht.

Lea Singer hat neben dem Prosastück Die österreichische Hure (2005) einige hochgelobte Romane zum Thema „Die Frau an seiner Seite“ geschrieben, unter anderem Die Zunge (2000), Das nackte Leben (2005) über das Schicksal und die Ehen der Constanze Mozart, Vier Farben der Treue (2006), welcher 1935 in Salzburg spielt, Mandelkern (Hoffmann und Campe, 2007), eine weibliche Faust-Geschichte über eine international renommierte Neurowissenschaftlerin und zuletzt den Roman über den Musiker und Mäzen Paul Wittgenstein. Den Titel, „Konzert für die linke Hand„, hat sie nach Maurice Ravels gleichnamiger Komposition gewählt.

Kurzbeschreibung „Konzert für die linke Hand“

Ein Ausnahmeschicksal, das jeden fasziniert, denn es ist ein einziges Trotzdem. Maurice Ravel schrieb ihm sein Klavierkonzert für die linke Hand, Prokofjew sein viertes, Richard Strauss, Hindemith und Britten komponierten für ihn. Er hatte seine rechte Hand im Großen Krieg verloren. Seine Willensstärke und Konsequenz machten Paul Wittgenstein dennoch zu einem der berühmtesten Virtuosen seiner Zeit. Paul Wittgenstein war ein ganz und gar ungewöhnlicher Mann voller Widersprüche: ein Wahrheitsfanatiker, der ein Doppelleben führte, ein katholisch getaufter Jude, der alle Juden für unehrlich hielt, ein österreichischer Patriot, der 1938 in die USA emigrieren musste, ein hochbegabter Pianist, der im Krieg den rechten Arm verlor und weiter Konzerte gab. Der umschwärmte Sohn einer Familie, die als „die Krupps der Habsburger Monarchie“ galt, heiratete die blinde Tochter eines Straßenbahnschaffners. Lea Singer geht den Dramen dieses Lebens einfühlsam, klug und mit großer sprachlicher Eleganz auf den Grund. „Lea Singer versteht es, aus ihren Recherchen Honig zu saugen.“ NDR

Im Mai 2011 erscheint bei Hoffmann und Campe ein neuer Roman von Lea Singer unter dem Titel „Der Opernheld.

Kurzbeschreibung „Der Opernheld“
Wenn die Liebe zur italienischen Oper so mächtig wird, dass nichts anderes mehr in deinem Kopf Platz hat, dann musst du dieser Liebe folgen. Moritz Redder hat sich entschieden: Sein Leben gehört der Oper.
Moritz Redder, erfolgreicher Jurist, führt ein geordnetes Dasein und kennt keine Unwägbarkeiten. Als aber durch eine Erbschaft die Musik Einzug in sein Leben hält, verändert sich alles. Die italienische Oper erobert ihn im Sturm: zuerst sein Herz und dann seinen Verstand. Sie erweckt ihn zum Leben und lässt ihn an die besungenen Ideale glauben †“ bedingungslose Liebe, lodernde Leidenschaft, Heldenmut. Moritz Redder verliert keine Zeit: Er reist nach Italien und nennt sich fortan Maurizio Salvatore. Die Liebe zur Oper und zu den Sängerinnen wird zur Obsession. Der Magie der Oper verfallen, verliert er sich selbst immer mehr und findet doch zuletzt ein Glück, das er eigentlich gar nicht suchte.

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