Premio Planeta: Eduardo Mendoza gewinnt 601.000 € dotierten Literaturpreis

Premio Planeta: Eduardo Mendoza gewinnt den mit 601.000 € dotierten spanischen Literaturpreis

Der spanische Schriftsteller Eduardo Mendoza wurde mit Premio Planeta 2010 ausgezeichnet. Die Jury erkannte dem 67-Jährigen den Preis in der Nacht zum Samstag in Barcelona für seinen Roman „Riña de gatos“ (Katzenstreit) zu.

Der Premio Planeta oder Planeta-Preis ist mit 601.000 Euro der höchstdotierte Literaturpreis der spanischsprachigen Welt und gilt neben dem Premio Nadal als der wichtigste Preis für spanische Literatur. Er wird seit 1952 jährlich vom Verlag Editorial Planeta, einem Tochterunternehmen des spanischen Medienkonzerns Grupo Planeta, für den besten bisher unveröffentlichten Roman in spanischer Sprache vergeben. Die Autoren müssen ihre Manuskripte unter einem Pseudonym einreichen, so dass sie den Jury-Mitgliedern nicht bekannt sind.

Der Planeta-Preis für Eduardo Mendoza ist eine Überraschung, denn oftmals erhalten ihn aufgrund des Auswahlverfahrens eher unbekannte Schriftsteller. Der aus Barcelona stammende Preisträger zählt dagegen zu den renommiertesten Literaten Spaniens. Seine Romane sind in mehrere Sprachen übersetzt worden, auch ins Deutsche. Zu seinen bekanntesten Werken zählt „Die Stadt der Wunder“, das im Original 1986 erschien. Darin porträtiert er das Barcelona von Anfang des 20. Jahrhunderts.

Seit 1974 wird auch der zweitplazierte Roman mit einem Preisgeld von 150.250 Euro versehen. Er ging in diesem Jahr an die Spanierin Carmen Amoraga. Die 41-jährige Schriftstellerin und Journalistin erhielt die Auszeichnung für ihren Roman „El tiempo mientras tanto“ (Die Zeit zwischendurch).

Kurzbeschreibung „Die Stadt der Wunder“
Barcelona fiebert im Rausch der ersten Weltausstellung: „Die Stadt der Wunder“ vollzieht den Aufbruch in die Moderne in gewaltigen, oft brüsken Sprüngen, alles scheint möglich. Onofre Bouvila, Junge aus der Provinz, weiß seine Chance zu nutzen: Ihm gelingt ein beispielloser Aufstieg zum mächtigsten Mann der katalanischen Metropole, den weder die gute Gesellschaft noch die Unterwelt aufhalten können.

Über Eduardo Mendoza
Eduardo Mendoza wurde am 11. Januar 1943 in Barcelona geboren. 1965 schloss er sein Jurastudium ab und arbeitete für kurze Zeit als Rechtsanwalt. Hierbei lernte er die juristisch-administrative Sprache kennen, die er später in einigen seiner Romane parodierte. Von 1973 bis 1982 war er in New York als Dolmetscher im Auftrag der Vereinten Nationen tätig.

Mendoza widmete sich schon früh dem Schreiben, glaubte aber nicht, daß er jemals davon würde leben können. Um so überraschender kam für ihn der große Erfolg seines ersten Romans La verdad sobre el caso Savolta (Die Wahrheit über den Fall Savolta, 1991), der die Unruhen der Anarchisten und ihre Unterdrückung in den Jahren 1917-1919 zum Thema hat. Das Buch erschien 1975, wenige Monate vor Francos Tod, und wurde zu einer literarischen Sensation. Mendoza wurde dafür der bedeutende spanische Literaturpreis »Premio de la Crítica« zugesprochen.

1979 folgte der Roman El misterio de la cripta embrujada (Das Geheimnis der verhexten Krypta, 1990), der unter dem Titel »La cripta« auch verfilmt wurde. 1986 erschien sein bisher größter Erfolg: La ciudad de los prodigios (Die Stadt der Wunder, 1989). Der Roman wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt, mit dem „Premio Ciudad de Barcelona“ und mehreren anderen Preisen ausgezeichnet und 1999 verfilmt. 1989 erschien La isla inaudita (Die unerhörte Insel, 1993), 1992 der Roman El año del diluvio (Das Jahr der Sintflut, 1997), für den er 1992 mit der „III Edición del Premio Literario de las lectoras“ der Zeitschrift ELLE ausgezeichnet wurde.

1996 erschien mit Una comedia ligera (Eine leichte Komödie, 1998) ein Roman, den er im Barcelona der 40er Jahre, der Zeit nach dem Spanischen Bürgerkrieg, ansiedelte. Hierfür erhielt er 1998 in Frankreich den „Prix du Meilleur Livre Étranger“. Ihm folgte 2001 La aventura del tocador de señoras (Niemand im Damensalon, 2002), ein Roman, der den Leser erneut auf die Spur des namenlosen Helden aus Das Geheimnis der verhexten Krypta führt und schnell zum Verkaufsschlager wurde. Im November 2001 erschien Baroja, la contradicción, ein biografischer Essay über den 1956 verstorbenen spanischen Schriftsteller Pío Baroja.

Der Erfolg seiner Romane ermöglicht es Mendoza, der sich selbst als leidenschaftlicher Leser von Geschichtsbüchern bezeichnet, seine Tätigkeit ganz auf die schriftstellerische Arbeit zu konzentrieren. Als Konferenzdolmetscher arbeitet er nur noch einige Monate im Jahr. Seine Reisen führten ihn hierbei als Begleiter des spanischen Ministerpräsidenten Felipe González nach Genf, Wien und New York, in die Großstädte also, denen er einen weiteren Teil seiner literarischen Arbeit widmet: Über New York hat er bereits 1986 einen literarischen Reiseführer herausgegeben, als Co-Autorin des Stadtwanderbuches Barcelona modernista firmiert seine Schwester Cristina. Neben den bereits erwähnten Romanen umfaßt sein Werk auch ein Theaterstück in katalanischer Sprache, Restauraciò. Eduardo Mendoza lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in Barcelona.
Im Jahr 2006 wurde sein neuester Roman Mauricio o las elecciones primarias (dt. Mauricios Wahl, 2007) mit dem Preis der Fernando Lara Stiftung für das beste Buch des Jahres 2006 in spanischer Sprache ausgezeichnet.

Quelle: FAZ.net

Komödie gewinnt: Man Booker Prize 2010 für Howard Jacobson

Am 12. Oktober 2010 wurde Howard Jacobson in der Londoner Guildhall mit dem Man Booker Prize 2010 ausgezeichnet.

Der 68-jährige britische Autor und Journalist erhielt den mit 50.000 £ dotierten Literaturpreis für seinen im August 2010 bei Bloomsbury erschienenen Roman „The Finkler Question„.

Sir Andrew Motion, Vorsitzender der Jury bei der Vergabe des Man Booker Prize, bezeichnete den Roman als „ein wunderbares Buch„. „The Finkler Question“ sei sehr witzig, aber auch intelligent, traurig und sehr subtil. Howard Jacobson habe den Preis zurecht verdient.

Nach William Golding, der 1980 im Alter von 71 Jahren den Man Booker Prize erhalten hat, gehört Howard Jacobson zu den ältesten Gewinnern der wichtigsten britischen Literaturauszeichnung. Mit „The Finkler Question“ wurde erstmalig seit der 42-jährigen Vergabe des Man Booker Prize eine Komödie (Comic Novel) ausgezeichnet.

Howard Jacobson mit The Finkler Question

Kurzbeschreibung
‚He should have seen it coming. His life had been one mishap after another. So he should have been prepared for this one‘. Julian Treslove, a professionally unspectacular and disappointed BBC worker, and Sam Finkler, a popular Jewish philosopher, writer and television personality, are old school friends. Despite a prickly relationship and very different lives, they’ve never quite lost touch with each other – or with their former teacher, Libor Sevick, a Czechoslovakian always more concerned with the wider world than with exam results. Now, both Libor and Finkler are recently widowed, and with Treslove, his chequered and unsuccessful record with women rendering him an honorary third widower, they dine at Libor’s grand, central London apartment. It’s a sweetly painful evening of reminiscence in which all three remove themselves to a time before they had loved and lost; a time before they had fathered children, before the devastation of separations, before they had prized anything greatly enough to fear the loss of it. Better, perhaps, to go through life without knowing happiness at all because that way you had less to mourn? Treslove finds he has tears enough for the unbearable sadness of both his friends‘ losses. And it’s that very evening, at exactly 11:30pm, as Treslove hesitates a moment outside the window of the oldest violin dealer in the country as he walks home, that he is attacked. After this, his whole sense of who and what he is will slowly and ineluctably change. „The Finkler Question“ is a scorching story of exclusion and belonging, justice and love, ageing, wisdom and humanity. Funny, furious, unflinching, this extraordinary novel shows one of our finest writers at his brilliant best.

Howard Jacobson war bereits 2002 mit seinem Roman „Who’s Sorry Now“ und im Jahr 2006 mit „Kalooki Nights“ auf der Longlist für den Man Booker Prize vertreten.

Vielleicht scherzte er deshalb bei seiner Dankesrede mit folgenden Worten: „Du fängst an, den Juroren, die dir Preise geben, für alle Preise Vorwürfe zu machen, die sie dir nicht gegeben haben. Heute Abend vergebe ich allen, sie haben nur ihren Job gemacht.“

Bislang ist keines seiner Bücher in einer deutschsprachigen Übersetzung erschienen. Das mag sich jetzt ändern, denn Howard Jacobson kann neben seinem Preisgeld mit einem enormen Anstieg beim Verkauf seiner Bücher rechnen. Der Man Booker Prize sichert ihm zusätzlich weltweite Anerkennung. Alle sechs nominierten Autorinnen und Autoren der Shortlist erhalten neben einem Preisgeld von 2.500 £ eine Designer-gebundene Ausgabe ihres Buches.

Quelle: Man Booker Prize

Jugendliteraturpreis 2010: ausgezeichnete Jugendliteratur

Jugendliteraturpreis 2010: ausgezeichnete Jugendliteratur

Am 08. Oktober 2010 wurde auf der Frankfurter Buchmesse der Deutsche Jugendliteraturpreis 2010 vergeben.

Als einziger Staatspreis für Literatur wird der Deutsche Jungendliteraturpreis seit 1956 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestiftet und jährlich verliehen. Ausgezeichnet werden herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur. Die Preissummen betragen insgesamt 50.000 Euro.

Zusätzlich erhalten die Preisträger eine Skulptur, die Michael Endes Momo darstellt.

Der mit 10.000 Euro dotierte Sonderpreis wurde Mirjam Pressler am 08. Oktober 2010 auf der Frankfurter Buchmesse von Bundesministerin Dr. Kristina Schröder für ihr Autoren-Gesamtwerk verliehen. Bereits 1994 erhielt sie den Sonderpreis für das Gesamtwerk Übersetzung. Der Sonderpreis ist Teil des Deutschen Jugendliteraturpreises und wird seit 1991 im jährlichen Wechsel an deutsche Autoren, Illustratoren und Übersetzer vergeben.

Bilderbuch

Garmans Sommer von Stian Hole

Kurzbeschreibung
Noch nie ist ein Sommer so schnell vergangen wie der, bevor Garman in die Schule kommt. Vielleicht liegt es daran, dass Garman beim Gedanken daran ein bisschen bange ist. Ob man irgendwann mal vor gar nichts mehr Angst hat? Nein, sagen Garmans Großtanten. Tante Ruth zum Beispiel hat Angst vorm Winter, weil alten Damen schnell kalt wird und die Straßen dann so rutschig sind. Sogar Mama fürchtet sich: vorm Zahnarzt, bei dem sie nächsten Dienstag einen Termin hat. Ein kleiner Trost ist es schon, dass auch Erwachsenen manchmal mulmig ist … Für „Garmans Sommer“ erhielt Stian Hole den wichtigsten Bilderbuchpreis seines Heimatlandes Norwegen sowie den Bologna Ragazzi Award 2007.
Das Buch ist ein Kunstwerk, ein Stück vom Glück. Der norwegische Bilderbuchzeichner erzählt eine Geschichte, die überall Gültigkeit hat – die eines Sommers, wie Kinder ihn lieben; warm, prickelnd vor Leben. Man lernt in diesem wunderschönen Buch auf subtile Weise, dass nichts von Dauer ist. Das kann man traurig finden. Garmans Sommer ist in der Tat ein trauriges wunderschönes Buch. Aber die Tatsache, dass wir all die Schönheit, die uns Hole zeigt und erzählt, als traurig empfinden können, beweist nur unsere Liebe zum Leben.“ (Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.09)
Jurybegründung
Dieses ganz besondere Bilderbuch zeigt, dass man über Angst sprechen muss und dass man ihre Arten und Formen besser verstehen kann. Doch wegreden lässt sie sich nicht. Und so bleibt es zwar dabei, dass Garman sich mulmig fühlt, wenn er an den nächsten Tag, seinen ersten Schultag, denkt. Aber er weiß auch, dass diese Angst zum Leben gehört.

Kinderbuch

Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen von Jean Regnaud (Text), Émile Bravo (Illustration) und Michael Hau (Gestaltung)

Kurzbeschreibung
Emile Bravo, der unlängst auch als Autor und Zeichner von SPIROU UND FANTASIO ein Glanzlicht setzen konnte, illustrierte für diese Graphic Novel eine Geschichte seines Freundes Jean Regnaud. Der kleine Jean befindet sich in höchster Not, als er in der Schule erzählen soll, was seine Eltern beruflich machen. Sein Vater ist Firmenchef, doch seine Mutter lebt nicht bei der Familie. Über sie weiß Jean so gut wie nichts. Deswegen beginnt er, sich das Leben seiner Mutter in Gedanken auszumalen. Immer wilder werden seine Ideen, und schließlich landet die Mutter seiner Fantasie im Wilden Westen, wo sie auf Buffalo Bill trifft.
Jurybegründung
Das Buch überzeugt in seiner Mischung von Text und Bild besonders auch da, wo Illustrationen in versiert gewählten Passagen den erzählten Text ersetzen. Die eigene literarische Sprache des Originals verstand Kai Wilksen sehr gut ins Deutsche zu übertragen. Auf allen Ebenen ist Mein Mutter ist in Amerikaeinereichhaltige Graphic Novel, die ihren Leser sicher einige Zeit begleiten wird, um ihn immer wieder etwas Neues entdecken zu lassen.

Jugendbuch

Such dir was aus, aber beeil dich! Kindsein in zehn Kapiteln von Nadia Budde (Text, Illustration)

Kurzbeschreibung
Karierte Schürzen und Eierlikör, Kartoffeln, Fliegen und Tapetenmuster, Langeweile und Abenteuer: Die Zeit dehnt sich, die Sommer sind endlos, die Welt der Erwachsenen ist sonderbar und undurchschaubar, und dass man je so wird wie sie, ist ganz undenkbar. Woran man sich erinnert, wenn man an seine Kindheit zurückdenkt, ist Glückssache. Oft sind es Details, an die sich Erinnerungen knüpfen, die allerkleinsten, allernormalsten Dinge, aus denen sich in der Rückschau eine ganze Welt zusammensetzen kann. Nadia Budde, geboren 1967, aufgewachsen bei den Großeltern in einem kleinen brandenburgischen Dorf und später bei der Mutter in Magdeburg und Ostberlin, blickt zurück mit der ihr eigenen Mischung aus Witz und Genauigkeit. Reich begabt als Zeichnerin wie als Autorin, ausgezeichnet für ihr Bilderbuch „Eins zwei drei Tier“, ist sie seit Jahren eine der interessantesten Künstlerinnen auf dem deutschen Kinderbuchmarkt. Mit „Such dir was aus, aber beeil dich!“ geht sie neue Wege: Ihr Erinnerungsbuch steht irgendwo zwischen Comic und Graphic Novel und entwirft dabei so assoziationsfreudig wie detailliert ein Panorama, in dem das individuelle Erleben auf Erfahrungen verweist, die jeder kennt, der einmal Kind gewesen ist.
Jurybegründung
Such dir was aus, aber beeil dich!ist bei allem Mehrwert, den die Doppeladressierung dem erwachsenen Mitleser verschafft, vor allem ein Buch für Jugendliche, die dabei sind, die Kinderzimmereinrichtung gegen ein jugendliches Mobiliar auszutauschen, ihre Kuscheltiere †“ bis auf eines vielleicht! †“ in den Keller oder auf den Dachboden zu verbannen und die Kinderbücher aus dem Regal zu räumen. Hier kommt ein Buch, das die Leere im Regal auszufüllen vermag und eine gelungene Anleitung ist, sich an die eigene Kindheit so zu erinnern, dass man sich liebevoll von ihr zu verabschieden und erwachsen zu werden vermag.

Sachbuch

Mutige Menschen. Widerstand im Dritten Reich von Christian Nürnberger

Kurzbeschreibung
Christian Nürnberger erzählt von zwölf Frauen und Männern, die den Mut zum Widerstand hatten: Mut, Hitlers Pläne zu durchkreuzen, Mut, Hitlers Befehle zu verweigern, Mut, Menschenleben zu retten: Dietrich Bonhoeffer, Willy Brandt, Georg Elser, Mildred Harnack, Robert Havemann, Fritz Kolbe, Janusz Korczak, Helmuth James Graf von Moltke, Martin Niemöller, Sophie Scholl, Irena Sendler, Claus Schenk Graf von Stauffenberg.
Beeindruckende Lebensbeschreibungen für Jugendliche ab 13 Jahren
Jurybegründung
Wenn es wahr ist, dass jede Generation ihren eigenen Erzähler braucht, der die historischen Ereignisse in jeweils passender Perspektive zu berichten und aktuelle Fragen zu stellen versteht, dann hat die heutige junge Generation in Christian Nürnberger ihren Autor gefunden: Er erzählt genau, engagiert und sehr persönlich auf eine Weise, die die Urteilsbildung beim Leser nicht nur anregt, sondern auch einfordert.
Überzeugend ist auch die herausragende literarische Qualität der biografischen Erzählung, die sich in dem individuellen Zuschnitt der einzelnen Porträts und in einer sehr genauen und delikat formulierenden literarischen Sprache zeigt. Nürnbergers eindringliches Nachwort führt uns die Allgegenwart der Vergangenheit vor Augen, die jede Generation neu für sich auslegen muss. Mutige Menschen verbindet auf überzeugende Weise fundierte historische Informationen mit politischem Engagement auf sprachlich hohem Niveau.

Preis der Jugendjury

Die Tribute von Panem 01 – Tödliche Spiele von Suzanne Collins

Kurzbeschreibung
Überwältigend! Von der Macht der Liebe in grausamer Zeit … Nordamerika existiert nicht mehr. Kriege und Naturkatastrophen haben das Land zerstört. Aus den Trümmern ist Panem entstanden, geführt von einer unerbittlichen Regierung. Alljährlich finden grausame Spiele statt, bei denen nur ein Einziger überleben darf. Als die sechzehnjährige Katniss erfährt, dass ihre kleine Schwester ausgelost wurde, meldet sie sich an ihrer Stelle und nimmt Seite an Seite mit dem gleichaltrigen Peeta den Kampf auf. Wider alle Regeln rettet er ihr das Leben. Katniss beginnt zu zweifeln – was empfindet sie für Peeta? Und kann wirklich nur einer von ihnen überleben? Eine faszinierende Gesellschaftsutopie über eine unsterbliche Liebe und tödliche Gefahren, hinreißend gefühlvoll und super spannend.
Jurybegründung
Brandaktuelle Fragen entflammen im Kopf des Lesers: Wie abhängig bin ich in der Mediengesellschaft von meinem Bild in der Öffentlichkeit? Wie kann ich ich selbst bleiben ohne mich im Surrealen zu verlieren? Wie erschreckend ähnlich ist die fiktive Gesellschaft Panems schon der unseren? Am Ende weiß keiner, welche Auswirkungen die „gespielte“ Liebesgeschichte haben wird und welche Auswirkungen die Medien auf unsere Zukunft haben werden.

Quelle: Deutscher Jugendliteraturpreis

Hinweis: Die vollständigen Begründungen der Jury zur Wahl finden sich auf der Internetseite des Deutschen Jugendliteraturpreises in den jeweiligen Kategorien.

Der Literaturnobelpreis 2010 geht an Mario Vargas Llosa

Der Literaturnobelpreis 2010 geht an Mario Vargas Llosa

Mario Vargas Llosa (gebürtig Jorge Mario Pedro Vargas Llosa)  ist peruanischer Schriftsteller und Politiker. Er ist einer der führenden lateinamerikanischen Romanciers und Essayisten und bezeichnete sich selbst als konservativen Liberalen und später im Jahr 2001 in einem Interview als Liberalen.

Zuletzt erschien von Mario Varga Llosa „Das böse Mädchen“ (orig. Title „Travesuras de la niña mala„) 2006 in der deutschen Übersetzung im Suhrkamp Verlag.

Kurzbeschreibung
Wie gelingt es ihr nur immer wieder, ihn um den Finger zu wickeln? Und warum tut sie das, wenn sie seine ehrlichen Gefühle doch zugleich schroff zurückweist? Schon als aufmüpfige Halbwüchsige verdreht sie dem jungen Ricardo im konservativen Lima der 50er Jahre den Kopf. Von da an wird sie regelmäßig seine Wege kreuzen, wird in Paris, London, Madrid oder Tokio mal als Guerrillera, mal als Heiratsschwindlerin mit falschem Paß in sein Leben treten †“ und es immer wieder durcheinanderwirbeln. Auf rätselhafte Weise scheinen beide dennoch füreinander bestimmt; oder ist nur er es, der nicht lassen kann von diesem faszinierend »bösen Mädchen«?

Über den Autor
Mario Vargas Llosa wurde am 28. März 1936 in Arequipa (Peru) geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Bolivien, Piura (Nordperu) und Lima. Im Alter von 18 Jahren heiratete er Julia Urquidi, mit der er neun Jahre zusammenlebte. Diese Beziehung verarbeitete er später in seinem Roman Tante Julia und der Kunstschreiber. Bereits während seines Studiums der Geistes- und Rechtswissenschaften in Lima und Madrid (Promotion über Gabriel García Márquez) schrieb er für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen und veröffentlichte erste Erzählungen. 1963 erschien sein erster Roman La ciudad y los perros (dt. Die Stadt und die Hunde), der auf eigenen Erfahrungen in der Kadettenanstalt Leoncio Prado in Lima beruht. Der Roman wurde in Spanien mehrfach ausgezeichnet und in über 20 Sprachen übersetzt. Vargas Llosa war als Gastprofessor in Washington, Puerto Rico, London, New York und Cambridge tätig. 1989 bewarb er sich als Kandidat der oppositionellen Frente Democrático für die peruanischen Präsidentschaftswahlen und unterlag 1990 im zweiten Wahlgang. Daraufhin zog er sich aus der aktiven Politik zurück. Mario Vargas Llosa ist Ehrendoktor verschiedener amerikanischer und europäischer Universitäten und hielt Gastprofessuren unter anderem in Harvard (1992), Princeton (1993) und Oxford (2004). Heute lebt Mario Vargas Llosa mit seiner Frau Patricia in London, Paris, Madrid und Lima.

Literaturnobelpreis für NgŠ©gÄ© wa Thiong†™o?

In zwei Tagen, am 07.10.2010 um 12 Uhr mittags, wird die Nobel-Stiftung den Literaturnobelpreis 2010 an „denjenigen vergeben, der in der Literatur das Herausragendste in idealistischer Richtung produziert hat†.

Beim US-amerikanischen Online-Wettbüro Ladbrokes.com wird momentan der kenianische Schriftsteller und Kulturwissenschaftler NgŠ©gÄ© wa Thiong†™o als Anwärter für den diesjährigen Literaturnobelpreis auf dem ersten Platz mit einer Quote von 3 zu 1 gehandelt.

Schon in den vergangenen Jahren schoss jeweils wenige Tage vor der Verkündung die Quote für den tatsächlichen Preisträger ganz nach oben. Sowohl Jean-Marie Gustave Le Clézio (2008) als auch Herta Müller (2009) wurden zwei Tage zuvor aus dem Mittelfeld an die Spitze katapultiert. Man vermutete, dass es eine undichte Stelle gab, was Ladbrokes dazu bewog, den Schalter schon 24 Stunden vorher zu schließen.

Von den ewigen Favoriten Amos Oz, Haruki Murakami und Philip Roth ist derzeit nur noch Haruki Murakami unter den ersten drei vertreten. Dafür rangiert Cormac McCarthy neu auf Platz 2. Richtig spannend würde es wohl, wenn Thomas Pynchon, der ebenfalls seit Jahren als Anwärter gehandelt wird, den Literaturpreis bekäme – aber verdient haben ihn sicherlich alle auf der Liste.

Also, wer noch etwas Geld übrig hat… 🙂

Ngugi wa Thiong’o 3/1
Cormac McCarthy 6/1
Haruki Murakami 7/1
Tomas Transtromer 9/1
Adonis 11/1
Gerald Murnane 11/1
Ko Un 12/1
Les Murray 15/1
Adam Zagajewski 16/1
Alice Munro 16/1
Thomas Pynchon 20/1
Joyce Carol Oates 18/1
Philip Roth 20/1
Claudio Magris 22/1
E.L Doctorow 22/1
Nestor Amarilla 25/1
Assia Djebar 25/1
Amos Oz 25/1
Mario Vargas Llosa 25/1
Antonio Tabucchi 30/1
Gitta Sereny 30/1
A.S. Byatt 33/1
Don DeLillo 33/1
Maya Angelou 33/1
Carlos Fuentes 33/1
Michel Tournier 35/1
Vaclav Havel 35/1
Yves Bonnefoy 40/1
Arnošt Lustig 40/1
Javier Marias 40/1
Ulrich Holbein 40/1
Margaret Atwood 45/1
Milan Kundera 45/1
Peter Handke 45/1
Cees Nooteboom 45/1
Ernesto Cardinal 45/1
Juan Marse 45/1
Bei Dao 45/1
Shlomo Kalo 45/1
Chinua Achebe 45/1
Anne Carson 50/1
A.B. Yehoshua 50/1
David Malouf 50/1
Antonio Lobo Antunes 55/1
Eeva Kilpi 55/1
William Trevor 55/1
Umberto Eco 55/1
Elias Khoury 55/1
Ian McEwan 55/1
Luis Goytisolo 66/1
Patrick Modiano 66/1
Bella Akhmadulina 66/1
Ismail Kadare 66/1
Jonathan Littell 66/1
Michael Ondaatje 66/1
Salman Rushdie 66/1
Eduardo Galeano 66/1
Per Petterson 75/1
Paul Auster 75/1
Jon Fosse 75/1
Harry Mulisch 75/1
Atiq Rahimi 75/1
Mahasweta Devi 100/1
Julian Barnes 100/1
F. Sionil Jose 100/1
Marge Piercy 100/1
Mary Gordon 100/1
John Banville 125/1
Kjell Askildsen 125/1
Peter Carey 125/1
William H. Gass 125/1
Vassilis Aleksaskis 125/1
Yevgeny Yevtushenko 150/1
Bob Dylan 150/1

Quelle: Ladbrokes.com