Von Frau zu Frau: Der Liebespakt von Susanne Leinemann

Der Liebespakt von Susanne Leinemann

Kurz vor ihrem 4. Hochzeitstag erfährt die erfolgreiche Innenarchitektin Antonia Jungbluth, genannt Toni, dass ihr Mann sie seit einiger Zeit mit einer Fernsehmoderatorin betrügt. Da ihr Mann Georg aber kurz vor einem großen Karrieresprung steht, bittet er sie, die glückliche Ehefassade noch vier Monate aufrecht zu erhalten und schließt mit ihr einen Vertrag:

Nach seiner Wahl zum Vorstandvorsitzenden eines großen Konzerns soll sie eine ausreichende Summe Geld erhalten, damit sie sich selbständig machen kann.

Toni willigt ein, da sie ihren Mann noch liebt und ihn in den vier Monaten zurückgewinnen möchte. Angeregt durch die Liebesromane der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Illustrierten „Die Gartenlaube†œ, und die Unterstützung ihrer Freundinnen, versucht sie alle Register zu ziehen, um ihrem Noch-Ehemann die wahre Bedeutung der Ehe aufzuzeigen.

Sie kündigt sogar ihren Job, um sich ganz der Rettung ihrer Ehe zu widmen. Doch Georg ist zu sehr mit seinem Machtstreben beschäftigt und widersteht all ihren Bemühungen. Im Gegenteil. Nachdem er sie nochmals tief gedemütigt hat, gibt sie auf.

Auf einer gemeinsamen Geschäftsreise nähern sie sich dann doch wieder soweit an, dass sie eine leidenschaftliche Nacht miteinander verbringen, die aber ein abruptes Ende nimmt und sie vorzeitig abreisen lässt.

Am Vorabend der Vorstandswahl kommt es bei einer großen Galaveranstaltung zum finalen Showdown…

Dieser Roman ist eine herrliche Lektüre zum Entspannen und Abschalten. Er ist flüssig geschrieben und mit einer ordentlichen Priese Humor gewürzt. Auch regt er in manchen Passagen unwillkürlich zum Nachdenken an.
Die weiblichen Figuren, das gilt für die Protagonistin Toni und auch für ihre leicht flippigen Freundinnen, sind gut herausgearbeitet und überzeugen in ihren Handlungen. Der Ehemann wirkt dagegen etwas klischeehaft und profillos. Auch der Schluss ist leider etwas zu abrupt und unglaubwürdig.
Trotz der kleinen Fehler, hat mir das Buch gut gefallen. Es ist ein Roman von einer Frau für Frauen geschrieben. Die Autorin behandelt das Thema „Fremdgehen“ in der Ehe, ohne das Thema zu pessimistisch zu behandeln. Abschließend kann ich nur sagen: Wunderschöne leichte Kost, die man (frau) sich einfach mal gönnen sollte.

Die gebundene Ausgabe umfasst 384 Seiten und ist am 15.03.2010 im Diana Verlag erschienen. Der Liebespakt ist für 14,95 Euro im Buchhandel erhältlich.

Der Diana Verlag hat unter dem Titel: Susanne Leinemann im Gespräch über ihren neuen Roman „Der Liebespakt†œ ein Interview mit der Autorin veröffentlicht.

Kurzbeschreibung
Ein Ehepaar. Eine Geliebte. Und eine Abmachung, die es in sich hat …
Ein Mann, der eine andere liebt. Eine Frau, die dafür Schweigegeld erhält. Ein Paar, das die Bedeutung der Liebe erst lernen muss. Entlarvend, amüsant und mit großen Gefühlen schmiedet Susanne Leinemann einen Liebespakt zwischen Mann und Frau, der es in sich hat.
Vier Jahre Ehe †” und das soll alles gewesen sein? Auch wenn Toni ihren Job und ihre Unabhängigkeit manchmal mehr zu lieben glaubte als ihren Mann, fällt sie aus allen Wolken, als Georg ihr kaltherzig ein Angebot zum Ehe-Aus unterbreitet: Für eine halbe Million Euro soll sie stillschweigend akzeptieren, dass er eine Geliebte hat, und so lange die glückliche Ehefrau spielen, bis er in vier Monaten zum Vorstandsvorsitzenden gewählt wird. Toni willigt ein. Bis sie merkt, dass Geld allein tatsächlich nicht glücklich macht. Sie liebt Georg †” trotz allem. Und zieht alle Register, um ihn daran zu erinnern …
Vier Monate im Leben einer Frau, die auf sehr ungewöhnliche Weise um ihre Ehe kämpft.
Ein geistreicher Roman über die Rettungsaktion einer Ehe, die nach einem Seitensprung und einem Stillhalteabkommen eigentlich schon vor dem Aus steht.

Pressestimmen
„Mit all seinen Irrungen und Wirrungen amüsiert ‚Der Liebespakt‘ ganz wunderbar. Der Roman liest sich wie eine Soap im Stil von ‚Verbotene Liebe‘ oder ‚Sex and the City‘. Großartige Unterhaltung!“ (Freundin )

Über die Autorin
Susanne Leinemann, geboren 1968 in Hamburg, wuchs in Washington D.C. und Bonn auf und studierte in Jena Geschichte. Nach dem Studium an der Deutschen Journalistenschule in München war Susanne Leinemann Redakteurin bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften und ist heute Kolumnistin für die »Berliner Morgenpost«. Im Diana Verlag erschien ihr Romandebüt „Warteschleife“ (2007). Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Berlin.

Der Lesekreis bedankt sich vielmals bei Angie für diese schöne Rezension und dem Diana Verlag für das Rezensionsexemplar!

Strandlektüre: Grimmelshausens Simplicissimus als Hörbuch

simplicissimusoriginalcovergrimmelshausenSprechende Bücher sind im Urlaub sehr nützlich, sie sind nicht schwer, werden nicht sandig, fettig und nass und erlauben es zudem, die Umgebung im Auge zu behalten. Wenn die Buchstaben, serviert wie das Essen, im Zusammenhang deftig, schräg, amüsant und auch tragisch erscheinen, handelt es sich zwar nicht um leichte Kost, sondern hier um die Abenteuer des Underdog und Womanizer Melchior Sternfels von Fuchshaim.

Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausens Schelmenroman Der abenteuerliche Simplicissimus ist das wichtigste Werk seiner Art im 17. Jahrhundert, erschienen 1668, datiert auf 1669.

der-abenteuerliche-simplicissimus1„Ach“, sagte ich zu mir selbst, „Simplici was tust du? Du liegst hier auf der faulen Bärenhaut und dienest weder Gott noch den Menschen!“

Also zieht er los, der Bauerntölpel und Waisenknabe. Die Zeitumstände sind übel, die Mächte Europas befinden sich im Dreißigjährigen Krieg. Der Umgang unter den Menschen ist rau und die Sitten sind derb. Als Reaktion darauf beschließt Simplicissimus, als Narr durch die Welt zu gehen. Simplici gerät in die unglaublichsten Abenteuer und Geschichten und Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (um 1622†“1676) erzählt sie in einem faszinierend-abenteuerlichen, derb-drastischen und von hintergründigem Humor zeugenden Zeitroman.

Dank seiner direkte Sprache und präzisen Schilderungen der damaligen Lebensverhältnisse ist er auch ein kulturhistorisch wertvolles Zeugnis der damaligen Gesellschaft. Die knapp 18-stündige Lesung von Roberto Gaspard ist die derzeit einzige, vollständige Hörbuch-Fassung.

Die lebendige Erzählweise ermöglicht einen leichten und amüsanten Zugang zu diesem Klassiker der Weltliteratur.

Erschienen 2006 im Christoph Merian Verlag, Spieldauer 17 Std. 44 Min. Regulär kostet das Hörbuch 74,00 Euro, bei Audible.de als Download 51,95 Euro und im Abo (monatlich kündbar) nur 9,95 Euro!