Atiq Rahimi wird mit dem Prix Goncourt 2008 geehrt

Der Prix Goncourt ist ein Literaturpreis, der seit 1903 jeweils im Spätherbst von der 1900 gegründeten Académie Goncourt vergeben wird und das beste erzählerische Werk auszeichnen soll, das im laufenden Jahr in französischer Sprache erschienen ist. Er ist mit symbolischen 10 Euro dotiert, ist aber trotzdem der begehrteste Literaturpreis Frankreichs, weil er dank seiner Bekanntheit die Auflage des preisgekrönten Werkes in der Regel stark erhöht.

In diesem Jahr erhält der afghanische Exil-Schriftsteller Atiq Rahimi den Prix Goncourt für seinen Roman „Syngué sabour“ („Stein der Geduld“).

Der Roman erzählt von einer afghanischen Frau, die sich aus den Fesseln der gesellschaftlichen und religiösen Unterdrückung befreit.

Atiq Rahimi, 1962 in Kabul geboren, studierte Literatur an der dortigen Universität. 1984 floh er während des Kriegs mit der Sowjetunion über Pakistan nach Frankreich.  In Frankreich erhielt Rahimi Asyl und begann dort nach einer Promotion an der Sorbonne mit der Arbeit als Schriftsteller. Neben dem Schreiben ist er vor allem als Dokumentarfilmer tätig. Auf deutsch erschienen von ihm bislang die Bücher „Erde und Asche“ und „Der Krieg und die Liebe“. Das neue Buch soll unter dem Titel „Stein der Geduld†œ auf Deutsch im Herbst 2009 bei Ullstein erscheinen.

Kurzbeschreibung „Erde und Asche“
Was tun, wenn ein Krieg alles vernichtet? Wie dem eigenen Sohn sagen, dass das Dorf zerstört ist, dass die geliebten Menschen tot sind? Mit seiner anrührenden und erschütternden Parabel hat Atiq Rahimi ein Werk von zeitloser Gültigkeit geschaffen. Denn in dem Schicksal eines afghanischen Großvaters, der mit seinem Enkel unterwegs ist, um dem Sohn vom Tod aller Verwandten zu berichten, spiegelt sich der Schmerz und das Leid all jener, die unter Gewalt und Verfolgung leiden.

Kurzbeschreibung „Der Krieg und die Liebe“
Wieder ist Atiq Rahimi ein Werk von großer poetischer Kraft gelungen, das »uns die Tränen in die Augen, das Mitleid ins Herz und das Begreifen der Grausamkeit des Krieges in die Köpfe schreibt.« (Elke Heidenreich). Eine zarte Liebesgeschichte und die beeindruckende Schilderung eines Frauenschicksals im Islam aus dem Blickwinkel eines Mannes.

Klappentext
Ein Mann liegt da, überzeugt, tot zu sein. Er hört eine Stimme: »Vater«. Und ein schemenhaftes Gesicht ist wahrzunehmen. Ein Engel, dessen ist er sicher. Nur die Gebete, die ihm der Großvater beigebracht hat, können ihm weiterhelfen, hier, im Reich der Toten. Doch der junge Mann, der still in einem fremden Haus in Kabul liegt, ist nicht tot. Er ist dem Tode nahe aus der Gosse gezogen worden von einer Frau, die ihn bei sich aufnimmt, weil ihrem Ehemann in einer ähnlichen Situation niemand geholfen hat. Nur langsam erinnert sich Farhad, was ihm zugestoßen war: die Straßensperre der Fundamentalisten, das Losungswort, das ihm nicht einfallen wollte, weil er zu viel getrunken hatte, die Strafe der Wachen. Doch jetzt ist die Situation nicht weniger verzweifelt. Seine Angehörigen wissen nicht, wo er ist. Er gilt als tot und darf sich nicht sehen lassen. Dazu verwirrt ihn die Gegenwart der jungen Frau, bei der er Unterschlupf gefunden hat. Denn ihr kleiner Sohn und sie sind ebenfalls hilflos, schutzbedürftig und – liebenswert.

Quellen: Börsenblatt, Wikpedia

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