Amazon: Deutschland liest jetzt auf dem Kindle

Am 21.04.2011 hat Amazon ein umfangreiches Angebot für den E-Book-Reader „Kindle“ freigeschaltet und damit den deutschen Markt für elektronische Bücher entscheidend verändert.  Die schwierigen Verhandlungen mit den deutschen Verlagen haben den Starttermin verzögert, doch nun „sind alle führenden Publikumsverlage dabei„, teilte Ralf Kleber, der Chef von amazon.de mit.

Über 25.000 deutschsprachige Bücher sind mittlerweile erhältlich, darunter 71 der 100 gegenwärtigen Bücher auf der Spiegel-Bestsellerliste. Auf Platz 1 rangiert derzeit Simon Becketts Thriller Verwesung auf der Website des Kindle-Shops für 19,99 Euro. Die Hardcover-Ausgabe kostest 22,95 Euro. Der alte König in seinem Exil von Arno Geiger kostet gedruckt 17,90 Euro und im Download 13,99 Euro. Bei Ken Folletts Sturz der Titanen ist der Preisunterschied noch größer. Die gebundene Ausgabe ist für 28 Euro erhältlich, als E-Book ist der Inhalt für 19,99 Euro zu haben.

In den USA sind Kindle-E-Books bereits seit November 2007 auf dem Markt und haben schon im letzten Quartal in 2010 den Umsatz mit den Taschenbüchern überholt. Es ist wohl nur ein Frage der Zeit, bis sich der Trend zum E-Book auch in Deutschland durchsetzt. Auch wenn das Gesamtgeschäft mit E-Books bei den deutschen Verlagen im vergangenen Jahr  lediglich bei fünf Prozent lag, dürfte der Einstieg von Amazon entscheidend zu einem Wandel beitragen.

Nach wie vor ist nicht bekannt, wann Amazon den Kindle E-Book-Reader mit der deutschen Tastatur und Benutzerführung herausbringt, derzeit bietet der Online-Handelskonzern das amerikanische Kindle-Lesegerät für 139 Euro an. Für das iPad oder diverse Smartphones gibt es bereits deutschsprachige kostenlose Kindle-Apps.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

21 Gedanken zu „Amazon: Deutschland liest jetzt auf dem Kindle

  1. Ich bin noch immer skeptisch was eBooks angeht. Aber da die Preisunterschiede so gravierend sind, wird sich der eine oder andere sicher für einen Reader entscheiden.
    Aber ich würde für kein Geld der Welt auf den Geruch eines frischen Buches verzichten wollen ^-^

  2. hm, hm – ich bin mir inzwischen gar nicht mehr so sicher, ob ich deine Meinung teile. Vor einem halben Jahr hätte ich dir sofort zugestimmt, aber inzwischen möchte ich mir auf jeden Fall einen Kindle anschaffen. Natürlich werde ich weiter gedruckte Bücher kaufen, aber gerade bei Taschenbüchern kann ich mir gut vorstellen, dass mir ein Download genügt.
    LG

  3. Also der Geruch eines Buches ist mir ehrlich gesagt ziemlich schnurz. Was nutzt gutes Aussehen und schöne Haptik, wenn der Inhalt Schrott ist….
    Und für mich ist es schon ein Unterschied, ob der Bücherkoffer im Urlaub ne gefühlte Tonne wiegt oder ich einfach nur den Reader und ein Ladegerät einpacken muss.
    Ach ja, es soll übrigens auch schon Sprays geben, die verschiedene Büchgerüche nachmachen 🙂 – so von frisch bis staubig ….

  4. na ja, aber wenn der Inhalt nicht „Schrott“ ist, und davon gehe ich in der Regel aus, wenn ich mir ein Buch kaufe, ist es doch schön, ihn griffbereit in einem Regal zu haben, oder Katrin? 😉
    LG

  5. Ich werde mir auch einen Kindle zulegen, das mit dem tonnenschweren Urlaubskoffer überzeugt mich 😉 Außerdem freue ich mich schon auf meine künftigen Umzüge 😉 Und meine Helfer sicherlich auch.. „Peter, steck doch bitte schnell noch meine Bibliothek in deine Tasche“..

  6. huhu Jörn, oh fein, mit neuer Adresse – muss ich gleich mal näher anschauen! ,-)
    Apropos „Peter, steck doch mal die Bibliothek in die Tasche“ – was machst du denn, wenn Peter dir die ganze klaut, oder eine Welle am Strand sie erreicht, oder einfach nur Sand sie zum Erliegen bringt. Ne, ne, gegen ein gutes gedrucktes Buch ist so schnell nix einzuwenden…

  7. Ich persönlich habe ziemlich Probleme damit, am Rechner zu lesen, egal ob es nun (nicht benutzerfreundliche) Websites oder PDF-Datein sind. Gegen eine Lichtquelle anzulesen (und jeder Monitor ist eine Lichtquelle) birgt immer gewisse Schwierigkeiten. Mag auch mit an meiner Sehschwäche liegen, aber ich hab das auch schon von anderen gehört. Wenn man an dem Lesegerät die Schriftgröße nach eigenen Bedürfnissen variieren kann ist super (hilft sicher auch den Maulwurf-Leseratten), aber nach jedem zweiten Satz umblättern stört dann doch den Lesefluss. Und „nur um es mal versucht zu haben“ gebe ich keine ca. 140 Euro aus.
    Im Urlaub hab ich auch besseres zu tun als eine Tonne Bücher zu lesen (geschweige denn mitzuschleppen, wo soll dann meine Tonne Schuhe unterkommen?) und ein Umzug steht in Absehbarer Zeit auch nicht an (und wenn, dann bekomm ich höchstens mal Mukis vom Bücherheben ^-^). Dolces Argument mit der Standwelle ist auch nicht schlecht. Was mache ich, wenn das Lesegerät kaputt geht? Muss ich alle eBooks neu kaufen? Muss von jedem neu gekauften Buch eine Sicherungskopie anfertigt werden?

    Nennt mich altmodisch, aber da sind noch zu viele Ungenauigkeiten, da lege ich lieber etwas mehr Geld drauf, unterstütze die Buch-Dealerin meines Vertrauens und kaufe weiterhin die klassischen Bücher ehe ich auf Bytes und Pixel umsteige. ^-^

    @Katrin: Ich weis nicht, wie du das machst, aber ich versuche es zu vermeiden Bücher zu kaufen die Schrott beinhalten. Und ein Lesegerät mit Buch-Geruch-Deo einsprühen dürfte dem Gerät den Rest geben. ^-^

  8. Die Diskussion erinnert mich an wenig an die Zeiten, wo die Verfechter der guten alten Schallplatte gegen die CD-Jünger standen, später dann CD vs MP3 (und was war ich froh, dass ich mir endlich nur die Stücke kaufen konnte, die ich wirklich gut fand) – die Zeit wird es zeigen…und es gibt ja immer noch Platten und Plattenspieler.
    @Grit: Nein, du musst die Bücher nicht kaufen, die liegen bei amazon (und bei anderen auch) in sowas wie ner virtuellen Bibliothek und lassen sich jederzeit wieder runterladen. Wir haben inzwischen 3 kindle in der Familie, da könnten im Extremfall alle gleichzeitig ein Buch lesen – was bei der Papiervariante schlecht geht 🙂
    Und auch die Schriftgrössenverstellung finde ich gut, ich habe eine Freundin mit ziemlich schlechten Augen, die aber auch sehr gerne liest. Es hat Bücher gegeben, die sie einfach nicht lesen konnte, weil die Schrift zu klein ist.
    @dolcevita: woher will ich aber vorher wissen, ob der Inhalt gut ist? bzw die Geschmäcker sind doch sehr unterschiedlich (weshalb ich übrigens die Kommentare auf amazon fast genausogerne lese; es ist faszinierend, wenn ein und dasselbe buch total verrisschen wird und andere es überschwenglich (-schwänglich?) loben ).
    Meine ebook-Sammlung besteht übrigens bisher zum grössten Teil aus englischen Büchern. Die sind als „analoges“ Buch meist nur als Paperback zu haben und durch das merkwürdig kleine Format lesen sie sich auch nicht besonders gut.

  9. Ich bleib den Büchern treu.

    Mir geht es ähnlich wie Grit, ich lese nicht gern am Computer, also jetzt längere Texte, natürlich besteht das surfen ja grundsätzlich aus Lesen.

    Ich glaube aber auch nicht, dass die Oldschool Papierbücher von den E-books verdrängt werden. Ich denke wer es mag, sollte sich ein Buch downloaden können, so ist der Zeitgeist einfach, solange es sie immer noch im herkömmlichen Format gibt ist mir das einerlei.

    Aber die Licht, Sturzflutsache etc. sind wirklich gute Argumente dagegen. Und immer ist man abhängig vom Strom, dann lassen die Akkus nach… ach was waren das für Zeiten mit Kerzen, Kutschen, Feder und Tinte 😉
    Hmmm wenn es ein wasserdichtes Kindle gibt, wäre der einzigste Vorteil für mich das man in der Badewanne lesen könnte… 😀

  10. nein, nein, so einfach ist das nicht! 😉 Für eine LP braucht man einen Plattenspielen, für eine CD einen CD-Player, für eine Videokassette einen Videorecorder und für ein E-Book eben einen Reader – ein gedrucktes Buch kann ich aufschlagen und darin versinken – einfach so, ohne technische Hilfsmittel. Das macht einen großen Unterschied, oder findet ihr nicht? Ich gebe ja zu, dass ich mich von meinen LPs, CDs und Videos auch nicht trennen kann, aber ob ich die jemals wirklich wieder benutzen kann, ist doch eher fragwürdig. Die Vorteile der E-Books sehe ich natürlich auch. Es ist sicherlich fantastisch, z.B. mit der Notizfunktion eine Rezension zu schreiben, aber meine Bücher sind mir im Moment wirklich noch heilig und es ist aus meiner Sicht zumindest wenig „Schrott“ dabei. 😉 Ich bin übrigens eh ein Fan von Hardcover-Ausgaben…

  11. 😆

    und das mit dem Buch in der Hand halten und umblättern kann das E-Book einfach nicht ersetzen… die Haptik ist nicht nachzuamen und selbst wenn man zwei displays hätte. Meine Güte wie oft man da wohl oben an die Ecke packt um umblättern wollen würde…. 😉

    Ich finde meine Bücher schön, ich hoffe es werden noch sehr viel mehr, und wenn ich beim umzug für jedes einzeln rennen müsste. Aaaaaaaaaaber ich mag TB lieber, geb. sind so schwer festzuhalten 😉

  12. Ich halte auch lieber ein Buch in der Hand, und dabei ist es mir eigentlich egal ob Taschenbuch oder gebunden. Ich mag einfach den Geruch und das Rascheln beim Umblättern. Ich kann Grit, Doc und Dolce nur zustimmen. 😉
    Oh, sogenannte „Schrott-Bücher“ habe ich nicht. Vielleicht ein oder zwei, die mir nicht so gefallen, aber „Schrott“? Nee… 😉

  13. Bei mir ist es einfach auch eine Frage des Platzes..
    Wieviel lest ihr denn so?
    Meine Bibliothek umfasst so ca 1000 Bücher, was dann in regelmässigen Abständen zu einem Besuch bei dem blau-gelben Möbelriesen führt (zur Freude meiner Tochter, die den Katalog glaub ich auswendig kann und zum Leidwesen meines Mannes, der von dem Gelaufe jedesmal genervt ist) um ein neues Billy-Regal zu erstehen. Allerdings sind die Wände des mir zugestandenen Bibliotheks-Zimmers bereits voll und ich habe bereits je ein weiteres ins Schlafzimmer und ins Wohnzimmer gestellt. Aber nu passt nüscht mehr rein…
    Mein Mann kriegt jedenfalls immer schon so einen komischen Blick, wenn ich beim einkaufen sage..Schaaatz., ich geh noch mal schnell zu Thalia…NUR gucken..
    Er hat mal versucht, mich dezent auf das Vorhandensein einer Bibliothek aufmerksam zu machen – meine Erfahrungen (ich habe es tatsächlich versucht!) waren ziemlich verheerend …

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