Göttlich verdammt von Josephine Angelini [Rezension]

Göttlich verdammt von Josephine Angelini

Für die schüchterne 16-jährige Helen Hamilton beginnt ihr letztes Schuljahr auf der Insel Nantucket mit einem Desaster. Angetrieben von Furien stürzt sie sich mit unerklärlicher Mordlust auf den attraktiven Lucas Delos, um ihn zu töten. Dabei ist sie ihm noch niemals zuvor begegnet. Er ist erst vor kurzer Zeit mit seiner großen Familie auf die Insel gezogen und neu an ihrer Schule. Obwohl sich die beiden zunächst hassen bis aufs Blut, bringt ein schockierendes Ereignis sie einander näher. Bald können sie nicht mehr voneinander lassen.

Helen fühlt sich schon immer als Außenseiterin. Durch die Fähigkeit schneller laufen zu können als alle anderen Mitschüler, erhofft sie sich ein Stipendium, um endlich der Enge der Insel zu entfliehen. Als sie durch die Mitglieder der Familie Delos erfährt, dass sie, wie die Delos auch, eine Scion, ein Nachfahre der griechischen Halbgötter ist, bekommt vieles in ihrem Leben eine neue Bedeutung. Alles könnte perfekt sein,  doch ihre Liebe zu Lucas steht unter einem denkbar ungünstigsten Stern, da sie einen Krieg wieder aufleben lassen kann, der die gesamte Welt erschüttern würde. An ihrem 17. Geburtstag erlebt sie eine große Überraschung, und ihre eh schon komplizierte Welt wird noch einmal richtig durcheinander gewirbelt und auf den Kopf stellt.

Josephine Angelini spannt einen weiten Bogen von der Antike bis in die heutige Zeit. Es geht um Freundschaft, Liebe, Hass und Machtgier, düstere Prophezeiungen und sterbliche Helden, die als solche nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen sind. Dazu zählt die sympathische Figur Clair Aoki, Helens beste Freundin. Die Redensart „klein, aber oho†œ trifft hier voll ins Schwarze. Sie hat schon immer eine Ahnung gehabt, dass Helen etwas Besonderes ist, und selbst als Helen ihr Geheimnis lüftet, zeigt sie große Stärke, denn ihre Freundschaft kann so schnell nichts erschüttern. Auch ihr Mitschüler Matt hält weiterhin zur ihr. Er wächst immer mehr über sich hinaus und lässt sich erstaunlicherweise auch als Sterblicher unter Halbgöttern in gefährlichen Situationen nicht aus der Ruhe bringen.

Helens Vater Jerry, eine der liebenswertesten und sympathischsten Charaktere in diesem Roman, ist gezwungen, seine Tochter alleine aufzuziehen, da die Mutter von Helen ihn sehr früh verlassen hat. Nur fragt man sich manchmal augenzwinkernd, wer hier wen erzieht und beschützt. Alle Halbgötter verfügen über außergewöhnliche Gaben. Manche sind extrem stark oder schnell, können heilen, sehen oder gar fliegen. Auch Helens Fähigkeiten sind weitaus größer, als sie jemals geahnt hat. Mit Hilfe der Großfamilie Delos, von denen einige ihr zunächst mit Misstrauen begegnen, lernt sie sie gezielt einzusetzen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn es gibt nicht nur einen Feind, der ihr immer wieder nach dem Leben trachtet.

Da ist Kreon, der Sohn des Anführers der „hundert Cousins†œ. Er ist blind vor Hass und kämpft ohne Rücksicht auf Verluste mit viel Brutalität für sein eigenes Ziel – die Unsterblichkeit. Er versucht die Fortsetzung des trojanischen Krieges zu provozieren, um Atlantis wieder auferstehen zu lassen und um dort regieren zu können. Aber auch den Überfällen einer unbekannten und geheimnisvollen Frau, entkommt Helen nur mit knapper Not und mit Lucas´ Hilfe. Nur Helen und Lucas können den Kreislauf der Rachsucht, ausgelöst durch einen Fluch, der auf den Familien in den verschiedenen Häusern lastet, brechen. Ein Unterfangen, das fast unmöglich zu sein scheint…

Dieser Roman ist der Auftakt zu einer Trilogie, die bestimmt nicht nur die jüngeren Leser anspricht. Die Autorin Josephine Angelini gewährt uns einen tiefen Einblick in die griechische Mythologie mit all ihren Göttern, Halbgöttern, Kriegen und Sagen. Die tragischen Helden der griechischen Mythologie spielten schon während ihres Studiums der Theaterwissenschaften eine wichtige Rolle. Die Geschichte profitiert von ihrem fundierten Wissen. Sie greift die vielfach diskutierte Theorie auf, dass Troja durch Intrigen und Verrat und nicht durch das trojanische Pferd gefallen ist. Die Handlung in dem Roman beschert ein wunderbares Lesevergnügen, ist bemerkenswert fantasievoll und dennoch in sich schlüssig. Mit Helen hat Josephine Angelini eine  starke weibliche Hauptfigur geschaffen. Häppchenweise enthüllt sie die Mysterien um Helen, doch sie streut auch gleichzeitig immer wieder neue Rätsel ein, um die Spannung auf die folgenden Bände zu schüren. Das ist Josephine Angelini in „Göttlich verdammt†œ hervorragend gelungen, denn die Geschichte um die schicksalhafte Liebe, antike Fehde und das göttliche Erbe schreit geradezu nach einer Fortsetzung.

Der Lesekreis bedankt sich bei Angie für diese ausführliche schöne Rezension und beim Dressler Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares. Mehr Informationen über die Autorin und die Fortsetzung der Trilogie finden sich auf der Verlagsseite zu „Göttlich verdammt“.

Die Hamburger Band „DemiGoddess“ (Frontfrau Vera), (Bassistin Meri) und (Schlagzeugerin Miriam) haben nachfolgenden Song zum Buch „Göttlich verdammt“ aufgenommen:

Kurzbeschreibung
Schicksalhafte Liebe, antike Fehde, göttliches Erbe Die 16-jährige Helen lebt bei ihrem Vater auf Nantucket und langweilt sich. Ihre beste Freundin Claire hofft, dass nach den Ferien endlich etwas Aufregendes passiert. Der Wunsch geht in Erfüllung, als die Familie Delos auf die Insel zieht. Alle sind hin und weg von den äußerst attraktiven Neuankömmlingen. Nur Helen spürt von Anfang an großes Misstrauen. Gleichzeitig plagen sie plötzlich düstere Albträume, in denen drei unheimliche Frauen Rache nehmen wollen. Es scheint eine Verbindung zwischen ihnen und Lucas Delos zu geben. Was dahintersteckt, erfährt Helen erst nach und nach: Lucas und sie stammen von Halbgöttern ab und sind dazu verdammt, einen erbitterten Kampf auszulösen indem sie sich ineinander verlieben Der ultimative Roman für alle „Biss“- und „Panem“-Fans – mit dem hinreißenden Sehnsuchtspaar: Helen und Lucas. Eine Highschool-Romanze mit Elementen aus der griechischen Mythologie.

Über die Autorin
Josephine Angelini wurde in Massachusetts geboren. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaft an der Tisch School of the Arts, New York University. Dabei interessierten sie besonders die tragischen Helden der griechischen Mythologie. Josephine Angelini lebt mit ihrem Ehemann, einem Drehbuchautor, und drei Katzen in Los Angeles.

9 Gedanken zu „Göttlich verdammt von Josephine Angelini [Rezension]

  1. Wow das klingt aber nach einer sehr schönen Story. Tolle Rezension.

    Und auch wenn das ja immer eher nebensächlich sein sollte, komme ich nicht umhin festzustellen, dass dieses Buch ein wirklich hübsches Cover hat.

  2. Ja, die Story ist auch sehr gut. Es ist eben mal was ganz anderes. Das Video passt auch super. Hehe, nur die „Landung“ von Helen, war nach ihrem ersten Flug ein bisschen spektakulärer. 😉

  3. ja, ich finde das Cover auch sehr gelungen, Doc. Es ist wunderbar auf die Geschichte abgestimmt, hat so einen „antiken“ Look mit diesem verzierten Goldrand und dem Schriftbild. Angie, die Rezi gefällt mir auch super gut!!! Ich hoffe, du nimmst mir nicht übel, dass ich den Hinweis um das trojanische Pferd mit eingefügt habe. Ich finde das wichtig, weil an anderer Stelle schon darüber diskutiert wurde, dass die Autorin sich anmaßt die „Ilias“ ändern zu wollen. Ach ja, und es gibt mittlerweile eine ganze Fraktion, die partout einen „Twilight-Abklatsch“ daraus lesen. Das habe ich ja gar nicht so empfunden. Du kennst dich allerdings viel besser mit den „Biss-Geschichten“ aus. Siehst du Parallelen?.
    Liebe Grüße 😉

  4. Das mit dem Trojanischen Pferd und noch so einige andere Sachen hatte ich auch geschrieben. Aber es kam mir dann doch zuviel vor. Ich bin da fast auf 2 Seiten gekommen, und habe dann reduziert, weil ich immer Angst habe, zuviel zu verraten. Aber du hast das wirklich prima mit eingefügt!!!
    Das mit dem Twilight-Abklatsch ist meiner Meinung nach Blödsinn. Da könnte man ja jedes beliebige Jugendbuch der letzten Jahre mit den Biss-Geschichten vergleichen. Natürlich gibt es kleine Parallelen, die gab es aber auch schon vor Stephenie Meyers Büchern. Die Fraktion hat auch ganz laut bei den Vampir Akademie Büchern von Michelle Read gebrüllt, ist aber auch schon wieder verstummt. Oder bei Kerstin Gier, Claudia Gray, Tanja Heitmann, Lynn Raven… die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Ich finde immer noch, das jede dieser Geschichten, von welcher Autorin auch immer, ihre eigene Individualität und ihren eigenen Charme besitz. Oder einfacher gesagt: That´s Fantasy! 😀

  5. na ja, irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass die Twilight-Fans darauf warten ein Buch zu lesen, das ihnen „das Leseerlebnis“ zurückbringt oder eben neu beschert. Die Erwartungshaltung ist extrem hoch und die Enttäuschung dann auch. 😉 In ein paar Jahren ändert sich das bestimmt. Aber du hast völlig recht, auch wenn sich Parallelen finden lassen, ist es kein Abklatsch.

  6. So habe mir dieses Buch gestern zu Gemüte geführt und es war wirklich sehr schön. Auch wenn ich diese Twilight Fraktion bei manchen Sachen gar nicht unterstütze… aber son paar Feelings die so rüberkamen haben mich doch sehr stark an die Bella & Edward story erinnert, auch wenn nicht ein einziger Vampir im Buch mitspielt. Sicher grundsätzlich ist die Handlung ganz was anderes aber die Liebesgeschichte hmmmm … und man fühlte sich nicht schön erinnert. Ich finde Helen steckt anfangs alles recht locker weg, auch das nachher ein paar normalsterbliche einfach ohne Umschweiffe mit einbezogen werden… hm aber im letzten drittel hat es mich nicht gestört, entweder wurde es besser oder man merkte es nicht mehr. Esist ja auch ein Jugendbuch und in sich soweit schlüssig das man alles im Prinzip begründen kann, was die Geschichte glaubwürdig macht. Jo… 😀 ich musste aber auch mal kurz an die Chroniken der Unterwelt denken wobei da wirklich nur ganz kurz 😉

  7. Vielleicht hat es dir im letzten Drittel einfach besser gefallen, weil es da doch schon sehr tief in die griechische Mythologie abdriftet und vielleicht auch deshalb, weil durch diesen „Kros“ (heißt er so?) ne Menge Dynamik und Spannung in die Handlung fließt. ich habe ja nicht alle Twilight-Teile gelesen, vielleicht sind mir auch deswegen so wenig Paralellen aufgefallen. Nun gut, die Familienkonstellationen mögen übereinstimmten, aber ist häufiger der Fall? Ich bin auf jeden Fall auf die Fortsetzung gespannt. Wirst du die auch lesen, oder hast du genug von der Story?
    LG

  8. Also ich werde auf jeden fall weiterlesen, vor allem nach dem Ende!!! Und diese Parallelen fielen mir auch nachher gar nicht mehr auf. Es war ein schönes Buch. Ich hab das ja nicht negativ gemeint. 😀 Hach doch ich muss schon dringend wissen wie es weitergeht, denke mal das dauert bestimmt noch eeeeeeeeeeeeeewig bis der nächste Band kommt.

    Ich glaub Kreon meinst du. Ja da war ne Menge Action am Ende das stimmt, war aber toll von allem was dabei.

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