Am 16. März 2013 besprechen wir im Lesekreis „Der Streik der Bettler oder der menschliche Abfall“ der senegalesischen Schriftstellerin Aminata Sow Fall. Das Buch setzte sich in der Abstimmung gegen „Die Stimmen von Marrakesch“ von Elias Canetti und „Aller Tage Abend“ von Jenny Erpenbeck durch.
Wir treffen zu üblichen Zeit bei Heike und Christian.
Kurzbeschreibung
Mour kennt nur ein Ziel: Er will Vizepräsident werden. Um des persönlichen Erfolges willen ist er zu jedem Kompromiß bereit, andere, aber auch sich selbst zu erniedrigen. Auf der anderen Seite die Frauen, die eigentlichen Sieger: Jede verkörpert einen anderen Typ der afrikanischen Frau, Salla – die Rebellin aus der Unterschicht, Raabi – die aufgeklärte Intellektuelle oder Sine – die moderne junge Frau.
Aminata Sow Fall thematisiert in ihrem Roman die Verfallenheit der afrikanischen Gesellschaft, deren herrschende Schicht nicht in der Lage ist, die eigenen Interessen denen der Gemeinschaft unterzuordnen. „Das Verhalten der Armen im „Streik der Bettler„, ihre Solidarität, ihre Menschlichkeit und ihre Gewaltlosigkeit, verkörpert den Widerstand des alten Afrika gegenüber der Aggressivität der neuen, vom Westen beeinflußten Oberschicht.“ (Peter Schunck)
Über die Autorin
Die senegalesische Schriftstellerin Aminata Sow Fall wurde 1941 in Saint-Louis, Senegal, geboren. Nach mehreren Jahren am Lycée Faidherbe in Saint-Louis schloss sie ihre Schulausbildung am Lycée Van Vo in Dakar ab. Anschließend studierte sie romanische Philologie und Literatur bis zum Abschluss an der Sorbonne. 1963 heiratete sie und kehrte als Lehrerin nach Dakar zurück. Im Rahmen einer nationalen Kommission setzte sich Aminata Sow Fall für die Reform des Französischunterrichts ein.
Von 1979 bis 1988 leitete sie im Kultusministerium die Sprach- und Literaturforschung, sowie Urheberrechte und vertrat das Zentrum für Studien und Kultur. Ihr sind im Wesentlichen die Gründung des Verlagshauses Khoudia, des Centre Africain d’Animation et d’Échanges Culturels zur Unterstützung junger Schriftsteller, der afrikanischen Agentur zur Wahrung der Rechte der Autoren in Dakar und des internationalen Zentrums für Studien, Forschung und Reaktivierung von Literatur, Kunst und Kultur in Saint-Louis zu verdanken. Im Jahr 1985 war sie die erste Präsidentin des Schriftstellerverbandes Senegals.
Diverse Universitäten würdigten ihre Arbeit mit einem Ehrendoktortitel. Inhalte ihrer Werke sind vorrangig das Aufeinandertreffen und der Kontrast zwischen traditioneller und westlicher Kultur und Werten, sowie die gesellschaftlichen Konflikte, die daraus resultieren. Dabei leben sie von der Ironie der Betrachtungsweise und der Sprache. Im Jahr 1980 erhielt sie den Grand Prix littéraire de l’Afrique noire (Großen Literaturpreis Schwarzafrikas) für ihr Werk La Grève des Battu.
Quelle: Wikipedia
Quelle Foto: Wikipedia – may! from New York City, Attribution 2.0 Generic license.