Der schönste erste Satz von Lawrence Durrell

Der Prinz war verdrossen.

Sebastian oder Die Gewalt der Leidenschaft – 4. Band aus dem Avignon-Quintett von Lawrence Durrell.

Lawrence DurrellLawrence George Durrell, geboren am 27. Februar 1912 in Darjiling (Indien),gestorben am 7. November 1990 in Sommières, Département Gard (Frankreich) war ein anglo-indischer Schriftsteller.
Die ersten Lebensjahre verbrachte Durrell in Indien. Mit elf Jahren wurde er zum Schulbesuch nach Canterbury (England) geschickt, wo er sich jedoch nie heimisch fühlen sollte. Er verließ die Universität ohne Abschluss, da er den Beruf des Schriftstellers anstrebte.

1935 veröffentlichte er seinen ersten Roman Pied Piper of Lovers. Im selben Jahr zog er nach Aufenthalten in Paris und Athen mit Mutter, Frau und Geschwistern nach Korfu um. Zu dieser Zeit begann auch seine lebenslange Freundschaft mit dem Schriftstellerkollegen Henry Miller. 1941 mussten die Durrells Griechenland wegen der näherrückenden deutschen Armee verlassen. Die Familie zog nach Kairo um. In der Folge lebte Durrell in Alexandria, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf Rhodos, 1947/48 in Argentinien, 1949 bis 1952 in Belgrad. Er arbeitete in verschiedenen Positionen, meist als Presseattaché, für die britische Regierung.

Im Jahr 1952 zog Durrell nach Zypern, wo er zunächst Englischunterricht erteilte und später wiederum für die britische Regierung in Nikosia arbeitete. Seine Erlebnisse aus der Zeit des Krieges zwischen türkischen und griechischen Zyprioten verarbeitete er in dem Buch Bittere Limonen (veröffentlicht 1957).

Noch während der Zeit auf Zypern begann Durrell mit der Arbeit am Alexandria-Quartett, das zwischen 1957 und 1960 veröffentlicht wurde. Diese vier Bücher brachten Durrell internationale Anerkennung ein.

Nachdem er Zypern verlassen musste, siedelte sich Durrell in Südfrankreich an, wo er den Rest seines Lebens verbringen sollte. Durrell war viermal verheiratet und hatte zwei Töchter.

Durrell wurde wiederholt für den Nobelpreis vorgeschlagen. Seine Dramen Sappho und Actis wurden in Deutschland von Gustaf Gründgens, Ein irischer Faust von Oscar Fritz Schuh am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg uraufgeführt.

Klappentext von Sebastian
Der Ägypter Affad, zweiter Name Sebastian, ist Mitglied einer geheimen Bruderschaft, für die Liebe verboten ist. Als er trotzdem mit der Genfer Ärztin Constance eine leidenschaftliche Affäre hat, wird ihm von einem Tribunal brieflich sein Tod angekündigt. Affad weiß, daß man ihn töten wird – aber nicht, wann.

Anjelka am 05. Dezember 2007

31 Gedanken zu „Der schönste erste Satz von Lawrence Durrell

  1. Erster Hinweis von Anjelka:

    Der Autor hat den geringsten Teil seines Lebens in dem Land verbracht, dessen Staatsbürger er eigentlich war. Er wurde dort weder geboren, noch starb er dort, eigentlich ging er dort nur zur Schule. Sein eigentlicher Lebensraum waren die Länder rund ums Mittelmeer, zunächst dessen Osten, später der Westen.

    Das Buch, dem dieser erste Satz entnommen wurde, ist der vierte einer zusammenhängenden Folge von Romanen, die über elf Jahre hinweg in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erschienen.

  2. Hi, Anjelka! Gut, dass du ein Abo hast! Dann kannst du dir ja direkt meinen Tipp angucken:

    „Noch immer schwelt die Glut“ aus „Fortune de France“ von Robert Merle.

  3. hi Don, schön dich zu sehen! Irgendwas stimmt mit deinem Vorschlag nicht, Merle starb in Paris und seine Romanfolge erschien auch nicht über 11 sondern wesentlich mehr Jahren, oder? Eigentlich kann/soll er es nicht sein 😉
    LG

  4. Hallo Ihr beiden,

    Ihr betreut Euch ja schon allerbestens allein.

    Stimmt, Don F., Merle ist es nicht. Frankreich stimmt insofern, als der Gesuchte in Frankreich starb.

  5. Dann tippe ich jetzt auf „Sebastian oder Die Gewalt der Leidenschaft“, den 4. Band aus dem Avignon-Quintett von Lawrence Durrell.

    Der wurde nämlich in Indien geboren, lebte u.a. in Ägypten, auf Zypern und in Frankreich und ist auch in Frankreich gestorben…

  6. (¯`v´¯) Herzlichen Glückwunsch, Don Farrago ! (¯`v´¯)

    Erstklassig getippt, und das nach nur einem Fehlversuch. Tja, ich hatte ja geahnt, daß Indien der entscheidende Hinweis ist, weil man dann auch immer gleich „Engländer“ sagen kann, und bei denen kennst Du Dich ja anscheinend sehr gut aus.

    Dann bekommst Du also jetzt von mir zwei selbstgebackene Engelsaugen, damit der Engel kein Zyklop ist.

    Dieses Buch gehört, wie die meisten, die ich hier wegen des ersten Satzes bringe, in meine Rubrik „ungelesen“, weshalb ich mal schnell den Klappentext abtippe:
    Der Ägypter Affad, zweiter Name Sebastian, ist Mitglied einer geheimen Bruderschaft, für die Liebe verboten ist. Als er trotzdem mit der Genfer Ärztin Constance eine leidenschaftliche Affäre hat, wird ihm von einem Tribunal brieflich sein Tod angekündigt. Affad weiß, daß man ihn töten wird – aber nicht, wann.

    Klingt eigentlich ja doch ganz spannend. Aber ich hab mal mit „Clea“ aus dem deutlich berühmteren und angeblich auch besseren „Alexandria-Quartett“ angefangen und war so wenig begeistert, daß ich mich zu weiteren Durrell-Lesungen nicht aufraffen konnte. Ich hab aber vielleicht auch zu schnell aufgegeben.

  7. Danke für die Engelsaugen! Welche Füllung haben wir denn heute drin?

    Mir war der Durrell vorher schon beim Googeln über den Weg gelaufen (als ich so ein paar Mittelmeeranrainerstaaten in die Suche mit aufgenommen hatte). Aber natürlich war Indien dann ausgesprochen hilfreich.

  8. Engelsaugen haben bei mir immer Johannisbeergelee als Iris.

    Hast Du eventuell mal was von Durrell gelesen?

  9. Mmmmh, lecker!

    Nein, von Durrell nichts, aber von Merle… 😉
    Das muss so der fünfte oder sechste Band von „Fortune de France“ gewesen sein. Wahrscheinlich bin ich deswegen gleich drauf angesprungen.

  10. @ Anjelka, wow, hast du etwa Herzchen im Tusch für Don Farrago angedeutet?
    @ Don, herzlichen Glückwunsch, den hast du dir echt erarbeitet, ich meine den Herzchentusch 🙂 und natürlich auch den Autor. Je länger ich über den Namen nachdenke, um so bekannter kommt er mir vor. Ich schaue mir gleich mal die Titel seiner Bücher an.

  11. Ich hab übrigens in sehr jungen Jahren schon was von Durrell gelesen, aber von seinem jüngeren Bruder Gerald, einem Zoologen: „Meine Familie und anderes Getier“ hieß das Buch, und ich fand es sehr unterhaltsam, ich hab auch eine Menge über Tiere darin erfahren (z. B. wie die Paarung von Schnecken funktioniert).

    Die Bücher des älteren Bruders hab ich dann in Erinnerung an den witzig-sympathischen Larry aus Geralds Buch später mal im Paket erworben, aber die Sympathie hat mich dann, wie gesagt, nur über ein paar Seiten getragen.

  12. Bitte sehr, ich hab Herzchen nicht „angedeutet“, das sind Herzchen – zumindest so gut, wie man sie mit Zeichen machen kann. Er hat sie sich auch wirklich redlich verdient, muß ich schon sagen.

  13. Ich verstehe, dass alle warten. Das Warten hat ein Ende…
    Hier mein neuer erster Satz:

    Es war nach Mitternacht.

    … geschrieben wurde der Roman von einer Frau, die einen Teil ihres Lebens in Asien verbracht hat. Und sie war keine Deutsche!

  14. ich suche von lawrence durrell ein gedicht aus einem seiner bücher es begann so: markus, lukas und johannes; auch matthäus, jeder kann es… weiss einer von euch wie es weitergeht???

  15. Willkommen Maozekinx, leider besitze ich persönlich gar nix von Durell, da aber alle an der Durell-Diskussion Beteiligten deine Anfrage in ihren Postfächern finden, wird sich vielleicht jemand finden, der dir weiterhelfen kann.
    LG

  16. Einen schönen guten Abend, Maozekinx!

    Ich kann zur Beantwortung Deiner Frage aus meinem Besitz an Durrell-Romanen (Stücker 5) nur beitragen, dass dieses Gedicht jedenfalls in Clea, Balthazar, Sebastian, Livia und Constance nicht auftaucht, wenigstens nicht am Anfang; obwohl in jedem dieser Bände mehr oder weniger denkwürdige Sinnsprüche stehen, beispielsweise mehrfach Zitate des unseligen Marquis de Sade, deren Sinn sich mir durchgängig verschließt.

    Es bleiben aber von Durrell immer noch reichlich genug Bücher, die ich nicht besitze und die als Quelle in Frage kommen.

  17. also, das gedicht findet sich in dem buch iolanthe, welches aber eher bekannt sein dürfte als nunquam…naja schade, ich werde mir einfach das buch kaufen, dann hab ich es wieder:))
    danke für eure antworten

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