20 Millionen oder 2,5 Millionen für Anna Amalia Bibliothek – Gericht schlägt Vergleich vor

Anna AmaliaIn der Nacht zum 3. September 2004 brannte der Rokokosaal der Weimarer Anna Amalia Bibliothek völlig aus. Die Restaurierung aller 62.000 Bände, die beim Feuer selbst oder durch Löschwasser beschädigt wurden, wird voraussichtlich noch bis 2015 andauern. Der Neuerwerb der 50.000 unwiederbringlich verlorenen Bücher könne laut Direktor Michael Knoche mehr als 30 Jahre in Anspruch nehmen. Die Kosten für Restaurierung und Neuerwerb bezifferte Knoche auf 67 Millionen Euro.

Weil der Versicherungsvertrag nach Meinung des vorsitzenden Richters des Landgerichts Erfurt Karl-Heinz Buus nicht eindeutig formuliert ist, streiten die neun Versicherungen um Millionenzahlungen. Strittig ist, ob die Versicherungssumme bei 20 Millionen oder nur 2,5 Millionen lag. Das Gericht hat einen Vergleich auf Zahlungen in Höhe von 5 Millionen, ein Viertel der umstrittenen Summe, vorgeschlagen. Der Ausgang scheint völlig offen zu sein.

Geklärt werden muss ebenfalls, ob neben den Kunstgegenständen auch alle Bücher versichert waren oder nur entliehene Bücher oder Leihgaben. Diese Ansicht vertrat die AXA Art Versicherung AG vor Gericht. Sie repräsentiert 68 Prozent der Versicherungssumme innerhalb eines Konsortiums. Nach Angaben der Klassik Stiftung geht um die Interpretation eines Passus im Vertrag, wonach die Versicherung für „Kunst und Kunstobjekte aller Art“ gelte.

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