Vorablesen.de – Literaturkritik oder subjektives Mäkeln?

Vorablesen

Auf der neuen Website vorablesen.de heißt es:

„Für alle, die gerne Bücher lesen und sich darüber austauschen, gibt es ab dem 15. Juli 2008 ein neues Podium: www.vorablesen.de †“ eine kostenlose Literaturcommunity, die sich vor allem an Vielleser und Bücherfans richtet. Hier können die präsentierten Neuerscheinungen im wöchentlichen Rhythmus auszugsweise und vorab Probe gelesen werden. Die registrierten Mitglieder können hier nicht nur ihren ersten Leseeindruck veröffentlichen, sondern auch über die präsentierten Bücher diskutieren.

Das Kommentieren lohnt sich: jede Woche winkt dem aktiven Mitglied eines von 100 druckfrischen Vorab-Exemplaren. Wer den Kritikerstatus erreicht hat, regelmäßig rezensiert und für eine möglichst weite Verbreitung seiner Besprechungen sorgt, steigt über ein Punktesystem im internen Kritikerranking nach oben. Auf die Top-Kritiker an der Spitze des Rankings warten dann individuelle Belohnungen wie persönliche Treffen mit Autoren, Lesungen, Freikarten und Bücherpakete.

Die neue Seite ist vom Ullstein Verlag initiiert, allerdings auch offen für Werke aus anderen Verlagen. Es gibt keine Werbung, abgesehen von der für die jeweiligen Bücher.

Den Auftakt machen:

Anne Holt: Der norwegische Gast

Sam Savage: Firmin †“ ein Rattenleben

Ulrich Wickert: Der nützliche Freund

Kritiker dieser Seite befürchten, dass bei vorablesen.de keine Literarturkritik stattfinden wird, sondern eher blindes Lobhudeln oder rein subjektives Mäkeln über nichtssagende Konsumware. Zugegeben, nicht alle Leser sind in der Lage eine Rezension zu schreiben, aber oftmals sind „Lesereindrücke“, und davon gibt es zum Beispiel für Firmin – ein Rattenleben schon 188 Stück, beim Kauf eines Buches recht hilfreich. Bleibt also abzuwarten, wie sich das entwickelt. Auf jeden Fall ist es ein weiterer Schritt der Verlage zur lesenden Basis.