„Atemloser und verzweifelter haben zwei Liebende kaum je um Worte gerungen: Die in der deutschen Literaturgeschichte nur wenig bekannte Liebesbeziehung dieser beiden Dichter gehört zu den dramatischsten und folgenreichsten Begebenheiten der deutschen Literatur.“ Mitherausgeberin Andrea Stoll stellt den erstmals zugänglichen Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vor. <- Artikel der FAZ
Kurzbeschreibung
„Du warst, als ich dir begegnete, beides für mich: das Sinnliche und das Geistige.“ Paul Celan an Ingeborg Bachmann
Die Liebesbeziehung zwischen den beiden bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern nach 1945 beginnt im Wien der Nachkriegszeit. Bachmann studiert dort Philosophie, für Paul Celan ist Wien eine Zwischenstation. Im Mai 1948 lernen sie einander kennen, Ende Juni geht er nach Paris. Ihr Briefwechsel nach der Trennung ist zuerst schütter, verläuft zögernd, dann setzt er sich fort in immer neuen dramatischen Phasen. Jede dieser Phasen hat ihr eigenes Gesicht: ihren besonderen Ton, ihre Themen, ihre Hoffnungen, ihre Dynamik, ihre eigene Form des Schweigens. Ende 1961 brechen das briefliche Gespräch und die persönlichen Begegnungen ab, als sich Celans psychische Krise auf dem Höhepunkt der „Goll-Affäre“ zuspitzt.
Der Briefwechsel zwischen 1948 und 1961 (ein letzter Brief Celans datiert aus dem Juni 1967) ist ein bewegendes Zeugnis: zunächst als das Gespräch einer Liebe nach Auschwitz mit allen symptomatischen Störungen und Krisen aufgrund der so konträren Herkunft der beiden und ihrer schwer zu vereinbarenden Lebensentwürfe als Frau und als Mann und als Schreibende. Aber es ist auch ein Ringen um Freundschaft oder um wenigstens irgendeine Beziehung. Ergänzend zu den beinahe zweihundert Zeugnissen ihrer Korrespondenz wurden die Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Gisèle Celan-Lestrange sowie zwischen Paul Celan und Max Frisch in den Band aufgenommen.
Über die Autorin
Ingeborg Bachmann, geboren 1926 in Klagenfurt, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der deutschsprachigen Nachkriegsgeneration. Ihr Werk umfaßt Romane, Kurzprosa und Lyrik, aber auch Übersetzungen aus dem Italienischen. 1964 wurde ihr der Georg-Büchner-Preis verliehen. Sie starb 1973 in Rom.
Über den Autor
Paul Celan, geboren 1920 in Czernowitz in der Bukowina, entkam durch Flucht dem Holocaust und lebte seit 1948 in Paris. 1960 erhielt er den Georg-Büchner-Preis für sein lyrisches Werk und seine meisterhaften Übersetzungen.1970 wählte er den Freitod.
„Und ja, es geht uns etwas an“ (Der Spiegel):
Noch vor seinem Erscheinen wird der Briefwechsel zwischen den beiden bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern nach 1945 als Sensation gefeiert: als „das Ereignis des Bücherherbstes“, „vorbildlich ediert und kommentiert“ (Weltwoche), als „Dokument eines verzweifelten Ringens nach Worten unter den Trümmern“ (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung), „elementares Kernstück für die Literaturgeschichte der deutschen Nachkriegszeit“ und „ein dramatisches, tief erschütterndes Lebenszeugnis, das keinen Leser unberührt lässt“ (Der Tagesspiegel). „So etwas hat man von Bachmann wie von Celan bisher noch nicht gelesen.“ (Süddeutsche Zeitung)
Gebundene Ausgabe: 401 Seiten, erschienen im Verlag: Suhrkamp; Auflage: 1 (August 2008), 24,80 Euro
Ganz großes Dankeschön für den Hinweis auf diesen Briefwechsel! A) sammle ich Briefe, b) zählen sowohl Celan als auch Bachmann zu meinen liebsten Lyrikern, und deshalb sitze ich gerade ganz außer mir vor Freude hier und kann es gar nicht mehr erwarten, diese Briefe zu lesen 😉
Willkommen Eva,
bitte schön, freut mich auch 😉
Ich glaube die Briefe sind wirklich sehr schön, habe kurz rein gelesen,
liebe Grüße