„Schuhhaus Pallas. Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte†œ
Amelie Fried liest aus ihrem Buch über die Geschicke der Familie Fried im Ulm der Nazizeit. Als jüdischer Geschäftsmann ließ ihr Großvater Franz Fried nichts unversucht, um den Schikanen und dem Terror zu entkommen, er überschrieb das Geschäft seiner „arischen†œ Frau, die beiden ließen sich sogar pro forma scheiden. Wie durch ein Wunder überlebte er die Haft im Konzentrationslager, im Gegensatz zu vielen anderen Angehörigen.
Nur durch einen Zufall erfährt die Autorin von der Geschichte ihres Großvaters, ihr Vater hatte darüber beharrlich sein Leben lang geschwiegen. „Schuhhaus Pallas†œ ist das Ergebnis ihrer Spurensuche, ein engagiertes, erzählendes Sachbuch.
Kurzbeschreibung
Amelie Fried auf den Spuren ihrer Familiengeschichte in der NS-Zeit. Frieds Großvater lebte als Jude und Österreicher in Ulm und besaß dort das Schuhhaus Pallas. Nach 1933 gerät er ins Visier der Nationalsozialisten: Nahe Verwandte des Großvaters werden im KZ ermordet. Er selbst überlebt nur durch einen unglaublichen Zufall. Nach dem Krieg führt die Familie wieder ihr gutbürgerliches Ulmer Leben. Amelie Frieds Vater wird der große Zeitungsverleger seiner Heimatstadt – trotzdem schweigt dieser Mann des Wortes sein Leben lang über die Nazizeit. Warum, das unter anderem versucht seine Tochter in diesem Buch zu ergründen. Sie selbst musste nach ihrer Familiengeschichte erst forschen. Sie erzählt sie, weil ihre eigenen Kinder sie erfahren sollen – sie und alle anderen, die wissen wollen, was damals gewesen ist.
Über die Autorin
Die Herausgeberin Amelie Fried, geboren 1958, moderierte nach ihrem Studium zahlreiche Fernsehsendungen, darunter „Live aus dem Alabama“, „Live aus der Alten Oper“, „Stern-TV“ und „Kinderella“. Derzeit ist sie Gastgeberin der Talkshow „III nach Neun“. Sie wurde mit dem Grimme-Preis, dem Telestar-Förderpreis und dem Bambi ausgezeichnet. 1996 erschien ihr erster Roman, „Traumfrau mit Nebenwirkungen“, und 1998 „Am Anfang war der Seitensprung“, die beide auf Anhieb zu Bestsellern wurden. Für ihre Kinderbücher erhielt sie viele Auszeichnungen, darunter den „Deutschen Jugendliteraturpreis“. Die Autorin lebt mit ihrer Familie bei München.
Lesung am Dienstag, 16. 9. um 19.30 Uhr in der Seidlvilla München, Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro