Krimi-Klassiker von Friedrich Dürrenmatt als Hörbuch

Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen, einem Dorf im Schweizer Kanton Bern, geboren.
In dem Schweizer Ort Ligerz am Bielersee entstand 1950 der erste Kriminalroman von Friedrich Dürrenmatt. Der Richter und sein Henker erschien zwischen dem 15. Dezember 1950 und dem 31. März 1951 in acht Folgen in der Zeitschrift Der Schweizerische Beobachter. Der Verdacht, Dürrenmatts zweiter Kriminalroman, erschien zwischen dem 15. September 1951 und dem 29. Februar 1952 ebenfalls als Fortsetzungsgeschichte zunächst in der Zeitschrift. Die ersten Jahre bis 1952 als freier Schriftsteller waren finanziell schwierig für Dürrenmatt und seine bald fünfköpfige Familie. Dann besserte sich die finanzielle Situation, besonders aufgrund von Aufträgen deutscher Rundfunkanstalten, weswegen einige Hörspiele entstanden. Außerdem wurde zu dieser Zeit der Arche Verlag zu seinem Stammverlag.

Der Richter und sein Henker – Inhalt

der-richter-und-sein-henkerHans Bärlach ist ein alter Kriminalkommissar in Bern. Sein bester Mitarbeiter, Ulrich Schmied, wird auf einer Landstrasse im Jura erschossen aufgefunden. Daraufhin lässt Bärlach, da er selber krank ist, die Ermittlungen hauptsächlich von seinem Assistenten, dem Kriminalbeamten Tschanz durchführen. Dieser aber ist der Mörder und bringt deshalb den Lobbyisten Gastmann in Verdacht, der in der Nähe des Tatortes ein Haus hat. Es ergibt sich, dass Schmied mit Gastmann unter falschem Namen in Kontakt stand und wohl auf eigene Faust gegen ihn ermittelte. Die Polizei gerät in Schwierigkeiten, weil Gastmann politische Gönner hat.

Bei einem Besuch bei Gastmann wird Bärlach von dessen riesigem Hund angegriffen, und Tschanz muss das Tier erschießen.

Bärlach und Gastmann kennen sich. Vor vier Jahrzehnten wettete Gastmann, er werde ein Verbrechen begehen, das Bärlach ihm nicht nachweisen könne, und tötete einen Unbeteiligten, dessen Tod er als Selbstmord darstellte. Bärlach machte Karriere als Polizist, Gastmann als Verbrecher, und Gastmann blieb Bärlach immer einen Schritt voraus. Als letztes legales Mittel hat der alte Kommissar mit Schmied seinen besten Mann auf Gastmann angesetzt, wiederum ohne Erfolg. Daher versucht er nun, indirekt Tschanz auf den Kriminellen anzusetzen; dieser muss Gastmann schließlich des Mordes bezichtigen, um sich selbst zu schützen, aber auch um den «falschen» Mordfall abzuschließen und durch diesen kriminalistischen Erfolg in Schmieds Fußstapfen treten zu können.

Als Bärlach weitere Ermittlungen gegen Gastmann ablehnt, ist Tschanz verzweifelt. Gleichzeitig hat Bärlach Gastmann gewarnt, er werde ihm einen «Henker» schicken. Damit meint er den zu allem entschlossenen Tschanz, der die Konfrontation mit Gastmann sucht; als dieser sich zur Wehr setzt, werden er und seine zwei Diener von Tschanz erschossen. Auf diese Weise gelingt es Bärlach, Gastmann zu richten †“ allerdings nicht für dessen begangene Verbrechen, sondern für einen Mord, den ein anderer beging.

Zum Schluss entlarvt Bärlach auch Tschanz als Mörder, was er ihm bei einem letzten Treffen †“ einem opulenten „Festessen“ bei sich zu Hause †“ anhand von Indizien beweist. Tschanz ist erneut verzweifelt, gibt aber alles zu und wird von Bärlach hinausgeworfen. Am nächsten Tag findet man ihn tot unter seinem von einem Zug erfassten Wagen.

Kommissär Hans Bärlach, am Ende seiner Polizeikarriere angekommen und an Krebs leidend, erholt sich im Krankenhaus Salem von einer Operation. Dort wird er Zeuge, wie sein Freund, der Arzt Samuel Hungertobel, beim Anblick eines Fotos im Magazin Life erbleicht und leicht nervös wird. Der Abgebildete soll der deutsche Arzt Nehle sein, der im Konzentrationslager Stutthof bei Danzig grausame Operationen an Häftlingen vorgenommen hatte, ohne sie zu narkotisieren, und sich 1945 umgebracht hat. Hungertobel erklärt schliesslich, eine grosse Ähnlichkeit zwischen Nehle und seinem Studienkollegen Emmenberger festgestellt zu haben, der während des Krieges in Chile weilte.

Der Verdacht – Inhalt

der-verdachtBärlach schöpft schliesslich den Verdacht, dass Nehle und Emmenberger entweder die Rollen getauscht oder aber ein und dieselbe Person sein müssen. Er prüft Interpol-Dokumente und medizinische Artikel von Nehle bzw. Emmenberger, die damals in Chile publiziert worden waren. Eines Nachts steigt der Jude Gulliver durch sein Fenster, der das Konzentrationslager als einziger Jude überlebt hatte und nach dem Krieg auf eigene Faust im Untergrund Naziverbrecher jagt. Bärlach lässt ihn von seiner Vergangenheit erzählen, während sie zusammen die Nacht durchzechen. Am wahrscheinlichsten erscheint Bärlach daraufhin, dass Emmenberger unter Nehles Namen die Verbrechen im Konzentrationslager begangen hat, nach dem Krieg in die Schweiz zurückgekehrt ist und nun unbehelligt die Privatklinik Sonnenstein bei Zürich führt. Diesen Verdacht lässt er von dem Journalisten Fortschig in dessen Zeitung „Apfelschuss†œ veröffentlichen und begibt sich selbst unter falschem Namen als Patient in Emmenbergers Klinik, in der Hoffnung, Emmenberger psychisch unter Druck setzen zu können, bis der sich selbst verraten würde. Emmenberger stellt sich tatsächlich als der Täter heraus, doch Bärlachs Plan geht nicht auf, denn geschwächt, wie er ist und gefangen in der Klinik, verliert Bärlach jegliche Kontrolle über die Situation. Emmenberger erweist sich als völlig skrupellos und wird von absolut ergebenen Mitarbeitern unterstützt. Bärlach erfährt, dass er Fortschig hat töten lassen und nun auch plant, Bärlach mittels einer seiner grausamen Operationen zu beseitigen. Doch im letzten Moment greift Gulliver ein, nach dem dieser den grausamen Emmenberger ermordet hat. Bärlach entkommt mit Gullivers Hilfe aus der Klinik Sonnenstein und wird von seinem Freund Hungertobel wieder zurück nach Bern gebracht.

Beide Kriminalromane von Dürrenmatt  sind bei Audible.de in einer ungekürzten Hörbuchfassung mit dem wunderbaren Sprecher Hans Korte im Download für 17,95 Euro bzw. 16,95 Euro oder im Abo für jeweils 9,95 Euro erhältlich.

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