Bremer Literaturpreis geht an Clemens J. Setz
Der 27-jährige österreichische Sänger, Autor und Übersetzer Clemens Johann Setz erhält den Bremer Literaturpreis 2010. Ausgezeichnet wird er für seinen Roman „Die Frequenzen“ (Residenz Verlag).
Der mit 20.000 Euro dotierte Preis der Rudolf-Alexander Schröder Stiftung wird seit 1954 jährlich verliehen. Er gehört zu den angesehensten Literaturpreisen in Deutschland. Den mit 6.000 Euro dotierten Förderpreis des Bremer Literaturpreises erhält 2010 Roman Graf für seinen Roman „Herr Blanc“ (Limmat Verlag). Überreicht werden die Auszeichnungen am 26. Januar im Bremer Rathaus.
In der Begründung der Jury heißt es, Setz habe einen „unerhörten Vater Sohn-Roman vorgelegt, der sprachliche Könnerschaft mit Intelligenz und Leichtigkeit ausspiele“. Mit zielsicherer Komik und abgründigen Metaphern demontiere der Autor den klassischen Familienroman.
Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren. Seit 2001 studiert er an der dortigen Universität Mathematik und Germanistik. Er ist Obertonsänger, Übersetzer und Gründungsmitglied der Literaturgruppe Plattform. Zahlreiche seiner Gedichte und Erzählungen wurden in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. 2008 wurde er beim Bachmann-Wettbewerb mit dem Ernst-Willner-Preis ausgezeichnet. Setz lebt und arbeitet in seiner Geburtsstadt Graz. „Die Frequenzen“ ist sein zweiter Roman nach dem Debut „Söhne und Planeten“.
Kurzbeschreibung
Dies ist die Geschichte von Walter, dem Sohn eines Architekten mit Einfluss. Er will Schauspieler werden oder will es nur sein Vater? Walter bekommt seine Chance, als ihn Valerie, eine Psychotherapeutin, die bessere Tage gesehen hat, engagiert, um in Gruppensitzungen fiktive Patientenrollen zu spielen. Doch er geht zu sehr in seiner Rolle auf. Dies ist die Geschichte von Alexander. Er ist Altenpfleger, ein junger Mann mit ausufernder Phantasie, die sich im Schatten einer einsamen Kindheit entwickelt hat. Alexander kündigt seinen Job, und er will seine Freundin loswerden, um mit Valerie zusammenzuleben. Doch die wird eines Tages brutal zusammengeschlagen Nach Söhne und Planeten, seinem Debüt, das ihm einhelliges Lob der Kritik einbrachte, legt Clemens J. Setz ein Werk vor, das alle Erwartungen sprengt: atemberaubend kraftvoll, bunt, sprachgewaltig und zart.
Quelle: Börsenblatt