Black Dagger Ladies Online †“ Drago [Kapitel 8]

Black Dagger Ladies Online

Drago
Kapitel 8

Tim und Kerstin hatten eine kurze Nacht. Ein leichtes Schmunzeln lag auf ihren Lippen. Plötzlich klopfte es an der Tür. Sie taten beide so. als wenn sie es nicht gehört hätten. Es klopfte wieder. Tim knurrte in Richtung Tür: „Wehe, wenn das nicht wichtig ist.“ Zögernd stand er auf, stieg geschwind in seinen Schlüppi  und öffnete die Tür. Dort stand Tiago und sagte: „Sorry, aber wir brauchen dich dringend im Maschinenraum.“ Tim stöhnte auf. Tiago grinste, und man merkte ihm an, dass er nicht wirklich meinte, was er sagte. „Es tut mir echt Leid, aber der Verteiler spinnt wieder.“ Kerstin richtete sich auf, wobei sie darauf achtete, dass die Decke ihren nackten Körper verhüllte. „Ist schon okay†œ, sagte Kerstin, „wir können uns ja später zum Frühstücken auf Deck treffen und danach vielleicht mal wieder ein wenig trainieren.“ Tim war nicht begeistert über die Störung, sagte dann aber zu Tiago: „Okay, ich bin in zehn Minuten da.“ Tiago nickte kurz und ging. Tim machte die Tür zu und stemmte die Hände in seine Hüfte. „Da haben wir die neusten und besten Waffen, die beste Technik an Bord, aber nur Ärger mit diesem Hochleistungsmotor.“ Er schüttelte den Kopf. Kerstin lächelte und klopfte auf die Matratze. „Wir haben noch zehn Minuten?“ Tim verzog das Gesicht und musste lachen. Er kam zum Bett und beugte sich zu ihr herunter: „Du kleiner Nimmersatt, du glaubst gar nicht wie gern ich hier noch mehr Zeit mit dir verbringen würde, aber für das, was wir dann tun würden, na ja, reichen zehn Minuten einfach nicht.“ Er hauchte einen Kuss auf Kerstins Kopf und ging ins Bad. Kerstin legte sich zurück und fing an zu grübeln. Oh man, wie soll das jetzt bloß weitergehen? Sie musste unbedingt mit Angie reden. Tim kam, nur mit einem kleinen Handtuch um die Hüften, aus der Dusche. Es war in sehr kleines Handtuch und Kerstin musste anerkennend pfeifen. Tim lachte und zog sich an. Kerstin stand auf und ließ die Decke achtlos auf den Boden fallen. Ups, na so was“, versuchte sie Tim zu necken, aber er ging nicht weiter drauf ein. Er nahm sie zärtlich in seine Arme, küsste sie kurz und sagte dann zu ihr: „Je schneller ich das Problem gelöst habe†œ, und dabei strich er sanft mit seinen Fingern über ihre Schultern, „umso eher bin ich wieder bei dir. Wir treffen uns später auf Deck, so wie du gesagt hast, okay?“ „Ja, ist gut. Ich mache mich inzwischen auf die Suche nach meinen Schwestern.†œ Tim nickte und ging zur Tür. Er drehte sich noch mal um und fragte: „Ist alles okay bei uns?“ Erschrocken sah Kerstin ihn an. Sie
wurde ganz blass. Oh mein Gott, schoss es ihr durch den Kopf, was wusste er? Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ja klar, wieso nicht?“ Tim nickte nochmals und schloss die Tür. Kerstin taumelte zum Bett, sie hatte das erste Mal in ihrem Leben weiche Knie. Jetzt wurde es höchste Zeit mit Angie zu reden, hoffentlich wusste sie Rat. Sie ging zu Angies Kabine und lauschte an der Tür. Sie kam sich irgendwie blöd vor. Zaghaft klopfte sie. Nichts. Kerstin atmete tief durch und klopfte nochmals. „Jaha, Moment“, ertönte Angies Stimme.
Etwas verschlafen öffnete sie. Nur mit einem zarten Nichts am Leib stand sie vor ihr. „Oh“, sagte Angie, „ähm, Kerstin, du? Was ist…“, aber Angie brauchte gar nicht weiter zu fragen, sie sah es in Kerstins Gesicht. „Komm rein Hase, ich glaube, wir brauchen beide erstmal einen ordentlichen Kaffee.“ Mit gesenktem Blick trat Kerstin ein und setzte sich auf einen der gemütlichen Sessel, während Angie bei Tiago anrief und Kaffee bestellte. „Ich, ähm, also, ich wollte dich nicht stören“, sagte Kerstin unsicher. „Ist schon okay, bin vor einer Stunde zurück in meine Kabine, weil Norbert zum Dienst musste. Angie setzte sich ebenfalls und sah Kerstin neugierig an. „Nun erzähl schon, es geht um Drago, stimmt´s?“
Kerstin wurde rot. „Hey, das mit dem Leuchten überlass mal der Lilli. Ich weiß nicht, was genau passiert ist. Drago hat mir nur erzählt, was er fühlt, und dass es da irgendein Band zwischen euch gibt†œ, sagte Angie. Kerstin machte große Augen, woraufhin Angie zu lachen anfing. „Find ich gar nicht witzig“, sagte Kerstin irritiert und ein bisschen beleidigt. „Sag mir lieber, was hier los ist, und was ich jetzt machen soll? Und zu deiner Information – ER hat mich geküsst und nicht andersherum.“ Angie überlegte kurz und erzählte Kerstin dann, was sie über Drago wusste. „Also, er ist ein Gestaltenwandler. In was er sich alles konkret verwandeln kann, weiß ich nicht so genau. Und er kann Gedankenlesen, aber nur bei Augenkontakt.

Seite 86

Ach ja, und nun das Wichtigste, er ist ein Drache!“ Angie musste laut über Kerstins ungläubigen Gesichtsausdruck lachen. Aber sie fasste sich schnell. „Okay, gut, und was hat das jetzt mit mir zu tun?“ Angie lächelte. „Nun, ich würde sagen, ihr beiden, du und Drago, habt die seltene Gabe euch miteinander zu unterhalten, ohne dabei zu sprechen. Ich weiß noch von meiner Großmutter, dass es so etwas gibt. Aber das ist sehr selten.“ Kerstin überlegte. „Also ist Drago so was wie mein gedanklicher Zwilling?“ Sie machte wieder große Augen. „Ja, so kann man es auch erklären“, sagte Angie. Tja, das war ja mal eine coole Neuigkeit. „Verstehe, er ist mein geistiger Zwilling, oder was auch immer, aber wieso habe ich dann immer so ein Kribbeln, du weißt schon, er zieht mich rein körperlich so magisch an. Ich kann sogar spüren, wenn er irgendwo in der Nähe ist.“ „Das kann ich dir leider auch nicht genau beantworten, ich vermute aber, dass die Chemie einfach zwischen euch passt, und dass euch ebenfalls ein emotionales Band verbindet, auch auf sexueller Basis.“ Kerstin prustete die Wangen auf. Oh man, dachte sie, wie soll sie das Tim erklären?
„Kann ich irgendwas dagegen unternehmen? Ich meine, es kann doch nicht sein, dass ich jedes Mal fast eine Herzattacke kriege, wenn ich ihn treffe. Was soll ich Tim sagen?“ Angie verzog leicht das Gesicht und sagte dann in einem verschwörerischen Ton: „Du kannst gar nichts dagegen machen. Nenn es Schicksal. Nenn es Bestimmung. Ihr müsst euch damit auseinander setzen und dann sehen, wie es sich entwickelt.
Erzähl Tim von unserem Gespräch. Und wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid.†œ Damit war dann wohl alles gesagt. Angie nahm Kerstin tröstend in die Arme und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann verabschiedeten sie sich voneinander und Kerstin machte sich auf den Weg zum Deck. Unterwegs überlegte sie, wie sie das alles Tim erklären sollte. Wollte sie Angies Rat überhaupt annehmen und darüber sprechen? Und wie sollte sie sich Drago gegenüber verhalten. Sie würden sich zwangsläufig bald wieder über den Weg laufen. Das Beste wäre, wenn er vom Schiff wieder verschwinden würde, aber auch diese Idee machte sie nicht froh. Schließlich traf man nicht jeden Tag jemanden, dessen Gedanken man lesen konnte. Aber jetzt brauchte sie erstmal eine Stärkung, vielleicht konnte sie nach einem ausgedehnten Frühstück einen klaren Gedanken fassen. Der Tag hatte nicht so begonnen, wie sie es sich vorgestellt hatte, das Gespräch mit Angie hatte ihr zwar einige Fragen beantwortet, eine Lösung des Problems war allerdings nicht in Sicht, aber das ließ sich im Moment nicht ändern.

Lilli stand, in eine kuschelige Decke eingewickelt, an ihrer riesigen Fensterfront und schaute hinaus auf das spiegelglatte Meer. Sie dachte über den vergangenen Abend und die vergangene Nacht nach. Sie dachte an das Dinner mit Fernando und an seine anschließende Liebeserklärung, an ihr Gefühle, während sie sich küssten. Und sie dachte an den Abschied von Kate und Bones. Ja, Abschied musste sie auch nehmen und zwar von André, ihrem toten Geliebten. Um mit Fernando eine Zukunft zu haben und glücklich zu werden, musste sie dieses traumatische Erlebnis endlich überwinden. Aber durfte sie das? Durfte sie glücklich sein, während André tot war? Er war schließlich auf grausame Weise getötet worden, weil er mit ihr eine Beziehung hatte. Sie musste an sein geliebtes Gesicht, seine bedingungslose Hingabe und die Freundschaft, die ihn mit ihren Schwestern verband, denken. Und plötzlich glaubte sie seine Stimme zu hören. „Ja Lilli, du darfst wieder glücklich sein. Lass endlich los, lass mich gehen, ich werde unsere Liebe mit in die Ewigkeit nehmen. Ich wünsche mir, dass du wieder lieben kannst und glücklich wirst. Lebe wohl, Lilli.“ „Lebe wohl, André,“ flüsterte Lilli mit tränenerstickter Stimme. Da klopfte es an ihrer Tür, sie drehte sich um, und bevor sie reagieren konnte, stand Fernando schon in ihrer Kabine. „Guten Morgen, meine Schöne, wie…, Lilli was ist los, warum weinst du?“ Sofort war er bei ihr und nahm sie besorgt in seine Arme. „Beruhige dich. Es ist nicht so schlimm wie es aussieht.

Seite 87

Eigentlich dürfte es für dich sehr erfreulich sein“, sie lächelte, denn jetzt machte Fernando ein etwas ratloses Gesicht. „Es ist ganz sicher nicht erfreulich für mich, wenn du weinst.“ „Ich denke in diesem Fall schon. Mir ist, nach dieser Nacht, so einiges klar geworden. Ich habe gerade mit meiner Trauerzeit abgeschlossen, damit mein Herz wieder schlagen kann und Platz darin ist, für eine neue Beziehung.“ Lilli lächelte Fernando an. „Natürlich nur, wenn du meine Liebe auch haben willst.“ „Du liebst mich?“, fragte Fernando leise und etwas unsicher. Lilli dachte an seine nächtliche Liebeserklärung: „Ja, ich liebe dich mit jeder Faser meines Herzens. Das ist mir vergangene Nacht klar geworden und ich möchte, dass du immer bei mir bist, dass du mich hältst und beschützt, dass du mich überall küsst und mich überall spürst, und dass ich dich überall spüre.“ Fernando war fassungslos: „ Ich kann es gar nicht glauben. Sie liebt mich. Sie liebt mich wirklich“, sagte er mehr zu sich selbst. Bevor er noch begriff, was da passierte, nahm Lilli sein Gesicht in ihre Hände und zog ihn zärtlich zu sich herunter. „Ja, sie liebt dich wirklich“, flüsterte sie und küsste ihn zärtlich und voller Hingabe. Während sie sich küssten, lachte Fernando laut auf. Er war vollkommen außer sich. Er zog Lilli in seine Arme und wirbelte mit ihr durchs Zimmer und ließ sich mit ihr aufs Bett fallen. Er schaute sie voller Liebe an: „Du machst mich zum glücklichsten Vampir auf der Welt“, hauchte er und fing wieder an, sie zu küssen. Dieser Kuss war so intensiv und gefühlvoll, dass Lilli dachte, ihr müsste das Herz aus der Brust springen. Atemlos löste sie sich von Fernando und ließ sich von ihm herunter, an seine Seite, rollen. Ein hellgrünes Leuchten umfing sie jetzt. Sie strich ihm über die Wange und lächelte ihn an: „Ich bin, dank dir, auch endlich wieder glücklich.“ Und da bekam Fernando das glückliche Lächeln von Lilli, dass er sich beim Dinner gewünscht hatte. „Du bist so wunderschön, wenn du glücklich bist und so erstrahlst“, sagte er fast ehrfürchtig. Eine zeitlang lagen sie so nebeneinander. Es genügte ihnen sich anzusehen und an den Händen zu halten. Sie strahlten eine Ruhe und Zufriedenheit aus, wie jemand, der nach langer Zeit endlich zu Hause angekommen ist.
Plötzlich setzte Fernando sich auf: „Oh Mist! Ich habe ja Hattori vollkommen vergessen.“ „Wie Hattori?“ „Ich wollte heute Morgen bei ihm in der Krankenstation vorbeischauen. Er wird sicher schon ungeduldig auf mich warten.“ „Warte auf mich. Ich mache mich schnell fertig und komme mit. Hattori wird sich sicher freuen mich zu sehen, wir sind bei unserer Arbeit in Japan richtige Kumpels geworden“, sagte Lilli und flitzte schon ins Bad. „Ja klar, ich warte gerne. Ich freue mich, dass du mitkommst.“ 10 Minuten später war Lilli schon fertig und zog Fernando vom Bett: „Was gammelst du hier denn herum, Hattori wartet doch auf uns.“ Sie war wie ausgewechselt, sie wirkte fröhlich und befreit, die neue Lilli gefiel Fernando noch besser. Er lächelte vor sich hin und dachte: „Da habe ich wohl einen absoluten Hauptgewinn gezogen.“
Lilli und Fernando betraten strahlend und Hand in Hand, Hattoris Krankenzimmer. Dieser lag auf seinem Bett, hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und schaute gelangweilt auf den Fernseher. „Kommst du auch endlich mal, lieber Onkel Doc“, sagte er und drehte den Kopf zu Tür. Als er Lilli und Fernando ansah, breitete sich sofort ein Grinsen auf seinem Gesicht aus: „Das habe ich mir schon fast gedacht. Ihr zwei musstet euch einfach finden. Ihr seid der berühmte Topf und sein Deckel.“ „Ich habe das gleich gewusst. Aber Lilli brauchte etwas länger, um es zu begreifen“, antwortete Fernando lachend. „Ja, unsere Elfe grübelt manchmal zu viel. Ich hoffe, dass du das jetzt etwas abstellen kannst.“ „Hey, ihr Beiden! Ihr wisst schon, dass ich auch hier bin“, protestierte Lilli schmunzelnd. Hattori sprang von seinem Bett, ging lachend auf sie zu und nahm sie freundschaftlich in die Arme. „Hallo Lilli, es ist schön dich zu sehen. Ich habe unsere Neckereien und Gespräche vermisst.“ Er löste sich etwas und drückte ihr einen Schmatzer auf die Stirn. „Nicht eifersüchtig werden, mein Großer. Lilli ist mir wie eine Schwester ans Herz gewachsen. Wir sind nur gute Kumpels und gegenseitige Kummerkästen“, sagte er zu Fernando gewandt.

Seite 88

Lilli lächelte liebevoll: „Ich freue mich auch dich zu sehen, Hattori. Und wie geht es dir jetzt?“ „Keine Ahnung, Herzblatt. Da musst du unseren Doktor fragen.“ Er drehte sich zu Fernando um: „So, schieß los, Nando. Wie sieht es aus? Wie geht es meinem Oberstübchen?“ Hattori setzte sich wieder auf sein Bett. Fernando schnappte sich seine Unterlagen, die neben ihm auf einem Tisch lagen. „Also, körperlich bist du wieder vollkommen in Ordnung und deine Matschbirne funktioniert auch wieder einwandfrei. Das CT und dein EEG sind wieder vollkommen normal. Die Reizungen im Gehirn sind auch wieder weg. Du kannst also dein Krankenbett verlassen und ab jetzt die Reise in einer komfortablen Kabine genießen.“ Lilli schaute etwas geschockt: „Reizungen im Gehirn? Körperlich wieder fit? Was ist mit dir denn passiert, Hattori?“ „Als ihr aus Japan abgereist wart, haben die Dragons mich erwischt, als ich ein weiteres Versteck von ihnen ausspioniert habe. Zuerst haben sie mich gefoltert. Sie wollten Informationen über euch und die Bruderschaft. Aber an mir haben sie sich die Zähne ausgebissen. Dann haben sie so eine Art Gehirnwäsche an mir ausprobiert. Aber auch dass ging schief. Mein Wille ist zu stark und zu gut trainiert, um umgedreht zu werden. Ich war dann aber so durcheinander, dass ich nur noch dumm vor mich hinbrabbeln konnte, und die Folter ist auch nicht spurlos an mir vorübergegangen. Die Dragons haben mich dann irgendwo an den Straßenrand geworfen, sie dachten wohl, dass ich es nicht mehr lange machen würde. Kurz danach haben mich die Jungs gefunden und mich mit hierher aufs Schiff genommen. Und wie du siehst, hat mich dein Nando wieder zusammen gebastelt.“ Er drehte sich zu Fernando und boxte ihm leicht auf den Arm: „Danke, Großer! Du hast was gut bei mir.“ „Keine Ursache, Turtle“, sagte Fernando lachend, „du hast uns auch immer geholfen, wenn wir dich gebraucht haben.“ Hattori setzte jetzt ein ernstes Gesicht auf: „Hör mal, Nando. Wir fahren doch jetzt nach Peru, oder?“ „Ja, und weiter?“ „Weißt du, ich bin noch ziemlich durcheinander in der Birne und habe auch noch einige Gedächtnislücken. Ich werde euch in Peru verlassen. Ich möchte zurück nach Japan. Ich werde zu meinem alten Meister gehen. Er kann mir helfen, wieder alles zu sortieren und ein paar extra Trainingseinheiten bei ihm, werden mir auch gut tun. Ich möchte euch doch wieder voll und ganz unterstützen können.“ Fernando rieb sich nachdenklich übers Kinn. „Ja, da hast du wohl recht. Ich habe meine Arbeit getan, ich kann dir nicht weiterhelfen. Hast du schon mit Duncan darüber gesprochen?“ „Nein, der Gedanke ist mir erst vorhin gekommen.“ „Okay, ich muss sowieso noch kurz bei ihm vorbei. Ich sage ihm Bescheid. Er wird sich sicher persönlich um deine sichere Heimreise kümmern wollen.“ Fernando drehte sich zu Lilli: „Ich gehe kurz bei Duncan vorbei. Seine Kabine ist gerade um die Ecke. Willst du so lange hier bei Hattori warten?“ „Ja, klar. Hattori und mir wird es an Gesprächsstoff sicher nicht mangeln.“ Fernando ging lächelnd aus dem Zimmer. Hattori lachte Lilli an: „So, meine Lieblingselfe, setz dich zu mir und erzähle.“ Lilli sprang auf Hattoris Bett und beide setzten sich im Schneidersitz gegenüber. Sie sahen aus wie zwei Indianer, die Kriegsrat hielten. Lilli erzählte Hattori was so alles passiert war, seit sie aus Japan zurück waren. Hattori war, wie immer, ein sehr dankbarer Zuhörer. Er lächelte versonnen vor sich hin und ergriff dann Lillis Hände: „Endlich bist du wieder lebendig. Ich habe ja schon immer gesagt, dass Nando der beste Arzt ist. Er tut dir richtig gut. Stimmt†™s?“ „Ja, er hat mich zurück ins Leben geholt“, hauchte Lilli. Hattori drückte ihre Hände: „Nando ist ein Supertyp und er ist über beide Ohren in dich verliebt. Ich freue mich tierisch für dich. Er wird dich auf Händen tragen. Da bin ich mir ganz sicher. So, und jetzt verschwinde und geh zu deinem Nando, meine Lieblingssoap fängt gleich an. Wir sehen uns sicher noch öfter, ich darf ja jetzt hier raus.“ Hattori lachte und schubste sie vom Bett. Lilli beugte sich lachend zu ihm und gab ihm einen Kuss: „Bis dann. Du weißt ja, dass du mein Lieblings-Turtle bist.“ „Ja, du mich auch und jetzt mach die Tür von außen zu, du Quälgeist.“ Lilli drehte sich an der Tür noch einmal um und warf Hattori noch einen Kuss zu.

Seite 89

Lucy hatte schlecht geschlafen, irgendetwas stimmte nicht. Doch sie wusste nicht, woher dieses Gefühl stammte. Eigentlich lief doch alles prima. „Dummerchen, wenn man keine Probleme hat, sucht man welche†œ schalt sie sich selbst. Die Beziehung mit Gavin begann sich zu festigen, ohne dass sie sich gegenseitig Druck machten. Dass sie hoffnungslos in ihn verliebt war, wusste Lucy schon länger. Und er schien diese tiefe Liebe zu erwidern. Also, wo ist das Problem? Auch ihr Einsatz lief bisher nach Plan. Okay, den Verlust von Kate und Bones mussten sie erst einmal verarbeiten und kompensieren. Aber so ist das Leben. Lucy dachte bei sich †œich hätte mich nicht anders entschieden.†œ Liebe ist so kostbar, dass, wenn man sie erst einmal gefunden hatte, sie auch nicht aufgeben sollte. Also, weg mit den trüben Gedanken. Lucy schlüpfte in ihre liebste Jogginghose, ein altes verwaschenes und ausgebeultes Teil, das nicht unbedingt als sexy durchgehen konnte. Aber sie hing halt mal an ihr. Dazu ein knappes Tank-Top und Sportschuhe. „Ein paar Einheiten im Fitnessraum bringen dich sicher wieder auf andere Gedanken†œ sagte sie zu sich und verließ ihre Kabine. Sie begann mit einem 30 minütigen Lauf auf dem Laufband um die Muskeln ein wenig aufzuwärmen und die Müdigkeit zu vertreiben. Anschließen prügelte sie unermüdlich auf einen Boxsack ein, hörte erst auf, nachdem das dicke Leder Risse bekommen hatte und feiner Sand auf den Boden rieselte. „Ups, schon wieder einer kaputt, das muss ich bei Gavin gleich reklamieren. Die Geräte sind wirklich in einem erbärmlichen Zustand.†œ Die Müdigkeit war verflogen, Zeit noch ein paar Runden im Schwimmbecken zu drehen. Sie hatte es sich zur Gewohnheit gemacht ihre Bahnen in dem Becken mit den Feenfällen zu drehen. Hier konnte sie Raum und Zeit total vergessen und zurück zu ihrem Innersten zu kommen. Ihre Gedanken waren jetzt wieder klar, und Lucy beschloss noch schnell einen Abstecher in Gavins Kabine zu machen, um ihn zu wecken. Es war ja immer noch früh und bis zum Frühstück hatte sie noch ein bisschen Zeit. Bereits im Gang zu Gavins Kabine hörte sie Stimmen, nein, nicht Stimmen, eine Stimme, ein Schreien. Die Stimme kam aus seiner Kabine. „Was ist hier los?†œ, entfuhr es ihr laut und riss die Tür auf. Ein blendend weißes Licht schien vom Bett, so hell, dass Lucy sich schützend die Hand vor die Augen halten musste. Und dann sah sie ihn auf einmal. Nein, eigentlich hörte sie ihn zuerst. Gavin lag im Bett und schrie vor Schmerz. Das ganze Bett brannte inzwischen lichterloh, die Gardinen gingen mit einer Stichflamme in Feuer auf. „GAVIN, wach auf, was machst du da? Los, komm, deine Kabine brennt†œ rief sie ihm zu. Doch er reagierte nicht. Wie viel Feuer verträgt ein Feuerelf? Lucy hatte keine Ahnung, aber sie hatte richtig Angst um ihn. Ohne groß darüber nachzudenken wickelte sie sich ein Handtuch um die Hand und versuchte Gavin aus dem brennenden Bett zu ziehen. Die Hitze war so groß, das sie sich augenblicklich ihre Haare, Augenbrauen und Wimpern versenkte. Mit einer enormen Kraftanstrengung zog sie ihn aus den Flammen. Mit einem Rums fiel er auf den angekokelten Boden. Gavin riss die Augen auf, vollkommen orientierungslos rappelte er sich auf, und gemeinsam stolperten sie aus der Kabine. Tiago kam gerade angerannt, als sie sich keuchend und hustend auf den Boden fallen ließen. Lucy bemerkte erst jetzt, dass er einen Feuerlöscher in der Hand hielt. Mit wenigen routinierten Handgriffen löschte er das Feuer und riss die Fenster auf, damit der Rauch abziehen konnte. Nachdem auch die letzten glimmenden Matratzenteile mit einer dicken Schaumschicht bedeckt waren, drehte er sich zu Lucy um. „Alles klar bei dir? Oh, ich seh schon, nicht ganz. Ich hole Jane, die sollte sich das ansehen.†œ Erst jetzt bemerkte Lucy, dass auf ihrer Hand mehrere dicke Brandblasen zu sehen waren. „Ja, danke†œ, erwiderte sie einsilbig. „Gavin, das Chaos kannst du selbst aufräumen, ich bin es Leid, deine Brandrodungen zu beseitigen. Du solltest das schnellstens in den Griff kriegen!†œ, fuhr Tiago ihn zornig an und ließ Lucy und Gavin dort sitzen. „Was war das? Gavin, was ist mit dir los? Warum hast du geschrien? Warum hast du deine Kabine in Brand gesetzt?†œ „Du glaubst, ich mache das mit Absicht? Für wie dämlich hältst du mich eigentlich?†œ, schrie er sie an. Lucy war zu geschockt um auch nur ein Wort zu sagen. So saßen sie schweigend nebeneinander im Kabinengang bis Doc Jane aufgeregt angerannt kam.

Seite 90

„Oh Lucy, was ist denn passiert?†œ Sie wollte schon Gavin eine Abreibung verpassen, aber ein Blick von Lucy ließ sie verstummen. „Komm, ich versorg deine Hand, die sieht gar nicht gut aus. Aber das kann ich besser auf der Krankenstation†œ, sagte sie und half ihr aufstehen. Lucy wollte noch etwas zu Gavin sagen, aber sie wusste nicht was. Er hatte die Augen geschlossen, den Kopf an die Wand gelehnt. So saß er da, mit Ruß geschwärztem Gesicht und praktisch nackt, denn keine Kleidung konnte seiner Hitze lange standhalten. Doc zog Lucy weiter in Richtung Krankenstation, er hörte sie leise flüstern. Wie konnte er das je wieder gut machen? Am Besten, er hielt sich ab jetzt von Lucy fern. Den Gedanken, sie im Schlaf zu verletzen, konnte er nicht ertragen. Ihre Hände, sie hatte sich die Hände an ihm verbrannt. Er musste fast lachen, ja, sie hat sich die Hände an dem Feuerelf verbrannt. So lange er wach war, hatte er Kontrolle über seine Fähigkeiten, unberechenbar wurden sie erst im Schlaf. Das war auch ein Grund, warum er sein Schlafpensum auf ein Minimum reduziert hatte. Er hatte Angst davor. Denn im Schlaf passierten Dinge, die er nicht steuern und beeinflussen konnte. Seine Bude hatte er schon zig Mal abgefackelt, okay, es war bisher nie etwas wirklich Schlimmes passiert. Möbel und Kleidung konnte man ersetzen. Und ab und zu renovieren muss man ja eh. Aber das heute, hatte die Grenze überschritten, vor der er sich immer gefürchtet hatte. Nur wenige in der Bruderschaft wussten genau Bescheid über seine übersinnlichen Fähigkeiten. Er war nicht nur ein Feuerelf, sondern er war auch noch ein Medium. Er wollte das nicht, es quälte ihn jeden Tag, aber er konnte diese „Anfälle†œ, wie er es gern nannte, nicht unterdrücken. Gavin war nicht nur in der Lage in die Zukunft zu blicken, er konnte auch Kontakt mit den Toten aufnehmen. Seine Visionen kamen im Schlaf wie ein Traum. Doch daran war absolut nichts Traumhaftes. Seit einiger Zeit träumte er von Lindsay, jenes fröhliche Mädchen, dass wie eine Schwester für ihn und seine Brüder war, und dass sie auf so tragische Weise verloren hatten. Er hatte sie gesehen, im Traum. Es schien, als verfolgte sie ihn, denn er träumte immer und immer wieder von ihr. Wie konnte er seine Trauer überwinden, wenn er ständig an den Verlust erinnert wurde. Das musste aufhören. So konnte er nicht weitermachen. Er fasste einen Entschluss. Mit neuem Mut stand er auf und ging in seine Kabine, um sich den Schaden zu betrachten. Okay, er würde ein paar Stunden schwitzen müssen, um alles wieder in Ordnung zu bringen, auch bei Lucy, aber das hatte Zeit. Jetzt musste er mit seinen Brüdern reden. Es war an der Zeit die Karten auf den Tisch zu legen und sie über seine Visionen mit Lindsay zu informieren. Geduscht und in frischen Klamotten machte er sich auf den Weg seinen Brüdern beim Frühstück Gesellschaft zu leisten.

Gegen Mittag waren schon fast alle im Fitnessraum an den verschiedenen Geräten beschäftigt. Lilli und Tim waren auf dem Spinningrad, Kerstin und Drago bearbeiten jeweils einen Punchingball mit den Fäusten, da Lucy den Sandsack zerlegt hatte, und ich ging auf eines der freien Laufbänder und programmierte es nach meinen Wünschen. Nur nicht zu schnell anfangen, schön langsam und dann die Geschwindigkeit langsam steigern. Tiago und Fernando liefen neben mir. Nur von Jean, Duncan und Norbert war nichts zu sehen, auch Doc und Bowen waren nicht da. Na ja, und natürlich fehlten Lucy und Gavin. Lucy ging es dank Doc wieder gut. Und was mit Gavin ist…?
Ich stöpselte mir die winzigen Kopfhörer in die Ohren und machte meinen MP3 an. Wunderbar! Blind Guardian, und die richtig schön laut. Nun konnte ich loslegen. Ich musste unbedingt meinen Kopf frei bekommen, denn die Sache mit Lucy und Gavin hatte uns alle ganz schön mitgenommen Nachdem ich schon einige Zeit unterwegs war, riss mich plötzlich jemand am Arm und ich nahm die Kopfhörer raus. Es war Kerstin, die mich panisch ansah: „Schnell Angie, Drago und Tim prügeln sich. Ich trau mich nicht dazwischen zu gehen. Vielleicht hören sie ja auf dich! Schnell!! Ich weiß auch nicht …irgendwie gab ein Wort das andere und schon lagen sie sich in den Haare!†œ „Auch das noch, mal sehen, ob ich was machen kann!†œ

Seite 91

Da sah ich auch schon die zwei Kampfhähne auf der großen Matte ineinander verschlungen. Lilli stand mit verschränkten Armen daneben und betrachtete die Szenerie mit verächtlicher Miene, die Jungs feuerten Tim lautstark an. Der holte gerade mit seiner rechten Faust aus und schlug Drago gegen das Kinn, dass es nur so krachte. Nachdem ich die beiden erreicht hatte, rief ich lauthals: „Stopp! Sofort aufhören ihr Blödmänner!†œ Genauso gut hätte ich auch gegen eine Wand brüllen können! „Ey, was soll das!†œ, rief ich und versuchte Dragos Arm zu fassen. Doch plötzlich lag ich genau auf ihm und ein 2. rechter Haken traf mein linkes Auge. Tim hatte noch versucht den Schlag etwas abzumildern, aber es tat trotzdem so weh, das ich laut aufschrie. Da hörte ich schwere Schritte und eine wutentbrannte Stimme, die von der Eingangstür herkam. „Was ist denn hier los! Habt ihr nichts Besseres zu tun als euch die Köpfe einzuschlagen?†œ Die Schritte kamen näher. Es war Duncan, der sich mit seiner großen muskulösen Statur vor der Matte aufbaute und die Szene mit finsterer Miene betrachtete. Schlagartig wurde es still und nur die hastigen Atemzüge von Tim und Drago waren zu hören. Die beiden halfen mir vorsichtig auf, nahmen mich in die Mitte und hielten mich vorsichtig an meinen Armen fest, damit ich nicht umfiel.
„Natürlich, du schon wieder!!†œ zischte mich Duncan an und betrachtete mich mit einem sehr wütenden Blick. „Hast du nicht schon genug Unheil angerichtet?†œ Mein Auge pochte und mir war etwas schwindelig. Dennoch starrte ich ihn erstaunt an: „Was …?†œ Er trat dicht an mich heran: „ Norbert und Jean sind dir wohl nicht genug, was? Du musst dich auch noch an die beiden hier ran machen, du kannst deinen Hals wohl nicht voll genug kriegen! Ich hab es doch von Anfang an gewusst, du machst nur Ärger!†œ, schleuderte er mir entgegen. „ Aber ich … ich†œ, konnte ich nur stammeln. „Halt bloß deinen Mund, von dir möchte ich nichts mehr hören!†œ Verächtlich musterte er mich von oben bis unten, dann nickte er Tim und Drago zu, die mich noch immer festhielten, drehte sich um und stürmte aus dem Raum. Alle sahen ihm entsetzt hinterher, und dann sagte Lilli leise in die Stille: „Du meine Güte, was ist denn in den gefahren? Selten habe ich so einen wütenden Mann gesehen!†œ „ Keine Ahnung, was der hat, und ich werde ihn auch bestimmt nicht danach fragen, bei der Stimmung in der er ist. Tut mir so leid mit deinem Auge, ehrlich, das wollte ich nicht†œ, sagte Tim bedauernd und drückte leicht meinen Arm. „Kannst du laufen?†œ fragte mich Drago. „J..ja, ja…geht schon, alles halb so wild†œ, sagte ich immer noch leicht verwirrt und starrte auf die Tür, durch die Duncan verschwunden war. Was habe ich denn jetzt wieder getan? Ich war viel zu geschockt um wütend zu sein, und als Kerstin meine Hand nahm ließ ich mich widerstandslos Richtung Ausgang ziehen. „Komm, ich bringe dich erst mal zu Doc. Die soll sich mal dein Auge ansehen†œ, sagte sie leise und gab den anderen ein Zeichen. Aber das nahm ich alles nur wie durch einen Nebel wahr….langsam schüttelte ich meinen Kopf… was hatte ich diesem Mann nur getan? Dann sah ich Kerstin an: „Ja, lass uns zu Doc gehen†œ. „Man, Angie, du bist ja ganz blass geworden. Was denkt sich dieser Kerl eigentlich?†œ
Als wir bei Doc angekommen waren, konnte ich immer noch keinen klaren Gedanken fassen. Ich setzte mich auf die Liege und Kerstin erzählte ihr die ganze Geschichte. Doc nahm mein Gesicht in ihre Hände und sagte mit fester Stimme: „ Angie, du hast dir nichts vorzuwerfen! Ich werde wohl mal mit dem Mister Macho … reden müssen! „Oh bitte nicht, das möchte ich lieber selbst machen. Immerhin hat er … mich… was habe ich ihm den getan, dass er mich so hasst?†œ, fragte ich nur. „Ganz sicher nichts!†œ Doc strich mit ihren kühlen Fingern über mein Auge und der Schmerz ließ langsam nach. Dann verschwand er ganz und von der Schwellung war auch nicht mehr viel zu sehen. „Danke†œ, sagte ich leise zu ihr. Sie lächelte und sagte mit ruhiger Stimme: „Leg dich einfach hin. Ruh dich aus. Ich kann gerade hier nicht weg, aber ich komme vielleicht später dann noch mal zu dir.†œ Ich nickte stumm, und als Kerstin mich fragend ansah, sagte ich zu ihr: „Lass nur, geh du wieder zurück zu den anderen, ich schaff das schon. Macht euch mal keine Sorgen, ich komm schon klar.†œ „Okay, aber wenn was ist, du weißt, wir sind sofort da!†œ „Ja†œ, sagte ich mit einem kleinen Lächeln um sie zu beruhigen, „und danke noch mal.“

Seite 92

In meiner Kabine setzte ich mich in den einladend kuscheligen Sessel, zog meine Beine an und stützte mein Kinn auf meine Knie. Mein Auge tat dank Doc nicht mehr weh und die Schwellung war auch verschwunden. Was hatte dieser Mann bloß gegen mich, grübelte ich. Dieser mörderische Blick in seinen vor Wut schwarzen Augen hatte mir regelrecht Angst ein gejagt. Gut, bei seiner Ankunft habe ich mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, aber so schlimm war das doch auch nicht gewesen. Ich stand auf, ging an die kleine Bar und schüttete mir einen Wodka ein. Normalerweise trank ich nicht so harte Sachen, aber das brauchte ich jetzt. Der erste Schluck ging mir noch quer runter und brannte in meiner Kehle, aber nach dem zweiten breitete sich ein wohlig warmes Gefühl in meinem Magen aus. Der Knoten, der sich nach Duncans Auftritt in meinem Magen gebildet hatte, begann sich langsam zu lösen. Ich schüttete mir noch einen ein, dann noch einen. Er hatte mich irgendwie von Anfang an abgelehnt. Lilli hatte mir erzählt, dass er mich sogar auf dem Friedhof zurück lassen wollte. Und als ich wieder an Bord war, hat er mir nur einen flüchtigen Klaps auf die Schulter gegeben, so als wollte er den anderen zeigen, dass er sich auch über meine Rückkehr freute, was aber anscheinend nicht der Fall war. So langsam verdrängte meine aufkeimende Wut meinen Schrecken und meine Angst vor ihm. Was bildet dieser Kerl sich eigentlich ein? Was hat er mir eigentlich vorzuwerfen? Ich kippte den letzten Wodka in einem Zug runter, stellte das leere Glas ab und sagte laut: „So, und jetzt wirst du mir mal erklären, was ich dir eigentlich getan habe!†œ Ich hatte immer noch mein Sport Outfit an, verwaschene Shorts und mein knappes Top, doch das war mir jetzt auch egal! Leicht schwankend stürmte ich, wie immer barfuss, aus meiner Kabine und lief durch die Gänge bis zu seiner Kabine. An der Tür stand nur „Thorpe†œ. Ohne anzuklopfen riss ich sie auf und stolperte in den Raum. Da saß er so selbstgefällig wie immer an seinem Schreibtisch und sah mich erstaunt an. Ich versuchte seinen wütenden Blick zu ignorieren, als er mich erkannt hatte. Mit beiden Händen stützte ich mich auf seinen Schreibtisch, beugte mich vor und legte gleich los, solange ich noch den Mut dazu hatte und der Alkohol seine Wirkung tat. „Du arrogantes Arschloch! Was hast du eigentlich gegen mich? Hab ich dir was getan? Mein Liebesleben oder mit wem ich … rummache… oder nicht… oder ach, was…oh!†œ meine Zunge wollte mir nicht mehr so richtig gehorchen, und plötzlich musste ich unkontrolliert kichern: „Du siehst aber lustig aus, wenn du so wütend bist. Kommen da gleich Qualmwölckchen aus deinen Ohren, oder können deine Augen auch mit einem Blick töten? Oh, hast du deinen Ssswillingsbruder zur Verstärkung…? Ups! Mir wird so komisch, und du bist schuld!†œ…Ich fuchtelte mit meinen Händen vor seinem Gesicht herum, dass etwas undeutlich wurde und funkelte ihn böse an… Plötzlich drehte sich alles, meine Knie verwandelten sich in Gummi, gaben nach und ich sank mit einem erstaunten „Oh?†œ langsam zu Boden und landete auf meinem Po. Mit einem unterdrückten Fluch sprang er auf, lief um den Schreibtisch und hob mich vorsichtig auf. Hatte er mich gerade an sich gedrückt? Nein, das musste ich mir eingebildet haben in meinem Rausch. Er hielt mich etwas von sich weg, und als ich in seine Augen sah, war da… etwas Merkwürdiges in seinem Blick. „Lass das!†œ, zischte er zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen, „sieh mich nicht so an!†œ Ich musste wieder kichern: „Wie guck …? Oh, du hast ja zwei Nasen… Du bist aber lustig!†œ Ich schlang einen Arm um seinen Hals und versuchte mit der anderen Hand eine seiner Nasen zu fassen. Doch ich traf nur seine zusammengekniffenen festen Lippen, und er versteifte sich. Doch dann gaben seine Lippen nach, er öffnete seinen Mund ein wenig und ich berührte mit einem Finger seine Zungenspitze. Meine Hand um seinen Hals streichelt seinen festen Nacken. „Mmh, du fühlst dich aber merkwürdig an, irgendwie… ich weiß nicht, hi hi†œ, kicherte ich. Er stand noch immer mit mir auf seinen Armen vor seinem Schreibtisch und starrte an die Decke. „Oh mein Gott!†œ, flüsterte er. Ich betrachtete den Finger, über den seine Zunge eben noch gestrichen hatte und steckte ihn in meinen Mund. „Mmh, du schmeckst auch so komisch… so lecker wie… darf ich noch mal?†œ, nuschelte ich und versuchte den Finger wieder in seinen Mund zu stecken. Als ich diesmal nur sein Kinn traf, konnte ich nicht mehr aufhören zu kichern.

Seite 93

„Hör auf!†œ, stieß er hervor und sah mich wieder mit diesem nicht deutbaren Blick an. „Würde ich ja, aber du … du bist so… †œ, da presste er seine Lippen auf meine und stöhnte laut in meinen Mund, als sich meine Lippen für ihn öffneten. Oh mein Gott! Ich riss meine Augen weit auf und er zuckte zurück. „Nein!†œ, flüsterte er und schüttelte leicht den Kopf. „Duncan, mir ist so komisch und mir dreht sich alles†œ, murmelte ich und drückte mein Gesicht an seine Brust. „Hihi, da knurrt ein Hund drin… hihi.†œ Langsam, mich immer noch in seinen Armen haltend, ging er auf das Bett zu, legte mich vorsichtig auf den Rücken, löste sanft meine Arme, die immer noch seinen Nacken umklammerten und trat sofort einen Schritt zurück. „Bitte!†œ, murmelte ich, drehte mich auf die Seite und streckte meinen Arm nach ihm aus, „Nicht weggehen, bitte.†œ Ich hörte ihn tief seufzen, dann setzte er sich auf die Bettkante und nahm meine Hand. Ich zog sie zu mir und legte meine Wange darauf. Das fühlte sich so unbeschreiblich gut an. Ich schloss meine Augen. Dann spürte ich wie er sich über mich beugte. Seine Lippen berührten meine Stirn und er sagte: „Du bist angeheitert.†œ „Nein, ich bin stramm wie eine Natter!†œ, kicherte ich leise vor mich hin. Seine Lippen hinterließen ein sonderbares Gefühl auf meiner Stirn, ich tastete mit meinen Fingern über die Stelle: „Was ist das? Es fühlt sich so an, wie du schmeckst… sonderbar, Ich kuschelte mich tiefer in das Kissen, das er mir unter meinen Kopf geschoben hatte: „Dein Kissen riecht auch danach, und du hast doch einen knurrenden Hund hier.†œ Ich hörte ihn leise lachen. „Du solltest viel öfter lachen, das hört sich so schön an… und aufhören mich zu hassen†œ, murmelte ich schon im Halbschlaf. „Ich wollte, ich könnte dich hassen…meine kleine, süße Hexe.†œ Ich war mir nicht sicher, ob ich das so richtig verstanden hatte, in meinem Kopf herrschte das totale Chaos. Das Letzte, was ich wahrnahm, war seine Hand, die sanft über meinen Mund strich….dann schlief ich ein.
Das Erste, was ich bemerkte, als ich so langsam wach wurde, war die Hand, die eine Strähne meines Haares durch die Finger gleiten ließ und die heisere Stimme, die die Worte flüsterte: „So wunderschön und weich wie Seide†œ. Man, das war aber mal ein merkwürdig realistischer Traum! Mit geschlossenen Augen räkelte und streckte ich mich und hatte eigentlich noch keine Lust aufzuwachen. Mmh das Kopfkissen roch ja köstlich… den Geschmack hatte ich doch schon mal auf der Zunge gehabt! Mh, wann bloß? Norbert roch anders, nicht so intensiv und unwiderstehlich…so…ach, ich konnte diesen Duft einfach nicht beschreiben. In meinem Kopf brummte es und meine Zunge war mindestens auf das Dreifache angewachsen, von dem Geschmack in meinem Mund ganz zu schweigen. Noch einmal reckte ich mich genüsslich und schlug die Augen auf. Verwirrt blickte ich mich um. Das war nicht meine Kabine! Dann bemerkte ich, dass mein Top total verrutscht war, und ich praktisch oben herum nackt war. Oh! Schnell zuppelte ich alles wieder richtig. Dann sah ich … Duncan! Er betrachtete mich mit einem solch brennenden Blick, dass ich mir schnell das Betttuch bis zum Kinn zog. Dann zuckte er zusammen, und sein Blick wurde wieder so dunkel und hasserfüllt… „ Wie bin ich hierher gekommen? Warum liege ich in deinem Bett… haben wir? Hast du…?†œ, fragte ich ihn kleinlaut, und langsam kroch Panik in mir hoch. Als er auf mich zu kam, rückte ich bis an die Wand. Er stutzte als er meinen verängstigten Blick sah, drehte sich abrupt um und ging ans Fenster.
„Nein, es ist nichts… passiert†œ, sagte er brüsk und drehte mir den Rücken zu. Mit seiner Faust schlug er leicht gegen den Rahmen. „Mach, dass du raus kommst!†œ, sagte er eiskalt. „Los, raus hier!†œ So schnell ich konnte stand ich auf. Oh, und wankte leicht, ich war immer noch ganz schön angeheitert! Hastig wickelte ich mir das Tuch, so gut es ging um, und als ich seine Kabinentür aufriss, hörte ich ihn einen so verzweifelten Schrei ausstoßen, dass ein kalter Schauer über meinen Rücken ran. Kurz bevor ich die Tür hinter mir schloss, hörte ich noch einen Schlag und das Splittern von Glas. Dann rannte ich auf dem schnellsten Weg zu meiner Kabine.

Seite 94

Doc hatte auf der Krankenstation Lucys Brandwunden geheilt, von denen nur noch wenige kleine, rosafarbene Hautpartien zu sehen waren. In den letzten Stunden hatte sie einiges zu tun gehabt, nach der Behandlung von Lucys Brandwunden, musste sie auch noch Angies Boxhieb, den sie in dem Gerangel im Fitness-Studio kassiert hatte, kurieren und sie so vor einem schönen Veilchen bewahren. Doc beschloss noch ein wenig auf der Krankenstation zu bleiben um herauszufinden, warum ihre Legierung beim Kampf gegen den Guhl versagt hatte. Leider fand sie keine Erklärung für die Ursache und so lag sie Stunden später schlaflos in ihrem Bett und wälzte sich von einer Seite auf die andere. „Jane, ich… ich liebe dich!“ Bowens Stimme tauchte in einer Endlosschleife in ihrem Kopf auf. Bisher hatte sie es immer geschafft das Weite zu suchen, bevor man sie mit den berühmten drei Worten konfrontiert hatte. Diesmal war es anders. Grundlegend anders. Die paar Tage mit Bowen hatten etwas in ihr verändert.
„Du bist meine Seelenverwandte†œ, hatte er gesagt. Konnte das sein? Gab es solch schicksalhafte Verbindungen wirklich? Ihr Vater hatte daran geglaubt, das Einzige was er ihr über ihre Mutter gesagt hatte war, dass seine Frau Nimue seine Seelenverwandte war. „Mit ihrem Tod hat sie einen Teil von mir mitgenommen. Du bist ihr so ähnlich†œ, hörte sie ihn noch sagen. Er hatte ihr nie lange in die Augen sehen können. Die Fragen über ihre Mutter, mit denen sie ihn konfrontiert hatte, blieben unbeantwortet. Irgendwann, als sie älter geworden war, hatte sie es dann aufgegeben. Sie hatte Tag für Tag in seinen Augen gesehen, dass sie ihn an sie erinnerte und es ihn schmerzte. Er war gut zu ihr gewesen, aber ein liebevoller Vater war er dennoch nicht. Er hielt sie auf Distanz. Als sie vier Jahre alt war, begann er mit ihrer Ausbildung. Er brachte ihr alles bei, was er wusste. Ihre Heilkräfte hatte sie von ihm geerbt. Sie kam mit anderen Kindern in das Druidenkloster und verlebte dort eine sehr asketische Kindheit. Aber Doc liebte ihren Vater und ihre Heimat, beides hatte sie für immer verloren.
Seufzend stand sie auf um sich einen Drink einzuschenken. Anscheinend hatte Tiago nach ihrem Umzug in Bowens Räumlichkeiten auch direkt die Bar ausgeräumt. So beschloss sie, nach oben an die Bar zu gehen. Ihre Schwestern waren wahrscheinlich längst mit ihren männlichen Pendants in den Kabinen verschwunden, und die anderen Jungs schliefen sicherlich längst. Es ging auf Mitternacht zu. Nur mit ihren Boxershorts und einem Top bekleidet, machte sie sich auf den Weg. Leise schloss sie ihre Kabinentür und schlich barfuss den Korridor entlang. Bowens Türe lag schräg gegenüber. Als sie daran vorbeikam, blieb sie stehen und legte eine Hand auf das Holz. Dahinter war es ganz still, wahrscheinlich schlief er schon. Normalerweise fiel es Doc immer leicht, Körbe wie Flyer zu verteilen, aber das heute war verdammt schwer gewesen und falsch, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf. Sie schlich schnell weiter durch den Korridor, das fehlte ja noch, dass er sie hier entdeckte.
Es zog sie nach draußen aufs Achterdeck. Die Luft hatte sich auf eine angenehme Temperatur abgekühlt. Hinter der Poolbar, die nur vom Mondschein beleuchtet war,  bediente sie sich am Kühlschrank selbst und nahm eine Flasche O-Saft. Sie fühlte sich wie eine Einbrecherin, es war ja Cyrus Terrain. Um nicht entdeckt zu werden, setzte sie sich, bewaffnet mit der Flasche, hinter die Theke auf den Boden, lehnte sich an den Kühlschrank. trank in großen Zügen aus der Flasche und hing ihren Gedanken nach. Langsam schoben sich Wolken vor den Mond, den sie betrachtete. Dabei glitt sie ins Reich der Träume.
Plötzlich durchfuhr ein Schmerz ihre Hand und sie schreckte sie hoch.  „Verflucht, au!“ Sie sah nur zwei Beine. „Oh sorry, ich habe dich nicht gesehen, Doc? Sag mal, was machst du hier?“ Es war Cyrus, der sie jetzt ganz unverhohlen musterte. Doc stand wankend auf, stütze sich an der Theke ab und rieb sich die schmerzende Hand am Bein. „Nichts, ich hatte keine Getränke mehr in meiner Minibar, schreib die hier auf meine Rechnung, okay?“ Sie deutete auf die Flasche und wollte gehen. Er versperrte ihr den Weg, stieß sie dabei an der Schulter an, woraufhin Doc ihre Balance verlor.

Seite 95

Cyrus packte sie an den Seiten und versuchte ihr Halt zu geben. †œEs ist wohl am besten, ich bringe dich direkt zu Bowen. Man, du bist ja völlig durch den Wind.† †œQuatsch, du hast mich nur gerade so liebevoll geweckt, und der Letzte, den ich jetzt sehen möchte, ist McRieve. Lass gut sein, ich komme schon klar.† Sie sah zu ihm hoch und bemerkte erst jetzt, dass seine Augen anders aussahen als sonst.
†œDoc, hör mal, ich war eben bei Bowen, er hat mir erzählt was vorgefallen ist. Er ist einer meiner ältesten Freunde, und ich habe ihn noch nie so verzweifelt erlebt. Trotzdem, ich kann dich auch verstehen. Aber, und das ist jetzt kein Rat von einem Barkeeper, sondern von einem Werwolf, egal was passiert ist, du solltest nicht halbnackt alleine hier draußen rumhängen!† Sein Blick glitt über ihren Körper. „Wieso?† †œWir verwandeln uns zwar nur bei Vollmond völlig, aber bis zum Neumond wirkt sein Licht stimulierend auf uns, und nicht jeder hat sich dann völlig im Griff. Und bei deinem Anblick, na ja…† †œOh, okay, ich wollte sowieso gerade zurück.† Abrupt wandte sie sich ab, weil sie den ganzen Tag nichts gegessen hatte wurde ihr schwindelig und ihre Knie gaben nach und sie sank zu Boden. Cyrus fing sie, kurz bevor sie auf den Boden aufschlagen konnte, auf und legte sie hin. Dann kniete er sich neben sie. Er war sehr nah, viel zu nah. Einen Arm hatte er unter ihren Körper geschoben, sie konnte die Hitze, die sein Körper ausstrahlte, spüren. Ihre Brust berührte seinen Oberkörper. Cyrus gab ein leises Knurren von sich. Sie sah goldene Funken in seinen Augen, jemand beleuchtete ihn mit einer Taschenlampe. Seltsam, oh nein! Es war der Mond, die Wolken gaben ihn wieder frei. In dem silbrigen Licht sah Cyrus wunderschön aus. †œDoc, oh verdammt, bitte reiß dich jetzt zusammen und lauf! Lauf so schnell du kannst zu deiner Kabine, und egal was passiert, hau mich K.O. oder sonst was, du kannst das. Los schnell!† Er half ihr und schob sie von sich. Doc wankte los. Als sie seine Schritte hinter sich hörte, versuchte sie in einen leichten Laufschritt zu verfallen. Verdammter Mist. Sie fing an zu rennen, drehte den Kopf, um zu sehen, ob er noch hinter ihr her war. Das war keine gute Idee, denn so übersah sie eine Poolliege die ihren Weg kreuzte, die Schwerkraft machte ihr wieder einen Strich durch die Rechnung. Sie knallte ungraziös der Länge nach vorwärts auf den Boden.
Verflucht! Da tauchte auch schon ein Schatten über ihr auf und ein lautes Knurren war zu hören. Cyrus! †œKomm schon, Lassie! Frauchen hat keine Lust zu spielen, los geh ab!†, fauchte sie ihn an. Sie stütze sich ab und wollte aufstehen, da setze er sich rittlings auf sie. Er fasste grob ihre beiden Handgelenke und zog diese über ihren Kopf. Ihr Gesicht schabte über den harten Boden. †œCyrus, hör auf. Aus!† †œJetzt bist du fällig, und hast dich schon freiwillig in die richtige Position begeben, so hab ich es am liebsten. Schade, ich spiele eigentlich lieber etwas länger, und ich hab mir schon so oft gedacht, dass ich dich gern mal fangen würde und…† Sein Atem kitzelte heiß an ihrem Ohr. Mit seiner freien Hand schob er ihre Haare aus dem Nacken und sog tief ihren Geruch ein. Doc zappelte wie wild unter ihm, bekam eine Hand frei und griff damit hinter sich in sein Haar. Sie zog seinen Kopf zur Seite, dabei schaffte sie es sich auf den Rücken zu drehen. †œSüße, wehr dich ruhig, das macht es nur aufregender für mich.† Seine Stimme war verändert dunkel und rau, er war eindeutig nicht mehr der nette Barkeeper. Er hatte jetzt etwas sehr Animalisches und Gefährliches an sich. Seine Gesichtszüge waren auch leicht verändert. Wieder gelang es ihm ihre Handgelenke zu fassen und zwang sie diesmal hinter ihren Rücken.  Klasse, jetzt musste Doc auch noch oben ohne kämpfen. Sie drehte und wand sich und hätte ihm am liebsten einen Energieball verpasst, aber sie bekam ihre rechte Hand einfach nicht frei.

Copyright © BD Sisterhood

Fortsetzung: Black Dagger Ladies Online – Liebe [Kapitel 9]