Kein Schweigen, das nicht endet von Ingrid Betancourt

Kein Schweigen, das nicht endet von Ingrid Betancourt

Im Juli 2008 wurde Ingird Betancourt, ehemalige Präsidentschaftskandidatin von Kolumbien, in einer geheimnisvollen Militäraktion, aus den Händen der kolumbianischen Farc-Guerilla befreit. 2321 Tage währte ihre Geiselnahme. Nun hat sie ihre Memoiren aus der Zeit als Gefangene der Farc geschrieben. „Même le silence a une fin“ lautet der Originaltitel. Kein Schweigen, das nicht endet stammt von Chiles Dichter Pablo Neruda.

Präsidentin von Kolumbien wollte sie werden, ihr zerrissenes Land versöhnen, der Korruption hatte sie den Kampf angesagt: Ingrid Betancourt wurde zur Hoffnungsträgerin in ihrer Heimat und auch im Ausland, bis sie am 23. Februar 2002 von der linksgerichteten Rebellen-Armee FARC entführt und in den Dschungel verschleppt wurde. In diesem „Gefängnis ohne Mauern“ musste sie ausharren, unvorstellbare sechseinhalb Jahre lang der Willkür der Geiselnehmer ausgeliefert. Nun legt sie Zeugnis ab über das, was ihr angetan wurde, wie sie mehrfach versuchte zu fliehen und wie sie unter immer weiter verschärften Bedingungen überlebte. Sie bricht ihr Schweigen und setzt sich der Erinnerung an die Horrorjahre aus, die sie an die Grenzen ihrer Leidensfähigkeit und Widerstandskraft brachten auf dass die Welt endlich ihr Schweigen breche über die Zustände in Kolumbien. Am Ende findet sie wieder zu sich selbst und schreibt ein aufrüttelndes Buch von großer literarischer Kraft.

Kein Schweigen, das nicht endet“ ist am 21.09.2010 im Verlag Droemer/Knaur erschienen, umfasst 736 Seiten und ist für 22,99 Euro im Buchhandel erhältlich.

Ingrid Betancourt, geb. 1961 in Bogotá, studierte Politik in Paris. 1989 kehrte sie mit ihren Kindern nach Kolumbien zurück, wo sie von 1994 bis 1998 Abgeordnete im Repräsentantenhaus war. Sie erhielt Morddrohungen und brachte 1996 ihre Kinder ins Ausland, eine Erfahrung, die sie in ihrem ersten Buch „Die Wut in meinem Herzen“ beschrieb. Als Präsidentschaftskandidatin auf Wahlkampftour, wurde sie am 23. Februar 2002 entführt und erst am 2. Juli 2008 aus der Hand der FARC-Guerilla befreit. Heute lebt sie in den USA und Frankreich.

Ingrid Betancourt ist am 08.10. und 09.10.2010 bei verschiedenen Veranstaltungen auf der Frankfurter Buchmesse anwesend und spricht über ihre Memoiren.

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