Georg-Büchner-Preis 2011 geht an Friedrich Christian Delius

Der 68-jährige deutsche Schriftsteller Friedrich Christian Delius erhält den Georg-Büchner-Preis 2011.

Der Büchnerpreis gehört zu den bedeutendsten Literaturpreisen im deutschsprachigen Raum, er wird jährlich an eine deutschsprachige Autorin oder einen Autor vergeben. Die Dotierung, die 1951 noch 3.000 DM betrug, wurde im Laufe der Jahre regelmäßig erhöht und beträgt in diesem Jahr erstmalig 50.000 Euro. Anlass für die Höherdotierung ist das Jubiläum „60 Jahre Georg-Büchner-Preis„, das die Deutsche Akademie in diesem Jahr feiert.
Gestiftet wird das Preisgeld von der Stadt Darmstadt, dem Land Hessen, dem Bund und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Friedrich Christian Delius wird als „kritischer, findiger und erfinderischer Beobachter der Geschichte der deutschen Bewusstseinslagen im 20. Jahrhundert“ gewürdigt. „Seine Romane und Erzählungen handeln von der Vorgeschichte der NS-Zeit über die Zeit der Teilung bis in die unmittelbare Gegenwart. Seine politisch hellwachen, ideologieresistenten und menschenfreundlichen Texte loten die historischen Tiefendimensionen der Gegenwart aus. Seiner souveränen Erzählkunst gelingt es, eine manchmal satirische Beobachtungsschärfe zu verbinden mit einer humanen Sensibilität, die seine Figuren oft decouvriert, aber nie denunziert„, lautet die Begründung der Jury.

Zuletzt erschien von Friedrich Christian Delius im Juli 2009 im Rowohlt Verlag „Die Frau, für die ich den Computer erfand„.
Die unglaubliche Geschichte des Konrad Zuse, der den ersten Computer der Welt baute †“ und die Erfindung einer unmöglichen Liebe.

Glauben Sie mir, das Erfinden, auch das geht ja nicht ohne Eros. Ohne Eros entwickelt sich nichts im Leben, nicht einmal der Bau von Rechenmaschinen … Die Frau, die Leibniz verstand. Die mich verstand. Die Frau, die mich erfand. Die mit mir den Computer … Die Frau, für die ich den Computer erfand … Das war sie und das ist sie und das wird sie immer sein, wenn dies Bekenntnis einmal in der Welt ist.“

Über den Autor
Friedrich Christian Delius, geboren am 13. Februar 1943 in Rom, in Hessen aufgewachsen, lebt heute in Berlin und Rom. Mit zeitkritischen Romanen und Erzählungen wie der Trilogie „Deutscher Herbst“ und „Die Birnen von Ribbeck“, aber auch als Lyriker wurde Delius zu einem der wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren. Zu seinen bekanntesten Werken gehören unter anderem: „Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde“, „Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus“, „Die Flatterzunge“, „Der Königsmacher“ sowie „Mein Jahr als Mörder“ und „Bildnis der Mutter als junge Frau“. Bereits vielfach ausgezeichnet, erhielt Delius den Walter-Hasenclever-Literaturpreis, den Fontane-Preis und den Joseph-Breitbach-Preis.

Die Verleihung des Georg-Büchner-Preises an Friedrich Christian Delius findet am 29. Oktober 2011 im Staatstheater Darmstadt statt.

Quelle: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.