Freddy Quinn hat heute Geburtstag, seinen Achtzigsten, doch öffentlich feiern will der Liebling der Wirtschaftswunderdeutschen, zu denen auch meine Eltern gehören, diesen Tag nicht. Alle Interviews und Auftritte hat er abgelehnt. Er soll sich in Hamburg aufhalten, aber sicher ist das nicht.
Ich weiß nicht, wie viele Schallplatten meine Eltern von Freddy Quinn besaßen, aber seine Hits liefen unaufhörlich. Wie viel ich davon verinnerlicht habe, war mir gar nicht bewusst. Die Melodien und Texte in dem Medley weiter unten beherrsche ich fast so gut wie die meisten Lieder aus der guten alten Mundorgel. 😉
Freddy – kein Solokünstler hatte mehr Nummer-Eins-Hits in Deutschland.
Junge, komm bald wieder, Die Gitarre und das Meer und Heimweh waren die größten seiner vielen Hits; er spielte in zahlreichen Filmen, trat als Moderator, Musicalsänger, Theaterschauspieler und Zirkusartist auf und inszenierte sich immer wieder als einsamer Seefahrer, einen Seesack über der Schulter, den Blick auf den Horizont gerichtet.
Schließlich wurde ihm sogar das Bundesverdienstkreuz verliehen für die Verbreitung von deutschem Liedgut in aller Welt.
„Freddy Quinn: Ein unwahrscheinliches Leben„, die Biografie von Elmar Kraushaar ist Anfang September 2011 im Atrium-Verlag, Hamburg, erschienen.
Doch wer sich wie Elmar Kraushaar daranmacht, über das Leben dieses Mannes zu schreiben, stößt schnell auf Widersprüche und Ungereimtes. Schon auf die Frage, wann und wo Freddy geboren wurde, gibt es mehrere mögliche Antworten. Kraushaar hat sich auf Spurensuche begeben und ist auf ein Phänomen gestoßen, das von vielen Geschichten umstellt ist, Potemkinschen Dörfern gleich, deren Fassaden zusammenbrechen, kaum stößt man daran, um Platz zu machen für neue Geschichten und kleine und große Geheimnisse.
„Elmar Kraushaar gelingt es, dem Faszinosum Freddy näher zu kommen und ein in der Tat unwahrscheinliches Leben auszuleuchten. Ein Buch, das auf fesselnde Weise eine Erfolgsgeschichte beschreibt und deren Verhängnisse.“ Rainer Moritz.
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Quellen: Zeit Online Foto: Wikipedia Heinrich Klaffs