Ellen Johnson-Sirleaf und Roberta Gbowee aus Liberia sowie Tawakkul Karman aus dem Jemen werden mit dem Friedensnobelpreis 2011 ausgezeichnet.
Das Nobelpreis-Komitee würdigt mit der Auszeichnung „ihren gewaltfreien Kampf für die Sicherheit von Frauen“ und den Einsatz für Frauenrechte und hofft, mit der Auszeichnung an Sirleaf, Gbowee und Karman dazu beizutragen, dass die Unterdrückung von Frauen, die in vielen Ländern Normalität ist, irgendwann ein Ende hat. „Wir können keine Demokratie und anhaltenden Frieden auf der Welt erreichen, wenn Frauen nicht die gleichen Chancen wie Männer haben, Entwicklungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu beeinflussen„, erklärte das Komitee in Oslo.
Mit der Ehrung Johnson-Sirleafs, Gbowees und Karmans haben seit 1901 insgesamt 15 Frauen (80 Männer u. div. Organisationen) den Friedensnobelpreis erhalten.
Die 72-jährige Ellen Johnson-Sirleaf ist seit 2006 Präsidentin von Liberia. Sie ist die erste und einzige Frau, die durch eine Wahl das Amt eines Staatsoberhauptes auf dem afrikanischen Kontinent erlangte. Die 72-Jährige setzt sich für die Friedenserhaltung, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung und die Stärkung der Frauenrechte in ihrem Land ein.
Die ebenfalls aus Liberia stammende 39-jährige Leymah Roberta Gbowee arbeitet seit Juli 2007 als Executive Director für das Women Peace and Security Network Africa (WIPSEN-Afrika). Leymah Roberta Gbowee engagierte sich schon in jungen Jahren für soziale Projekt. Zunächst als Streetworkerin, später für Bürgerkriegsflüchtlinge und bei der Organisation „Women in Peacebuilding“ (WANEP). Im Jahr 2002 rief sie die „Women of Liberia Mass Action for Peace„-Bewegung ins Leben.
Der Friedensnobelpreis 2011 geht außerdem an die 32-jährige jemenitische Politikerin und Menschenrechtsaktivistin Tawakkul Karman. Sie ist die erste Araberin, die diese bedeutende Auszeichnung erhält. Tawakkul Karman zählt zu den bekannteren Persönlichkeiten der Proteste gegen den jemenitischen Staatschef Ali Abdullah Saleh. Sie ist Vorsitzende der Organisation „Women Journalists Without Chains“ (Journalistinnen ohne Ketten). Karman widmet ihre Ehrung dem arabischen Frühling.
Quelle Foto: The Nobel Peace Prize 2011
Tawakkul Karman: Photograph © Ahmed Jadallah/Scanpix
Ellen Johnson-Sirleaf: Photograph © A. Cruz/ABr. Creative Commons License Attr. 2.5 Brazil
Leymah Gbowee: Photograph © Michael Angelo for Wonderland
Vielen Dank für diesen Artikel.
Es treibt mir immer die Tränen der Freunde in die Augen, wenn ich lese, wie solche Frauen geehrt werden. Es ist großartig, was sie leisten und ihrem Land gutes tun.
oh bitteschön, liebe Grit, es war mir ein Bedürfnis darüber zu berichten. Schließlich bekommen nicht alle Tage gleich drei Frauen den Friedensnobelpreis. 😉 Wenn es mehr davon in dieser Welt gäbe, wäre sie wohl wesentlich friedlicher. Ich bin auch begeistert, vor allem habe ich ganz großen Respekt vor ihrem Mut, denn den braucht man bestimmt in ihren Heimatländern.
Liebe Grüße
Ja, diese Verleihungen sind ein großartiges Zeichen für alle Frauen, die noch immer mit der Ungerechtigkeit kämpfen müssen. Und wie ich letztens gehört habe wird 2013 das kommunale Wahlrecht für Frauen in Saudi-Arabien eingeführt, was sowohl überraschend wie auch freudig ist.