Dark Fantasy: Schwanentanz von Jean Francis [Rezension]

Schwanentanz von Jean Francis

Suzanna Williams Tage als Primaballerina in London sind aufgrund einer Knieverletzung gezählt. Um Abstand zu gewinnen, mietet sie sich ein Häuschen in dem abgelegenen nordirischen Dorf Carryglen. Schon an ihrem ersten Morgen dort begegnet sie in ihrem Garten einem jungen Mann, der nicht nur einen verwahrlosten Eindruck macht, sondern sie unwirsch daran hindert eine Pflanze abzureißen.

Als sie später in dem kleinen Dorf einkauft, freundet sie sich mit der hiesigen Bäckerin Liz an und erfährt so von dem Glauben an die „Guten Nachbarn“ – das Feenvolk. Suzanna tut die Geschichten als Aberglaube der hinterwäldlerischen Einwohner ab.

Doch der Mann aus ihrem Garten taucht wieder auf und übt eine ungewöhnliche Anziehung auf Suzanna aus. Von der Etikette aus London befreit, lässt sie sich abenteuerlustig auf ihn ein. Und Brandon ist genauso angetan von ihr. Suzanna ahnt nicht, dass er ein Krieger der Sidhe ist. Zur Sidhe gehören die von der verstoßenen Fee Lady Cara geraubten Kinder, die sie bei sich aufzieht. Sind diese Kinder erwachsen genug, bindet sie die jungen Männer auf magische Weise an sich und macht sie zu ihren Untertanen. Die Krieger sind ihr und ihren Launen hilflos ausgeliefert.

Wie schon auf dem Cover angekündigt, handelt es sich um einen erotischen Roman, der dieser Bezeichnung mehr als gerecht wird. Cara ist eine sehr dominante Herrscherin, die all ihre Krieger erniedrigt und die dennoch auf eine bizarre Weise nicht vollends von ihr abgeneigt sind. Unter dem Vorwand der Fürsorge sind die Krieger ihren erotischen und zum Teil sadistischen Fantasien willenlos ausgeliefert.

Brandon hat den Auftrag Suzanna aus dem Haus zu vertreiben. Es gelingt ihm nicht und er erkennt, dass er mehr für die zierliche Frau empfindet als nur das Bedürfnis, dass sie sich ihm ebenso unterwirft wie er sich seiner Herrin. Als Brandon entführt wird, nimmt Suzanna wider besseren Wissens Kontakt zu Lady Cara auf. Hier erfährt sie, dass die Krieger einen Edelstein in ihrem Nacken tragen, der sie an die Sidhe bindet und somit ein Entkommen unmöglich ist. Dennoch versucht Suzanna Lady Cara zu überreden, ihren liebsten Krieger Brandon zu retten. Doch wie sollen die beiden zusammen sein, wenn er niemals wirklich frei sein kann? Da kommt Suzanna auf die waghalsige Idee, Cara einen Handel vorzuschlagen, obwohl sie aus den Legenden weiß, wie tückisch das Feenvolk ist.

Trotz der vielen erotischen Szenen hat die Autorin eine fantasievolle und schlüssige Handlung kreiert, die sogar actionreiche Szenen enthält. Die Gnome, die in dem Feenhügel leben, sind besonders liebenswert beschrieben. Auch die Freundschaften, ebenso wie die Konkurrenz unter den Kriegern, die dort ihr Dasein fristen, verleihen dem Roman mehr Tiefe, als man zu Beginn erwartet. Man leidet förmlich mit, wenn Brandon misshandelt wird.

Dieser Roman ist nichts für Leser mit schwachen Nerven. Wenn es eine Altersbegrenzung bei Büchern gäbe, läge die hier sicherlich bei 18 Jahren, denn so manche Szene ist äußerst sadistisch und brutal beschrieben und eindeutig nichts für mich! 🙁

Der Lesekreis bedankt sich bei Doc Jane für die ausführliche Rezension, obwohl dieses Buch ihre Nerven stark strapaziert hat, und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Klappentext

Die Sídhe nannten sich das Feine Volk aus den Hügeln. In vergangenen Zeiten sprach man nur im Flüsterton über sie. Im Mondschein kamen sie in die Dörfer und raubten den Frauen die Ehegatten aus den Betten und die Söhne aus den Wiegen. Als Liebessklaven mussten Menschenmänner die unersättliche Lust der Sídhefrauen stillen. Aber dann verschwand das Feine Volk. Ging zurück nach Avalon. So heißt es in den Legenden. Heute weiß niemand mehr, dass eine von ihnen zurückblieb. Brandon Cnocach, der ranghöchste Krieger der Sídhefürstin Cara, hat längst vergessen, wie viele Fluchtversuche hinter ihm liegen. Caras Bann dominiert seinen Körper sowie seinen Geist, trotz seines Freiheitsdrangs ist er ihr hörig. Erst Suzanna, eine Balletttänzerin aus London, deren Hingabe der junge Krieger fordert, verleiht ihm neuen Mut. Doch Mut allein ist im Kampf gegen eine Sídhefürstin sehr, sehr wenig …

Jean Francis legt mit Schwanentanz eine ganz besonders reizvolle Mischung aus Dark Fantasy, düsterer Erotik und Spannung vor.

Über die Autorin: Jean Francis ist ein Pseudonym der Autorin Jennifer Benkau. Mehr Informationen auf ihrer Autorenpage.

8 Gedanken zu „Dark Fantasy: Schwanentanz von Jean Francis [Rezension]

  1. Im Klappentext steht ja, das Buch beinhalte eine besonders reizvolle Mischung aus Dark Fantasy, düsterer Erotik und Spannung. Ich bin etwas überrascht darüber, dass es Doc to mutch war, denn in den BD-Büchern geht´s doch auch ganz schön zur Sache, oder?

  2. Ja zur Sache schon, aber die Brüder werden nicht vor die Wahl gestellt ihren Freund zu vergewaltigen oder auszupeitschen…und auf voyeuristische Szenen stehe ich auch nicht so :(. Also es waren ja nicht alle erotische Szenen schlimm. Aber wenn man sowas ohne weiteres liest, hat man sich bei Feuchtgebiete auch nicht geekelt.

  3. Der Plot so an sich, mit den Feen die in diesem unterirdischen Feenhügel leben waren auch nicht schlecht, aber es war leider nur ein kleiner Teil. Und der Schreibstil war auch gut.

  4. Mit homoerotischen Szenen hab ich gar kein Problem, wenn ich da an Qhuinn und Blay denke von Black Dagger, ne richtig süße Romanze :D. Ich habe auch ganz bestimmt kein Problem mit derben Ausdrücken. Richtig rübergebracht kann sowas ja auch witzig sein sogar. Aber bei Schwanentanz es war halt wirklich sehr speziell, ich kann mir gut vorstellen, das gerade das gewissen Leuten gefällt. Es ist auf jedenfall mal ziemlich anders von den erotischen Szenen, zumindest teilweise und ich könnte mir vorstellen das es bestimmt noch viel „krassere“ Bücher gibt.

    Mit den Brüdern meinte ich die Black Dagger. Da liebt sich das paar halt immer…
    In o.g. Buch bei den Kriegern der Sidhefürstin, müssen die sich auch untereinander bestrafen und so. Ich finde du solltest vllt mal lesen. Mir fehlen die passenden Worte das ganz genau auszudrücken was ich meine. Auf so arme Lustsklaven Geschichten stehe ich nicht. Man bekommt bekommt da ne stinkwut auf diese Lady Cara.

    Mein rein subjektives Verständnis von düsterer Erotik in einem Fantasyroman, ist halt zum Beispiel wenn das Bluttrinken bei Vampiren mit dabei ist. Oder ein großer starker Kriegertyp…

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