Moonbow 1: Auge um Auge von Stephanie Madea [Rezension]

Moonbow 1View wird in jungen Jahren ihre angeborene besondere Gabe zum Verhängnis. Sie kann nur durch bloßen Blickkontakt andere Menschen erblinden lassen. Gefangen in einem geheimen Labor eines machtgierigen Mannes wächst sie, zahlreichen Tests und Forschungen ausgesetzt, ohne Kontakt zur Außenwelt zu einer jungen Frau heran.
Als ihr plötzlich die Flucht mit Hilfe eines jungen Mannes gelingt, wird ihr langsam klar, was eigentlich in diesem Labor mit ihr passiert ist. Und sie war dort nicht allein…

Junge Menschen, fast noch Kinder, mit besonderen Fähigkeiten verschwinden einfach spurlos. Unheimliches geschieht seit einiger Zeit in der Welt, eine Epidemie ungeahnten Ausmaßes bedroht die Menschheit. In dieser Zeit treffen Zachary, genannt Zac, und View in einem geheimen Labor zufällig aufeinander. Er überredet sie zur gemeinsamen Flucht.

Views Angst, jemanden mit ihrer Gabe zu verletzten, ist tief in ihr verwurzelt. Daher ist es besonders erstaunlich, dass ihre selbst auferlegte Blindheit sie nicht auf der Flucht einschränkt. Unter Zacs Führung und mit ihren hervorragend geschärften Sinnen ist es ihnen möglich ihren Verfolgern immer wieder einen winzigen Schritt voraus zu sein. Obwohl sie ihn nie gesehen hat, wächst in ihr eine innige Zuneigung zu Zac, der ihr auf der Suche nach seinem Vater behutsam die wahren Ausmaße ihres manipulierten Lebens verdeutlicht. Es ist wie das langsame Erwachen aus einem Jahre andauernden Winterschlaf. Ihre Naivität in manchen Dingen ist durchaus nachvollziehbar, da sie die ganze Zeit über in diesem Labor überwacht, ihre wahre Identität und Vergangenheit, sogar ihr richtiger Name mit allen Mitteln im Dunkeln gehalten wurde. Erst Steven, Zacs Vater, öffnet ihr im wahrsten Sinne des Wortes die Augen.

Der Leser fiebert unwillkürlich ebenso mit den Personen mit, die auf der Suche nach den geliebten Menschen sind, die scheinbar spurlos vom Erdboden verschwunden sind. Auch wenn die Personen und ihre Wege noch so verschieden sind, eines haben sie gemeinsam: Sie geben die Hoffnung nie auf und lassen sich auch durch kleine Rückschläge nicht beirren.

Mit diesem Buch überrascht Stephanie Madea uns mit einigen unterschwellig apokalyptischen Segmenten. Verschiedene Erzählstränge laufen in diesem Roman wie lose Fäden nebeneinander her um sich doch immer mehr im Lauf der Geschichte anzunähern. Die Protagonisten sind sympathisch und haben trotz einiger Eigenarten das Herz auf dem rechten Fleck. Ihre Mitstreiter stehen ihnen als faszinierende Persönlichkeiten in nichts nach, ob nun im Guten oder Bösen. Skrupellose Wissenschaftler, dubiose Machenschaften eines einzelnen Mannes und ein kaltblütiger Auftragskiller sorgen zusätzlich für einen echten Gänsehauteffekt.

Der fesselnde, flüssige Schreibstil der Autorin saugt jeden ohne Gnade in diese Geschichte ein, so dass man schnell die Zeit vergisst und nur kurz auftaucht um verwundert festzustellen, dass es mal wieder anders gekommen ist als erwartet. Auch die mystischen Elemente geben diesem Roman eine faszinierende Würze. Verblüffende Wendungen gehen Hand in Hand mit spannenden Sequenzen und zu Herzen gehenden Momenten, besonders die Überraschungen, die den Lauf der Geschichte prägen und auf ein famoses Final hindeuten, haben mir persönlich sehr gut gefallen.

Mit Spannung erwarte ich nun den 2. und letzten Teil der Dilogie, der hoffentlich die letzten losen Enden miteinander verknüpft und noch einige Überraschungen parat hat. Aber ich bin mir sicher, dass mich Stephanie Madea auch diesmal nicht enttäuschen wird und ein grandioses Finale für diese außergewöhnliche Geschichte vorgesehen hat.

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Angie für diese schöne Buchbesprechung!

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 20. Dezember 2013 bei bookshouse (323 Seiten)
Menschen erblinden, wenn View ihnen in die Augen blickt. Ein Schock, als sich herausstellt, dass sie fortan zur Sicherheit aller isoliert in einem Hochsicherheitslabor leben muss †“ bis zu einer Begegnung, die nicht hätte sein dürfen. Zachary Veil zeigt ihr mit grausamer Gewissheit, dass ihr Leben eine einzige Lüge ist.

Zac und View fliehen und es folgen weitere bittere Erkenntnisse: Die Welt hat sich seit Beginn ihrer Behandlung verändert. Die Menschheit verliert das Augenlicht, eine Prophezeiung scheint sich zu bewahrheiten und View weiß nicht, ob sie ihrem einzigen Verbündeten Zac vertrauen darf. Ihre Gefühle sprechen für ihn, aber irgendetwas verbirgt er vor ihr. Ist er der Richtige im Kampf gegen ihre skrupellosen Verfolger?

Über die Autorin
Stephanie Madea erblickte 1977 in Norddeutschland das Licht der Welt. Nach drei staatlichen Abschlüssen, mehrjähriger und vielfältiger Berufstätigkeit im In- und Ausland startete sie im kreativen Bereich ihre Selbstständigkeit und erfüllte sich damit ihren lang gehegten Traum. Seit 2007 lebt sie mit ihrem Lebensgefährten und ihren vier Katzen in einem kleinen Bergdorf auf Zypern und arbeitet neben ihrem Hauptberuf als freie Schriftstellerin. Stephanie Madea schreibt mit Herzblut Paranormal Romance-Serien und Romantic Thrill-Romane.

Mehr unter: www.stephanie-madea.com

Geliebter Krieger: Drachenclan 1 von Paige Anderson [Rezension]

Geliebter KriegerMercy ist mit ihrem Ziehsohn Max schon einige Jahre vor einem unbekannten Feind auf der Flucht. Immer wieder ist sie gezwungen, ihre Identität zu ändern und unter ärmlichen Verhältnissen zu leben um nur nicht aufzufallen.

Als sie eines Tages in einer dunklen Gasse von einem rotäugigen, mystischen Wesen angegriffen wird, kommt ihr ein gutaussehender großer Mann zur Hilfe und entführt sie kurzerhand auf ein Anwesen, das seltsamer nicht sein kann. Darian, ihr Retter und sein Clan offenbaren ihr eine Welt, die sie nie für möglich gehalten hat, obwohl, wie sich nach einiger Zeit herausstellt, sie längst ein wichtiger Teil davon ist.

Zunächst steht Mercy, die lange auf sich allein gestellt war und von schrecklichen Visionen heimgesucht wurde, den Kriegern sehr skeptisch gegenüber. Nur zögerlich fasst sie Vertrauen zu ihnen. Doch einer schafft es, ihr Herz zu erobern. Darian, der schwer mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat und dabei in einem emotionalen Abgrund zu versinken droht, findet in Mercy nicht nur den rettenden Anker und ruhigen Pol, sondern auch seine Gefährtin. Allerdings muss dieser starke und mächtige Drachenkrieger, ausgestattet mit den typischen Allüren eines Alphamännchens, lernen, dass seine geliebte Mercy nicht das vor allem zu beschützende schwache Geschlecht ist und sich durchaus selbst zu wehren weiß.

Mercy erfährt endlich etwas über ihre Herkunft und lernt mit ihrer selten Gabe in die Zukunft zu sehen umzugehen und ihre Magie in die richtigen Bahnen zu lenken. Es ist sehr faszinierend zu erleben, wie sie im Laufe der Geschichte an innerer Stärke gewinnt und ihre Ängste bezwingt.

Als die Ordnung in der magischen Welt durch einige schreckliche Ereignisse erschüttert wird, wird die Loyalität der Drachenkrieger auf eine harte Probe gestellt und lässt sie an ihren bisherigen Missionen zweifeln. Jeder einzelne von diesen respektablen Kriegern, egal ob männlich oder weiblich, ist etwas ganz Besonderes. Ihre Kraft und Stärke, ihr Sinn für Gerechtigkeit zeichnen sie aus. Trotz ihrer persönlichen Macken stehen sie für einander ein und würden sogar ihr eigenes Leben nicht schonen, sollte jemand es wagen, ihre „Familie†œ zu bedrohen oder gar anzugreifen.

Doch dann wird plötzlich der Drachenclan, der die Menschen seit Jahrhunderten vor bösartigen mystischen Wesen beschützt, Ziel von mörderischen Angriffen…

Die Idee, in jeder Hinsicht eindrucksvolle Krieger beschützen die Menschen und ihre Spezies vor blutrünstigen Feinden, ist wahrlich nicht neu, dennoch hat mich allein die Leseprobe schon für diesen Roman eingenommen. Auch auf den nachfolgenden Seiten wurde ich nicht enttäuscht. Fesselnd und mit einigen Überraschungen ging es gleich weiter. Romantik und Leidenschaft gehen hier Hand in Hand mit Magie und Nervenkitzel. Durch den Humor an den richtigen Stellen gewinnt der Roman noch zusätzlich und macht ihn zu einem interessanten und amüsanten Lesegenuss. Alle Charaktere sind so wunderbar und liebevoll ausgearbeitet, dass man sie schnell ins Leseherz schließt – sogar die „diabolischen“ haben ihren berechtigten Platz in dieser paranormalen Geschichte und sind nicht unglaubwürdig überzeichnet.

Obwohl die Autorin Paige Anderson uns gleich auf den ersten Seiten mitten in die Geschichte hinein stößt, lässt sie die notwendigen Erklärungen wohldosiert in die Geschichte einfließen, ohne den Lesefluss zu stören oder zu unterbrechen. Ihr Stil ist wunderbar flüssig und einnehmend. Das vielleicht ein wenig unvermittelte Ende hat mich nicht weiter gestört, da diese Geschichte noch längst nicht zu Ende erzählt ist und großen Appetit auf die folgenden Bände macht. Hoffentlich lässt die Autorin mich nicht zu lange warten, denn ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht. 😉

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Angie für ihren ausführlichen Leseeindruck und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: November 2013 im Sieben Verlag (220 Seiten)
Schreckliche Visionen plagen die junge Kellnerin Mercy und zwingen sie zu einem Leben auf der Flucht. Als der attraktive Krieger Darian sie vor blutrünstigen Angreifern rettet, scheint ihre Odyssee vorerst beendet. Mercy ist fasziniert von der übernatürlichen und gefährlichen Ausstrahlung Darians. Doch ihr attraktiver Retter hat noch mehr Überraschungen auf Lager. Er ist ein Mitglied des uralten Drachenclans, seit jeher dazu bestimmt, über die Menschen zu wachen. Ihre aufkeimende Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, denn die gemeinsamen Feinde schlafen nicht.

Über die Autorin
Geboren wurde Paige Anderson 1986 im Saarland. Im Jahr 2013 schloss sie ihr Studium in den Fächern Deutsch und Biologie auf Lehramt mit dem Bachelor of Education ab und startete in den Master.
Nach eigenen Angaben hat Paige Anderson drei große Leidenschaften: Literatur, Biologie und ihren Mann. Die ersten beiden faszinieren sie schon seit sie laufen kann, ihr Mann überrascht sie jeden Tag aufs Neue. Sie lebt beschaulich in einem kleinen Häuschen auf dem Land inmitten eines kleinen privaten Zoos. Unangefochtene Herrscherin des Hauses ist die mittlerweile zehnjährige Dackeldame Paula.
Die Muse zum Schreiben springt sie regelmäßig an, teilweise an absurden Orten, wie dem Baumarkt oder bei der hoch kreativen Tätigkeit des Fensterputzens. Aber ist die Idee erst einmal in ihrem Kopf, muss sie sie weiter verfolgen und hat ab diesem Zeitpunkt keine ruhige Nacht mehr, bis das Skript fertiggestellt ist. Das Talent, sich in einer Sache festzubeißen bis das kleine Männlein in ihrem Kopf „fertig!“ ruft, sieht sie als großen Vorteil an. Die Arbeit an einem Buch fordert die Autorin, spornt sie an und es gibt für sei kein besseres Gefühl, als mitzuerleben, wie aus einer Idee eine Geschichte wird.

Wächterschwingen 02 – Dunkle Träume von Inka Loreen Minden [Rezension]

Dunkle TräumeDie Hexe Jenna, eine Freundin und zugleich die Ärztin von Noir, möchte herausfinden, woher sie kommt. Als sie sich eine Auszeit nimmt und auf die Suche nach ihrer Herkunft macht, stellt Noir ihr Kyrian, den düsteren Gargoyle aus Vincents Clan zur Seite. Er  begleitet Jenna und sofort knistert es zwischen den beiden.

Kyrian ist zur Hälfte ein Dunkelelf und gehört somit zu den Erzfeinden der Magier. Er wurde vom König der Dunkelelfen als Krieger ausgebildet und als Spion in die Menschenwelt gesandt. Sein Auftrag lautet, eine Lichtelfe für den König aufzuspüren. Sollte er erfolgreich sein, würde er dadurch seine Freiheit und die seiner Schwester erlangen. Jenna scheint der Schlüssel dazu zu sein. Doch auf ihrer gemeinsamen Reise kommen die beiden sich immer näher und Kyrian muss eine schwierige Entscheidung treffen. Sind sein Beschützerinstinkt und seine Zuneigung zu Jenna in ihm stärker oder überwiegt die dunkle Seite.

In ihren Träumen erfährt Jenna mehr über sich und auch über Kyrian. Kann sie dem Gargoyle wirklich vertrauen? Und was passiert, wenn Vincent und die Magier herausfinden, wer Kyrian wirklich ist?

Inka Loreen Minden präsentiert hier nach Wächterschwingen 01 – Herzen aus Stein eine wunderbare Fortsetzung ihrer Gargoyle-Reihe. Nicht nur die Geschichte von Jenna und Kyrian fesselt bis zur letzten Seite, sondern auch die Nebenhandlungen. Noir, die letzte Überlebende einer mächtigen Hexenfamilie, die wir im ersten Teil kennengelernt haben, hat eine Detektei eröffnet und lebt gemeinsam mit Vincent und seinem Clan der ausgestoßenen Gargoyles in London. Sie steht kurz vor der Entbindung ihres Kindes. Auch ihr Bruder Jamie, den wir aus dem ersten Band kennen, lebt dort. Jamie, dessen Seele von dem Dämonenfürsten Ceros gestohlen wurde, kann nur durch den Besetzerdämon Zorell existieren. Die beiden teilen sich Jamies Körper. Da Zorell immer mehr und mehr an die Oberfläche tritt, stellt Noir ihm Nicholas, der zur Hälfte ein Inkubus und Gargoyle ist, an die Seite. Die beiden verlieben sich ineinander und versuchen einen Weg zu finden, Zorell in den Hintergrund zu drängen. Die Autorin hat diese homoerotische Liebesbeziehung besonders einfühlsam beschrieben. Die Geschichte der beiden ist umso spannender, da Zorrell einen perfiden Plan schmiedet, um Jamie für immer loszuwerden.

Auch Dante, der Sohn von König Lothaire, sowie Myra, Kyrians Schwester, spielen eine nicht unerhebliche Rolle in diesem Roman. Inka Loreen Minden erzählt einiges über die beiden und das Dunkle Land, in dem sie leben. Persönlich hat mich das kurze Wiedersehen mit Ash, dem Engel und ehemaligen Dämon aus dem ersten Teil, sehr gefreut, denn seine Geschichte ist ein echtes Highlight.

In diesem Roman durchlebt man nicht nur Dunkle Träume, sondern erfährt eine aufregende Geschichte, die wirklich alles enthält. Die Autorin hat einen gelungenen Mix aus paranormaler Romanze, prickelnder Erotik und ausgezeichneter Spannung geschaffen. Ein Buch, das ich allen ans Herz lege, die das Genre mögen – besonders für diejenigen, die den ersten Band gelesen haben, ist es ein absolutes Muss.

Ich freue mich schon auf den nächsten Teil und bin gespannt, um wen es sich dann handeln wird.

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Doc für die schöne Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 24. Mai 2013 im Sieben Verlag
Eine Hexe auf der Suche nach ihrer Vergangenheit ihr Beschützer, ein begnadeter Kämpfer und zugleich ihr größter Feind. Hexe Jenna macht sich mit dem undurchsichtigen Wächter Kyrian auf die Suche nach ihren Wurzeln. Verstörende Träume plagen sie, in denen sie nach und nach erfährt, wer Kyrian wirklich ist. Aber er rettet ihr das Leben und sie spürt, dass trotz seiner schrecklichen Vergangenheit kein dunkles Herz in ihm schlägt. Doch Krieger Kyrian muss Jenna seinem König ausliefern. Denn Jenna trägt nicht nur ein Geheimnis in sich, sie ist Kyrians Schlüssel zur Freiheit aus der Sklaverei. Er muss sich entscheiden: ein Leben in Gefangenschaft oder die Frau opfern, in die er sich unsterblich verliebt hat.

Über die Autorin
Inka Loreen Minden, die auch unter den Pseudonymen Lucy Palmer sowie Mona Hanke Erotik und Loreen Ravenscroft Romantasy schreibt, ist eine bekannte deutsche Autorin erotischer Literatur.

Neben einer spannenden Rahmenhandlung legt sie viel Wert auf eine niveauvolle Sprache und lebendige Figuren. Erotik, gepaart mit Liebe, Leidenschaft und Romantik, ist in all ihren Storys zu finden, die an den unterschiedlichsten Schauplätzen spielen. Mehr über Inka Loreen Minden findet sich auf ihrer Homepage.

Der Tod und die Diebin: Bündnis der Sieben 01 von Swantje Berndt [Rezension]

Bündnis der Sieben 01Philippa Lucinde Violetta Sorokin, kurz Lucy genannt, ist eine Diebin aus Passion. Sie arbeitet eng mit ihrem väterlichen Freund Ethan zusammen. Doch sein letzter Auftrag wird ihr zum Verhängnis. Wer den Nachkommen eines Nephilim, der zu einer der ältesten Familien der Welt gehört, bestiehlt, hat automatisch sein Leben verwirkt. Daniel Levant wird beauftragt, dieses „Problem“ aus der Welt zu schaffen – im wahrsten Sinne des Wortes. Allerdings macht sein Herz ihm einen Strich durch die Rechnung und ein riskantes Abenteuer beginnt.

Der Roman spielt überwiegend vor Weihnachten, dem Fest der Liebe, im London unserer heutigen Zeit. Und um die Liebe mit all ihren Facetten dreht es sich auch maßgeblich in dieser außergewöhnlichen Geschichte. Lucy ist eine junge hübsche Frau, die früh ihre Eltern verloren hat und in verschiedenen Heimen aufgewachsen ist. Letztendlich landete sie auf der Straße, wo sie von Ethan, einem Antiquitätenhändler und Hehler, vor dem Verhungern bewahrt wurde. Er gab ihr ein Zuhause, einen Job und kümmerte sich um sie. Verwegen und mit allen Wassern gewaschen ist sie unschlagbar in ihrem Metier. Als sie jedoch ihrem vermeintlichen Henker gegenübersteht, ahnt sie nicht ansatzweise, wie sich ihr Leben durch die mehr oder weniger zufällige Begegnung verändern wird.

Daniel Levants Vergangenheit dagegen reicht viele Jahrhunderte zurück. Er ist als Wiedergeborener gebunden an das älteste Syndikat der Welt, der mysteriösen Bruderschaft der anonymen Meister. Zu seinem Leidwesen kann er sich an seine vorherigen Leben und Taten genau erinnern. Im Grunde genommen ist Daniel nämlich ein Auftragskiller der besonderen Art. Daniels Kuss verspricht nicht nur unendliche Wonnen, er kann auch den Tod bedeuten – den sanften Tod. Doch mit diesem Auftrag stößt er endgültig an seine Grenzen. Obwohl es ein unentschuldbares Vergehen ist die mit Blut unterzeichneten Verträge zu brechen, kann er das ihm in diesem Auftrag gestellte Ultimatum nicht einhalten. Allen Widrigkeiten zum Trotz steht er zu seinen Gefühlen und versucht, Lucy vor den dunklen Mächten zu beschützen.

Gleich bei ihrer ersten Begegnung knistert es zwischen Daniel und Lucy und es entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die eigentlich den Untergang für beide bedeutet. Es bleibt ihnen auch nicht viel Zeit ihren Verfolgern zu entkommen, da ein beschworener Dämon mit ins Spiel gebracht wird.

Trotz ihres befremdlichen und manchmal skrupellosen Typus kommt man nicht umhin, diesem ungewöhnlichen Paar Sympathie entgegen zu bringen. Jeder einzelne Charakter in diesem, mit vielen paranormalen Elementen gespicktem Roman, ist sehr gut ausgearbeitet – sei es nun der diabolische Vater von Kolja, der einem so manchen eiskalten Schauer über den Rücken jagt, oder die liebenswerten, manchmal ein wenig skurrilen Freunde von Lucy und Daniel, die alles riskieren, um dem Paar zur rechten Zeit zur Seite zu stehen.

Die Autorin Swantje Berndt schafft es, den Spannungsbogen in diesem ungewöhnlichen Roman, der gleichermaßen fasziniert und erschüttert, konstant zu halten. Ihr eindrucksvoller Schreibstil hat mich tief in die Geschichte hineingezogen und nur ungern habe ich sie, nach dem für mich überraschenden Ende, wieder verlassen. Diese einzigartige Story hat noch viel Potenzial. Unzählige Fragen sind offen und spannende Rätsel gilt es zu lösen, weshalb ich hoffe und mir wünsche, dass die Fortsetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt. Dunkel, ein wenig grausam und doch gefühlvoll, verflochten mit atemloser Spannung hat dieser Roman seinen ganz eigenen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann.

Der Lesekreis bedankt sich herzlich bei Angie für diesen schönen und ausführlichen Einblick in Swantje Berndts neuen Roman „Der Tod und die Diebin“ und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: Mai 2013 im Sieben Verlag (212 Seiten)
Wer zum ältesten Syndikat der Welt gehört, sollte sich nicht in sein potenzielles Opfer verlieben. Daniel Levant ist ein Wiedergeborener, der sich Leben für Leben an die Bruderschaft der anonymen Meister bindet. Als er auf die Diebin Lucy Sorokin angesetzt wird, gerät er an die Grenzen seiner jahrhundertealten Disziplin. Fasziniert ihn zunächst ihre Skrupellosigkeit, muss er bald erkennen, dass Lucy sein Herz gestohlen hat. Lucy ist Diebin aus Leidenschaft. Dass sie ausgerechnet dem Nachkommen eines gefallenen Engels einen magischen Ring stiehlt, wird für sie erst zum Problem, als der Nephilim den anonymen Meister Daniel auf sie ansetzt.

Über die Autorin
Swantje Berndt wurde 1970 in Kassel geboren, zog während des Studiums in Deutsch und Chemie von Göttingen nach Berlin, um schließlich in einer hübschen Kleinstadt im Teltow Fläming mit ihrem Mann, ihren drei Kindern, zwei Beaglen und einem rotgetigerten Kater Wurzeln zu schlagen. Zwischen Rapsfeldern, Windrädern und einem endlosen Horizont werden die Geschichten von bedingungsloser Liebe, tödlicher Gefahr und dem Streben nach unbegrenzter Freiheit gesponnen und zu Romanen verwoben, die über bedruckte Seiten den Hauch des Fantastischen in die reale Welt tragen. Neben dem Schreiben interessiert sich die Autorin für Tanzen, Yoga, gute Geschichten mit tiefen Gefühlen und alles, was ihr Einblick in die Seelen und Gedanken der Menschen und damit ihrer Helden verschafft. Wer möchte, findet Swantje Berndt auch auf Facebook.

Blanche 03 – Die Entscheidung von Jane Christo [Rezension]

Blanche 03Die Weltstadt Paris, in der das Leben normalerweise Tag und Nacht pulsiert, droht im Chaos zu versinken. Und Blanche, die die Trennung von ihrem geliebten Dämon nur sehr schwer verkraftet, steckt mittendrin. Denn nicht nur Saetan möchte Blanche in seine Gewalt bringen, auch die Gendarmerie und das Militär, die sie für die Verwüstungen verantwortlich machen wollen, jagen sie.
Der Sohn des Teufels hat unwiderruflich bindende Verträge gebrochen und so das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, die Balance zwischen Himmel und Hölle, erheblich ins Wanken gebracht.

Das kann Micael, Blanches Arbeitgeber und Erzengel, natürlich nicht zulassen und entwirft einen verwegenen Plan. Damit nicht genug, auch die Mafiabosse haben beschlossen, zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, ihre entscheidenden Macht und Revierkämpfe auszutragen. Ein gewaltiger Showdown steht also unmittelbar inmitten der arg gebeutelten Stadt bevor…

Saetens Thron wackelt bedrohlich, doch noch bezieht er aus einer bisher unbekannten Quelle Energie für seine Macht. Als ein schrecklicher Verdacht über die Herkunft der Quelle zur Gewissheit wird, muss er unter allen Umständen aufgehalten werden. Nur mit vereinten Kräften können Blanche und ihre Mitstreiter es schaffen, Saetan zu stürzen. Doch wer sich einmal in sein Reich begibt, kann es ohne seine Zustimmung nie mehr verlassen. Sie müssen schnell handeln, sonst ist alles verloren, wofür sie gekämpft haben.

Beliar, Blanches Halt und große Liebe, taucht zum richtigen Zeitpunkt wieder auf, um mit ihr und einem exquisiten Team Saetan den Garaus zu machen. Doch erst als Blanche mit den bösen Schatten ihrer Vergangenheit, die sie trotz ihrer Qualen für das Kommende stark gemacht haben, abgeschlossen hat, kann sie loslassen und ihre wahren Stärken annehmen. Endlich ist sie mit sich im Einklang und kann ihr Herz öffnen.

Ein wichtiger Bestandteil in diesen Roman um Einfluss, Macht, Liebe und Freundschaft sind Blanches Mitstreiter. Da ist die liebenswürdige Nella, die sich trotz ihrer bewegten Vergangenheit ein weiches, mitfühlendes Herzen bewahrt hat. Sie ist im entscheidenden Moment zur Stelle und kämpft wie eine Löwin um die, die sie liebt. Dann spielen Marcel Wyss, der ihre alte Beziehung gerne wieder aufleben lassen möchte, und ihr bester Freund Andrej, ihr Beschützer aus Kindertagen, eine wichtige Rolle. Zugleich lernt sie endlich ihren Vater, den mächtigen Dämon Tchort kennen. Selbst Enzo, der einflussreiche Mafiaboss, bietet ihr eine mitfühlende Schulter an, die sie vor wenigen Wochen, als sie noch keine Nähe zuließ, ausgekugelt hätte. Allen voran ist da natürlich Beliar, der abtrünnige Erzdämon und gefallene Engel. Er ist ihre große Liebe, ihr Halt und ihre Zuversicht. Zum richtigen Zeitpunkt taucht er wieder auf, um sie in seine starken Arme zu nehmen bzw. sie mit seinen schwarzgefiederten Flügeln zu umschlingen und an ihrer Seite zu kämpfen. Selbst ihr alter Lieblingsfeind Zoey hat einen kurzen, aber sehr dramatischen Auftritt. Oh, und nicht zu vergessen ist Brutus, der Held auf vier Pfoten.

Eine wahre Achterbahn der Gefühle und Emotionen erwartet diesmal den Leser. Und exakt bevor es droht zu sentimental zu werden, zieht Jane Christo plötzlich die Reißleine. Ehe der ahnungslose Leser, der gerade noch Zeit hat sich verstohlen einige Tränen aus den Augenwinkeln zu tupfen, sich versieht, jagt sie ihn wieder gnadenlos durch Paris. Über und unterirdisch geht es sofort wieder rasant, spannend und blutig zur Sache. Die Wortspiele und Metaphern sind wie immer vortrefflich und würzen die Geschichte noch zusätzlich mit einer extra Portion Humor. Bemerkenswert einfühlsam gibt die Autorin den Figuren genügend Raum sich zu entfalten, presst sie nicht abrupt in ein konträres Schema und sie lässt ihnen ihre Individualität.

Besonders authentisch wirkt Blanche, die nicht plötzlich all ihre Prinzipien über Bord wirft und zum liebeskranken Mäuschen mutiert, obwohl ihr die Trennung von Beliar doch ziemlich zusetzt. Jane Christo lässt ihr genügend Spielraum, ihre Emotionen in Einklang mit ihrem Killerinstinkt zu bringen. Auch ihr herrlich direktes Mundwerk hat nicht gelitten.

Das trifft auch auf Beliar, der köstlich nach Kaffee und Zimt duftende Beschützer und Gefährte von Blanche, zu. Er hat zwar die Seiten gewechselt und liebt Blanche von ganzem Herzen, bewahrt sich dennoch genügend von seiner dämonischen Art, um glaubwürdig zu bleiben. Auch wenn sich alle im Laufe der Geschichte weiterentwickeln, bleiben sie doch ihren Überzeugungen treu. Es gibt eben nicht nur schwarz oder weiß, Licht und Schatten, es sind die feinen Nuancen, die einen wichtigen Bestandteil in diesem Roman darstellen.

Die drei Bände ( sh. Blanche 01 – Der Erzdämon und Blanche 02 – Die Versuchung) bauen genial ineinander auf und ergeben ein sehr gut durchdachtes und logisches Gesamtbild. „Blanche 03. Die Entscheidung“ ist ein wahrhaft gelungener Abschluss, der dieser spannenden Trilogie mit einem Quantum Herz, Erotik und Tiefgang durchaus würdig ist. Fesselnd und mit einigen Überraschungen gespickt eignet sich dieser Roman wunderbar zum Abtauchen. Ich persönlich hätte zwar gern noch etwas mehr über Blanches Mutter, den Engel Ithuriel erfahren, bin aber dennoch ausgezeichnet unterhalten worden.

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Angie für diese schöne ausführliche Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: April 2013 im Sieben Verlag (204 Seiten) – Leseprobe
Blanche stehen schwere Zeiten bevor. Erst wird sie von Beliar verlassen, dem Dämon, der sie gerettet hat †“ und den sie liebt. Dann steht ihr Erzfeind Zoey von den Toten auf, während sie immer tiefer in den Mafiakrieg von Paris hineingezogen wird. In einer Hetzjagd gegen die Zeit sucht sie nach einem Weg, Beliar ausfindig zu machen und gleichzeitig diejenigen, die ihr lieb und teuer sind, aus Saetans Fängen zu befreien.
Ausgerechnet in dieser Situation holt der Teufel zum finalen Schlag aus, um sie endgültig zu vernichten.
Blanche muss sich entscheiden. Wem gehört ihre Loyalität? Wem kann sie vertrauen? Und wie weit wird sie für die Liebe ihres Lebens gehen?

Über die Autorin
Jane Christo arbeitet seit Mitte der Neunziger in der Medienindustrie. Dort hat sie zunächst im Bereich Grafik-Design angefangen und sich später immer mehr mit Textarbeit beschäftigt. Heute ist sie zuständig für PR, Presse- und Werbetexte, sowie für die Redaktion von Kunden- und Mitarbeiterjournalen.
Weitere Informationen über Jane Christo finden sich auf der Autorenhomepage oder Facebook-Seite.