Oktober 2013: Leichendieb von Patrícia Melo

LeichendiebIm Hinblick auf die Frankfurter Buchmesse und dem diesjährigen Gastland Brasilien haben wir uns im Lesekreis entschlossen, am 26. Oktober 2013 den Roman „Leichendieb“ der brasilianischen Schriftstellerin Patrícia Melo zu besprechen. Wir treffen uns um 21 Uhr bei Gerlinde und Rainer.

Patrícia Melo wurde 1962 in São Paulo geboren. 1994 veröffentlichte sie ihren ersten Kriminalroman, seit 1998 schreibt sie auch Hörspiele und Drehbücher für Film und Fernsehen. Ihre Romane, von denen mehrere ins Deutsche übersetzt wurden, sind sozialkritische Geschichten über Kriminalität und Gewalt im großstädtischen Brasilien.
1998 wurde Melo mit dem Deutschen Krimipreis für „O Matador“ ausgezeichnet, für „Inferno„, ihrem vierten Roman, erhielt sie im Jahr 2001 den Prêmio Jabuti de Literatura, den bedeutendsten brasilianischen Literaturpreis. Die Times kürte Patrícia Melo zur „führenden Schriftstellerin des Millenniums“ in Lateinamerika.
Seit 2012 ist Patrícia Melo mit dem Dirigenten John Neschling verheiratet. Sie lebt in der Schweiz.
Die Jury der KrimiZeit-Bestenliste wählte Melos aktuellen Roman Leichendieb“ im Juli 2013 auf den ersten Platz.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 23. April 2013 im Verlag Tropen Bei Klett-Cotta (201 Seiten, 18,95 €)
Wie ich zum Verbrecher wurde
Alles beginnt mit einer Ohrfeige vom Chef.
Als die Geschlagene sich jedoch deswegen umbringt, wirft der Vorstand einer Telefonmarketingfirma alles hin. Doch sein neues Leben reißt ihn in einen Strudel der Kriminalität im Drogensumpf Brasiliens.
Der neue Roman von Patrícia Melo: schonungslos und abgebrüht. Ein Päckchen Kokain liegt neben der Leiche eines jungen Mannes. Der Finder beschließt, es zu verkaufen, und verstrickt sich damit in eine Welt aus Betrug und Erpressung. Um zu überleben, muss er bald schon eine Menge Geld auftreiben. Mit einem perfiden Plan macht er sich an die schwerreichen Eltern der Leiche heran.
Patricia Melos „Leichendieb“ ist ein spannender Thriller, der den Leser die moralischen Bedenken eines Mannes nachempfinden lässt, dessen kriminelle Handlungen sich wie eine Lawine steigern. Patrícia Melo bietet nicht nur ein bestechend genaues Porträt der Rauschgift-Mafia in Lateinamerika, sondern auch den Beweis, dass es manchmal nur eines winzigen Auslösers bedarf, um das Leben eines Menschen aus der Bahn zu werfen: In jedem steckt der Keim für das Böse.

Spiegel-Bestseller Belletristik KW 36/2013

Spiegel-Bestseller Hardcover KW 36/2013

Platz 1 : Inferno von Dan Brown

Platz 2 : Er ist wieder da: Der Roman von Timur Vermes

Platz 3 : Silber – Das erste Buch der Träume von Kerstin Gier

Platz 4 : Das Komplott von John Grisham

Platz 5 : Das Lavendelzimmer von Nina George

Platz 6 : Harter Schnitt von Karin Slaughter

Platz 7 : Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert von Joël Dicker

Platz 8 : Vogelweide von Uwe Timm

Platz 9 : Die Zeit der Feuerblüten von Sarah Lark

Platz 10 : Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer von Alex Capus

Spiegel Bestseller Paperback KW 36/2013

Platz 1 : Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes

Platz 2 : Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand von Jonas Jonasson

Platz 3 : Shades of Grey 01 – Geheimes Verlangen von E. L. James

Platz 4 : Gone Girl – Das perfekte Opfer von Gillian Flynn

Platz 5 : Die Toten, die niemand vermisst von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt

Platz 6 : Shades of Grey – Gefährliche Liebe von E. L. James

Platz 7 : Shades of Grey 03 – Befreite Lust von E. L. James

Platz 8 : Das Nebelhaus von Eric Berg

Platz 9 : Bretonische Brandung von Jean-Luc Bannalec

Platz 10 : Die Frauen, die er kannte von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt

Spiegel Besteller Taschenbücher KW 36/2013

Platz 1 : Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry von Rachel Joyce

Platz 2 : Die Hummerschwestern von Beverly Jensen

Platz 3 : Tote Augen von Karin Slaughter

Platz 4 : BLACKOUT – Morgen ist es zu spät von Marc Elsberg

Platz 5 : Der Lavendelgarten von Lucinda Riley

Platz 6 : Der Mann, der kein Mörder war von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt

Platz 7 : City of Bones. Chroniken der Unterwelt 01 von Cassandra Clare

Platz 8 : Schwesterlein, komm stirb mit mir von Karen Sander

Platz 9 : Bretonische Verhältnisse von Jean-Luc Bannalec

Platz 10 : Der dunkle Thron von Rebecca Gablé

Quelle: Spiegel Online Kultur

Spiegel-Bestseller Belletristik KW 35/2013

Spiegel-Bestseller Hardcover KW 35/2013

Platz 1 : Inferno von Dan Brown

Platz 2 : Er ist wieder da: Der Roman von Timur Vermes

Platz 3 : Silber – Das erste Buch der Träume von Kerstin Gier

Platz 4 : Das Lavendelzimmer von Nina George

Platz 5 : Das Komplott von John Grisham

Platz 6 : Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert von Joël Dicker

Platz 7 : Die Zeit der Feuerblüten von Sarah Lark

Platz 8 : Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer von Alex Capus

Platz 9 : Vogelweide von Uwe Timm

Platz 10 : Allmen und die Dahlien von Martin Suter

Spiegel Bestseller Paperback KW 35/2013

Platz 1 : Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes

Platz 2 : Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand von Jonas Jonasson

Platz 3 : Shades of Grey 01 – Geheimes Verlangen von E. L. James

Platz 4 : Die Toten, die niemand vermisst von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt

Platz 5 : Shades of Grey – Gefährliche Liebe von E. L. James

Platz 6 : Shades of Grey 03 – Befreite Lust von E. L. James

Platz 7 : Bretonische Brandung von Jean-Luc Bannalec

Platz 8 : Das Nebelhaus von Eric Berg

Platz 9 : Bretonische Verhältnisse von Jean-Luc Bannalec

Platz 10 : Die Frauen, die er kannte von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt

Spiegel Besteller Taschenbücher KW 35/2013

Platz 1 : Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry von Rachel Joyce

Platz 2 : Die Hummerschwestern von Beverly Jensen

Platz 3 : BLACKOUT – Morgen ist es zu spät von Marc Elsberg

Platz 4 : Der Lavendelgarten von Lucinda Riley

Platz 5 : Der Mann, der kein Mörder war von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt

Platz 6 : Der dunkle Thron von Rebecca Gablé

Platz 7 : Tödliche Wut von Linda Castillo

Platz 8 : Schwesterlein, komm stirb mit mir von Karen Sander

Platz 9 : Tote Augen von Karin Slaughter

Platz 10 : Sommerprickeln von Mary Kay Andrews

Quelle: Spiegel Online Kultur

Stolen Mortality von Jennifer Benkau [Rezension]

Stolen MortalityIn dem kleinen schottischen Ort Glen Mertha leben die Brüder Junias und Jamian Bryonts als Wächter. Durch einen folgenschweren Fehler Junias wird Jamian, der die Schuld aus Liebe zu seinem Bruder auf sich nimmt, vom Kienshi-Senat gezwungen seine Sterblichkeit aufzugeben. Und wäre diese Strafe nicht schon hart genug, taucht zur gleichen Zeit die Vampirin Laine mit einem sehr speziellen Auftrag ihres Erschaffers Jonathan auf.

Zwischen Laine und Jamian baut sich nach ihrer ersten spektakulären Begegnung eine seltsame Vertrautheit auf, die beide um Kopf und Kragen bringen kann. Nicht nur, dass sie aus zwei sehr gegensätzlichen Welten stammen, über ihnen schwebt zusätzlich die dunkle Wolke einer rätselhaften Prophezeiung, die unabwendbar scheint.

Die Kienshi sind Wächter der besonderen Art. Sie sorgen dafür, dass die Vampire in Schach gehalten werden und nicht über die Stränge schlagen. Um ihnen überlegen zu sein, sind sie mit besonderen Kräften ausgestattet. Die üblichen Probleme Heranwachsender bleiben auch den Brüdern, die vor ihrer Zeit gezwungen wurden erwachsen zu werden, nicht erspart. Besonders da Junias seine wahre Bestimmung und seine Fähigkeiten vor den Menschen, insbesondere seinen Mitschülern, die in ihm ein vermeintliches Opfer ihrer Gemeinheiten sehen, verbergen muss. Nur die sympathische Amy lässt sich nicht beirren und freundet sich mit ihm an. Auch als sie die Wahrheit über Junias erfährt, hält sie fest zu ihm.

Doch in der Welt der Kienshi ist nicht alles so rosig wie es auf den ersten Blick scheint. Sie sind zwar schnell und stark, müssen aber um zu überleben die Lebenskraft der Menschen und Vampire anzapfen. Und es scheint so, als spiele jemand im Kienshi-Senat ein falsches Spiel, das das Leben der Brüder für immer verändern könnte.

Laine gehört zu einer Gruppe Vampire, die sich keiner Regel unterwirft und den Senat der Kienshi mit ihren Gesetzen nicht anerkennt. Sie lebt frei nach ihrem Gusto. Doch ihr Auftrag, der sie nach Schottland führt, wirft für sie einige Fragen auf. Besonders nachdem sie Jamian kennengelernt hat und sie sich langsam an ihr menschliches Dasein, das nach ihrer Verwandlung sehr lange im Dunkeln gelegen hat, zu erinnern beginnt.

Jennifer Benkau entführt den Leser in dieser eindrucksvollen Geschichte in die wunderschöne Landschaft Schottlands. Mit ihrem unvergleichlichen Schreibstil lässt sie diesen herrlichen Flecken Erde bildlich vor den Augen der Leser entstehen. Die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Laine und Jamian ist wunderschön von ihr in Szene gesetzt, alle Akteure in diesem mit einigen dramatischen Elementen durchzogenen Roman sind sehr gut ausgearbeitet.

Dieser Roman braucht keine rasante Aktion um den Leser zu fesseln, er besticht durch einprägsame emotionale Worte, eine langsam aufbauende Spannung und einigen verblüffenden Wendungen. Obwohl mir als Romantikerin ein anders Ende lieber gewesen wäre, muss ich nach einigen Überlegungen zugeben, dass dieser Ausklang eigentlich wunderbar zu der leicht melancholischen und mystischen Stimmung, die sich durch die ganze Geschichte zieht, passt. Natürlich geht es auch manchmal ziemlich blutig und brutal zur Sache, wie es eben in einem Vampirroman üblich ist.

Trotzdem bleibt in mir ein Gefühl der Unzufriedenheit zurück – im positiven Sinn. Denkbar ist nämlich, dass die Autorin den Leser nur an einem kleinen, wenn auch ziemlich prägnanten Abschnitt im Leben der Brüder Jamian und Junias Bryonts, hat teilnehmen lassen. Vielleicht ist dieses Buch ja der Auftakt zu einer Fortsetzung – einem 2. Band? Denn diese interessante Geschichte bietet noch so viel Potenzial, viele Fragen sind ungeklärt. Ich wäre auf jeden Fall an einer Fortsetzung sehr interessiert. 😉

Der Lesekreis bedankt ganz herzlich bei Angie für diese schöne Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 28. Juni 2013 im Sieben Verlag (360 Seiten)
Jamian Bryonts steht mit dem Rücken zur Wand. Um seinen jüngeren Bruder zu schützen, nimmt er die Schuld für einen Fehler auf sich, den er nicht begangen hat, und unterwirft sich einem ewigen Fluch: Mittels eines Giftes raubt der Senat der Vampirjäger ihm die Sterblichkeit. Doch warum gerade diese diabolische Strafe für ihn gewählt wurde, stellt Jamian vor ein Rätsel. Und was hat es mit der Vampirfrau Laine auf sich, die zeitgleich in seinem schottischen Dorf auftaucht und über Gesetze nur lacht? Klar ist nur eins- sie ist die Letzte, der Jamian vertrauen darf. Denn Laine hat einen tödlichen Auftrag.

Über die Autorin
Jennifer Benkau ist Jahrgang 1980, was ihr selten jemand abkauft. Sie lebt mit Ehemann und ein paar Kindern, Hunden, Katzen, lauter Musik und vielen hundert Büchern in einem chaotischen Haus im Rheinland, wo sie so einige der peinlichsten Schriftsteller-Klischees erfüllt. Zu ihren Veröffentlichungen gehören die Nybbas-Trilogie und Phoenixfluch im Sieben Verlag sowie die Dark-Canopy-Dilogie und Himmelsfern bei script5. Jennifer Benkau ist die Preisträgerin des DeLiA 2013 für den besten Liebesroman 2012.

Unter „Jennifer Benkau“ finden sich alle Neuigkeiten der Autorin auf Facebook.

 

August 2013: In den Häusern der Barbaren von Héctor Tobar

Am 31. August 2013 besprechen wir in unserem Lesekreis den Roman „In den Häusern der Barbaren“ von Héctor Tobar. Wir treffen uns um 21 Uhr bei Hanne. Sollte es regnen, bei Christian und Heike.

Hector TobarDer 50-jährige US-amerikanischer Romancier und Journalist Héctor Tobar beleuchtet in seinen Arbeiten das Verhältnis zwischen Lateinamerika und den Vereinigten Staaten. Tobar ist der Sohn von Einwanderern aus Guatemala. Er studierte an der University of California, Santa Cruz und absolvierte das MFA-Programm in Kreativem Schreiben der University of California. Nachdem er die Büros der Los Angeles Times in Mexico-Stadt und in Buenos Aires geleitet hat, schreibt er nun wöchentliche Kolumnen für die Zeitung. Für ihre Berichte über die Unruhen in Los Angeles 1992 erhielt das Team der LA Times mit Héctor Tobar den Pulitzer-Preis im Jahr 2005. Die Zeitschrift Hispanic Business zählte Tobar 2006 zu den 100 einflussreichsten Hispanics in den Vereinigten Staaten. Die amerikanischen Literaturkritiker vergleichen Héctor Tobar mit Charles Dickens und Tom Wolfe. „In den Häusern der Barbaren“ (Originaltitel: The Barbarian Nurseries) ist sein Debütroman. Er erschien im Jahr 2011 in den USA.

In den Häusern der BarbarenKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 10. September 2012 im Piper Verlag (496 Seiten)
Der rasante Gesellschaftsroman hat es in sich: Als das wohlhabende Paar Thompson nach einem heftigen Ehestreit plötzlich verschwindet und die Kinder allein zurücklässt, sieht sich das Hausmädchen gezwungen, auf eigene Faust Hilfe zu suchen …

Der Blick aus dem Garten geht direkt auf den majestätischen Pazifik. Die Familie Thompson kommt gut zurecht. Nein, angebrachter wäre wohl zusagen: Sie kamen gut zurecht. Inzwischen hat auch sie die Krise erreicht, zwei ihrer Hausangestellten sind bereits entlassen. Einzig Aracelli Ramirezist noch übrig. Und deshalb trifft es Aracelli, als nach einem schrecklichen Streit zwischen Señor Scott und Señora Maureen plötzlich niemand mehr fürdie Kinder da ist. Das Ehepaar ist spurlos verschwunden, und so greift dietatkräftige und fantasiebegabte Aracelli zum letzten Mittel †“ sie steigt mitden beiden Jungen in den Bus, um mit ihnen und einer bestenfalls vagen Ahnung nach dem Großvater zu suchen, den sie in einem der schlechteren Viertel von Los Angeles vermutet. Was sie den Jungen als Abenteuer verkaufenwill, setzt eine tragische Kette von Ereignissen in Gang …

Quelle Foto: Wikipedia/Lizenz 3.0 – © 2011 Larry D. Moore