Oktober 2022: Butter von Asako Yuzuki

Am 9. Oktober 2022 besprechen wir im Lesekreis Butter von Asako Yuzuki. Wir treffen uns um 20.30 Uhr bei Tobi.

Kurzbeschreibung: Rika, eine junge Journalistin in Tokio, recherchiert über die Serienmöderin Manako Kajii, die Männer mit ihren Kochkünsten verführt und anschließend umgebracht haben soll. Manako behauptet, sie verabscheut nichts mehr als „Margarine und Feministinnen“ und hat eine ausgeprägte Leidenschaft für hemmungslosen Genuss und insbesondere Butter. Jetzt, wo sie im Gefängnis sitzt, empfängt sie Rika, unter der Bedingung, nur über ihre Kochkünste zu reden. Für Rika werden die Begegnungen mit Manako zu einer Meisterklasse der Lebenskunst. Ein Roman, der Genuss, Essen und Trinken feiert, vor allem aber die unmöglichen Erwartungen thematisiert, die an Frauen in patriarchalen Gesellschaften heute gestellt werden.

Die gebundene Ausgabe erschien bei Blumenbar im Februar 2022 und umfasst 442 Seiten.

Über die Autorin: Asako Yuzuki wurde 1981 in Tokio geboren. Sie wurde für ihr Schreiben vielfach ausgezeichnet. Ihr Roman „Butter“ ist in Japan ein Bestseller und verkaufte 200 000 Exemplare. Er erscheint weltweit in zahlreichen Sprachen.

Juli 2022: Vergiss kein einziges Wort von Dörthe Binkert

Am 23. Juli 2022 besprechen wir im Lesekreis Vergiss kein einziges Wort von Dörthe Binkert. Wir treffen uns um 20.30 Uhr bei Hanne und Henry.

Kurzbeschreibung: Drei Epochen, drei Frauen, drei Schicksale.

In den Geschichten von Martha, Maria und Magda im schlesischen Gleiwitz spiegelt sich die Geschichte einer Grenzregion wider: die Geschicke von Deutschen, Polen und Tschechen, Christen und Juden, die liebten und hassten, Familien gründeten und einander verließen, vertrieben wurden und sich wiederbegegneten. Gekonnt spannt Dörthe Binkert den großen Bogen von den 20er- bis zu den ausgehenden 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Mit viel Gespür und noch mehr Herzblut zeichnet sie das Porträt einer Zeit und einer Region, in der Freude und Leid nur einen Wimpernschlag voneinander entfernt waren.

Die gebundene Ausgabe erschien in der dtv Verlagsgesellschaft im September 2018 und umfasst 672 Seiten.

Über die Autorin: Dörthe Binkert, geboren in Hagen/Westfalen, wuchs in Frankfurt am Main auf und studierte dort Germanistik, Kunstgeschichte und Politik. Nach ihrer Promotion hat sie viele Jahre für große deutsche Publikumsverlage gearbeitet. Seit 2007 ist sie freie Autorin und lebt in Zürich.

Mai 2022: Zwölf Ringe von Juri Andruchowytsch

Am 7. Mai 2022 besprechen wir im Lesekreis Zwölf Ringe von Juri Andruchowytsch. Wir treffen uns um 20.30 Uhr bei Tine und Markus.

Kurzbeschreibung: Karl-Joseph Zumbrunnen, österreichischer Fotograf mit galizischen Wurzeln, reist in den neunziger Jahren immer wieder durch die Ukraine. Die Geburtswehen eines neuen Staates, die Ungleichzeitigkeit von brutal geschmackloser Kommerzialisierung, rückwärtsgewandter Huzulenfoklore, Resowjetisierung und Habsburg-Nostalgie faszinieren ihn. Das Chaos der postsozialistischen Übergangszeit scheint ihm unendlich reizvoller als das langweilige Leben im Westen – vor allem, seit er sich in Roma Woronytsch verliebt hat, seine Dolmetscherin.
Er begleitet sie auf einem abenteuerlichen Ausflug in die Karpaten. Was sich in der Bergeinsamkeit, im „Wirtshaus auf dem Mond“, einem ehemaligen Observatorium und späteren Sporthotel, abspielt, wo zwischen Videofilmern, Stripteasetänzerinnen, Bodyguards und Intellektuellen der verfemte Dichter der ukrainischen Moderne, Bohdan-Ihor Antonytsch, höchstselbst umgeht; wie Zumbrunnen am Ende zu Tode kommt und seinen wunderbar lyrischen Nachtflug über Mitteleuropa antritt – all das erzählt Andruchowytsch so mitreißend, mit so viel Intelligenz und Ironie, daß wir erst spät erkennen, warum dieser postmoderne Heimatroman aus der Ukraine in Wirklichkeit von uns und dem Westen handelt.

Die gebundene Ausgabe erschien im März 2005 im Suhrkamp Verlag und umfasst 312 Seiten.

Über den Autor: Juri Andruchowytsch, geboren 1960 in Iwano-Frankiwsk/Westukraine, dem früheren galizischen Stanislau, studierte Journalistik und begann als Lyriker. Außerdem veröffentlicht er Essays und Romane. Andruchowytsch ist einer der bekanntesten europäischen Autoren der Gegenwart, sein Werk erscheint in 20 Sprachen. 1985 war er Mitbegründer der legendären literarischen Performance-Gruppe Bu-Ba-Bu (Burlesk-Balagan-Buffonada). Mit seinen drei Romanen Rekreacij (1992; dt. Karpatenkarneval, 2019), Moscoviada (1993, dt. Ausgabe 2006), Perverzija (1999, dt. Perversion, 2011), die unter anderem ins Englische, Spanische, Französische und Italienische übersetzt wurden, ist er unfreiwillig zum Klassiker der ukrainischen Gegenwartsliteratur geworden.

März 2022: Meine Schwester, die Serienmörderin von Oyinkan Braithwaite

Am 12. März 2022 besprechen wir im Lesekreis Meine Schwester, die Serienmörderin von Oyinkan Braithwaite. Wir treffen uns 20.30 Uhr bei Elli.

Kurzbeschreibung: Zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Ayoola ist das Lieblingskind und unglaublich schön – doch leider hat sie die Angewohnheit, ihre Männer umzubringen. Korede ist eher praktisch veranlagt und dafür zuständig, hinter Ayoola aufzuräumen. Doch wie weit würde sie für ihre Schwester gehen?

Meine Schwester, die Serienmörderin hat die Leserinnen und Leser von England über Deutschland bis nach Nigeria begeistert. Der Roman war nominiert für den Booker Prize und wurde als bester Thriller bei den British Book Awards ausgezeichnet. Diese Geschichte ist anders: so beiläufig feministisch wie abgründig-humorvoll, fiebrig heiß und verdammt cool zugleich.

Die gebundene Ausgabe erschien im März 2020 bei ?Blumenbar und umfasst 240 Seiten.

Über die Autorin: Oyinkan Braithwaite hat Kreatives Schreiben und Jura in Kingston studiert, in einem nigerianischen Verlag und in einer Produktionsfirma gearbeitet. Heute ist sie als freie Autorin tätig. Meine Schwester, die Serienmörderin, unter anderem nominiert für den Man Booker Prize, ist ihr Debüt und war ein Bestseller in Deutschland, England und anderswo. Sie lebt in Lagos, Nigeria.

Januar 2022: Aufbrechen von Tsitsi Dangarembga

Am 29. Januar 2022 besprechen wir im Lesekreis Aufbrechen von Tsitsi Dangarembga. Wir treffen uns um 20.30 Uhr bei Heike und Christian.

Kurzbeschreibung: Im Rhodesien der 60er-Jahre schildert Tsitsi Dangarembga anrührend den zähen Kampf des Dorfmädchens Tamba um Bildung. Sie beschreibt wie ein armes benachteiligtes Mädchen allmählich dem Stammes – und Dorfleben entschlüpft, um ihren Platz als gebildete Frau einzunehmen. Aber alles hat seinen Preis. Die Heldin erlebt am eigenen Leib, wie ihr Leben von der Macht der Väter wie der Macht der Weißen eingeengt ist. Auf tragische Weise öffnet sich der 14-jährigen ein Ausweg: Als der Bruder stirbt, kann sie seinen Platz in der Schule einnehmen. Ein Weg zu ihren Hoffnungen und Ambitionen scheint möglich.
Aufbrechen wurde 2018 von der BBC in die Liste der 100 Bücher aufgenommen, die die Welt verändert haben.

Im Paperback erschien Aufbrechen am 15. Dezember im Orlanda Verlag. Die Ausgabe umfasst 280 Seiten.

Über die Autorin: Die Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga gilt als eine der radikalsten weiblichen Stimmen des afrikanischen Kontinents. Ich bin, weil du bist, so beschreibt sie die fatale Dialektik, nachdem ein Schwarzer nur schwarz ist, weil wir weiß sind.
Tsitsi Dangarembga ist Filmemacherin und Autorin. Die BBC zählte sie zu den 100 Women, die die Zukunft prägen. Seit 2009 steht sie dem Creative Arts for Progress in Africa Trust vor. 2021 erhielt sie den PEN Pinter Prize, den PEN International Award for Freedom of Expression und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 2022 gehörte sie der Jury der Berlinale an und wurde mit dem renommierten Windham-Campbell Prize 2022 der Yale University ausgezeichnet.