Radischs Lesetipp: Drei starke Frauen von Marie NDiaye

Radischs Lesetipp: Drei starke Frauen von Marie NDiaye

Von der Zerrissenheit zwischen Afrika und Europa erzählt die französische Autorin Marie NDiaye

Der Roman der französischen Autorin Marie NDiaye „Drei starke Frauen“ ist das Buch, das Iris Radisch in diesem Frühjahr am stärksten beeindruckt hat, sagt die Literaturkritikerin in ihrem aktuellen Video auf Zeit Online. Die Französin Marie NDiaye ist eine ganz besondere Autorin mit einer ungewöhnlichen Lebensgeschichte. Ihr Vater kommt aus dem Senegal und hat die Familie verlassen, als sie erst ein Jahr alt. Schon immer wollte Marie NDiaye Schriftstellerin werden. Bereits ihr erstes Buch, das sie im Alter von 17 Jahren schrieb, ist sofort in den berühmten Éditions de Minuit in Frankreich angenommen worden. Inzwischen ist Marie NDiaye 43 Jahre alt und gondelt mit ihrer Familie, sie hat drei Kinder, durch die Welt, lebt mal in der Karibik, mal in der Normandie. Seit drei Jahren lebt sie in Berlin.

Die Wahl-Berlinerin erhielt in 2009 den renommierten französischen Literaturpreis Prix Goncourt für †œTrois femmes puissantes†, der am 21.06.2010 im Suhrkamp Verlag in der deutschen Übersetzung unter dem Titel Drei starke Frauen erscheint. Der preisgekrönte Roman beschreibt die Lebensgeschichte dreier Frauen im Spannungsfeld zwischen Afrika und Frankreich, deren Schicksale von Familiengeheimnissen, Demütigungen und Verrat geprägt sind.

Laut Iris Radisch hat der neue Roman von Marie NDiaye die Qualität ihrer früheren Bücher. Er ist von großer magischer Rätselhafigkeit. Die Autorin interessiert sich immer für die Nachtseite der Vernunft, sie interessiert sich dafür, was passiert, wenn Leben aus den Angeln brechen, wenn sie den Boden unter den Füßen verlieren. Hier ist diese Rätselhaftigkeit nicht mehr ganz so vage wie es in ihren früheren Romanen manchmal war. Sie kehrt darin das erste Mal literarisch in die Heimat ihres Vaters zurück. In den drei Geschichten, die einen Roman ergeben und jeweils in Afrika spielen, oder mit dem afrikanischen Kontinent verbunden sind, geht es über Gewalt, Brutalität, über das Auseinanderbrechen von Familien, über unheimliche Eltern-Kind-Beziehungen, Mann-Frau-Beziehungen. Dahinter ist jeweils diese nicht zu rettende Zerrissenheit zwischen Afrika und Europa das große Thema.

Das ganz Besondere an diesem Roman, so Radisch, ist der unvergleichbare literarische Stil. Sie sieht in der deutschen Gegenwartsliteratur nichts, was sie diesem Stil an die Seite stellen könnte; in seiner Raffinesse, in seiner Leichtigkeit, aber auch in seiner Akkuratesse.

NDiaye schafft es, in einem einzigen Satz, mehrere Schichten der Wirklichkeit klar einzufangen und vermittelt die Wichtigkeit, dass die drei starken Frauen, um deren Geschichte es hier geht, jeweils ihre Würde bewahren. NDiaye sagt, die größte Herausforderung in der Literatur ist lange nicht mehr das Böse, das war einmal, das ist die alte Zeit, es ist inzwischen das Gute. Ihr geht es darum, dass Menschen, egal durch welche Tragödie sie gehen, daran nicht zerbrechen, sondern ihre Würde das ist, was am Ende übrig bleibt. Ein starker Roman von Marie NDiaye.

Quelle: Radischs Lesetipp auf Zeit Online Quelle Foto: Flickr †“ Michael Ferrier, Tokyo

OECD-Studie: 72 % der Deutschen lesen Zeitung

OECD-Studie: 72 % der Deutschen lesen Zeitung

Vom Ende der Zeitung kann keine Rede sein – das ist das Ergebnis einer nun veröffentlichten Studie der OECD.

Zu groß seien die Unterschiede von Land zu Land und von Titel zu Titel, heißt es. In Deutschland etwa sind die Reichweiten im internationalen Vergleich weiter hoch: 71% der Erwachsenen gaben hier 2009 an, am Vortag oder erst kürzlich eine Zeitung gelesen zu haben.

Das sind zwar nicht so viele wie in Island (96%) oder Japan (92%), aber deutlich mehr als anderswo in der westlichen Welt, etwa Spanien (42%) oder Großbritannien (33%).

Die ganze Studie ist online unter oecd.org – Directorate for Science, Technology and Industry einsehbar.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

R.I.P. Ronnie James Dio – Black Sabbaths Voice in Heaven and Hell [Video]

Ronnie James Dio – Black Sabbaths Voice in Heaven and Hell ist tot.

Am 16. Mai 2010 erlag Ronnie James Dio im Alter von 67 Jahren seinem Krebsleiden. Im April 2010 zeigte er sich noch optimistisch den Magenkrebs, der 2009 im Frühstadium diagnostiziert worden war, zu besiegen.

Ronnie James Dios Aufstieg zu einem der profiliertesten Metal-Sänger begann 1975, als er sich der vom ehemaligen Deep-Purple-Gitarristen Ritchie Blackmore gegründeten Band Rainbow anschloss.

Den Metal-Olymp erreichte er 1980, als er für Ozzy Osbourne Sänger bei Black Sabbath wurde – jener britischen Band, die das Genre seit den 60er-Jahren entscheidend mitgeprägt hatte. „Heaven And Hell“ war das erste Album dieser Sabbath-Inkarnation, die Fan-Reaktionen auf „Mob Rules“ (1981) und „Live Evil“ (1983) und „Dehumanizer“ (1992) bewiesen, dass Dio und seine Formation als Black Sabbath akzeptiert wurden. Nach drei Jahren trennte sich Ronnie James Dio wieder von Black Sabbath und gründete im Oktober 1982 seine eigene Band Dio.

Dios Frau Wendy teilt auf seiner Website mit: „Today my heart is broken, Ronnie passed away at 7:45am 16th May. Many, many friends and family were able to say their private good-byes before he peacefully passed away. Ronnie knew how much he was loved by all. We so appreciate the love and support that you have all given us. Please give us a few days of privacy to deal with this terrible loss. Please know he loved you all and his music will live on forever.“ Wendy Dio

Fans können sich in ein virtuelles Kondolenzbuch auf Facebook eintragen. Bis heute haben sich 41.549  Trauernde dort gemeldet.

Der Kampf gegen den Krebs hatte Ronnie James Dio gezeichnet, aufgeben wollte der legendäre Metal-Sänger aber noch lange nicht. Auch nach der siebten Chemotherapie und der deshalb notwendigen Absage der diesjährigen Sommertour seiner Black-Sabbath-Variation Heaven And Hell schrieb er an seine Fans: „Wendy, meine Ärzte und ich haben so hart gearbeitet, es für euch möglich zu machen … wir werden diesen Rückschlag nicht hinnehmen. Es wird andere Touren geben, mehr Musik, mehr Leben und viel mehr Magie.“ Doch nun hat der Magenkrebs Dio besiegt.

Quelle: Stern.de

Musik-Tipp: Ems-Vechte-Welle sendet musikalische Geschichten aus den 70ern

Die Ems-Vechte-Welle bezeichnet sich selbst als „Bürgerradio“. Mit Studios in Lingen, Nordhorn und Werlte senden die Produzenten schon seit Mai 1997 in erster Linie über regionale Ereignisse. Ab 18 Uhr und an den Wochenenden  läuft dann Musik aus ganz unterschiedlichen Genres, die sonst kaum irgendwo zu hören ist.

Immer montags spielt Stephan Glück, ab 21.05 Uhr, unter dem Motto „Rock Art“ aktuellen progressiven Rock, aber auch Klassiker von Genesis, Yes, King Crimson, Pink Floyd, Rush, Saga, Marillion, IQ, Pendragon, Dream Theater, Porcupine Tree oder Spock’s Beard.

Ab dem 17.05.2010 beginnt die Ems-Vechte-Welle jeweils um 22.04 Uhr eine besondere Sendereihe zur musikalischen Geschichte der Diskotheken Scala von Wolfgang Schönenberg (Lastrup), Albatros (Mesum) sowie Lord Nelson (Lingen).

Als Zeitzeugen werden Gisbert Wegener (Musicland) als Co-Moderator sowie als Studiogäste Peter Hertrampf (Lastrup) und Hans-Gerd Rosen (Lingen) viele Anekdoten aus den flippigen 1970er-Jahren erzählen und die dazugehörige Musik auflegen.

Ich bin gespannt, ob die Sendung eventuell mit der Ouvertüre von Alex Harveys Faith Healer beginnt. Mit dem Song läutete Wolfgang Schönenberg lange Zeit in der Scala den „Flip-Head-Bang-Abend“ ein.

Ich gestehe freimütig, dass es mich schon bei den ersten Takten auch heute noch kaum auf dem Stuhl hält – so schön war´s 😉

Da allerdings ausschließlich Stücke über zehn Minuten Länge gespielt werden sollen, wird´s wohl in der Sendung kein „Faith Healer“ geben – dafür aber hier.

Im Internet kann man per Livestream unter www.ems-vechte-welle.de zuhören oder, falls man im Einzugsgebiet lebt, findet man hier die Frequenzen von der Ems-Vechte-Welle

Quelle und weitere Informationen: DJ-Night Jever