Skurriles von Google

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Es ist wirklich erstaunlich, wonach die Menschen im Internet suchen. Manchmal versuche ich mir vorzustellen, wer die Suchanfragen abgesetzt haben könnte und was tatsächlich dahinter steckt. Wer ist auf der Suche nach „kräftigen Frauen“ oder sucht einen „Nachruf auf Martin Walser“? Was ist gemeint, wenn jemand die „Schlafposition Wikipedia“ oder die „dumme Thea“ googlet?  Fest steht, dass die Personen in den meisten dieser Fälle hier nicht das gefunden haben, was sie suchten. Sowohl die Hure in Frankfurt, als auch die Antwort auf die Frage was die „materialschlacht für die frontsoldaten bedeutet“, sucht man hier vergeblich. Das gilt leider auch für „Sir Edwards Whisky Preis“. 😉

In Klammern steht jeweils der Beitrag, bei dem der Suchende gelandet ist.

Google: kräftige frauen – (Nicole Kidman als Hanna Schmitz in Berlin)

Google: rezension werther selbstmord martin walser -  (Mafia – Petra Reskis Widerspruch gegen geschwärzte Stellen scheitert beim Landgericht München)

Google: Kasperle und die Polizei -  (Neues ARG – Gebildet ist der, der weiß, wo er findet, was er nicht weiß)

Google: \“Das Leben eines unnützen Menschen\“ (Der schönste erste Satz von Maxim Gorki)

Google: nachruf von martin walser – (Tod eines Kritikers von Martin Walser)

Google: zdf \“ohne fernseher\“ 14 tage -  (Trennung von Elke Heidenreich ist irreversibel – ZDF lehnt Bitte der Verleger ab)

Google: gedichtezum ersten mal sex – (Peter Rühmkorf – Gedichte zum Abschied)

Google: thea dorn analsex – (Feuchtgebiete erobern die Bühne – Bestseller-Theater in Halle)

Google: Sir Edwards Whisky Preis ? – (Der schönste erste Satz von Sir Edward Montague Compton Mackenzie)

Google: die grünen meiner flüsse – (0)

Google: astrid hure frankfurt -  (Ganz Frankfurt ist Feuer und Flamme – Krimi – „Feuertod“ von Astrid
Paprotta)

Google: schlafposition wikipedia -  (0)

Google: dumme thea – (und noch ein Stöckchen….)

Google: Was bedeutet materialschlacht für die frontsoldaten ?? -  (Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque)

150 000 Euro Preisgeld für Computerspiel Das schwarze Auge: Drakensang

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Am Dienstag wurde erstmals in München der deutsche Computerspielpreis verliehen.

Als „Bestes Deutsches Spiel“ und „Bestes Jugendspiel“ wurde Das schwarze Auge: Drakensang (empfohlen ab 12 Jahre) ausgezeichnet. Den mit 150 000 Euro dotierten Hauptpreis überreichte Kulturstaatsminister Bernd Neumann.

„Bestes Serious Game“ wurde das Spiel „Tech Force“. In der Kategorie „Bestes Kinderspiel“ wurde das Schach-Lernprogramm Fritz & Fertig (ohne Altersbeschränkung) ausgezeichnet. Als „Bestes Browsergame“ setzte sich „Ikariam“ durch.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

1944 zu brisant: T.S. Eliot weigerte sich Orwells Farm der Tiere zu verlegen

T.S. Eliot (1888 – 1965), war englischsprachiger Lyriker, Dramatiker und Kritiker. 1922 erschien sein Gedicht The Waste Land (Das öde Land), womit er schlagartig berühmt wurde. 1948 wurde Eliot mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

Ab 1925 förderte er als Leiter des Verlages Faber & Faber insbesondere die Werke moderner englischer Dichter.

farm-der-tiere1Eliots Witwe hat nun Briefe und Dokumente aus seinem Nachlass veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass sich Eliot 1944 geweigert hatte George Orwells Roman „Farm der Tiere“ zu veröffentlichen. Zu brisant sei der Inhalt, zwar gut geschrieben, die Argumention jedoch „trotzkistisch und daher nicht überzeugend“.

Vier Verlage lehnten die Veröffentlichung von George Orwells Farm der Tiere (Animal Farm) ab, bevor 1945 der Londoner Verlag Secker & Warburg den Roman publizierte.

Das Original-Script enthielt ein Vorwort mit dem Titel The Freedom of the Press, in welchem Orwell die britische Selbstzensur, die Unterdrückung kritischer Äußerungen gegen den damaligen Alliierten Russland und schließlich die Unterdrückung des Buches durch die britische Regierung kritisierte.

Das Vorwort fiel schließlich genau dieser Zensur zum Opfer und war deshalb in der im August 1945 veröffentlichten Erstausgabe und den meisten der folgenden Ausgaben nicht enthalten.

Quelle: Süddeutsche Zeitung, Wikipedia

LitCologne: Die Lust an sich – Onanie oh la la!

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Bei der Veranstaltung der LitCologne am 14.03. im Kölner Theater am Tanzbrunnen beschränkte sich die Lust an sich zunächst darauf, Hannelore Hoger und Richy Müller auf der Bühne zu erleben. Wahrscheinlich wusste niemand im Publikum der ausverkauften Veranstaltung so genau, was ihn erwarten würde. Es war zumindest keine Lesung im herkömmlichen Sinne, aber ein Event der besonderen Art.

Andreas Platthaus, Feuilleton-Redakteur der FAZ, führte souverän durch den Abend und spielte den ernsthaften Moralisten, wenn er Hannelore Hoger und Richy Müller abwechselnd aufforderte Texte zum Thema Onanie zum Besten zu geben.
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Die historische Reise begann mit Diogenes und endete mit John Harvey Kellogg (Kellogs-Frühstücksflocken), der noch im 20. Jahrhundert gegen das Übel der Masturbation folgendes empfahl:

„Ein Mittel gegen Masturbation, welches bei kleinen Jungen fast immer erfolgreich ist, ist die Beschneidung. Die Operation sollte von einem Arzt ohne Betäubung durchgeführt werden, weil der kurze Schmerz einen heilsamen Effekt hat, besonders, wenn er mit Gedanken an Strafe in Verbindung gebracht wird. Bei Mädchen ist die Behandlung der Klitoris mit unverdünnter Karbolsäure hervorragend geeignet, die unnatürliche Erregung zu mindern.“

Auch wenn bei derartigen Passagen so manches Mal das Lachen im Halse stecken blieb, überwog eindeutig der Humor wegen der Absurdität dieses Feldzugs unserer Vorfahren im 18. und 19. Jahrhundert gegen die Masturbation. Die römisch-katholische Kirche betrachtete sie als Sünde, Wissenschaftler machten sie für Gehirnerweichung, Rückenmarksschwund, Krebs, Wahnsinn oder Lepra verantwortlich.

Christian Gotthilf Salzmann (1744 †“ 1811), Leiter des Philanthropinums in Schnepfenthal, erstellte eine Liste mit

acht Signalen, die ein Leben retten können:

1. Die ehemals gesunde Gesichtsfarbe wird leichenblass.
2. Die Muskeln werden schlaff.
3. Die Haut um die Augen färbt sich auffallend braunrot bis schwärzlich, die Augen selbst wirken eingesunken, blicken trüb und scheu.
4. Die Lippen wirken blutleer und fahl.
5. Alle Bewegungen des Gesichts geschehen mühsam.
6. Der Betroffene ist leicht reizbar, neigt zu übler Laune und Zorn, nimmt leichter als gewöhnlich übel.
7. Im Schlaf wird man, besonders an den betreffenden Teilen, auch manches wahrnehmen können, vor allem des Morgens.
8. Auch das allzuhäufige Urinlassen ist verdächtig, so wie das Verunreinigen des Bettes damit.

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Es war ein sehr interessanter, kurzweiliger und humorvoller Abend dank der brillanten Hannelore Hoger, dem charmanten Richy Müller und dem großartigen Andreas Platthaus. Und natürlich war es ein zutiefst menschlicher Abend, abgerundet durch die Schlussworte von Hannelore Hoger:

Lieben Sie sich selbst! 😉

Lesungen im Luxus: Int. Literaturtage auf Schloss Elmau vom 14. – 23.03.

elmau1Wer es sich leisten kann, und wer weitab vom Gedränge auf der Leipziger Buchmesse, der LitCologne oder des Krimifestivals in München Entspannung und Kultur in luxuriöser Atmosphäre sucht, kann noch vom 14.03. bis 23.03. auf Schloss Elmau einchecken. Eine Nacht im Doppelzimmer kostet für zwei Personen so um die 400 Euro, darin enthalten ist dann aber jeweils das Ticket für eine der hochkarätigen Lesungen.
Schloss Elmau liegt in Oberbayern, in einem malerischen Winkel zwischen Garmisch-Patenkirchen und Mittenwald.

Dr. Ingeborg Prager ist die Leiterin der Schloss Elmau Buchhandlung und Initiatorin dieser Literaturtage.

Unter dem Motto: Autoren der Welt †“ ein literarischer Blick auf das Fremde in der eigenen Kultur finden Veranstaltungen mit Xiaolu Guo und Anne Rademacher, Aleksandar Hemon und Sigrid Löffler, Najem Wali und Niels Beintker, Raoul Schrott, Matt Beynon Rees und Denis Scheck, Ljudmila Ulitzkaja und Ganna-Maria Braungardt statt.

kleines-worterbuchSamstag. den 14. März, um 19.00 Uhr:  Autorenlesung mit Xiaolu Guo aus Kleines Wörterbuch für Liebende.  Moderation und Deutscher Text : Anne Rademacher
Nach ihrem erfolgreichen Debüt „Stadt der Steine“ schickt Xiaolu Guo in ihrem neuen Roman eine junge Chinesin nach London, um dort Englisch zu lernen. In der britischen Metropole nimmt sie den Kampf auf mit einer unbegreiflichen Sprachlogik, unbekömmlichem Essen und befremdlichen Konventionen. Dass auch die Liebe zwischen Asien und Europa nicht ohne Komplikationen verläuft, versteht sich da fast von selbst.
lazarusSonntag, den 15. März, um 19.00 Uhr:  Autorenlesung mit Aleksandar Hemon aus Lazarus. Moderation: Sigrid Löffler
Aleksandar Hemon emigrierte aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Amerika und lebt in Chicago. Hundert Jahre nach dem Mord an dem osteuropäischen, jüdischen, vermeintlichen Anarchisten Lazarus führt die stilistisch rasante Recherche zweier amerikanischer Journalisten nach Osteuropa, wo sie nicht nur ihre gemeinsamen Wurzeln, sondern auch das alte Europa entdecken.

reise-ins-herz-des-feindesMontag, den 16. März, um 19.00 Uhr:  Autorenlesung mit Najem Wali aus Reise in das Herz des Feindes. Moderation: Niels Beintker
Najem Wali, geboren im irakischen Basra, lebt in Deutschland. Mit seiner Reise nach Israel durchbricht er mutig ein Tabu, indem er nicht die Mauer zwischen arabischer und israelischer Welt aufzeigt, sondern die Gemeinsamkeiten, die er in verschiedenen Begegnungen erfährt. Mit vielen Intellektuellen, Politikern, Leuten von der Straße verbindet ihn die Hoffnung auf Frieden und Dialog.

ilias Dienstag, den 17. März, um 19.00 Uhr:  Autorenlesung mit  Raoul Schrott aus Ilias von Homer
Raoul Schrott hat sich an Homers „Ilias“ herangewagt und präsentiert seine poetische Übersetzung des um 660 vor unserer Zeit entstanden Epos.
Raoul Schrott, österreichischer Schriftsteller, neben seinen Romanen auch bekannt durch seine Übersetzung des Gilgamesh-Epos, liest aus seiner neuen, zeitgemäßen, sehr poetischen Übertragung der „Ilias†œ von Homer. Das älteste Epos Europas schildert den Krieg zwischen Griechen und Trojanern in Troja.

ein-grab-in-gazaMittwoch, den 18. März, um 19.00 Uhr:  Autorenlesung mit Matt Beynon Rees  aus Ein Grab in Gaza †“ Omar Jussufs zweiter Fall. Moderation: Denis Scheck
Matt Benyon Rees, englischer Journalist, ist von Jerusalem aus für die „Times†œ tätig. Sein spannender Krimi führt in den Gazastreifen, in dem Korruption und Gewalt vorherrscht, den Sieg der Gerechtigkeit aber Jussuf gewinnt. Gezeichnet wird ein authentisches und realistisches Bild von Gaza jenseits der Medienberichte.

daniel-steinMontag, den 23. März, um 19.00 Uhr:  Autorenlesung Ljudmila Ulitzkaja  aus Daniel Stein. Moderation: Ganna-Maria Braungardt
Ljudmila Ulitzkaja, vielfach ausgezeichnete, berühmte russische Schriftstellerin hat ihre Hauptgestalt Daniel Stein einem historischen Vorbild nachgezeichnet, den die Autorin persönlich kannte: Daniel Rufeisen. Stein ist ein polnischer Jude und ein Vermittler zwischen Religionen und Völkern, er rettete Juden aus dem Ghetto, kämpfte bei den Partisanen, emigrierte nach Israel, konvertierte zum Christentum und ist doch nirgendwo zu Hause und immer umstritten. Ein faszinierendes Romanporträt.

Bücher sind Pässe in Vergangenheit und Zukunft, vor allem aber sind sie Flugtickets in jedes Land dieser Erde. Allen die Fernweh haben, aber an das Hier und Jetzt gebunden sind, könnten die internationalen Literaturtage in Schloss Elmau Erleichterung verschaffen,“  meint die Süddeutsche Zeitung.

Für die richtigte Stimmung ist mit Sicherheit gesorgt, Schloss Elmau wurde am 5. März aus 155 Hotels und Spas in 19 Ländern zusammen mit dem Dolder Grand in Zürich und dem Hotel Schloss Fuschl in Salzburg für den GALA SPA AWARD 2009 in der Kategorie Luxury Hotel City/Resort nominiert. Die Jury bezeichnet Schloss Elmau als einen Wohlfühlkosmos für Körper und Geist auf höchstem Niveau.

Für einheimische Erwachsene kosten die Tickets übrigens 16,50 Euro bzw. 8,50 Euro für Schüler und Studenten.

Quelle: Schloss Elmau