Schöne Geschenkidee: Umlibris – Buchumschläge mit Gedichten

Umlibris heißen die Schutzhüllen oder Buchumschläge der Firma Immer Dichter. Genäht aus festem Naturstoff, im Siebdruckverfahren per Hand mit Gedichten bedruckt. Sie sind waschbar bei 40° und erhältlich in 3 Größen und unterschiedlichen Farben. Eine tolle Idee für Menschen, die gern, oft und überall lesen und denen es nicht egal ist, wie ein Buch aussieht, wenn man mit ihm fertig ist.
Der Preis liegt, je nach Größe, zwischen 13,90 Euro und 17,90 Euro, hinzu kommen 2,70 Euro Versand.

Buchumschlag
Zum Beispiel bedruckt mit diesem Gedicht in Größe M :

Ach, noch in der letzten Stunde
Werde ich verbindlich sein.
Klopft der Tod an meine Türe,
ruf ich geschwind: Herein!

Woran soll es gehn? Ans Sterben?
Hab ich zwar noch nicht gemacht,
doch wir werd†™n das Kind schon schaukeln †”
na, das wäre ja gelacht!

Interessant so eine Sanduhr!
Ja, die halt ich gern mal fest.
Ach – und das ist Ihre Sense?
Und die gibt mir dann den Rest?

Wohin soll ich mich jetzt wenden?
Links? Von Ihnen aus gesehn?
Ach, von mir aus! Bis zur Grube?
Und wie soll es weitergehn?

Ja, die Uhr ist abgelaufen.
Wollen Sie die jetzt zurück?
Gibts die irgendwo zu kaufen?
Ein so ausgefall†™nes Stück

Findet man nicht alle Tage,
womit ich nur sagen will
†” ach, Ich soll hier nichts mehr sagen?
Geht in Ordnung! Bin schon

Ach
Robert Gernhardt (1936-2006)

oder mit diesem in Größe S:

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab ich vernommen!

Er ist´s
Eduard Mörike ( 1804-1875)

Liechtenstein ein Steuerparadies – das wusste auch Klaus Mann schon 1933

LIECHTENSTEIN von Klaus Mann

Klaus Mann
In unserm Erdteil steht es kläglich.
Man ist mit uns nicht mehr galant.
Die Steuern nehmen überhand.
Es ist schon bald nicht mehr erträglich.

Das Land, in dem man Milch und Honig schlürfte,
Wir suchen†™s alle, doch wir finden†™s kaum –
Drum gaukeln wir uns vor im Traum,
Als ob es so was wirklich geben dürfte.

Ach, wenn ich es im Wachen wiederfände –
Da ist es hübsch und angenehm zu sein!
Der Flüchtling findet hilfsbereite Hände.
Er kauft sich ein.
Kann so was sein?
Jawohl: in Liechten – meinem Liechtenstein.

Da liegt das Land in hochrentablem Frieden,
Wo mich nichts stört und peinigt und verdrießt.
Und wer den Eintritt aufbringt, der genießt,
Und nichts wie Fröhlichkeit ist ihm beschieden.

Woanders: Zähneklappern und Geschlotter –
Doch auf der Alm da gibt†™ s kein Sünd,
Weil hier doch ALLE Hinterzieher sind. –
Und dort, der Blühendste, das ist mein Rotter.

Man soll nichts Böses über†™s Ländle sagen!
Wenn es auch nicht sehr groß ist, sondern klein.
Es hat doch einen großen, guten Magen.
Da geht was rein.
Wo mag das sein?
In meinem Liechten – meinem Liechtenstein.

In Unschuld sprießen, wachsen, blühen
Dort Unternehmen ohne Zahl.
Und der Profit ist kolossal.
Das geht ganz ohne Schweiß und Mühen.

Und täglich kommen neue liebe Freunde –
Grüß Gott, grüß Gott – da sind Sie ja –
Ja: Ubi bene ibi patria –
Wir sind die krisenloseste Gemeinde.

Und wenn der Lehrer heut†™ zum Beispiel fragte:
„Nun, kleiner Moritz, wo liegt†™s Capitol?“
Der Moritz wär zu schlau, als daß er†™s sagte.
Er wüßt†™ es wohl.
Wo mag es sein?
Wo es so sicher ruht: in Liechtenstein.

Das Gedicht ist entnommen dem Band „Erika Mann und ihr politisches Kabarett ‚Die Pfeffermühle†˜ 1933-1937“ von Helga Keiser-Hayne, erschienen 1995 im Rowohlt-Verlag.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Gedicht von Martin Walser – Friedensfeier, aber bald

Durch nichts zu ersetzen ist die Bestimmtheit,
wenn sie fehlt. Du kannst fast nichts lernen.
Du bist ein Aufbruch, dem nicht gesagt wird,
wohin. Wenn alle Autos plötzlich führen,
als führen sie zum selben Ziel. Kindische Wünsche.
Endlich mit den Armen nur noch umarmen, auch
die Fallensteller, die Untersteller. Den Mund
zu nichts mehr brauchen als zum Küssen. Die Hände
zum Streicheln. Zu Fäusten haben sie nicht getaugt. Wenn
ich nur nicht vorsichtig werde. Ich spür ja, wie mir
die Hölderlin-Mut fehlt. Viel zu wenig frech bin ich.
Dass ich nichts mehr wissen will von den Quartieren, in denen
das Rechthaben blüht, ist schon fast ein Verbrechen. Umarmen,
streicheln, küssen, aber alle. Alle Fallensteller, Untersteller,
Verdächtiger. Mir ist zum Umarmen keiner zu schrecklich.
Zum Unterscheiden bin ich nicht blind genug. Wie jeder werd ich
durch Zustimmung schön. Zur Friedensfeier komm ich, sagt mir, wohin.
Der himmlischen, still widerklingenden, Der ruhig wandelnden Töne voll,
sei, was ist. Ich, das Echo der Freundlichkeit. Zu hoffen ist nichts,
zu lieben viel. Überall willkommen ist niemand. Robinson wär
ein Patron. Ich habe mich so vergangen und will
gefunden werden, wo ich am liebsten wär.

Quelle: Süddeutsche Zeitung am 05. Februar 2008

Weihnachtslied, chemisch gereinigt von Erich Kästner (1928)

Weihnachtslied, chemisch gereinigt von Erich Kästner

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte Euch das Leben.
Das genügt, wenn man’s bedenkt.
Einmal kommt auch eure Zeit.
Morgen ist’s noch nicht soweit.

Doch ihr dürft nicht traurig werden.
Reiche haben Armut gern.
Gänsebraten macht Beschwerden.
Puppen sind nicht mehr modern.
Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Allerdings nur nebenan.

Lauft ein bisschen durch die Straßen!
Dort gibt’s Weihnachtsfest genug.
Christentum, vom Turm geblasen,
macht die kleinsten Kinder klug.
Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
Ohne Christbaum geht es auch.

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Tannengrün mit Osrambirnen †“
Lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
Reißt die Bretter von den Stirnen,
denn im Ofen fehlt’s an Holz!
Stille Nacht und heil’ge Nacht †“
Weint, wenn’s geht, nicht! Sondern lacht!

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!
Gott ist nicht allein dran schuld.
Gottes Güte reicht so weit …
Ach, du liebe Weihnachtszeit!

Quelle: Kästner für Erwachsene, © Atrium Verlag, Zürich 1966, S.35

 

Für Buchtrinker und Seitenfresser mit dem Faible für „Dat du min Leevsten büst“

Dat du min Leevsten büst
Volkslied aus Schleswig-Holstein – unvergesslich, gesungen von Hannes Wader in mein Ohr…

Dat du min Leevsten büst, dat du woll weeßt.
Kumm bi de Nacht, kumm bi de Nacht, segg mi wat Leevs,
kumm bi de Nacht, kumm bi de Nacht, segg mi wat Leevs.

Kumm du üm Middernacht, kumm du Klock een!
Vader slöpt, Moder slöpt, ick slap aleen.
Vader slöpt, Moder slöpt, ick slap aleen.

Klopp an de Kammerdör, fat an de Klink!
Vader meent, Moder meent, dat deit de Wind.
Vader meent, Moder meent, dat deit de Wind.

Kummt denn de Morgenstund, kreiht de ol Hahn.
Leevster min Leevster min, denn mößt du gahn!
Leevster min Leevster min, denn mößt du gahn!

Sachen den Gang henlank, lies mit de Klink!
Vader meent, Moder meent, dat deit de Wind.
Vader meent, Moder meent, dat deit de Wind.