7 Fragen an Alina Bronsky

Alina BronskyAlina Bronsky, geb. 1978 in Jekaterinburg/Russland, verbrachte ihre Kindheit auf der asiatischen Seite des Ural-Gebirges und ihre Jugend in Marburg und Darmstadt. Nach abgebrochenem Medizinstudium arbeitete sie als Texterin in einer Werbeagentur und als Redakteurin bei einer Tageszeitung.

Ihr Debütroman Scherbenpark erregte großes öffentliches Interesse und war zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2009 sowie für den Aspekte-Literaturpreis nominiert. Eine Theaterfassung des Romans wurde erstmals am 3. Juli 2010 im Theaterhaus Stuttgart aufgeführt. 2011 fanden die Dreharbeiten für eine gleichnamige Romanverfilmung von Bettina Blümner mit Jasna Fritzi Bauer (als Sascha), Ulrich Noethen (als Redakteur Trebur) und Max Hegewald (als Felix) statt. Scherbenpark wurde beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2013 uraufgeführt.

Ihr zweites Werk, Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche, stand auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2010. Die 34-jährige Autorin lebt in Frankfurt. Wer mehr über Alina Bronsky erfahren möchte, findet sie auf ihrer Facebookseite, die sie selbst kommentiert.

7 Fragen an Alina Bronsky

1. Mit wem würden Sie gerne für einen Tag den Platz tauschen?

Mit meiner Yogalehrerin. Nicht, weil ich gern unterrichten mag, sondern um einmal so gelenkig zu sein wie sie.

2. Welche Projekte warten auf ihre Vollendung?

Oh, viele – von einem fast fertigen Manuskript bis zu vielen Ideen, die erst noch reifen müssen.

3. Was bringt Sie so richtig auf die Palme?

Inzwischen ganz altmodisch: Unzuverlässigkeit und Unprofessionalität.

4. Worauf sind Sie besonders stolz?

Stolz ist nicht so meine Vokabel. Aber wenn ich Dinge beobachte, die sich aus dem entwickeln, was ich einmal angestoßen habe, dann kommt es schon ziemlich nah dran. An jüngsten Ereignissen zählt dazu sicher die Premiere der Scherbenpark-Verfilmung – ohne meinen Roman hätte es diesen großartigen Film nicht gegeben!

5. Mit welcher historischen Figur/Person hätten Sie sich gerne zum Essen verabredet?

Vor zehn Jahren hätte ich Mühe, mich zwischen vielen Namen zu entscheiden. Inzwischen … freue ich mich mehr über die Verabredung mit einem Freund, den ich lange nicht gesehen habe.

6. Über welche verpasste Gelegenheit ärgern Sie sich noch heute?

Oh, fällt mir nix ein.

7. Womit haben Sie ihr erstes Geld verdient?

Mit Mathe-Nachhilfe, glaube ich.
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Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Alina Bronsky für die Teilnahme an unserem Online-Interview.

Quelle Foto: Alina Bronsky

Neuerscheinung: In einer anderen Haut, ein besonderer Liebesroman von Alix Ohlin

In einer anderen HautInside“ lautet der Originaltitel, unter dem der Liebesroman der kanadischen Autorin Alix Ohlin im letzten Jahr erschienen ist. Es handelt sich um die dritte Veröffentlichung der 40-Jährigen, die an der Harvard University und am Michener Center for Writers in Austin, Texas, studierte und als Dozentin für kreatives Schreiben am Lafayette College in Pennsylvania arbeitet. „Inside“ landete im Jahr 2012 auf der Shortlist des mit 50.000 US-Dollar dotierten Scotiabank Giller-Preises, der ausschließlich an kanadischische Autorinnen und Autoren vergeben wird. Die Übersetzung von Sky Nonhoff erschien am 22. Januar 2013 im Beck Verlag unter dem Titel „In einer anderen Haut„.

Ohin hat aus dem Impuls, anderen helfen zu wollen, eine tieftragische, wundervolle Geschichte konstruiert„, schreibt Johan Dehoust in der heute veröffentlichten Rezension auf Spiegel Online Kultur, eine Einschätzung, die von den meisten Rezensenten der englischsprachigen Ausgabe geteilt wird. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich zuletzt derartig viele positive Buchbesprechungen über einen „Liebesroman“ gelesen habe.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 22. Januar 2013 im Beck Verlag (hier findet sich auch eine Leseprobe)
Als die engagierte Therapeutin Grace beim Langlaufen auf einen Mann stößt, der gerade versucht hat, sich zu erhängen, folgt sie instinktiv ihrem Impuls zu helfen.
Doch binnen Kurzem muss sie erkennen, dass ihre Gefühle für diesen faszinierenden, aber verschlossenen Mann keineswegs nur therapeutischer Natur sind. Unterdessen ist Annie, ihre junge, verstörte Patientin, von zu Hause weggelaufen, um sich bald darauf in New York als aufstrebende und dabei rücksichtslose Schauspielerin neu zu erfinden und sich möglichst auf keine menschliche Beziehung wirklich einzulassen. Und Mitch, Grace Exmann, ebenfalls Therapeut, verlässt die Frau, die er liebt, um in der Arktis einer Inuit-Gemeinde bei ihren Problemen zu helfen. Diesen vier fesselnden, komplexen Charakteren folgen wir gebannt von Montreal und New York nach Hollywood und Ruanda, denn jeder von ihnen ist auf seine Weise überzeugend und doch nicht Herr seines eigenen Lebens. Kunstvoll werden die Geschichten ineinander verwoben und wird die Spannung bis zuletzt gehalten. „In einer anderen Haut“, der zweite Roman der jungen, viel beachteten kanadischen Autorin Alix Ohlin, ist von einer messerscharfen emotionalen Intelligenz, glänzend geschrieben und arrangiert. Wie wichtig und wie gefährlich unser Impuls, unseren Nächsten zu helfen, sein kann, welch unverhoffte Wendungen und tragische Verwicklungen er nach sich ziehen kann, ist ein beherrschendes Thema dieses bemerkenswerten Romans.

Literaturclub: Die Bücher der Sendung am 29.01.2013 im Schweizer Fernsehen

Heute, am 29. Januar 2013, diskutieren Stefan Zweifel, Elke Heidenreich, Hildegard E. Keller und Rüdiger Safranski wieder über Neuerscheinungen und eine Neuübersetzung auf dem Buchmarkt im †œLiteraturclub† im Schweizer Fernsehen: Ein neuer Roman über den Kampf der Kulturen in Miami, der verrücktesten Stadt Amerikas, von Tom Wolfe. Die Geschichte zweier Familien und den Wunderglauben unbegrenzter Geldvermehrung in Goldmacher von Gisela Stelly. Den Entwicklungsroman vom Trafikant im Wien des Jahres 1937 von Robert Seethaler. Und die wohl berühmteste Geschichte eines Ehebruchs mit weltliterarischen Folgen: Flauberts Madame Bovary in neuer deutscher Übersetzung.

Die Bücher der Sendung vom 29. Januar 2013

Back to Blood von Tom Wolfe

Back to BloodKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 28. Januar 2013 im Karl Blessing Verlag
Das Fegefeuer der Eitelkeiten für das 21. Jahrhundert
Clash of Cultures unter karibischer Sonne: eine brillante und bissige Satire auf den menschlichen Umgang mit gesellschaftlicher Realität.
Die Freiheit ist nur 20 Meter entfernt für den kubanischen Flüchtling, der sich auf den Mast einer Luxusjacht vor Miami geflüchtet hat. Aber dann wird er vor den Augen von Millionen Fernsehzuschauern in einer spektakulären Aktion live verhaftet. Und das ausgerechnet vom netten Nestor, einem Polizisten mit kubanischen Wurzeln, der unter den chauvinistischen Sprüchen seiner weißen Vorgesetzten leidet. Die ganze Stadt ist in zwei Lager gespalten: Für seine Familie und Landsleute ist Nestor ein Verräter, für die Weißen ein Held und Musteramerikaner. Soll der kubanische Bürgermeister ihn suspendieren oder mit Orden schmücken? Versaut ihm dieser Idiot die Wiederwahl?
Genüsslich und packend taucht Tom Wolfe ein in die verrückteste Stadt Amerikas: Miami, wo die Spanisch sprechenden Kubaner inzwischen die Mehrheit, aber die Weißen immer noch das Geld haben. Wo die Jugend am Strand den ewigen Spaß und die Rentner beim Schönheitschirurgen das ewige Leben suchen. Wo die Blutlinien mitten durch den amerikanischen Traum verlaufen.

Goldmacher von Gisela Stelly

GoldmacherKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 1. August 2012 beim Arche Verlag
Gisela Stelly erzählt die Geschichte zweier Familien und einer Freundschaft, erzählt von der Sucht und der Sehnsucht nach Liebe, Freundschaft, Geld und Macht. „Goldmacher“ umspannt die Zeit vom Heraufdämmern und Ausbruch eines gespenstischen Wunderglaubens in Deutschland zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts und seinen dramatischen Folgen bis zu seiner modernen Wiederholung, dem globalen Glauben an das Wunder einer unbegrenzten Vermehrung von Geld und Gütern zu Beginn des neuen Jahrtausends. 1924: Ein Jahr nach der Großen Inflation kommen Franz und Anton zur Welt, der eine in München, der andere nahe Hannover. In dieser Zeit, in der die Verheißung, die Wunden des Ersten Weltkriegs durch ein Wunder zu heilen, auf einen immer fruchtbareren Boden fällt, werden ihre Familien schicksalhaft durch einen veritablen Goldmacher verbunden. Franz, Sohn eines Bankiers, wächst im Dunstkreis vom Wunderglauben und Okkultismus des Dritten Reichs auf, während Anton, Sohn eines Papierfabrikanten, durch den Bankrott des Vaters infolge des Goldmacherbetrugs von der Mutter lernt, im Wunderglauben die Werke des Teufels zu erkennen. In kindlichem Allmachtsgefühl schwört Anton, ihn durch die Wahrheit zu vernichten. In der Hitlerjugend treffen sie aufeinander, der aufklärungsbesessene Bücherwurm Anton Bluhm und der wettkämpferische Wunderweltenbauer Franz Münzer. Es ist der Beginn einer lebenslangen Freundschaft voller Ambivalenzen und Rivalitäten, voll von Liebesbegehren und familiären Brüchen und Aufbrüchen in Zeiten der Beschleunigung und der Lust auf Leben.

Der Trafikant von Robert Seethaler

Der TrafikantKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 3. September 2012 bei Kein & Aber
Österreich 1937: Der 17-jährige Franz Huchel verlässt sein Heimatdorf, um in Wien als Lehrling in einer Trafik einem Tabak-und Zeitungsgeschäft sein Glück zu suchen. Dort begegnet er eines Tages dem Stammkunden Sigmund Freud und ist sofort fasziniert von dessen Ausstrahlung. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine un- gewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Männern. Als sich Franz kurz darauf Hals über Kopf in die Varietétänzerin Anezka verliebt und in eine tiefe Verunsicherung stürzt, sucht er bei Professor Freud Rat. Dabei stellt sich jedoch schnell heraus, dass dem weltbekannten Psychoanalytiker das weibliche Geschlecht ein mindestens ebenso großes Rätsel ist wie Franz. Ohnmächtig fühlen sich beide auch angesichts der sich dramatisch zuspitzenden politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse. Und schon bald werden sie und Anezka jäh vom Strudel der Ereignisse auseinandergerissen.

Madame Bovary Gustave Flaubert. Herausgegeben und neu übersetzt von Elisabeth Edl.

Madame BovaryKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 24. September 2012 im Hanser Verlag
Emma Bovary ist eine der faszinierendsten Frauen der Weltliteratur. Sie lebt in der Provinz und träumt von großer Leidenschaft, großer Liebe und großem Leben. Gelangweilt von ihrer Ehe mit dem Landarzt Charles, sucht sie die ersehnten Erregungen bald im Ehebruch, doch sie scheitert an ihrem Verlangen und ihrer Umwelt. Als das Buch 1857 in Frankreich erschien, wurde Flaubert wegen „Unmoral†œ der Prozess gemacht. Zugleich begann „Madame Bovarys†œ Ruhm als der vollkommenste Roman der Geschichte und Gründungsroman der literarischen Moderne. Elisabeth Edl hat eine Neuübersetzung geschaffen, die zeigt, worin Flauberts unvergleichliche Modernität liegt.
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Wiederholungstermine:
Mittwoch, 30. Januar 2013 um 11:00 Uhr, SRF info
Mittwoch, 30. Januar 2013 um 02:35 Uhr, SRF info
Donnerstag, 31. Januar 2013 um 03:55, SRF 1
Donnerstag, 31. Januar 2013 um 12:40, SRF info
Samstag, 2. Februar 2013 um 14:00 Uhr, SRF 1

Quelle: Literaturclub im SRF

7 Fragen an Sibylle Berg

Sibylle BergDie Schriftstellerin und Dramatikerin Sibylle Berg wurde 1962 in Weimar geboren. 1984 emigierte sie in die Bundesrepublik Deutschland und arbeitete hier zunächst in vielen verschiedenen Jobs, bevor sie anfing als Werbetexterin und Journalistin für Zeitschriften und Magazine zu schreiben. Ihr erster Roman „Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot“ erschien 1997 bei Reclam in Leipzig. Sie gestaltete das Thema zu einem Bühnenwerk um und wurde damit zu den Mülheimer Theatertagen „Stücke“ im Jahr 2000 eingeladen.

Seit ihrem erfolgreichen Debüt wurden von Sibylle Berg neun weitere Romane veröffentlicht. Zuletzt erschien im Hanser Verlag im Jahr 2012 „Vielen Dank für das Leben„. Zahlreiche Theaterstücke und Hörspiele der Autorin wurden zwischenzeitlich aufgeführt und produziert, unter ihrer Herausgeberschaft erschienen in den Jahren 2006 und 2007 „Und ich dachte, es sei Liebe. Vom Verlassen und Verlassenwerden – Abschiedsbriefe von Frauen“ und „Das war†™s dann wohl†œ. Abschiedsbriefe von Männern“ im Goldmann Verlag.

Sibylle Berg ist eine gefragte und angesehene Autorin für Zeitungen und Zeitschriften wie das Schweizer Magazin, die Zeit, die Neue Zürcher Zeitung und seit Januar 2011 für die Kolummne „S.P.O.N. †“ Fragen Sie Frau Sibylle“ auf Spiegel Online. In ihren Artikeln setzt sie sich u.a. immer wieder kontrovers mit den Themen Gleichberechtigung, Sexismus oder Rassismus auseinander. Sibylle Berg ist verheiratet und lebt in Zürich.
Mehr Informationen über Sibylle Bergen finden sich auf ihrer Homepage, bei Twitter oder Facebook.

7 Fragen an Sibylle Berg

1. Mit wem würden Sie gerne für einen Tag den Platz tauschen?

Mit jemandem, der völlig anders funktioniert als ich. Vielleicht dem amtierenden Schachweltmeister? Ich würde gerne wissen, ob so eine unglaubliche Intelligenz glücklich macht. Ich stelle es mir immer vor.

2. Welche Projekte warten auf ihre Vollendung?

Weltprojekte? Also der Weltfrieden? Oder meine kleinen Projekte?
Die Welt wartet sicher noch auf die Erschaffung einer neuen Spezies – irgendetwas wie Menschen aber mit Verantwortungsbewusstsein, und ich warte jetzt 2 Monate, ob es mir gelingt in Stuttgart gemeinsam mit dem Intendanten Regie eines meiner Stücke zu führen. Also so, dass es mir gefällt.

3. Was bringt Sie so richtig auf die Palme?

Zeitunglesen, Fernsehn schauen, Rassimus, Sexismus, das übliche, was eigentlich jeden verrückt werden lässt?

4. Worauf sind Sie besonders stolz?

Ich kenne das Gefühl nicht. Dass ist nicht bescheiden gemeint, oder kokett, ich kenne es einfach nicht

5. Mit welcher historischen Figur/Person hätten Sie sich gerne zum Essen verabredet?

Ich treffe nicht gern auf Menschen, die mir unbekannt sind. Ich bin zu verklemmt. Also darf ich bitte einen Freund treffen? Oder niemanden?

6. Über welche verpasste Gelegenheit ärgern Sie sich noch heute?

Medizin studiert zu haben, oder Mikrobiologie. Irgendetwas zum Anfassen…

7. Womit haben Sie ihr erstes Geld verdient?

Mit dem Handel antiquarischer Bücher. Da war ich 11.
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Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Sibylle Berg für die Teilnahme an unserem Online-Interview.

Quelle Foto: Lesekreis

März 2013: Der Streik der Bettler oder der menschliche Abfall von Aminata Sow Fall

Am 16. März 2013 besprechen wir im Lesekreis „Der Streik der Bettler oder der menschliche Abfall“ der senegalesischen Schriftstellerin Aminata Sow Fall. Das Buch setzte sich in der Abstimmung gegen „Die Stimmen von Marrakesch“ von Elias Canetti und „Aller Tage Abend“ von Jenny Erpenbeck durch.

Wir treffen zu üblichen Zeit bei Heike und Christian.

Der Streik der BettlerKurzbeschreibung
Mour kennt nur ein Ziel: Er will Vizepräsident werden. Um des persönlichen Erfolges willen ist er zu jedem Kompromiß bereit, andere, aber auch sich selbst zu erniedrigen. Auf der anderen Seite die Frauen, die eigentlichen Sieger: Jede verkörpert einen anderen Typ der afrikanischen Frau, Salla – die Rebellin aus der Unterschicht, Raabi – die aufgeklärte Intellektuelle oder Sine – die moderne junge Frau.

Aminata Sow Fall thematisiert in ihrem Roman die Verfallenheit der afrikanischen Gesellschaft, deren herrschende Schicht nicht in der Lage ist, die eigenen Interessen denen der Gemeinschaft unterzuordnen. „Das Verhalten der Armen im „Streik der Bettler„, ihre Solidarität, ihre Menschlichkeit und ihre Gewaltlosigkeit, verkörpert den Widerstand des alten Afrika gegenüber der Aggressivität der neuen, vom Westen beeinflußten Oberschicht.“ (Peter Schunck)

Aminata Sow Fall_1Über die Autorin
Die senegalesische Schriftstellerin Aminata Sow Fall wurde 1941 in Saint-Louis, Senegal, geboren. Nach mehreren Jahren am Lycée Faidherbe in Saint-Louis schloss sie ihre Schulausbildung am Lycée Van Vo in Dakar ab. Anschließend studierte sie romanische Philologie und Literatur bis zum Abschluss an der Sorbonne. 1963 heiratete sie und kehrte als Lehrerin nach Dakar zurück. Im Rahmen einer nationalen Kommission setzte sich Aminata Sow Fall für die Reform des Französischunterrichts ein.

Von 1979 bis 1988 leitete sie im Kultusministerium die Sprach- und Literaturforschung, sowie Urheberrechte und vertrat das Zentrum für Studien und Kultur. Ihr sind im Wesentlichen die Gründung des Verlagshauses Khoudia, des Centre Africain d’Animation et d’Échanges Culturels zur Unterstützung junger Schriftsteller, der afrikanischen Agentur zur Wahrung der Rechte der Autoren in Dakar und des internationalen Zentrums für Studien, Forschung und Reaktivierung von Literatur, Kunst und Kultur in Saint-Louis zu verdanken. Im Jahr 1985 war sie die erste Präsidentin des Schriftstellerverbandes Senegals.

Diverse Universitäten würdigten ihre Arbeit mit einem Ehrendoktortitel. Inhalte ihrer Werke sind vorrangig das Aufeinandertreffen und der Kontrast zwischen traditioneller und westlicher Kultur und Werten, sowie die gesellschaftlichen Konflikte, die daraus resultieren. Dabei leben sie von der Ironie der Betrachtungsweise und der Sprache. Im Jahr 1980 erhielt sie den Grand Prix littéraire de l’Afrique noire (Großen Literaturpreis Schwarzafrikas) für ihr Werk La Grève des Battu.

Quelle: Wikipedia
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