Daniel Glattauer am 17. und 18. April im Marstall München

Am 17.04. findet um 20 Uhr  im Marstall (Marstallplatz 5, 80539 München, Tel. 089 / 2185 01) eine Lesung aus Daniel Glattauers Erfolgsroman Gut gegen Nordwind statt.  Der Text wird von Schauspielern des Ensembles szenisch vorgestellt. Es wirken mit:
Ulrike Arnold
, Beatrix Doderer, Katharina Hauter, Shenja Lacher, Felix Rech und Stefan Wilkening

Im Anschluss werden Getränke angeboten und  DJ Marc Zimmmermann sorgt im Marstall Foyer für Stimmung.  Der Eintritt beträgt 9 Euro.

gut-gegen-nordwindKurzbeschreibung
Emmi Rothner möchte per E-Mail ihr Abo der Zeitschrift „Like“ kündigen, doch durch einen Tippfehler landen ihre Nachrichten bei Leo Leike. Als Emmi wieder und wieder E-Mails an die falsche Adresse schickt, klärt Leo sie über den Fehler auf. Es beginnt ein außergewöhnlicher Briefwechsel, wie man ihn nur mit einem Unbekannten führen kann. Auf einem schmalen Grat zwischen totaler Fremdheit und unverbindlicher Intimität kommen sich die beiden immer näher – bis sie sich der unausweichlichen Frage stellen müssen: Werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und was, wenn ja?

Was eine heimliche imaginäre Insel fernab des Alltags sein soll, verändert jedoch schnell beider Leben: Bald verschwimmen die Grenzen zwischen virtueller Freundschaft und ganz realer Sehnsucht nach dem anderen… Daniel Glattauers klug gesponnener E-Mail-Wechsel „Gut gegen Nordwind†œ entwickelte sich 2006 zu einem Kultbuch, das die Liebe in Zeiten des Internets vergnüglich beleuchtet.

Am 18.4. liest Daniel Glattauer um 20 Uhr im Marstall  zusammen mit Ulrike Arnold aus dem gerade erschienenen Nachfolgeband Alle sieben Wellen, in dem es ein Wiedersehen mit Emmi und Leo gibt.

Anschließend gibt es Getränke und Musik von DJ Blau im Marstall Foyer. Der Eintritt beträgt ebenfall 9 Euro

alle-sieben-wellenKurzbeschreibung
Erstens: Sie kennen Emmi Rothner und Leo Leike? Dann haben Sie also „Gut gegen Nordwind“ gelesen, jene ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der sich zwei Menschen, die einander nie gesehen haben, per E-Mail rettungslos verlieben. Zweitens: Für Sie ist die Geschichte von Emmi und Leo und ihrer unerfüllten Liebe abgeschlossen. Mag sein. Aber nicht für Emmi und Leo! Drittens: Sie sind der Ansicht, dass die Liebenden zumindest eine einzige wirkliche Begegnung verdient hätten und der Roman eine zweite Chance auf ein anderes Ende? Bitte, hier haben Sie’s! Viertens: Sie haben keine Ahnung, wovon hier die Rede ist? Kein Problem. In diesem Buch erfahren Sie alles: von Leos Rückkehr aus Boston, von Emmis Eheproblemen und von der siebenten Welle, die immer für Überraschungen gut ist.

Über den Autor
Daniel Glattauer, geboren 1960 in Wien, ist seit 1985 als Journalist und Autor tätig. Seit 1989 ist er unter dem Kürzel „dag“ in der Tageszeitung „Der Standard“ für Kolumnen, Gerichtsreportagen und Feuilletons zuständig. Bekannt wurde Glattauer vor allem durch seine Kolumnen, die im so genannten „Einserkastl“ auf dem Titelblatt des „Standard“ erscheinen und in denen er sich humorvoll Alltäglichem annimmt. Sein Roman „Der Weihnachtshund“ wurde erfolgreich für das ZDF verfilmt.

Nina Berendonk hat den Autor Daniel Glattauer interviewt. Unter dem Titel „Am Alltag scheitern ist keine Kunst“ ist das Interview in der Süddeutschen Zeitung nachzulesen.

Daniel Glattauer geht auf große Lesereise. Die Termine findet man hier!

Cher ami… Marcel Proust im Literaturhaus München

proust1„Madame, es stürzt mich in einige Verwirrung, dass Sie sich der Mühe unterzogen haben, mir zu schreiben. Und ich versichere Ihnen, dass mir Ihre Zeilen nur noch kostbarer sind, wenn ich daran denke, dass sie von Ihrer schönen Hand geschrieben sind und dass Ihre unbeschreiblichen Blicke auf ihnen gelegen haben…“

Am 25.3. eröffneten die Kuratoren Reiner Speck und Jürgen Ritte zusammen mit dem Münchner Schauspieler René Dumont und 300 Besuchern die große Ausstellung im Literaturhaus München:  „Cher ami…« – Marcel Proust im Spiegel seiner Korrespondenz“.

Marcel Proust ist eine der größten literarischen Persönlichkeiten des 20ten Jahrhunderts, seine „Suche nach der verlorenen Zeit“ ist ein Romanmonument. Darüber hinaus war Proust ein manischer Briefeschreiber. Seine umfangreiche Korrespondenz lässt das vielfarbige Bild eines Schriftstellers entstehen, der sich Zeit seines Lebens mit Vorurteilen und schweren Krankheiten herumplagte und erst spät zu literarischen Ehren gelangte. Immer wieder ist die Arbeit an der „Recherche“ Gegenstand seiner Briefe. Doch es sind insbesondere die persönlichen Beziehungen und feingesponnenen Freundschaftsbekundungen, die den Charme von Prousts Korrespondenz ausmachen.

Zum ersten Mal werden nun über 80 dieser Briefe in einer großen Ausstellung gezeigt. Daneben sind zahlreiche weitere Autographen, Fotografien, Zeichnungen, Manuskripte und Bücher, sowie Dokumente der Briefadressaten darin vereint. Fast alle diese Exponate sind im Original zu sehen, ein Großteil der Briefe ist zusätzlich in deutscher Übersetzung über einen Audioguide zu hören. Die Ausstellung zeigt den großen Romancier Marcel Proust in einer Weise, die in ihrer Unmittelbarkeit, Authentizität und Vielfalt bestechend ist und sein ganzes Leben und Wirken umspannt.

Die Ausstellung ist bis zum 7. Juni dienstags bis freitags von 11 bis 19 Uhr, am Wochenende und feiertags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Eine Ausstellung des Literaturhauses München, der Bibliotheca Proustiana und der Marcel Proust Gesellschaft e.V., mit freundlicher Unterstützung durch das Institut français de Munich. Kuratoren: Jürgen Ritte, Reiner Speck. Ausstellungskonzeption: unodue{.

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit – Kurzbeschreibung

proustEs ist das monumentalste Romanwerk des 20. Jahrhunderts und längst ein Mythos der Moderne: Marcel Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Ein literarisches Universum, Spiegel der Welt und der Literatur. Luzius Kellers Revision der Übersetzung von Eva Rechel-Mertens und sein Kommentar öffnen zum ersten Mal den Weg zu Proust so, wie sein Rang es verlangt.

Die einmalige Sonderausgabe der Recherche in der Textfassung der Frankfurter Ausgabe umfasst sieben Bände und über 5000 Seiten und bietet erneut „eine kostbare Möglichkeit: die des unschätzbaren Glücks, Marcel Proust zu lesen. Wer sie nicht ergreift, dem ist nicht zu helfen.“ Jochen Schimmang

Band 1: Unterwegs zu Swann
Band 2: Im Schatten junger Mädchenblüte
Band 3: Guermantes
Band 4: Sodom und Gomorrha
Band 5: Die Gefangene
Band 6: Die Flüchtige
Band 7: Die wiedergefundene Zeit

Gebundene Ausgabe: 5280 Seiten, erschienen am 04. März im Suhrkamp Verlag.

Über den Autor
Marcel Proust, am 10. Juli 1871 in Paris geboren, war schon als Kind Asthmatiker. Durch das reiche Elternhaus finanziell unabhängig, führte er etwa bis zu seinem 35. Lebensjahr ein Leben als Dandy in den höchsten Pariser Kreisen. Der Tod der Eltern und die Verschlimmerung seines Leidens bewogen ihn zum völligen Rückzug. Proust lebte von da an in einer korkisolierten Wohnung und verschrieb sich ganz dem Verfassen seines Hauptwerks „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Ab 1913 erschien das siebenbändige Monumentalepos, dessen letzer Teil erst 1927, fünf Jahre nach seinem Tod am 18. November 1922, veröffentlicht werden konnte.

Wortspiele – Literaturfestival im Muffatwerk München – Programm 27.03.

wortspiele1Die neunten internationalen Wortspiele finden vom 26. bis 28. März im Münchner Muffatwerk im Club Ampere statt. Viele Autorinnen und Autoren aus dem In- und Ausland stellen auf diesem Literaturfestival ihre neuen Bücher vor.

Hans Pleschinski wird die Veranstaltung am Freitag, den 27. März, ab 20 Uhr, moderieren.

20.00 Uhr – Begrüßung

20.10 Uhr – Der letzte Dieb von Steffen Kopetzky
Kurzbeschreibung
Der Meisterdieb Alexander Salem taucht im Berliner Bezirk Neukölln unter. Hier begegnet er Johanna Meister, einer früheren Stasi-Agentin. Sie besitzt einen Plan und Fotos von Kunstgegenständen, die von den Nazis geraubt wurden. Nur weiß Johanna nicht, zu welchem Gebäude in Berlin der Plan gehört. Eine spannende Suche voller Irrungen und Wirrungen nimmt ihren Lauf.
In seinem neuesten Roman Der letzte Dieb (Luchterhand Literaturverlag, 2008) hat Steffen Kopetzky neben einem Abenteuer- und Kriminalroman eine Kulturgeschichte der Schließtechnik und des Stehlens geschrieben. Der Autor changiert zwischen Thomas Pynchon und Dan Brown, hat aber die Geschichte fest im Griff.
Über den Autor
Steffen Kopetzky, 1971 in Pfaffenhofen geboren, veröffentlichte u.a. Theaterstücke, Opernlibretti, Radiofeatures und Erzählungen und wurde vielfach ausgezeichnet. Der letzte Dieb ist sein vierter Roman.

20.30 Uhr – Das Zimmermädchen von Markus Orths
Kurzbeschreibung
Markus Orths‘ neuester Roman Das Zimmermädchen (Schöffling & Co., 2008) ist ein Poträt einer eigenwilligen, obsessiven Frau. Es ist die intime Geschichte einer Suchenden, die wissen will, was anderen gelingt und ihr so schwer fällt – das Leben. Lyn Zapatek ist Zimmermädchen im Hotel Eden. Immer länger bleibt sie in den Zimmern der Gäste. Zuerst beschnuppert sie die Kleider, dann zieht sie sie an. Sie will den anderen auf den Leib rücken, ihren Leben nachspüren. An ihrem freien Tag, an jedem Dienstag, liegt sie unter den Betten der Gäste und lauscht auf das, was über ihr geschieht.
Nach der Lektüre des Zimmermädchens wird man nie wieder in einem Hotel übernachten, ohne vorher unter das Bett zu schauen.
Über den Autor
Markus Orths, 1969 in Viersen geboren, lebt in Karlsruhe. Seine Romane wurden vielfach ausgezeichnet. Bei Schöffling & Co. sind erschienen: Wer geht wo hinterm Sarg (2001), Corpus (2002), Lehrerzimmer (2003), Catalina (2005) und Fluchtversuche (2006). Für Das Zimmermädchen bekam er den Telekom-Preis des Bachmann-Wettbewerbs.

20.50 Uhr – Verlangen nach Drachen von Verena Rossbacher
Kurzbeschreibung
Das Epizentrum des schillernden Debütromans Verlangen nach Drachen (Verlag Kiepenheuer & Witsch, 2009) von Verena Rossbacher ist das Kaffeehaus Neugröschl. Der Inhaber schließt und öffnet sein Lokal nach Lust und Laune und erklärt es gerne auch mal zur Autowerkstatt. Diese Gegebenheiten ziehen natürlich die Originale der Stadt magisch an. Die Aushilfekellnerin Klara hat eine faszinierende Wirkung auf die unterschiedlichsten Männer und bewirkt die erstaunlichsten Metamorphosen. Am Ende des Romans sind sie alle da – der Gärtner, der zum Leidwesen des Vaters, Erfinder und Hochstapler, auch noch Vegetarier ist; der Cellist Stanjic, Großtstadt-Cowboy und Plattenladeninhaber; der Steinsammler, Florist und Universalautodidakt Lenau und der Pianist für Bar und Orchester Werlich. Nur Klara fehlt.
Über die Autorin
Verena Rossbacher besticht durch ihre Fabulierkunst und durch ihren Humor. Verena Rossbacher wurde 1979 geboren, ist aufgewachsen in Österreich und in der Schweiz. Sie hat am deutschen Literaturinstitut in Leipzig studiert.

21.10 Uhr – Pause

21.30 Uhr – Das Herz der Leopardenkinder von Wilfried N’Sondé
Kurzbeschreibung
Zusammengeschlagen und eines Verbrechens angeklagt, an das er sich kaum erinnert, findet sich ein junger Farbiger auf einer Polizeiwache wieder. In der Verlassenheit der Gefängniszelle erinnert er sich an seine Liebe zu Mireille, der weiß-algerischen Jüdin, die ihn verlassen hat, um aus der Hoffnungslosigkeit der Vorstadt zu fliehen, an Kamel, der zum Fanatiker geworden ist, und an Drissa, seinen Blutsbruder, der die Gewalt gegen sich und seine Umgebung richtet. Immer wieder werden die Stimmen der Ahnen lebendig, die von Ehre, Stolz und magischen Kräften künden. Für die „Leopardenkinder“, die an der Bruchlinie zweier Kulturen aufgewachsen sind, ist dieses Afrika nur noch ein ferner Mythos.
Der Debütroman Das Herz der Leopardenkinder (Antje Kunstmann Verlag, 2008) von Wilfried N’Sondé gibt den Erfahrungen einer neuen Generation von Migranten eine literarische Stimme.
Über den Autor
Wilfried N’Sondé, 1968 in Brazzaville (Kongo) geboren, kam mit fünf Jahren samt Familie nach Frankreich. Nach seinem Studium zog er nach Berlin, wo er Sozialprojekte mit türkischen Jugendlichen betreut und als Musiker, Autor und Komponist arbeitet. Sein Roman wurde mit dem ‚Prix des cinq continents de lan Francophonie‘ und dem Senghor-Preis für Literator ausgezeichnet.

21.50 Uhr – Unter Einzelgängern von Christopher Kloeble
Kurzbeschreibung
Christopher Kloebles Romandebüt Unter Einzelgängern (dtv, 2008) beginnt mit den Sterbeminuten der Mutter. Die Einkäufe für das anstehende Familientreffen noch in der Hand, stürtzt sie im Flur. Ein banaler Haushaltsunfall – schießt ihr noch durch den zertrümmerten Schädel. Eine über ihr Gesicht schwebende Wollmaus flüstert ihr letzte unangenehme Wahrheiten ins Ohr. Nach dem Tod der Mutter flüchtet sich der Vater in ein irrwitziges Fitnessprogramm, die Tochter hält an einer selbstzerstörerischen Beziehung fest, nur Simon, der gerade sein Studium am Literaturinstitut begonnen hat, erfindet sich noch eine ganz andere Familiengeschichte.
Christopher Kloeble schildert das Seelenleben einer Familie, die reich ist an verdrängten Konflikten und doch zusammenhält.
Über den Autor
Christopher Kloeble, 1982 in München geboren, lebt heute in Berlin. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und veröffentlichte Kurzgeschichten, verfasste Drehbücher und Theaterstücke. Er erhielt zahlreiche Stipendien. Unter Einzelgängern wurde 2008 mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto Stiftung ausgezeichnet.

22.10 Uhr – Der afrikanische Freund von Johannes Gelich
Kurzbeschreibung
Der namenlose Ich-Erzähler ist in seiner Geburtststadt Saltzburg angekommen, um sich um die Beerdigung seines Vaters zu kümmern. Er trifft zufällig Max, einen alten Schulkameraden. Der lädt ihn auf seine Burg ein, wo ein kleiner Freundeskreis das alljährige „Weekend“ vor Beginn der Festspiele begeht. Im Kellergewölbe hebt das große Fressen an. Der Alkohol fließt in Strömen, Prostituierte werden bestellt und Hugo, ein Starkoch aus Reykjavik, serviert obszöne mittelalterliche Speisen. Plötzlich klingelt es. Ein Mann mit dunkler Hautfarbe steht vor der Tür. Die Feiernden halten ihn für einen Drogendealer und laden ihn ein. Als sich der Fremde als Bibelverkäufer entpuppt, eskaliert die Situation.
In seinem neuen Roman Der afrikanische Freund (Wallstein Verlag, 2008) hat Johannes Gelich ein morbides Kammerspiel im Stil von Albert Camus inszeniert, das unser Selbstverständnis grundsätzlich in Frage stellt.
Über den Autor
Johannes Gelich, 1969 in Salzburg geboren, lebt in Wien. Er war zwei Jahre Auslandslektor in Rumänien, 2006 bekam er den österreichischen Buchpreis. Veröffentlichungen: Die Spur des Bibliothekars (2003), Chlor (2006).

22.30 Uhr – Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets

Büchertisch: Buch in der Au

Wortspiele – Literaturfestival im Muffatwerk München – Programm 26.03.

wortspieleDie neunten internationalen Wortspiele finden vom 26. bis 28. März im Münchner Muffatwerk im Club Ampere statt. Viele Autorinnen und Autoren aus dem In- und Ausland stellen auf diesem Literaturfestival ihre neuen Bücher vor.

Tanja Dückers wird die Veranstaltung am Donnerstag, den 26. März, ab 20 Uhr, moderieren.

20.00 Uhr – Begrüßung

20.10 Uhr – Etwas Kleines gut versiegeln von Svealena Kutschke

etwas-kleines-gut-versiegelnKurzbeschreibung
Lisa, die Protagonistin des Debütromans Etwas Kleines gut versiegeln (Wallstein Verlag, 2009) von Svealena Kutschke, bricht ihr Fotografiestudium ab und fliegt nach Australien. Sie findet in Sidney Unterschlupf bei dem fürsorglichen Exfreund ihres Bruders. Das einzige Gepäck, was sie dabei hat, ist ein wenig Wäsche und sechs unentwickelte Filmrollen. Ihre Kamera hat sie daheim auf die Bahngleise geworfen. Sie stürtzt sich ins rauschende Leben und sucht sich schillernde Bekanntschaften. Ein seltsames Spiel beginnt, als sie ein einzelnes Foto findet, auf dem sie selbst in einer ihr vollkommen unbekannten Umgebung zu sehen ist.
Mit viel Sprachkraft und Witz lässt die Autorin die Grenzen des Realen und die Polaritäten der Geschlechterfestlegung verschwimmen.
Über die Autorin
Svealena Kutschke, 1977 in Lübek geboren, lebt in Berlin. 2006/2007 Werkstatt-Stipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung, 2008 Preisträgerin beim open mike der Literaturwerkstatt Berlin.

20.30 Uhr – Änderungsschneiderei Los Milagros von Maria Cecilia Barbetta

anderungsschneidereiKurzbeschreibung
Änderungsschneiderei Los Milagros, in Buenos Aires: Hier arbeitet die junge Protagonistin Mariana Nalo bei ihrer Tante Milagros. Sie liebt die unzähligen bunten Garne, die Knöpfe, die Stoffe und Gerardo, der bis auf drei Postkarten spurlos in die USA verschwunden ist. Eines Tages kommt die junge Amalia Moran in die Änderungsschneiderei. Sie will das Brautkleid ihrer Mutter für ihre eigene Hochzeit ändern lassen. Von diesem Augenblick an ist nichts mehr, wie es war.
Maria Cecilia Barbetta spielt in ihrem Debütroman Änderungsschneiderei Los Milagros (S. Fischer Verlag, 2008) mit den großen lateinamerikanischen Traditionen des fantastischen Erzählens und der Telenovela. Sie lotet in ihrem Buch die Möglichkeiten der Kombination von Text, Foto und Grafik aus.
Über die Autorin
Maria Cecilia Barbetta, 1972 in Buenos Aires geboren, lebt seit 1996 in Berlin. 2007 bekam sie das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste, 2009 erhielt sie den Förderpreis des Albert-von-Chamisso-Preises.

20.50 Uhr – Böse Spiele von Michael Stavaric

bose-spieleKurzbeschreibung
Vier Menschen und ihre Liebe stehen zentral in Michael Stavarics Roman Böse Spiele (C.H. Beck Verlag, 2009). Alle Figuren spielen gemeinsam das Spiel von Liebe und Begehren, Lüge und Verrat – mit allen möglichen Tricks von beiden Seiten. Es ist ein archaisches blutiges Spiel, das uns in die Abgründe der liebe führt, mitten im ewigen Geschlechterkrieg. Die Aufhebung der gesellschaftlichen Konvention und ihrer Regeln sowie die Konsequenzen für das Zusammenleben der Geschlechter in unserer modernen Gesellschaft stehen im Mittelpunkt dieses klugen und gleichzeitig emotionalen Romans.
Über den Autor
Michael Stavaric, 1972 in Brno geboren, lebt als Schrifsteller, Übersetzer, Kolumnist und Kritiker in Wien. Er veröffentlichte u.a. die Romane stillborn (2006), Terminifera (2007) und Magma (2008) sowie den Essay Europa – eine Litanei (2005) und Kinderbücher. Er erhielt u.a. den Förderungspreis der Stadt Wien, den Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis und das Projektstipedium des österreichischen Bundesministeriums für Kultur.

21.10 Uhr – Pause

21.30 Uhr – Illegal. Wir sind viele. Wir sind da von Björn Bicker

illegalKurzbeschreibung
„Wir arbeiten, wir sind ordentlich, wir sind fleißig, wir haben einen Traum.“ – Wie ein Song beginnt das Buch Illegal. Wir sind viele. Wir sind da. von Björn Bicker (Verlag Antje Kunstmann, 2009). Wir wissen alle, dass sie da sind. Dass sie viele sind. Dass sie für uns arbeiten. Und keine Papiere haben. Illegal sind. Einer kommt aus der Ukraine. Er hat studiert und spricht vier Sprachen. Er macht Umzüge und Gartenarbeit. Einer kommt aus Kurdistan. Er ist gefoltert worden. Dafür wollten sie hier eine Quittung. Eine kommt aus Equador. Dort war sie Sekretärin, hier putzt sie und macht Babysitting. Ihr Freund ist ausgewiesen worden, sie behält das Kind und bleibt. Die Mutter und die Schwester brauchen das Geld, sie wissen von nichts.
Björn Bicker gibt diesen Leuten eine Stimme, ein Gesicht. Sie erzählen unsentimental von Abhängigkeit und Ausgeliefertsein, aber auch von unbändigem Lebensmut.
Über den Autor
Björn Bicker, geboren 1972, arbeitet seit 2001 als Dramaturg an den Münchner Kammerspielen. Er schreibt Theaterstücke und Hörspiele. Illegal ist sein erstes Buch.

21.50 Uhr – Die durchsichtigen Hände von Xaver Bayer

die-durchsichtigen-handeKurzbeschreibung
Eine der schönsten Texte in Xaver Bayers Erzählband Die durchsichtigen Hände (Jung & Jung, 2008) ist Henry Kissinger und ich teilen ein Taxi. Er handelt von einer toten Libelle, die durch das Fenster eines Taxis fliegt, in dem der Erzähler sich befindet – unfähig, den zufällig neben ihm sitzenden Henry Kissinger anzusprechen. Beim Verlassen des Taxis legt er die tote Libelle heimlich auf Kissingers Bein.
Bei Xaver Bayer kann man sich nicht unbedingt auf seine Wahrnehmung und Gefühle verlassen. Mit ironischer Distanz, voller Esprit und überraschender Einfälle und Wendungen führt uns der Autor durch sein Universum.
Über den Autor
Xaver Bayer, geboren 1977 in Wien, wo er auch lebt. Er hat drei Romane veröffentlicht: Heute könnte ein glücklicher Tag sein (2001), Alaskastraße (2003) und Weiter (2006). 2008 bekam er den Hermann-Lenz-Preis.

22.10 Uhr – Becks letzter Sommer von Benedict Wells

becks-letzter-sommerKurzbeschreibung
Der Lehrer Robert Beck wird in seiner Klasse auf den 17-jährigen Rauli aus Litauen aufmerksam. Er bemerkt eine extreme musikalische Begabung bei dem Jungen: Er singt und spielt E-Gitarre wie ein junger Gott. Beck wird sein Entdecker und Manager. Auf diese Weise könnte der 37-jährige Beck, dessen Karriere als Musiker gescheitert ist, doch noch zur Welt des Glamours zurückkehren. Zusammen mit seinem hühnenhaften deutsch-afrikanischen Freund und dem musikalischen Wunderkind aus Litauen macht er sich auf den Trip seines Lebens von München nach Osteuropa nach Istanbul.
Becks letzter Sommer (Diogenes Verlag, 2008) von Benedict Wells ist ein schräger, witziger und berührender Künstlerroman und Roadmovie.
Über den Autor
Benedict Wells wurde 1984 in München geboren. Zuletzt arbeitete er zwei Jahre lang als Redakteur beim Fernsehen. Becks letzter Sommer ist sein Debütroman.

22.30 Uhr – Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets

Büchertisch: Buchhandlung Lehmkuhl

Alles total groovy hier mit Jörg Juretzka in der Krimibuchhandlung Glatteis

„Juretzka ist wahrscheinlich der witzigste, respektloseste und originellste Autor von Kriminalromanen seit †“ ja, seit wem eigentlich in Deutschland?“ Welt am Sonntag

Am Mittwoch, den 25. März, um 20.00 Uhr, ist Jörg Juretzka zu Gast in der Münchner Krimibuchhandlung Glatteis und liest aus seinem neuen Krimi „Alles total groovy hier.“ Der Eintritt für die Lesung beträgt 6 Euro, telefonische Kartenreservierung unter 089/2014844.

alles-total-groovy-hier1Kurzbeschreibung
Kristof Kryszinski ist mit seinem Kumpel Scuzzi ins sonnige Spanien unterwegs. Sie sollen einen Ort suchen, an dem ihr Bikerklub die Stormfuckers Ranch aufmachen kann. Noch während der Fahrt begegnet ihnen alles andere als Sommer, Sonne, Strand und Meer: Verdorrte Stein- und Staubwüste, erbarmungslos sengende Hitze und gefährliche Banden verwahrloster Kinder. Schisser allerdings, der bereits eine entsprechende Immobilie gefunden hatte, ist verschollen – ebenso die 180 000 Euro, mit denen er das Objekt erstehen sollte. Auf der Suche nach Freund und Geld stoßen die beiden auf ein Aussteigerdorf voller zugekiffter Hippies. Auch die Jugendlichen machen in der iberischen Gluthitze dem bierdurstigen Kryszinski gehörig Dampf – ganz zu schweigen von den harmoniebedachten Blumenkindern, gegen die der Mülheimer instinktiv eine herzliche Abneigung empfindet.

Über den Autor
Jörg Juretzka, 1955 in Mülheim an der Ruhr geboren, ist gelernter Zimmermann und baute Blockhütten in Kanada, bevor er sich aufs Schreiben konzentrierte. Sein Krimi-Erstling, „Prickel“, erschien 1998 im Rotbuch Verlag und wurde mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. 1999 folgte „Sense“, unter hartgesottenen Krimifans als absoluter Geheimtipp gehandelt. „Der Willy ist weg“ wurde ebenfalls mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Die Romane Fallera (2003) und Equinox (2004) waren für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert.

Hauptfigur seiner bisher veröffentlichten Romane ist der eigenwillige Privatdetektiv Kristof Kryszinski, dessen Fälle sich Anfangs nur in Juretzkas Heimat, dem Ruhrgebiet abspielten. Um für Abwechslung zu sorgen ließ der Autor seinen Protagonisten jedoch auch in den Schweizer Alpen, in Spanien, auf einem Kreuzfahrtschiff und im Wilden Westen tätig werden. Erhalten blieben dabei die humorvollen Dialoge und der lakonisch präzise Stil Juretzkas, den vielen Kritiker lobten und der nicht selten zu Vergleichen mit Kinky Friedman führte.

Seit 2003 arbeitet Juretzka auch als Drehbuchautor, u.a. für die ProSieben Serie Was nicht passt, wird passend gemacht, angelehnt an den gleichnamigen Kinofilm von Peter Thorwarth.

Alles total groovy hier erschien am 02. Februar 2009 im Rotbuch Verlag.