Münchner Bücherschau: Elke Heidenreich und Tom Krausz

Eine Reise durch Verdis Italien: Flieg, Gedanke…
Am Donnerstag, den 20. November 2008, stellen Elke Heidenreich und Tom Kraus um 19 Uhr auf der Münchner Bücherschau im Carl-Orff-Saal ihre „Komposition“ über Verdis Leben vor.

Kurzbeschreibung
Die Liebe zur Oper und die Begeisterung für Giuseppe Verdi begleiten Elke Heidenreich schon seit frühester Kindheit. Zu ihren liebsten Erinnerungen gehört, wie ihre Mutter seine Arien mitsang, wenn sie im Radio gespielt wurden – der berühmte italienische Opernkomponist ist Teil ihres Lebens geworden. Gemeinsam mit dem Fotografen Tom Krausz ist sie nun auf auf den Spuren Verdis durch Italien gereist. Giuseppe Verdi wurde als Sohn eines Krämers geboren, als genialer Opernkomponist machte er Weltkarriere. Das Volk liebte ihn, und die Theater rissen sich um seine Werke. Bis heute sind Opern wie Aida, Nabucco oder La Traviata aus den Repertoires der Opernhäuser nicht wegzudenken, viele seiner Melodien wurden zu Gassenhauern. Elke Heidenreich und Tom Krausz besuchen verschiedene Orte aus Verdis Leben und begegnen überall dem noch immer sehr präsenten Komponisten – in der Verdistraße, beim Cappuccino im Caffè Verdi, sein Konterfei ziert Zuckertütchen, Postkarten und alte Geldscheine. Verdis Geburtshaus in der Emilia-Romagna, sein kreativer Rückzugsort Sant‘ Agata, die Städte seiner großen Opernaufführungen wie Florenz, Bologna und Parma, die berühmten Opernhäuser in Mailand und Venedig – mit musikalischer Kenntnis und in ihrem persönlichen, unverwechselbaren Stil führt Elke Heidenreich durch das Leben des Komponisten, untermalt von den wunderbaren Fotografien von Tom Krausz, die neben Landschaften und Opernhäusern auch zahlreiche kleine, liebevolle Fundstücke zeigen. So komponieren die beiden ein stimmungsvolles Bild von Verdis Italien.

Ab 18 Uhr nimmt Elke Heidenreich auf dem Diwan von Bayern 2 Platz. Die Lesung beginnt dann um 19 Uhr, der Eintritt beträgt 12 Euro, ermäßigt 10,50 Euro.

Quelle: Münchner Bücherschau

IN DER NACHT KAM DAS GRAUEN – Lesungen im Dunkeln mit Reiner Unglaub

IN DER NACHT KAM DAS GRAUEN – LESUNGEN IM DUNKELN

Reiner Unglaub verpasst allen eine Gänsehaut, wenn er Gruselliteratur berühmter Autoren liest. Der professionelle Sprecher, der in Brailleschrift in kompletter Dunkelheit liest, ist blind.
Bereits im April und Mai fanden im Forum des Deutschen Museum einige Lesungen im Dunkeln statt. Und auch jetzt soll es wieder gruselig und spannend werden in der neue Veranstaltungsreihe im ehemaligen Planetarium.

31. Oktober 2008
Drei Kurzgeschichten von Bram Stoker, dem Erfinder von Dracula
1. Die Squaw
Eine Rachsüchtige Katze übt Selbstjustiz
2. Festmahl der Ratten
Der Erzähler erlebt grauenerregende Stunden auf den Müllhalden von Paris
3. Geheimnis des sprießenden Goldes
Der Mörder seiner Geliebten wird von unvorstellbar grausigen Gewissensqualen zerstört

14. November 2008
Edgar Wallace
Die toten Augen von London – Teil I

28. November 2008
Edgar Wallace
Die toten Augen von London – Teil II (mit Zusammenfassung aus Teil I)
Inspektor Larry Holt von Scotland Yard hält eine Verbrecherbande von blinden Hausierern für die Mörder zahlreicher Leute, die aus der Themse gezogen werden. Also sucht er den Kopf der Bande auf, den „blinden Jack“, um den Fall so vielleicht zu lösen.

12. Dezember 2008
Drei Kurzgeschichten von Bram Stoker
1. Traum von roten Händen
Ein Verbrechen aus Leidenschaft zieht für den Täter einen wiederkehrenden schrecklichen Traum nach sich
2. Der Doppelgänger
Berichtet von einem Sommerurlaub mit tödlicher Bedrohung in den schottischen Highlands
3. Abel Behennas Wiederkehr
Ein Mädchen soll sich zwischen 2 Freunden entscheiden, von denen einer darüber zum Mörder wird.

Neues Forum am Deutschen Museum
Museumsinsel 1
80538 München
Tel. 089 / 211 25-200

FrauenEdition München – Seerosenkreis: München, deine Frauen! in der Seidlvilla

Angefangen hat es mit einer Irritation:

Warum nur 4 Frauen unter den 50 Autoren der SZ-Edition? Wo bleiben Ingeborg Bachmann, Barbara Gowdy, Zeruja Shalev und all die anderen wunderbaren Schriftstellerinnen?

Die Antwort fanden Fabienne Pakleppa und Rita Winhart: „Wir stellen sie selbst vor!“ So entstand die FrauenEdition. Kein Verlag, sondern eine offene Gruppe von Frauen, die sich seit 2005 jeden vierten Mittwoch im Monat trifft.

Motto: Münchner Frauen und Münchner Künstlerinnen präsentieren sich und große Autorinnen.

Die nächste Veranstaltung der FrauenEdition findet am Dienstag, den 28. Oktober, um 19.30 Uhr in der Münchner Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, 80802 München, statt.

Seerosenkreis:
München, deine Frauen!

Es gibt kaum historische Frauen, denen man in München ein Denkmal gesetzt hat, dafür umso mehr Allegorisch-legendäres †“ von der Bavaria bis zum Rotkäppchen. Das gibt zu denken… In der ersten Folge der SZ-Edition großer Autoren finden sich unter 50 Werken gerade mal vier Bücher von Schriftstellerinnen. Das gab zu denken, verursachte Irritationen und veranlasste Fabienne Pakleppa und Rita Winhart, eine Frauenedition zu gründen: eine offene Gruppe, die sich monatlich trifft und Arbeiten von Kolleginnen aus dem schreibenden, bildnerischen oder musikalischen Bereich vorstellt. Moderner Salon, Kontaktbörse, Netzwerk Münchner Frauen, Ort des Austauschs †“ all das ist die Frauenedition in den letzten Jahren geworden. Der Abend bringt Kostproben aus der Produktion. Moderation: Brigitta Rambeck

Eintritt 7,00 bzw. 8,00 Euro

Die FrauenEdition sieht sich darüber hinaus als Kontaktbörse und als Ort des Austausches. Alle Frauen sind dazu herzlich eingeladen.

FrauenEdition München
Treffpunkt jeden letzten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr im

Café Luise, Luisenstraße 49, 80333 München

Quelle: Klappentext

Die Lange Nacht der Münchner Museen am 25.10.2008

Mittlerweile ist die kulturelle Erlebnistour durch die Stadt schon zur festen Institution geworden und findet bereits zum zehnten Mal in Folge statt. Neben laufenden Ausstellungen erwartet die nächtlichen Flaneure auch eine Fülle an Sonderprogrammen und Attraktionen. Von der Malerei bis hin zur Fotografie, von der Bildhauerei über Architektur und Technik bis hin zur Wissenschaft, Videokunst und dem Design sind alle Sparten vertreten.

Am Samstag, den 25. Oktober 2008, ist es wieder soweit: Zwischen 19 Uhr und 2 Uhr öffnen fast 100 Museen, Galerien, Sammlungen und Kirchen ihre Pforten für die Lange Nacht der Münchner Museen. Erlebnishungrige, Kunstliebhaber, Nachtschwärmer und alle Kulturinteressierten dürfen wieder einmal auf ein abwechslungsreiches Programm gespannt sein.

Abgerundet wird der Kunstgenuss alljährlich mit musikalischer Untermalung, Führungen und Performances. Und damit auch alle Highlights mühelos erreicht werden können, werden Shuttlebusse eingesetzt, die im 10-Minuten-Takt für einen bequemen Transfer zwischen den beteiligten Museen sorgen. Gleich fünf Touren kann sich der nächtliche Besucher aussuchen und nach Belieben miteinander mischen. Wer sicher gehen will, die persönlichen Highlights im Programm nicht zu verpassen, findet unten ein paar Tipps im Programm und zu den Touren.

Die Tour Schwabing
Die Tour Schwabing führt zu den drei Pinakotheken. Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen zeigen neben Meilensteinen der europäischen Malerei auch Skulpturen, Videoinstallationen, Fotografien und Designobjekte….

Tour Innenstadt
Zur Langen Nacht bietet das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst als Highlight Kurzführungen zur goldenen Sargmaske der Königin Sat-djehutj. Außerdem wird der neu entdeckte Artemidor-Papyrus vorgestellt….

Tour Ost
Große Museen und kleine Einrichtungen zum Entdecken halten sich auch hier die Waage: Gleich zum Einstieg lädt das Haus der Kunst mit der Ausstellung „Bitte nicht beten†œ von Bazon Brock zum Gedankenaustausch über Religion und Geistiges ein….

Tour West
Unter dem Motto „Ein- und Durchblicke“ führt das Museum Mensch und Natur seine Besucher in die Techniken der Tierpräparation und des Mikroskopierens ein. Mythisch ist die Stimmung in den nächtlichen Gewächshäusern des Botanischen Gartens, wo die Besucher neben Dschungel und Wüste in einer Ausstellung zur Schokolade die Welt der sagenhaften Maya kennenlernen….

Die Karten kosten 15 Euro.

Quelle: Muenchen.de

Lesung mit Orhan Pamuk aus Das Museum der Unschuld am 20.10. in der TU München

Es gibt tatsächlich noch Karten!

Am kommenden Montag, den 20.10.08, um 20 Uhr, stellt der Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk seinen neuen Roman Das Museum der Unschuld im Audi Max der TU München, Arcistr. 21, vor. Die Karten kosten 12 Euro, ermäßigt 8 Euro und können unter der Telefonnummer 089 / 291934-27 im Literaturhaus München reserviert werden.

Moderation: Christoph Bartmann (Goethe-Institut)
Lesung des deutschen Textes: Helmut Becker
Dolmetscher: Reçai Hallaç

Kurzbeschreibung
Kemal, ein junger Mann aus der Oberschicht Istanbuls, verfällt der blutjungen Füsun. Was als Affäre begonnen hat, wächst sich bald zu einer Obsession aus, doch das hindert Kemal nicht daran, die Beziehung mit seiner Verlobten fortzuführen. Nach dem rauschenden Verlobungsfest lässt sich die Geliebte nicht mehr blicken. Verzweifelt erkennt Kemal, dass er Füsun über alles liebt. Doch es ist zu spät.
Der Nobelpreisträger Orhan Pamuk erzählt in seinem großen Liebesroman (Deutsch von Gerhard Meier) von einer Gesellschaftsschicht der Türkei, die in vielem ganz und gar westlich scheint und doch traditionelle Züge trägt.

„Ein Liebesroman, ein großartiger und trauriger.“ (Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung)

„Nie war Wehmut komischer, selten Liebesschmerz so lapidar und so unsterblich, und schon lange kein Roman mehr so weise.“ (Sabine Vogel, Berliner Zeitung)

„Eine zarte, poetische, mit gleich viel Witz und Melancholie entworfene Liebesgeschichte.“ (Angela Schader, Neue Zürcher Zeitung)

Über den Autor
Orhan Pamuk, geboren am 7. Juni 1952 in Istanbul, ist ein türkischer Schriftsteller.

Er gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller seines Landes und ist Träger des Literatur-Nobelpreises 2006. In seiner Erzählkunst vermittelt er zwischen dem modernen europäischen Roman und der mystischen Tradition des Orients. Sein Werk ist mittlerweile in 35 Sprachen übersetzt und in über 100 Ländern veröffentlicht.

Auch sein im Wesentlichen menschenrechtlich begründetes politisches Engagement, mit dem er einerseits die türkische Regierung u. a. zu historischer Aufklärung und Verantwortungsbereitschaft anhält und andererseits christlich begründeten Widerständen gegen einen EU-Beitritt der Türkei entgegentritt, zeigt ihn in einer beide Seiten fordernden Mittlerposition. Aufgrund von Äußerungen zu den dunklen Seiten der türkischen Geschichte in einem Interview wurde Orhan Pamuk wegen „Beleidigung des Türkentums“ (Artikel 301 des türkischen Strafgesetzbuches) angeklagt. Das Verfahren wurde jedoch am 22. Januar 2006 eingestellt.

Literarische Bewertung
Pamuks Werke reflektieren das Identitätsproblem der seit osmanischen Zeiten zwischen Orient und Okzident hin- und hergerissenen türkischen Gesellschaft. Eine wichtige Rolle spielt dabei die in Vergessenheit geratene mystische Tradition, der sich Pamuk aber auch erst mit 35 Jahren zuzuwenden begonnen hat. Seither ist für seine Bücher „ein dichtes und vielfältiges Gewebe aus schwarzem Humor, blitzendem Scharfsinn, sinnlicher, stark visuell geprägter Darstellung, kriminalistischer Kombinationsgabe und romantischen Sehnsüchten im Bewusstsein der schnöden Wirklichkeit†œ (Friedenspreis-Laudatio Sartorius) ebenso charakteristisch wie der Bezug zur reichen Erzähltradition der islamischen Sufi-Dichtung.

„Orhan Pamuk stellt unter Beweis, dass er tausendundeinen Faden in der Hand behalten kann und auch gewagteste Konstruktionen tragfähig bleiben. Ein Element seiner Gebäude, ein Kunstgriff orientalischer Erzähler ist das Einlassen von Geschichten in die fortströmende Handlung, die das Geschehen überhöhen und wie Parabeln, wie ausgedehnte Sinnsprüche funktionieren. (…)
Der Roman Rot ist mein Name ist gespickt mit solchen die Wirklichkeit transzendierenden Parabeln. Sie entfalten ein raffiniertes Gespinst aus Glauben und Aberglauben, Märchen und Abermärchen, transportieren aber auch stets Weisheit und Moral. Hier wird eine Ethik, »eine moralische Vision« entfaltet, die sich aber nur dem ganz entschlüsselt, der die frühislamischen Texte von Ibn Arabi oder al-Halladj oder Sufi-Dichtern wie Yunus Emre, Rumi und Nizami kennt.†œ

Pamuk, so heißt es in der Begründung der Friedenspreis-Verleihung, gehe wie kein anderer Dichter unserer Zeit den historischen Spuren des Westens im Osten und des Ostens im Westen nach. Er sei einem Begriff von Kultur verpflichtet, der ganz auf Wissen und Respekt vor dem anderen gründe. Der Dichter bestätigt in seiner Dankesrede:

„Die wundersamen Mechanismen der Romankunst dienen dazu, der ganzen Menschheit unsere eigene Geschichte als die Geschichte eines anderen zu unterbreiten. Natürlich kann ein Roman auch beides zugleich. Er eröffnet uns die Möglichkeit, sowohl unser Leben als das eines Anderen zu erzählen, als auch das Leben von anderen Menschen als das unsere zu schildern. Dazu ist es gar nicht unbedingt nötig, in anderen Städten und Straßen herumzuwandern, wie ich es in Kars tat. Um sich zu verfremden oder andere zu beschreiben wie sich selbst, greifen die meisten Romanschriftsteller ganz einfach auf ihre Phantasie zurück. (…)
Leser bedienen sich nun, genau wie der Autor, ihrer Phantasie und versuchen sich in eine andere Person hineinzuversetzen. Das ist dann jeweils der Moment, in dem sich in uns Toleranz und Bescheidenheit, Liebe, Mitleid und Freude zu regen beginnen: Gute Literatur appelliert nämlich nicht so sehr an unsere Urteilskraft als vielmehr an unser Einfühlungsvermögen.†œ

www.orhan-pamuk.de

Veranstalter: Carl Hanser Verlag, Stiftung Literaturhaus

… und so war es: Orhan Pamuk in der TU München – Gegenstände des Lebens – ein Bericht zur Lesung in der Süddeutschen Zeitung am 21.10.2008