T.C. Boyle rockt die Münchner Muffathalle

Am 07.05.2012 wurde in der Münchner Muffathalle ausnahmsweise nicht getanzt, sondern gelesen. Der US-amerikanische Kultautor T.C. Boyle, derzeit auf Lesereise in Europa, präsentierte sich allerdings wie ein Rockstar bei seinem Auftritt in der ausverkauften Halle.

Mit knallrotem Sakko, schwarzem T-Shirt mit Tigermotiv und bunten Schuhen betrat der 63-Jährige nach einer kurzen Einführung von Initiator Michael Lemling (Buchhandlung Lehmkuhl) die Bühne und wurde von den ca. 500 Fans stürmisch begrüßt.

Stehend  las er inmitten der Bühne zunächst aus seinem aktuellen Ökothriller „Wenn das Schlachten vorbei ist„. Die vorgetragenen übersetzten Textpassagen des Journalisten David Eisermann wirkten gegenüber Boyles energischer und leidenschaftlicher Betonung leider etwas kühl und reserviert.

T.C. Boyle gilt durch die mitreißenden, abenteuerlichen Szenarien und die oftmals überraschenden Wendungen in seinen Büchern  als Punkrocker unter den Schriftstellern.  Oft basieren seine gründlich recherchierten Geschichten auf historische Ereignisse und Persönlichkeiten.

In „Wenn das Schlachten vorbei ist“ setzt sich der überzeugte Vegetarier, der sich selbst als fanatischen grünen Schriftsteller bezeichnet, mit dem Tierschutz auseinander.  Während eine Tierschützerfraktion eine Rattenplage auf einer Insel beseitigen will, um andere Tierarten zu retten, versucht die andere diese Tiere um jeden Preis zu schützen. Im Zentrum steht die Frage, ob der Mensch über die Tiere herrschen darf. Das Ergebnis ist ein furioser, apokalyptischer Roman, der von der Ausbeutung der Natur durch den Menschen und den katastrophalen Folgen handelt.

San Miguel“ lautet der Titel von Boyles neuem Roman, der nach seinen Angaben bereits fertig geschrieben ist. Die Handlung spielt auf der kleinen Insel San Miguel, die zur Inselgruppe der kalifornischen Kanalinseln gehört. Von 1850 bis 1948 brachten Viehzüchter Schafe auf die Insel, später nutzte die US Navy die Insel. Der Erscheinungstermin wurde nicht bekanntgegeben.

Nach der Lesung, gegen 21.45 Uhr, signierte T.C. Boyle gut gelaunt und mit viel Geduld wohl hunderte von Büchern.

Gegen 22.30 Uhr reichte die Schlange der Zuschauer immer noch bis zum Eingang der Muffathalle. T.C. Boyle ließ sich davon nicht beirren und signierte weiterhin die mitgebrachten Bücher. Für jeden Fan hatte er ein freundliches Wort – er ist einfach ein sympathischer Literatur-Star und ein cooler Typ mit viel Charme und Charisma.

Literatur + München: Beckenbauer taucht nicht auf von Armin Kratzert

Armin Kratzert versteht es meisterlich, Absurdes schön und sorgfältig zu erzählen.“ Von rührender, explosiver Heiterkeit sei sein neuer Roman „Beckenbauer taucht nicht auf„, der letztgültige Münchenroman, der seinen außerirdischen Protagonisten Anatol Hinueber staunend durch München laufen lässt, schreibt Alexander Gorkow in einer Rezension in der Süddeutschen Zeitung am 23.03.2012.

An schönen Tagen gibt es es manchmal eine halbe Stunde zwischen Sonnenuntergang und Dunkelheit, in der die Stadt München in dieses azurne Licht getaucht ist, das direkt vom Himmel kommt, das die Luft ganz klar macht und die Dinge leicht.

Kurzbeschreibung
Ein Außerirdischer, gerade gelandet auf dem Planeten Erde, in der Stadt München, hat einen geheimen Auftrag zu erfüllen, der möglicherweise einen berühmten Fußballer namens Franz Beckenbauer betrifft. Dazu sind einige Recherchen, die Besorgung gewisser Materialien und die Kenntnis der Lebens- und Bewegungsformen auf der Erde notwendig. Dieses Wesen erweist sich als rechter Tollpatsch, der auf Wikipedia nachschauen muss, wo genau er gelandet ist. Er bewegt sich komisch, spielt schlecht Fußball und fährt zu schnell. Er versucht, Rezepte von Eckart Witzigmann nachzukochen und träumt nachts vom blauen Licht seiner fernen Heimat. Er späht seine Nachbarin durchs Küchenfenster aus und beginnt unerwartet Gefühle zu entwickeln, wird immer normaler, also menschlicher. Wie blickt ein Alien auf diese Welt? Auf München und seine Bewohner? Was macht er mit seiner Angst? Was mit der Nachbarin? Gibt es Franz Beckenbauer überhaupt? Und vor allem: Wie schreibt man das alles auf?

Pressestimmen
Sind wir nicht alle ein bisschen Beckenbauer? Armin Kratzert wagt sich in seiner grandiosen Satire unerschrocken in Bereiche, die noch kein Schriftsteller vor ihm erforscht hat. Ein kurzer und scharfsinniger Roman darüber, wie Fußball funktioniert †“ und Deutschland.“ Denis Scheck

Schöne Aussichten: T. C. Boyle liest am 7. Mai 2012 in der Münchner Muffathalle [Trailer]

Am Montag, den 7. Mai 2012, stellt der US-amerikanische Autor T. C. Boyle um 20:30 Uhr seinen neuen Roman „Wenn das Schlachten vorbei ist“ in der Muffathalle in München vor.

Kurzbeschreibung
Zwei Fraktionen von Umweltschützern liefern sich einen erbitterten Kampf. Schauplatz sind die Channel Islands vor der Südküste von Kalifornien, wo die Umwelt vom Menschen empfindlich gestört wurde. Soll man das Gleichgewicht des Ökosystems mit viel Steuergeldern wiederherstellen – was zwangsläufig die Ausrottung mancher Tierarten bedeutet -, oder soll man um jeden Preis das Töten verhindern? T. C. Boyles furioser, apokalyptischer Roman handelt von der Ausbeutung der Natur durch den Menschen und den katastrophalen Folgen. Boyle hat eines seiner ältesten Themen weiterentwickelt, nie war er so bitter und böse, nie war es ihm so ernst.

Vorverkauf über Buchhandlung Lehmkuhl: 14 Euro
Einlass ab 19.30, Beginn 20.30 Uhr
Ort: Muffathalle, Zellstrasse 4 in 81667 München
Veranstalter: Buchhandlung Lehmkuhl in Kooperation mit dem Muffatwerk.

Nachts im Deutschen Museum. Münchner BücherFrauen organisieren Bibliotheks-Führung

An knapp 360 Tagen im Jahr steht die Bibliothek des Deutschen Museums in München von 9 bis 17 Uhr den Besuchern kostenlos zur Verfügung und manchmal, nach Absprache, auch nachts. Die Münchner BücherFrauen haben in diesem Jahr aufgrund der großen Nachfrage bereits die zweite nächtliche Führung durch die gigantischen Buchbestände der Bibliothek organisiert.

In mehr als 100 Jahren haben sich dort über 930.000 Bücher angesammelt. Die Bibliothek versteht sich als Spezialbibliothek für Naturwissenschafts- und Technikgeschichte und ist die größte Museumsbibliothek Deutschlands. Rund 25.000 Bücher und 1600 laufende Zeitschriften stehen dem Publikum frei zugänglich in den beiden Lesesälen nach Sachgruppen geordnet zur Verfügung.

Lesesaal Bibliothek Deutsches Museum

Mehr als 90 Prozent des Bestandes wird auf zwei Ebenen über den Lesesälen aufbewahrt. Auf Anfrage können Werke über die Schlagwortsuche ermittelt und aus dem Magazin bereitgestellt werden. Da es sich um eine Präsenzbibliothek handelt, stehen die Bücher nicht zum Ausleihen zur Verfügung.

Das Magazin ist für Besucher nur nach Absprache während einer Bibliotheksführung zugänglich.

Sozusagen die Schatzkammer der Bibliothek sind die Libri rari. Hier werden vorrangig seltene Werke, die bis 1800 erschienen sind und alle Bereiche der Naturwissenschaft und Technik umfassen, gelagert. Klassiker wie Georg Agricola, Isaac Newton oder Leonhard Euler sind hier ebenso im Original zu finden wie die Encyclopédie von Diderot und d’Alembert oder ein Frauenzimmerlexikon von 1715.

Der Besuch der „Libri Rari“ war eindeutig der Höhepunkt der Führung. Der Historiker und stellvertretende Leiter der Bibliothek Christian Knoop zeigte uns zunächst, wie wir ein wertvolles Buch aus diesem Bereich, mit weißen Handschuhen und niemals am oberen Buchrücken, aus einem Regal nehmen durften.

Mit den Handschuhen bekleidet war es dann tatsächlich gestattet in den auf Schaumstoff gebetteten kostbaren Werken zu blättern.

Maria Sibylla Merian - Druck von 1719
Elizabeth Blackwell - 1757
erste Frau mit technischem Gerät - Ende 15. Jahrhundert

Herzlichen Dank an Christian Knoop für die freundliche, interessante und eindrucksvolle Führung durch die Bibliothek des Deutschen Museums und an Karen Gerwig für die Organisation.

Ach ja, und nein – Bücher entwickeln nachts definitiv kein Eigenleben. 😉

 

Lesung mit Inge Löhnig in der Münchner Krimibuchhandlung Glatteis am 26.01.2012

Inge Löhnig stellt am Donnerstag, den 26. Januar 2012, um 20.00 Uhr, in der Krimibuchhandlung Glatteis ihren vierten Kriminalroman „Schuld währt ewig“ mit dem sympathischen Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort vor.

Kurzbeschreibung
Eine einzige Sekunde hat Susannes Leben für immer verändert. Ein Kind ist tot. Für die junge Frau ein Alptraum, der nie endet, eine Suche nach Sühne, die vergebens ist. Dann sterben zwei Menschen. Sie wurden ermordet. Auch in ihrer Vergangenheit gibt es ein düsteres Geheimnis, eine Schuld, die für immer bleibt. Kommissar Dühnfort verfolgt einen Täter, der auf grausame Weise für seine Vorstellung von Gerechtigkeit sorgt. Ein Rächer, der Gleiches mit Gleichem vergilt und keine Gnade kennt.

Über die Autorin
Schon Inge Löhnigs erster Kriminalroman um Kommissar Konstantin Dühnfort, Der Sünde Sold, hat bei Kritikern und Lesern Begeisterungsstürme ausgelöst: „Meisterhafte Erzählkunst†œ schrieb die Süddeutsche Zeitung, auf krimi-couch.de wurde der Roman als „einer der besten aus 2008†œ gelobt. Inge Löhnig wohnt mit ihrer Familie in der Nähe von München. Mehr Informationen über Inge Löhnig finden sich hier.

Eintritt: 7 Euro, Anmeldung: 089-2014844 oder info@glatteis-krimi.de