„Druckfrisch“ – neue Bücher mit Denis Scheck am 30.01.2011 um 23.30 Uhr

In der nächsten Ausgabe der Büchersendung „Druckfrisch“ am Sonntag, den 30. Januar 2011, spricht Denis Scheck um 23.30 Uhr im Ersten mit Kristin Rübesamen über Yoga als Lebenshaltung.

„Alle sind erleuchtet – Bekenntnisse einer Yoga-Lehrerin“ – erschienen im September 2010 im Berlin Verlag

Kurzbeschreibung
Es ist die Welt der Verdrehten. Jeden Tag schieben und schlängeln sich Menschen erwartungsvoll in Haltungen, die Tiernamen tragen wie Hund, Cobra, Fisch, stellen sich auf den Kopf und atmen durch ein Nasenloch. Was suchen sie in dieser schwindelerregenden Disziplin? Kristin Rübesamen unterrichtet seit zehn Jahren Yoga in New York, London, Berlin und hat dabei die Menschen und ihre Sehnsüchte sehr gut kennengelernt. Manchmal zu gut.Immer wenn etwas schiefläuft, tauchen Yogis auf. Noch nie war es so schick, Yoga zu üben, noch nie hat die Sehnsucht nach einem friedlichen Leben so sexy ausgesehen. Yoga ist im Westen zum Mittelstandsphänomen geworden und scheint die Antwort zu geben auf die Frage nach einem Halt in unwirtlichen Zeiten.

Yoga hat Kristin Rübesamen gelehrt, genau hinzuschauen. Yoga hat ihre Aufmerksamkeit geschärft, ihr Disziplin beigebracht und Kraft gegeben. Anderen nimmt es die Rückenschmerzen und lässt sie vielleicht zum ersten Mal mit erhobenem Kopf durchs Leben gehen. Bluthochdruck, Depressionen, Impotenz – modernes Yoga soll immer helfen.

Aber Genügsamkeit und Nähe zu Gott? Macht es die Nervösen nicht vielleicht empfindlicher, die Geknickten noch wehleidiger, die Sanften debil und die Aggressiven unerträglich? Materialisten sind auch im Yoga die größten Körperfetischisten. Hat der Westen Yoga ruiniert? Kann Yoga überhaupt das erschöpfte Selbst, wie es die Soziologen nennen, retten? Oder führt es doch zur stillen Revolution? Kristin Rübesamen erzählt von ihrem Weg von New York bis Berlin-Wedding: Warum sie anfing, im Studio um die Ecke zu üben, berichtet von ihren Lehrern und ihrer Erfahrung als Lehrerin. Sie führt uns einmal um die Welt, um dann wieder beim Geheimnis des nach unten schauenden Hundes zu landen – flüchtig, staunend und voller Respekt.
Yoga ist Entspannung? Nur was für Hippies? Falsch. Aufklärung statt Erleuchtung.

Über die Autorin
Kristin Rübesamen, geboren in München, studierte deutsche und russische Literatur und arbeitete für Spiegel-TV und das ZDF. nach einem Jahrzehnt in New York und London lebt sie nun mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Berlin. Sie schreibt für die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, veröffentlichte zwei Romane und zuletzt mit Angelika Taschen Great Yoga Retreats. Sie unterrichtet Yoga in Berlin und auf der ganzen Welt.

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Außerdem trifft Denis Scheck in dieser Sendung die holländische Schriftstellerin Margriet de Moor. Im Februar 2011 erscheint im Hanser Verlag ihr neuer Roman unter dem Titel „Der Maler und das Mädchen„. Darin geht es um Rembrandt und sein dunkles Geheimnis.

Kurzbeschreibung
Warum erschlug die achtzehnjährige Elsje, gerade erst nach Amsterdam gekommen, ihr Zimmermädchen mit einem Beil? Und was veranlasste den Maler Rembrandt, dessen Name nicht genannt wird, sich zu dem Leichnam zu begeben und ihn mit wenigen Strichen für immer festzuhalten? Margriet de Moor schreibt einen großen Roman über die Malerei, die Liebe und den Tod im Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Wie eine Malerin wechselt sie in diesem Krimi zwischen Hell und Dunkel und verschränkt die gegensätzlichen Geschichten zu einer spannenden, ergreifenden Erzählung.

Über die Autorin
Margriet de Moor, geb. 1941, studierte in Den Haag Gesang und Klavier. Nach einer Karriere als Sängerin, vor allem mit Liedern des 20. Jahrhunderts, studierte sie in Amsterdam Kunstgeschichte und Architektur.

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Der letzte Grieche“ lautet der Titel des Schriftstellers Aris Fioretos, der im Februar 2011 im Hanser Verlag erscheint. Denis Scheck spricht mit dem Autor über Glück und Fluch der Migration.

Kurzbeschreibung
Jannis Georgiadis, Sohn eines Bauern aus Griechenland, verlässt seine Heimat Mitte der sechziger Jahre, um seiner Jugendliebe nach Schweden zu folgen. Vorübergehend findet er dort das Paradies: Er träumt von einem Studium der Hydrologie und verliebt sich in das schwedische Kindermädchen. Doch als sich viel zu früh ein Kind einstellt, scheitert nicht nur eine der Zukunftsvisionen des griechischen Gastarbeiters. Aris Fioretos‘ Geschichte über Familie, Migration, Erinnerungen und Lebenslügen ist ein virtuoser Roman über das 20. Jahrhundert in Europa.

Über den Autor
Aris Fioretos, geboren 1960 als Sohn griechisch-österreichischer Eltern im schwedischen Göteborg. Nach Studien- und Forschungsjahren im Ausland Arbeit nun als Schriftsteller in Stockholm und Berlin. Veröffentlichung mehrerer Prosa- und Essaybände sowie Romanen; Übersetzungen von u. a. Paul Auster, Friedrich Hölderlin und Vladimir Nabokov ins Schwedische.

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In der ganz persönlichen Empfehlung von Denis Scheck geht es um John Ashberrys „Ein weltgewandtes Land: Gedichte. Zweisprachig†œ (erschienen im Oktober 2010 bei Luxbooks)

Kurzbeschreibung
Der jüngste und 27. Band des derzeit wohl wirkungsmächtigsten US-amerikanischen Lyrikers zeigt den 1927 in Rochester geborenen John Ashbery erneut als den unangefochtenen Meister des doppelbödigen Versteckspiels. Die Bedeutung des schon zu Lebzeiten zur Legende gewordenen New Yorker Weltbürgers ist hierzulande höchstens mit jener Friederike Mayröckers zu vergleichen. Für die Übersetzung wurden viele der wichtigsten deutschen Lyriker und Übersetzer gewonnen: Dichter wie Gerhard Falkner, Matthias Göritz, Alexander Gumz, Norbert Lange, Léonce W. Lupette, Jan Volker Röhnert, Hendrik Rost, Andre Rudolph, Daniela Seel, Ron Winkler, Jan Wagner, Uljana Wolf, die renommierten Ashbery-Übersetzer Erwin Einziger und Joachim Sartorius wie auch weitere angesehene Übersetzer anglo-amerikanischer Lyrik wie Iain Galbraith, Margitt Lehbert und Lars Vollert haben jeder für sich Gedichte ausgewählt und übersetzt. So lässt sich in diesem Band vielfach an verschiedenen Fassungen die Bedeutungsvielfalt, die Schwierigkeiten und die Schönheit des Lyrikübersetzens nachvollziehen. Die Sammlung ist mit einem Nachwort der Literaturkritikerin und Ashbery-Spezialistin Marjorie Perloff versehen. Illustriert ist der Band mit Gemälden Jane Freilichers, die zu dem engsten Zirkel der New York School um Frank O†™Hara, Kenneth Koch, Barbara Guest und eben John Ashbery gehört. John Ashbery (*1927) gilt vielen neben Frank O†™Hara als der bedeutendste Vertreter der New York School, die das literarische und künstlerische Leben im New York der 50er Jahre maßgeblich prägte. Während das literarische Establishment seine Arbeit erst ab Mitte der 70er Jahre für sich entdeckte, hat Ashbery dennoch einen bald sechzigjährigen Triumphmarsch durch die US-amerikanische Lyrikgeschichte absolviert: Bereits 1956 wählte ihn W. H. Auden für den Yale Younger Poets Prize, 1976 wurden ihm für sein berühmtestes Buch Self Portrait in a Convex Mirror zeitgleich der Pulitzer Prize, der National Book Award sowie der National Book Critics Circle Award verliehen. Mit dem Bollingen Prize 1985 für A Wave waren ihm somit bereits Mitte der 80er Jahre die wichtigsten Preise seines Landes verliehen worden. 1995 folgte die Frost Medal, 2001 der hoch dotierte Wallace Stevens Award. Außerdem ist er einer von nur drei lebenden Lyrikern, die die Gold Medal for Poetry der American Academy of Arts and Letters bekamen. John Ashbery lehrt am Bard College.

Über den Autor
John Ashbery, geboren 1927 in Rochester, studierte Anglistik und französische Literatur. Kunsthistoriker von Art News. Seit 1974 ist er Professor für Creative Writing am Brooklyn College in New York. Er schrieb auch : Ein Haufen Idioten und Hotel Lautreamont.

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Dieses Mal zerpflückt Denis Scheck mit seinen bissigen Kommentaren die Sachbücher der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste.

Die nächste Sendung wird am 27.02.2011 um 23.35 Uhr ausgestrahlt.

Druckfrisch mit Denis Scheck am 31.01.10 um 23.35 Uhr

Am Sonntag, den 31.01.2010, um 23:35 Uhr, heißt es wieder: Druckfrisch – Neue Bücher mit Denis Scheck.

Druckfrisch

Der Literaturkritiker trifft außergewöhnliche Autoren, empfiehlt aufregende Bücher und kommentiert leidenschaftlich und zugespitzt die aktuelle Spiegel-Bestenliste Belletristik. Dank Herta Müllers „Atemschaukel“ (KW 04 auf Platz 2) ist zumindest ein Buch vertreten, dass Denis Scheck mit Sicherheit nicht in die Tonne treten wird. Ansonsten, wer weiß,  kann es passieren, dass die Kiste am Ende des Förderbandes dieses Mal ziemlich voll wird.  😉

Blut will fließenJames Ellroy: Blut will fließen
Die Romane von James Ellroy erzählen meist von Gräueltaten, die wirklich passiert sind. „Blut will fließen“ spielt in den USA von 1968. Das Land ist aufgewühlt von den Morden an Martin Luther King und Robert Kennedy, vom Vietnamkrieg, von den Protesten der Studenten und Schwarzen.
Kurzbeschreibung
Böse Ex-Cops, intrigante Killer, feige FBI-Informanten und gefährliche Frauen im Spiel um Macht, Millionen und Sex sind sie alle willfährige Marionetten, gelenkt von Politikern und ihren zweifelhaften Freunden. James Ellroys Abschluss der Underworld-Trilogie ist ein gnadenlos spannender Thriller und ein literarisches Ereignis.USA, 1968: Nixon und Humphrey kandidieren für das Präsidentenamt. Der Wahlkampf ist hart und geprägt von Verleumdung und Korruption. Die Ermordung von Martin Luther King und Robert Kennedy, die Proteste von Schwarzen und Studenten wie auch der Vietnamkrieg bringen Unruhe in das Amerika jener Tage. In Los Angeles beschäftigt Scotty Bennett vom LAPD der ungeklärte brutale Überfall auf einen Geldtransporter, bei dem mehrere Millionen Dollar und eine größere Menge Smaragde verschwanden. Je mehr er bei den Ermittlungen in die Nähe der Machtzentren gerät, desto gefährdeter ist seine Mission – und auch sein Leben. Steckte das FBI hinter dem Überfall? Flossen die Millionen in Nixons Wahlkampf? Was hat Howard Hughes Nixon versprochen? James Ellroy führt zu den Hintertreppen der Macht und besticht mit seiner radikalen Gesellschaftskritik, einer explosiven Mischung aus Verschwörung und Gewalt, Besessenheit, Sex und Drogen.

Ich war Hitler SchutzengelDieter Kühn: Ich war Hitlers Schutzengel: Fiktionen: Vier Szenarios
Dieter Kühn hat die Kunst des historischen Erzählens in seinen großen Biographien für die Gegenwart neu erfunden. Mit „Ich war Hitlers Schutzengel“ legt er jetzt allerdings ein Gedankenspiel gegen jede historische Überlieferung vor. Dieter Kühn erzählt von Hitlers Ende in verschiedenen fiktiven Versionen, parallel geschaltet zur historischen Realität.
Kurzbeschreibung
Hatte Hitler einen Schutzengel? Ausgerechnet Hitler? In Dieter Kühns ebenso provozierenden wie brillanten historischen Szenarios über das Ende Adolf Hitlers wird der Lauf der Geschichte umgekehrt: die Attentate von Georg Elser, Graf Stauffenberg und Henning von Tresckow gelingen, der Krieg kommt zum Stillstand und Hitlers Schutzengel ins Grübeln. Vier sehr verschiedene Varianten von Geschichte und ein faszinierendes Gedankenspiel gegen alle historische Überlieferung
Über den Autor
Dieter Kühn, 1935 geboren, lebt heute in Brühl bei Köln. Für seine Biographien, Romane, Erzählungen, Hörspiele und Übertragungen aus dem Mittelhochdeutschen (das Mittelalter-Quartett) erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Hermann-Hesse-Preis und den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Zuletzt erschienen der Roman Geheimagent Marlowe, die biographischen Studien Ein Mozart in Galizien und die große Biographie Gertrud Kolmar.

Denis Scheck empfiehlt …

Atlas der abgelegenen InselnJudith Schalansky:  Atlas der abgelegenen Inseln: Fünfzig Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde

Denis Scheck möchte ein Buch vorstellen, das die Verhältnisse auf unseren Weltkarten zum Tanzen bringt und eine Art federleichtes und hochpoetisches Gegengewicht zu all den trümmerschweren Atlanten (…) in unseren Regalen bildet.
Kurzbeschreibung
Dass es immer noch Orte gibt, die schwer zu erreichen sind, erscheint uns heute nicht mehr vorstellbar. Judith Schalansky aber hat sie gesammelt: fünfzig entlegene Inseln, die in jeder Hinsicht weit entfernt sind, entfernt vom Festland, von Menschen, von Flughäfen und Reisekatalogen. Aus historischen Begebenheiten und naturwissenschaftlichen Berichten spinnt die Autorin zu jeder Insel eine Prosaminiatur, absurd-abgründige Geschichten, wie sie nur die Wirklichkeit sich auszudenken vermag, wenn sie mit wenigen Quadratkilometern im Nirgendwo auskommen muss. Sie handeln von seltenen Tieren und seltsamen Menschen von gestrandeten Sklaven und einsamen Naturforschern, verirrten Entdeckern und verwirrten Leuchtturmwärtern, meuternden Matrosen und vergessenen Schiffbrüchigen, braven Sträflingen und strafversetzten Beamten, kurzum: von freiwilligen und unfreiwilligen Robinsons. Nicht zuletzt fasziniert dieser außergewöhnliche Atlas durch seine aufwendige und besonders schöne Gestaltung. Kunstvoll illustriert und durchgehend in fünf Sonderfarben gedruckt, zeigt er nach Ozeanen geordnet alle Inseln im jeweils identischen Maßstab. Damit entführt uns Judith Schalansky zu fünfzig entlegenen Orten von Tristan da Cunha bis zum Clipperton-Atoll, von der Weihnachts- bis zur Osterinsel und beweist, dass die abenteuerlichsten Reisen immer noch im Kopf stattfinden: mit dem Finger auf der Landkarte.

Der Fänger im RoggenJ. D. Salinger: Der Fänger im Roggen
J. D. Salinger, Autor des „Fänger im Roggen“, starb am 27.01.2010. Dieses Buch hat wahrscheinlich mehr junge Menschen im 20. Jahrhundert begeistert als irgendein anderes. Holden Caulfields rotzige Verweigerung, sich anzupassen, liest sich auch heute noch aufregend. Tipp: die rundum entstaubte neue Übersetzung von Eike Schönfeld.
Kurzbeschreibung
Holden ist ein ganz normaler amerikanischer Jugendlicher, der Schulstreß hat und schließlich vom Internat fliegt. Nebenbei liest er gerne Bücher und macht die ersten Erfahrungen mit der Liebe.
Ein amüsant zu lesender Roman über das Erwachsenwerden.

Quelle: Druckfrisch – DasErste.de

Druckfrisch mit Denis Scheck am 01.11. um 23.35 Uhr in der ARD

Druckfrisch

Am 01. November 2009 strahlt DasErste um 23.35 Uhr eine neue Folge der Literatursendung Druckfrisch mit Denis Scheck aus.

Herr AdamsonDenis Scheck spricht mit dem Schweizer Schriftsteller Urs Widmer über seinen neuen Roman Herr Adamson.

Das Glück begreift, wer dem Tode entronnen ist: Die Macht der Liebe, die Schönheit der Natur und das Geschenk des Lebens. Urs Widmer erzählt vom 94. Geburtstag eines Mannes, dem letzten Tag seines Lebens, der Tag, an dem er sich an seine Kindheit erinnert.

Kurzbeschreibung
Es ist Freitag, der 22. Mai 2032. Einen Tag nach seinem vierundneunzigsten Geburtstag sitzt ein Mann in einem üppig blühenden Garten – es ist der Paradiesgarten seiner Kindheit -, neben sich einen Rekorder, und spricht seine Geschichte mit Herrn Adamson auf Band.

Kindlers LiteraturlexikonDenis Scheck empfiehlt Kindlers Literaturlexikon. (alle 18 Bände kosten übrigens 1950 Euro)

Kindlers Literaturlexikon: Die Neuauflage von Kindlers Literatur Lexikon umfasst rund 13.000 Werke, die die Kulturgeschichte nachhaltig geprägt haben: von den ersten schriftlichen Zeugnissen der Menschheit bis zur Gegenwart, von der Belletristik bis zur Sachliteratur †“ aus allen Literatursprachen der Welt.

Kurzbeschreibung
Kindlers Literatur Lexikon auf dem Kenntnisstand des 21. Jahrhunderts
Die wichtigsten literarischen Werke aller Zeiten, aller Regionen, aller Kulturen
Rund 8.300 Einträge mit ca. 21.200 Einzelartikeln
Optimierte Gliederung: Autoren von A bis Z und Einzelwerke in chronologischer Reihenfolge
17 Bände und 1 Registerband erscheinen zeitgleich im September 2009
Ein Muss für Bibliotheken und LiteraturinteressierteDarauf haben Interessierte und Kenner gewartet: Kindlers Literatur Lexikon neu aufgelegt. Von den ersten schriftlichen Zeugnissen bis zur Gegenwart versammelt das epochale Nachschlagewerk rund 13.000 Werke aus allen Literaturen der Welt. Völlig neu bearbeitet und um eine Fülle von Einträgen ergänzt, erschließt das Werklexikon in 17 Bänden und einem Registerband Belletristik, Briefe, Tagebücher und Memoiren, Populär, Kinder- und Jugendliteratur sowie Sachtexte vielfältiger Disziplinen.
Neu: Einleitende Biogramme (biografische Kurzinformationen) skizzieren die zentralen Lebensdaten der Autoren. Eine Vielzahl zusätzlicher Werkgruppenartikel eröffnet kompakte Einblicke in das Gesamtwerk einzelner Schriftsteller. Die komplett überarbeitete Bibliografie schafft mit Hinweisen auf die wichtigste weiterführende Literatur eine fundierte wissenschaftliche Basis. Rund 600 anonyme Werke und Artikel zu Stoffen der Weltliteratur runden das Lexikon ab. Ein unentbehrlicher Wissensfundus und ein einzigartiges Memorandum.

Tokio im Jahr null Denis Scheck stellt Tokio im Jahr Null von David Peace vor.

Ein Serienmörder, ein korrupter Polizist und eine Stadt, die beherrscht wird vom organisierten Verbrechen. Die Religion, der Staat, die allgemeine Ordnung †“ alles befindet sich in der Auflösung. In seinem neuen historischen Kriminalroman seziert David Peace verwüstete Seelen und die düsteren Seiten des Menschen.
Kurzbeschreibung
Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Vor der Nachkriegskulisse Tokios, zwischen Häuserruinen und zerbombten Straßenzügen, jagt ein Polizist von zweifelhafter Identität einen eiskalten Serienmörder. Der spektakuläre Auftakt zu David Peaces lang erwarteter Tokio-Trilogie.Tokio, 1946: die Hölle auf Erden. Die Stadt liegt in Trümmern, ebenso wie die Seelen ihrer Bewohner. Es herrschen Angst und Korruption, niemand ist der, der er zu sein vorgibt. Inmitten der Schuttberge geht ein brutaler Serienmörder um, der junge Frauen missbraucht und erdrosselt. Die Polizei verhaftet schnell einen Verdächtigen, der aber nur einen der Morde gesteht. Inspektor Minami ist gezwungen, ältere Fälle neu aufzurollen, um den Täter zur Strecke zu bringen. Doch dabei verstrickt er sich in einem Netz aus Lügen und nackter Gewalt. Die Machenschaften des organisierten Verbrechens werden für ihn zur tödlichen Gefahr, genau wie die Intrigen innerhalb des Polizeiapparats. Langsam zerfließen die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit, und die Taten der Vergangenheit kommen ans Tageslicht. Denn auch auf Minamis Schultern lastet eine schwere Schuld …

Denis Scheck kommentiert die Sachbücher der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste.

Quelle: Druckfrisch

Druckfrisch mit Denis Scheck am 06.09. um 0.00 Uhr in der ARD

Druckfrisch

Am 06. September um 0.00 Uhr sendet die ARD erstmals nach der Sommerpause „Druckfrisch“ mit Denis Scheck. Die geplanten Themen sind:

Rüdiger SafranskiRüdiger Safranski: Goethe & Schiller †“ Geschichte einer Freundschaft

Die Männerfreundschaft der beiden Weimarer Klassiker ist bis heute ein Faszinosum. Denn Goethe und Schiller waren zwei durch und durch verschiedene Charaktere mit zwei sehr unterschiedlichen Lebensgeschichten: hier Naturliebe und Intuition, dort Intellekt und unbedingter Freiheitswille, hier ein langes, erfülltes Leben, dort Krankheit und früher Tod. Und doch sagte jeder der beiden vom anderen, er sei ihm der wichtigste Mensch gewesen. Rüdiger Safranski, der beste Erzähler intellektueller Biografien, den wir haben, schildert den Weg dieser einzigartigen Freundschaft.

Kurzbeschreibung
Ihre Freundschaft ist eine Sternstunde des deutschen Geistes: Friedrich Schiller bringt seine Dramen mit Goethes Hilfe auf die Bühne. Johann Wolfgang von Goethe erlebt durch Schiller in Weimar seine zweite Jugend. Dennoch ist ihre gemeinsame Geschichte nicht frei von Konflikten: etwa Schillers Neid auf den bewunderten Goethe oder Goethes Angst vor dem Aufstieg Schillers. Trotz aller Gegensätze lernte Schiller in der Freundschaft, „dass es dem Vortrefflichen gegenüber keine Freiheit gibt als die Liebe“. Und jeder der beiden sagte vom anderen: er sei ihm der wichtigste Mensch gewesen. Rüdiger Safranskis Buch ist die spannend erzählte Biographie dieser für die Dichtung in Deutschland so wichtigen Begegnung.

Über den Autor
Rüdiger Safranski, geboren 1945, Philosoph und Schriftsteller, lebt in Berlin. Er veröffentlichte Biographien über E. T. A. Hoffmann, Schopenhauer und Heidegger sowie den großen philosophischen Essay „Wieviel Wahrheit braucht der Mensch? Über das Denkbare und Lebbare“. Rüdiger Safranski erhielt 2006 den „WELT-Literaturpreis“ und den „Friedrich-Hölderlin-Preis“.

Der Mann schläftSibylle Berg: Der Mann schläft

Die Liebe, das Glück, die Nähe †“ und warum all das so schwer festzuhalten ist: Davon erzählt Sibylle Bergs neuer Roman. Eine Frau hat den Mann ihres Lebens gefunden, keinen geistigen Überflieger, keinen Kerl mit Waschbrettbauch, aber einen, der ihr das Gefühl gibt, liebenswert zu sein. Eines Tages beschließt sie, wir beiden sollten doch mal verreisen. Doch auf dieser Reise kommt ihr der Mann einfach abhanden. Sibylle Berg beschreibt die Sehnsucht nach Vertrautheit und Liebe, den Widerspruch zwischen den großen Träumen und dem, ja, kitschig gesagt, stillen kleinen Glück. Und sie fragt, ob es Zuneigung ist oder Angst, wenn Paare sich andauernd an der Hand des anderen festklammern.
Zeitgleich erscheint das Hörbuch, gelesen von Katja Riemann (Verlag Osterwold audio)

Kurzbeschreibung
Eine Frau liebt einen Mann, weil der die Frau liebt. Was kann man sich Besseres wünschen in einer Welt, in der die Liebe nur noch ein Marketinginstrument ist? Ebendiese Welt kennt kein Pardon: Auf einer Reise nach China kommt der Mann gleich wieder abhanden, und man fragt sich, ob das mit rechten Dingen zugeht. Warum sucht man nach Veränderung, wenn man das Glück gefunden hat? Warum bleibt man nicht dort, wo man glücklich ist? Sibylle Berg erzählt eine moderne Liebesgeschichte und zeigt mit so melancholischen wie bösartigen Bildern eine Welt, in der man höchstens zu zweit überleben kann.

Über die Autorin
Sibylle Berg, geboren vor nicht allzu langer Zeit in Weimar, gilt seit ihrem Debüt-Roman „Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot“ als Übermutter der jungen deutschen Literatur. Darauf könnte sie verzichten. Neben Büchern schrieb die überzeugte Kettenraucherin Theaterstücke und Texte für verschiedene Magazine in Deutschland und der Schweiz, darunter „Das Magazin“ (Zürich), „Allegra“ (Hamburg) und das „Zeit-Magazin“. 2008 erhält sie den Wolfgang-Koeppen-Preis.Sibylle Berg lebt in Zürich.

Was wirdA.L. Kennedy: Was wird

Die schottische Erzählerin A.L. Kennedy ist eine der bekanntesten und wichtigsten britischen Autorinnen. Ihr neues Buch versammelt zwölf Erzählungen, die alle, fast wie klassische Novellen, auf einen dramatischen Höhepunkt zulaufen †“ obwohl die Themen oft ganz alltäglich sind. Aber alle Protagonisten, Männer und Frauen, Singles und Paare, haben einen Riss in ihrem Leben, leiden an gebrochenem Herzen, suchen einen neuen Weg. Kennedys Meisterschaft besteht darin, dass sie die großen Emotionen ihrer Figuren ohne jede falsche Sentimentalität beschreibt †“ und ihnen gerade so Tiefe und Wahrheit gibt. Ein Buch über die Gefühlsverwirrungen unserer Zeit.

Kurzbeschreibung
Momentaufnahmen aus dem Leben von Menschen mit gebrochenen Herzen: Singles auf der Suche nach dem Lebenspartner, Paare auf der Suche aus der Krise, alle auf der Suche nach dem Sinn. Erzählungen über das Leben in Gesellschaft.

Über die Autorin
A.L. Kennedy, geboren 1965 im schottischen Dundee, gehört zu den meistbeachteten britischen Autorinnen. Ihre Bücher wurden vielfach ausgezeichnet und sind in viele Sprachen übersetzt. Sie lebt als Autorin, Filmemacherin und Dramatikerin in Glasgow. Bei Wagenbach sind bisher erschienen: „Stierkampf“, „Gleissendes Glück“, „Alles was du brauchst“, „Also bin ich froh“, „Day“, „Paradies“ und die Erzählsammlungen „Ein makelloser Mann“ und „Hat nichts zu tun mit Liebe“ sowie die Anthologie „Cool Britannia“.

Außerdem empfiehlt Denis Scheck zwei posthume Meisterwerke, die jetzt erscheinen:

Unendlicher SpaßDavid Foster Wallace:  Unendlicher Spaß (Kiepenheuer und Witsch)

Kurzbeschreibung
DAS literarische Ereignis in diesem Jahr! Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace, einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Literatur, das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags. Unendlicher Spaß – so nannte James Incandenza seinen Film, der Menschen, die ihn anschauen, so verhext, dass sie sich nicht mehr von ihm lösen können und dabei verdursten und verhungern. Sein Sohn Hal, ein Tenniswunderkind mit außergewöhnlichen intellektuellen Fähigkeiten, studiert an der Enfield Tennis Academy (ETA), die von seinem Vater gegründet wurde. Hier sowie im nahe gelegenen Ennet-House, einem Entziehungsheim für Drogenabhängige, spielt ein Teil der überbordenden Handlung, die jeden literarischen Kosmos sprengt – in einem leicht in die Zukunft versetzten Amerika, das mit Kanada und Mexiko die Organisation der nordamerikanischen Nationen bildet und von radikalen Separatisten in Kanada bekämpft wird. 1996 erschien Infinite Jest in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Nicht allein der schiere Umfang, sondern vor allem die sprachliche Kreativität, die ungeheure Themenvielfalt, die treffsichere Gesellschaftskritik, scharfe Analyse sowie der Humor machen den Roman zum Meilenstein der amerikanischen Literatur. Namhafte Autoren von Dave Eggers bis Jonathan Franzen sehen in diesem Buch ein Vorbild für ihr Schaffen. Ulrich Blumenbach hat sechs Jahre lang an der Übersetzung gearbeitet, und seine kongeniale Übertragung ins Deutsche gibt deutschsprachigen Lesern nun endlich die Möglichkeit, das Buch kennenzulernen.

2666Roberto Bolano: 2666  (Hanser)

Kurzbeschreibung
Literatur von einem anderen Planeten: Roberto Bolanos posthum erschienener Jahrhundertroman „2666“ über die unaufgeklärte Mordserie an Frauen in Mexiko ist eine atemberaubende Reise ins finstere Herz der modernen Welt. Wir begeben uns auf die Suche nach dem Schriftsteller und ehemaligen Nazi Benno von Archimboldi der in Santa Teresa, einer Wüstenstadt an der Grenze zwischen Mexiko und den USA, verschwunden ist. Ebendort wurden Hunderte von Frauen Opfer von Vergewaltigung und Mord. Wer sind die Mörder, und was hat Archimboldi mit ihnen zu tun? Das literarische Vermächtnis des aus Chile stammenden und 2003 in Barcelona verstorbenen Bolano ist Gangster- und Bildungsroman, Science-Fiction und Reportage.

Über den Autor
Roberto Bolaño, geboren 1953 in Santiago de Chile, gestorben 2003, erhielt 1999 den wichtigsten südamerikanischen Literaturpreis „Rómulo-Gallegos“. Lange Zeit lebte er in Mexiko. 1973, während Pinochets Militärputsch wurde er in Chile verhaftet, saß ein halbes Jahr im Gefängnis und ging danach zurück nach Mexiko und weiter nach Spanien.

Und wie immer gibt es den Parforceritt durch die aktuelle SPIEGEL Bestsellerliste, diesmal im Bereich Sachbuch.

Die weiteren geplanten Termine für 2009: 04.10., 23.35 Uhr, 01.11., 23.35 Uhr, 29.11., 23.35 Uhr

Quelle: Druckfrisch

Denis Scheck befördert 7 der Top Ten der Bestenliste auf den Müll

druckfrisch1In seiner Literatursendung am 05.04. kommentierte Denis Scheck wieder die Top Ten der Spiegel-Bestenliste.
Dieses Mal traf es die Bestseller der Hardcover besonders hart. Nur drei der Top Ten fanden seine Gunst, die restlichen sieben beförderte Denis Scheck gnadenlos auf den Müll.

Gleich zwei der vier Titel von Stephenie Meyers erfolgreichen Twilight-Saga belegen derzeit die beiden ersten Plätze – völlig zu Unrecht, denn laut Denis Scheck verfasst Stephenie Meyer keine Literatur sondern einen sämigen Sprachbrei. Bei Sarah Kuttners Mängelexemplare diagnostiziert er Trittbrettfahrerei mit einem Hang zur Depression und bei Simon Becketts Leichenblässe nerven so langsam die ewig wiederkehrenden Serienkiller. Seine Abneigung gegen Charlotte Roches Malheur Feuchtgebiete sind schon hinlänglich bekannt. Auch Daniel Glattauers Fortsetzung von Gut gegen NordwindAlle sieben Wellen – hält Denis Scheck für überschätzt und überflüssig, ebenso wie Karen Roses Krimi Todesbräute mit seiner quälenden Länge in lupenreiner SMS-Prosa.

Na ja, immerhin bleiben uns Denis Schecks  Empfehlungen für Daniel Kehlmanns neuen großartigen Roman Ruhm, Unser allerbestes Jahr ein gutes Buch von David Gilmoure und Uwe Tellkamps Turm, gemessen am Rest dieser Bestsellerliste natürlich schieres Gold und ein literarischer Lichtblick!

Platz 1
mullStephenie Meyer: Bis(s) zum Ende der Nacht
In Band vier läuten für Bella Swan endlich die Hochzeitsglocken, der Auserwählte Edward darf sie beissen und schwängern, und für den leer ausgegangenen Werwolf-Nebenbuhler Jacob bleibt die Hoffnung auf das Töchterlein. Versteckt unter Meyers sämigem Sprachbrei findet sich stahlharte Ideologie: „Mädels, spart Euch bis zur Hochzeit auf, verwandelt Euch daraufhin in willige Gebärmaschinen und überlasst alle wichtigen Entscheidungen am besten Euren weisen Altvorderen!“, ruft die Mormonin Meyer ihren Leserinnen zu. Wenn Sie mich fragen: Hier ist jemand nicht von einem Vampir, sondern vom wilden Affen gebissen worden.
(Deutsch von Sylke Hachmeister, Carlsen Verlag, 788 Seiten, 19,90 €)

Platz 2
mullStephenie Meyer: Bis(s) zum Abendrot
Schock deine Eltern, heirate einen Vampir! Welch schöne Idee. Leider lieblos verschenkt, weil Stephenie Meyer schlicht eine in wirklich jeder Hinsicht †“ stilistisch, intellektuell, in ihrer Phantasie †“ beschränkte Autorin ist. Wie schafft man es nur, so dicke Romane über so schlichte Charaktere zu schreiben? Indem man wie Stephenie Meyer jede Aussage in gnadenloser Redundanz verdoppelt, ja verdreifacht. Hier runzelt keiner die Stirn, ohne dass er im gleichen Satz „tief in Gedanken“ ist und obendrein noch eine „grübelnde Miene“ aufsetzt.
(Deutsch von Sylke Hachmeister, Carlsen Verlag, 557 Seiten, 19,90 €)

Platz 3
mullSarah Kuttner: Mängelexemplare
Ein Schulbuchbeispiel für Trittbrettfahrerei in der Literatur: Was Charlotte Roche die Intimhygiene, ist Sarah Kuttner die Diagnose Depression. Während bei Roche aber wenigstens noch die ersten 20 Seiten imponieren, nervt Kuttners narzisstische Trotzköpfchen-Heldin ab Seite eins durch ihre Erzählstimme, ununterscheidbar vom manisch aufgekratzten Tonfall einer Telefonquizsendung im Fernsehen.
(S. Fischer, 272 Seiten, 14,95 €)

Platz 4
lesenDaniel Kehlmann: Ruhm
Ein in jeder Beziehung durchdachter Roman, ein Roman, der mal stimuliert, mal anrührt, mal verführt, ein Roman über Form, Funktion und Folgen moderner Massenkommunikation via Handy und Internet. Wenn schon E-Mail-Romane, dann bitte solche.
(Rowohlt, 203 Seiten 18,90 €)

Platz 5
mullSimon Beckett: Leichenblässe
Der Brite Dr. David Hunter hat von Arzt auf Forensiker umgeschult und übt auf Serienkiller dieselbe Wirkung aus wie ein Magnet auf Eisenspäne. Mal ehrlich: Wollen Sie wirklich noch ein Buch über einen Serienkiller lesen? Dieses hier ist ja einigermaßen routiniert geschrieben, aber haben solche Romane nicht etwas wahnsinnig Fades, eben Serielles? Immer nur den lieben langen Tag oder auch die Nacht vor sich hin massakrieren: Das kann’s doch nicht gewesen sein! Lesen Sie doch stattdessen mal ein gutes Buch †“ zum Beispiel das auf Platz 4!
(Deutsch von Andree Hesse , 415 Seiten, 19,90 €)

Platz 6
mullCharlotte Roche: Feuchtgebiete
Fängt stark an, lässt stark nach: Roches Geschichte um das einfältige Scheidungskind Helen Memel ist sprachlich zu arm und gedanklich zu schlicht. Im Schwäbischen nennt man so etwas einen Riesenseich. Sagen wir freundlicher: Hier ist jemandem ein kleines Malheur passiert.
(DuMont, 219 Seiten, 14,90 €)

Platz 7
mullDaniel Glattauer: Allen sieben Wellen
Die überflüssige Fortsetzung eines überschätzten Romans. Wer Ihnen einreden will, dieses Buch sei etwas Besonderes, weil ganz in Form von E-Mails erzählt, liest sicher auch gern all die vielen tollen Fax-, Fernschreiber, Telegramm- und Rohrpost-Liebesromane.
(Deuticke Verlag, 224 Seiten, 17,90 €)

Platz 8
lesenDavid Gilmoure: Unser allerbestes Jahr
Ein Vater macht seinem 15-jährigen Sohn ein unmoralisches Angebot: Er darf mit der verhassten Schule aufhören, vorausgesetzt, er schaut sich drei Filme die Woche zusammen mit seinem Dad an. Wie man mit Hilfe von Francois Truffaut, Marlene Dietrich und Marlon Brando einen Menschen aus sich machen kann, erzählt der Kanadier David Gilmoure in diesem autobiographischen Buch, das einen so wie ein schön kitschiger Kinofilm dreimal lachen und dreimal weinen lässt. Ein gutes Buch!
(Deutsch von Adelheid Zöfel, S. Fischer, 256 Seiten, 18,95 €)

Platz 9
mullKaren Rose: Todesbräute
Einiges in diesem auf seiner ganzen quälenden Länge in lupenreiner SMS-Prosa verfassten Krimi kommt mir ziemlich weit hergeholt vor. Zum Beispiel, dass der Bruder des ermittelnden Special Agent ein Serienkiller ist und ihre Eltern umgebracht hat, während seine potentielle Geliebte sich als die Zwillingsschwester jener Frau erweist, die vor 13 Jahren auf exakt dieselbe Weise ermordet wurde wie das heutige Opfer. Sehr naheliegend erscheint mir allerdings der Verdacht, der IQ der Autorin könnte sich nach Verzehr einiger Austern kurzzeitig verdoppeln.
(Deutsch von Kerstin Winter, Droemer Knauer, 684 Seiten, 14,95 €)

Platz 10
lesenUwe Tellkamp: Der Turm
Uwe Tellkamp erzählt in „Der Turm“ von den letzten sieben Jahren der DDR. Ich habe viele Einwände gegen diesen Roman: gegen seine in meinen Augen traditionshörige Schwerblütigkeit, gegen seine Machart und seine erheblichen Längen genauso wie gegen seine Familienfixiertheit und sein dumpf-deutsches Kunstwollen. Aber um zur Abwechslung mal über Maßstäbe zu sprechen: Gemessen am Rest dieser Bestsellerliste ist Tellkamps „Turm“ natürlich schieres Gold und ein literarischer Lichtblick!
(Suhrkamp Verlag, 976 Seiten, 24,80 €)

Quelle: Druckfrisch