Druckfrisch mit Denis Scheck am 05.10. um 23.35 Uhr in der ARD

Am 05. Oktober wird um 23.35 Uhr in der ARD die Sendung Druckfrisch mit Denis Scheck ausgestrahlt. Das Programm prophezeit eine vergnügliche, informative halbe Stunde.

Denis Scheck stellt vor:
Reiner Stach: Kafka. Die Jahre der Erkenntnis
Hinter all den Mythen, Interpretationen, Geheimnissen und Legenden findet Reiner Stach endlich den wahren Franz Kafka, den Menschen, der zu einem der größten Autoren des 20. Jahrhunderts nicht zuletzt deshalb wurde, weil er als einer der ersten das Leben eines modernen Mannes führte.

Denis Scheck spricht mit:
Orhan Pamuk über das „Das Museum der Unschuld“.
Istanbul in den siebziger Jahren, ein Playboy, eine Verlobung, eine blutjunge und wunderschöne Geliebte: Der große neue Roman des Nobelpreisträgers Pamuk †“ eine Liebesgeschichte, wie es noch keine gab!

Denis Scheck empfiehlt:
Die Fantasy-Szene jubelt bereits: In „Der Name des Windes“ erzählt Patrick Rothfuss die Geschichte von Kvothe, dem berühmtesten Zauberer seiner Zeit. Denis Scheck legt Ihnen dieses „zauberhafte“ Buch ans Herz.
Ausführliche Informationen zu Der Name des Windes findet man hier.

Denis Scheck bewertet:
Die Top-Ten Spiegel-Bestsellerliste Sachbuch.
Was lohnt das Lesen? Was kann man sich getrost sparen? Denis Scheck kommentiert †“ wie immer †“ die Tops und Flops der Bestsellerliste. Dieses Mal knöpft er sich die Sachbuch-Top-Ten vor.

Denis Scheck stellt vor:
Den „Druckfrisch“-Soundtrack!
Gute Musik zu guten Büchern. Der „Druckfrisch“-Soundtrack hat schon Kult-Status erreicht:

Die Auszeichnung „Druckfrisch-Musiker des Monats“ geht im Oktober posthum an den amerikanischen Poeten William S. Burroughs, der 1993 zusammen mit dem amerikanischen Musikprojektleiter Hal Willner eine CD namens „Spare Ass Annie and Other Tales“ veröffentlichte.

Zum herbstlichen „Druckfrisch“-Abspann liest uns Burroughs sein Gedicht vom unvorstellbaren „One God Universe“ und Hal Willner hat dazu in Zusammenarbeit mit den Polit-Rappern von den „Disposible Heroes Of Hiphoprisy“ Musik gedichtet, die immer weiß, dass auch in der Literatur der Sound manchmal die Botschaft ist.

Die „Druckfrisch“-Musiktitel vom 5. Oktober 2008

Titel: All Weirded Out
Interpret: Tom Verlaine
Titel: This Girl Is In Love With You
Interpret: Brenda Lee
Titel: I Can’t Hardly Stand It
Interpret: The Cramps
Titel: Heardstopper
Interpret: Emiliana Torrini
Titel: One God Universe
Interpret: W. S. Burroughs & Hal Willner with the Disposable Heroes Of Hiphopricy

Denis Schecks Empfehlungen in der Buchhandlung

Abschaffung der Arten von Dietmar Dath, Suhrkamp
Treffen sich zwei von Iris Hanika, Jung und Jung
Mariaschwarz von Heinrich Steinfest, Piper
Stolz und Vorurteil von Jane Austen, Deutsch von Andrea Ott, Manesse

Quelle: DasErste.de

Gegen den Tag von Thomas Pynchon – ein Meisterwerk, so Denis Scheck

Ein neuer, großer Roman vom bekanntesten Unbekannten der amerikanischen Literaturszene: Thomas Pynchon, von dem kein Foto existiert und der nie Interviews gibt, legt eine gigantische Zeitreise vor: „Gegen den Tag“.

„Ein Meisterwerk,“ so Denis Scheck, „wie es ein Literaturkritiker auf dieser Erde wohl nur einmal in seinem Leben vorstellen darf.“

Pynchons Roman erzählt vom Amerika vor dem Ersten Weltkrieg, von einer aufgeheizten Ära voll kapitalistischer Gier, bigotter Religiosität und sozialen Unruhen. Von Chicago, Hollywood und New York aus weitet sich die Szenerie nach Mexiko, auf den Balkan und bis nach Sibirien †“ und führt uns auch „an ein, zwei Orte“, sagt Thomas Pynchon, „die auf keiner Landkarte zu finden sind.“

Aus historischen Fakten und einer überschäumenden Imagination entfaltet Pynchon sein Panorama einer untergehenden Welt †“ in der alles schwach, korrupt und hinfällig ist, nur nicht die Sprache dieses genialen Schriftstellers.

Quelle: Druckfisch mit Denis Scheck am 04. 05. 2008

Thomas PynchonÜber den Autor
Thomas Ruggles Pynchon, Jr., geboren am 8. Mai 1937 in Glen Cove auf Long Island, New York, ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und bedeutender Vertreter der literarischen Postmoderne.

Seit 1963 ist er von der Bildfläche verschwunden. Abgetaucht, undercover in eigener Sache: Thomas Pynchon, der „berühmteste Abwesende der modernen Literatur“ (FAZ). Er ist der Mann, den (fast) niemand kennt. Der sich vor einem halben Jahrhundert aus der Öffentlichkeit verabschiedete. Der älteste junge Mann der Gegenwartsliteratur †“ sein letztes veröffentlichtes Konterfei stammt von 1957. Immerhin seine Stimme kennt man von drei Auftritten bei den «Simpsons». Pynchon polarisiert †“ auch mit seinem neuen Roman Gegen den Tag †“ dem ersten literarischen Lebenszeichen seit neun Jahren, seit Mason & Dixon.

Das gesicherte Wissen über den großen Unsichtbaren ist rasch referiert: 1937 in Glen Cove, auf Long Island als Sohn eines Landvermessers geboren. Studium der Physik und später der englischen Literatur an der Cornell-Universität (u.a. bei Vladimir Nabokov). Technischer Redakteur bei den Flugzeugwerken Boeing in Seattle. Werke: V. (1963), Die Versteigerung von No. 49 (1966), Die Enden der Parabel (1973), Spätzünder (1984), Vineland (1990), Mason & Dixon (1997). Quelle: Rowohlt Verlag

Gegen den TagKurzbeschreibung
Gegen den Tag umspannt den Zeitraum zwischen der Weltausstellung in Chicago 1893 und den Jahren kurz nach dem Ersten Weltkrieg und führt von den Arbeiterunruhen in Colorado über das New York der Jahrhundertwende, London und Göttingen, Venedig und Wien, den Balkan, Zentralasien, Sibirien zur Zeit des Tunguska-Ereignisses und Mexiko während der Revolution ins Paris der Nachkriegszeit, Hollywood während der Stummfilmära und an ein, zwei Orte, die
auf keiner Landkarte zu finden sind. Während sich die weltweite Katastrophe schon am Horizont bzeichnet, beherrschen hemmungslose kapitalistische Gier, falsche Religiosität, tiefe Geistlosigkeit und böse Absichten an hohen Stellen das Bild. Derweil treibt Thomas Pynchon sein Spiel. Figuren unterbrechen ihr Tun, um größtenteils alberne Liedchen zu singen. Seltsame und abseitige Sexualpraktiken werden ausgeübt, obskure Sprachen gesprochen, und das nicht immer idiomatisch richtig. Kontrafaktische Ereignisse finden statt. Vielleicht ist dies nicht die Welt, aber mit ein, zwei kleinen Änderungen könnte sie es sein.

Gebundene Ausgabe: 1760 Seiten, Verlag: Rowohlt (1. Mai 2008)

Der Verlag hat eine Leseprobe online gestellt.

Denis Scheck gehen die Feuchtgebiete am A… vorbei!

Mit Spannung warte ich jeweils auf die Sendung Druckfrisch, in der Denis Scheck u.a. offenherzig die Top Ten der Spiegel-Bestenliste bewertet. So fiel sein Urteil über die derzeitige Nummer 1, Feuchtgebiete von Charlotte Roche, dem Genre der Buches entsprechend, kraftvoll aus:

Platz 1

Charlotte Roche: Feuchtgebiete

Zu den hehrsten Aufgaben der Literatur zählt, dem Meer des Unsagbaren ein Stück neues Land abzuringen. Das leistet „Feuchtgebiete“ zweifellos: hier wird ein Tabu geknackt: in diesem Fall das Tabu von Intimhygiene und Analsex. Allerdings hat das nach 20, 30 Seiten auch der größte Dämel begriffen, und dann, ja dann kommt der Roman. Ohne nun als Korinthenkacker dastehen zu wollen, ist das freundlichste, was ich über die wahnsinnig brave und biedere Handlung dieses Romans sagen kann, dass sie mir am Arsch vorbeigeht.

(Dumont Verlag, 219 Seiten, 14,90 Euro)

Denis Scheck bewertet die Top Ten der Hardcover 14/2008

Kompromisslos wie immer kommentiert Denis Scheck die Hardcover der Spiegel-Bestenliste der Woche 14/2008 – viel Vergnügen!

Feuchtgebiete von Charlotte Roche – Ohne nun als Korinthenkacker dastehen zu wollen, ist das freundlichste, was ich über die wahnsinnig brave und biedere Handlung dieses Romans sagen kann, dass sie mir am Arsch vorbeigeht.

Die Tore der Welt von Ken Follett – Keine Frage, die Fortsetzung zu „Die Säulen der Erde“ ist unterhaltsam und handwerklich ordentlich, aber wenn Sie ein gutes Buch übers Mittelalter lesen wollen, empfehle ich Ihnen Felicitas Hoppes wunderbare Nacherzählung von Hartmann von Aues „Iwein Löwenritter“.

Laienspiel von Volker Klüpfel und Michael Kobr – Zu meiner Verblüffung ergibt Kluftingers Ausflug in der Welt des islamischen Terrorismus vor der Kulisse der Fußball-Europa-Meisterschaft, einen richtig guten, spannenden und befriedigenden Krimi. Respekt!

Ein liebender Mann von Martin Walser – Der mit Abstand beste Roman auf dieser Liste handelt von der Liebe des alten Goethe zu der jungen Ulrike von Levetzow.

Das Schicksal der Zwerge von Markus Heitz – Die Holzschnittcharaktere, der alberne Plot und die Dialoge in diesem schwachen Roman über Zwerge, die sind eine Riesen-Sauerei.

Bis(s) zum Abendrot von Stephenie Meyer – Erst jetzt weiß ich, was Horror bedeutet!

Der letzte Weynfeldt von Martin Suter – So kurzweilig Suters Geschichte über ein gefälschtes Bild Felix Vallottons auch ist †“ Vallottons Malerei scheint mir ungleich lebendiger als diese Klamotte über betrogene Betrüger.

Das Wochenende von Bernhard Schlink – In seinem neuen Roman beschäftigt sich Schlink mit dem Phänomen der RAF und fragt, wie aus den Kindern von Nazi-Mördern mordende Terroristen werden konnten und was eigentlich aus „dem linken Projekt“ geworden ist. Diese Fragen werden in „Das Wochenende“ so differenziert und spannend diskutiert, dass ich Schlinks Roman seine ästhetische Schwerblütigkeit gern nachsehe.

Die Kathedrale des Meeres von Ildefonso Falcones – Literarisch so imposant wie die erste Sandburg eines architektonisch durchschnittlich begabten Fünfjährigen.

Vergebung von Stieg Larsson – Ein ungewöhnlich spannender Thriller, mehr noch: Dieser Roman zeigt an, was im Thriller überhaupt derzeit möglich ist.

Druckfrisch mit Denis Scheck am 06.04. um 23.35 Uhr

Am 06. April um 23.35 wird eine neue Folge von Druckfrisch mit Denis Scheck in DasErste ausgestrahlt.

Raoul Schrott war mit Druckfrisch dort, wo das eigentliche Modell für Troia vermutet wird: In der heute noch sehr beeindruckenden antiken Bergfestung Karatepe.

Raoul Schrott – Homers Heimat. Der Kampf um Troia und seine realen Hintergründe

Ist Schliemanns Troia das wirkliche, das historische Troia? Wo sind die Wurzeln des troianischen Mythos in der Realität zu verorten? Und überhaupt, was wissen wir wirklich über Homer, den ersten großen Dichter der europäischen Kultur?

Solche und eine Vielzahl ähnlicher Fragen stellte sich Raoul Schrott, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, bei der Neuübersetzung der „Ilias“, die im Herbst 2008 bei Hanser erscheint. Dabei ist er auf zahlreiche Hinweise gestoßen, die den Schluss zulassen, dass das historische Troia nicht dort gelegen haben kann, wo wir es bisher vermuteten. Zahlreiche Daten, Fakten, literarische Quellen nähren den Verdacht, dass der reale Hintergrund für das Epos anderswo liegen muss. Die Indizienlage führt in einen Raum, wo sich der vordere Orient und das antike Europa berührten, in das heutige Kilikien, ins türkisch-syrisch-libanesische Grenzgebiet. Erschienen im Hanser Verlag.

Denis Scheck trifft sich mit Ray Bradbury

Mit „Fahrenheit 451“, seinem ersten Roman, wurde Ray Bradbury 1953 auf einen Schlag als Meister der Sciencefiction weltberühmt. „Ich verdanke Ray Bradbury viel!“, sagt Stephen King, und die Los Angeles Time stellte einmal schlicht fest: „Ein Gigant“.

Heute lebt der inzwischen 88-Jjährige in Los Angeles, in einem bizarren Appartement, zwischen Plastikdinosaurier und gigantischem Plasmabildschirm, und räsonniert finster raunend über die Zukunft der Gegenwart.

Der letzte Wunsch indes ist für den Autor der „Mars-Chroniken“, der die Kolonisierung des roten Planeten beschrieben hat, ganz selbstverständlich: Auf dem Mars begraben zu werden †“ wie es sich für eine Legende der Science Fiction-Literatur ziemt.

Denis Scheck empfiehlt:

Sibylle Thelen – Istanbul †“ Stadt unter Strom
Schwindelerregend lebendig. Vibrierend vielfältig. Nervenzerfetzend spannend. So ist das heutige Istanbul. Und so ist auch ein Buch.

Denis Scheck kommentiert die Top Ten der Spiegel Bestenliste Hardcover der Woche 14/2008

Ich bin sehr gespannt, wie seine Beurteilung ausfällt, vor allem im Hinblick auf die derzeitige Nummer 1 😉