Nachts im Deutschen Museum. Münchner BücherFrauen organisieren Bibliotheks-Führung

An knapp 360 Tagen im Jahr steht die Bibliothek des Deutschen Museums in München von 9 bis 17 Uhr den Besuchern kostenlos zur Verfügung und manchmal, nach Absprache, auch nachts. Die Münchner BücherFrauen haben in diesem Jahr aufgrund der großen Nachfrage bereits die zweite nächtliche Führung durch die gigantischen Buchbestände der Bibliothek organisiert.

In mehr als 100 Jahren haben sich dort über 930.000 Bücher angesammelt. Die Bibliothek versteht sich als Spezialbibliothek für Naturwissenschafts- und Technikgeschichte und ist die größte Museumsbibliothek Deutschlands. Rund 25.000 Bücher und 1600 laufende Zeitschriften stehen dem Publikum frei zugänglich in den beiden Lesesälen nach Sachgruppen geordnet zur Verfügung.

Lesesaal Bibliothek Deutsches Museum

Mehr als 90 Prozent des Bestandes wird auf zwei Ebenen über den Lesesälen aufbewahrt. Auf Anfrage können Werke über die Schlagwortsuche ermittelt und aus dem Magazin bereitgestellt werden. Da es sich um eine Präsenzbibliothek handelt, stehen die Bücher nicht zum Ausleihen zur Verfügung.

Das Magazin ist für Besucher nur nach Absprache während einer Bibliotheksführung zugänglich.

Sozusagen die Schatzkammer der Bibliothek sind die Libri rari. Hier werden vorrangig seltene Werke, die bis 1800 erschienen sind und alle Bereiche der Naturwissenschaft und Technik umfassen, gelagert. Klassiker wie Georg Agricola, Isaac Newton oder Leonhard Euler sind hier ebenso im Original zu finden wie die Encyclopédie von Diderot und d’Alembert oder ein Frauenzimmerlexikon von 1715.

Der Besuch der „Libri Rari“ war eindeutig der Höhepunkt der Führung. Der Historiker und stellvertretende Leiter der Bibliothek Christian Knoop zeigte uns zunächst, wie wir ein wertvolles Buch aus diesem Bereich, mit weißen Handschuhen und niemals am oberen Buchrücken, aus einem Regal nehmen durften.

Mit den Handschuhen bekleidet war es dann tatsächlich gestattet in den auf Schaumstoff gebetteten kostbaren Werken zu blättern.

Maria Sibylla Merian - Druck von 1719
Elizabeth Blackwell - 1757
erste Frau mit technischem Gerät - Ende 15. Jahrhundert

Herzlichen Dank an Christian Knoop für die freundliche, interessante und eindrucksvolle Führung durch die Bibliothek des Deutschen Museums und an Karen Gerwig für die Organisation.

Ach ja, und nein – Bücher entwickeln nachts definitiv kein Eigenleben. 😉

 

In der Nacht kam das Grauen III – Lesungen im Dunkeln mit Reiner Unglaub

IN DER NACHT KAM DAS GRAUEN III †“ LESUNGEN IM DUNKELN

reiner-unglaub1Das Herz und die Stimme der Lesungen ist Reiner Unglaub, Jurymitglied des Deutschen Hörbuchpreises und Sprecher zahlloser Hörbücher. Musikalisch wird er von Leonardo Paredes begleitet, der das Publikum mit dem Cello vom Licht ins Dunkle führt.
Das erfolgreiche Duo kommt nun bereits zur dritten Staffel ins ehemalige Planetarium im Forum am Deutschen Museum in München, um die Lesereihe „In der Nacht kam das Grauen“ fortzusetzen. Im Gepäck haben sie mehrere runde Geburtstage. Edmond Hamilton wäre heuer 95 Jahre alt geworden, Algernon Blackwood 140 Jahre, E. A. Poe sogar 200 Jahre.

Die Dunkel-Lesungen finden in Lounge-Atmosphäre statt. Hierzu werden im Planetarium Sessel und Sofas bereitgestellt, um gemütlichen Hör- und Gänsehautgenuss im Dunkeln zu ermöglichen.

Das Besondere: Die Lesungen finden in absoluter Dunkelheit statt. Reiner Unglaub, von Geburt an blind, liest mit den Fingern die 1825 von Louis Braille entwickelte Punktschrift. Sie arbeitet mit Punktmustern, die von hinten in das Papier gepresst sind, so dass sie als Erhöhung mit den Fingerspitzen abgegriffen werden können. Auch der Erfinder der Schrift hätte in diesem Jahr einen runden Geburtstag gefeiert, er wäre ebenfalls 200 Jahre alt geworden. Dies wird zum Anlass genommen, am 17. April um 20 Uhr, zum Start der Lesereihe einen informativen Zusatztermin anzubieten.

Freitag, 17.04.09, um 18.00 Uhr im Raum Helios


louis-braille„Tour de Braille†œ †“ Freier Eintritt

Kostenlose Informationsveranstaltung und Ausstellung anlässlich des 200. Geburtstags von Louis Braille, dem Erfinder der Punktschrift
Der Franzose Louis Braille eröffnete mit seiner bahnbrechenden Erfindung blinden Menschen den Zugang zu Literatur und Bildung.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Tour de Braille†œ, eines bundesweiten Lesemarathons zu seinen Ehren, findet zum Auftakt der abendlichen Dunkellesung eine Führung durch die geheimnisvolle Welt der Sechs Punkte statt. Erleben Sie sehend, hörend, fühlend das Thema „Lesen für Blinde†œ.
Veranstalter sind die Bayerische Blindenhörbücherei e. V. (BBH), sowie das BIT-Zentrum (Beratungs-, Informations- und Textservice-Zentrum) des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e. V. (BBSB).

„In der Nacht kam das Grauen †“ Staffel III†œ die Frühjahrstermine 2009:

Freitag, 17.04.09, um 20.00 Uhr im Planetarium

poeLesung anlässlich des 200. Geburtstags von Edgar Allen Poe
Poe prägte entscheidend die Genres der Kriminalliteratur, der Science Fiction und der Horrorstory. Seine Poesie wurde zum Fundament des Symbolismus und damit der modernen Dichtung.

†¢ Das Fass Amontillado
†¢ Im Wirbel des Malstroms
†¢ Die schwarze Katze
†¢ Die Grube und das Pendel
†¢ Das verräterische Herz

Freitag, 01.05.09,  um 20.00 Uhr im Planetarium

blackwoodLesung anlässlich des 140. Geburtstags von Algernon Blackwood

Bei der letzten Lesereihe wurde er bereits erstmals vorgestellt, nun widmet man ihm einen ganzen Abend: Algernon Blackwood.

Algernon Blackwood (Algernon Henry Blackwood, geboren am 14. März 1869 in Shooter’s Hill, gestorben am 10. Dezember 1951, war ein englischer Autor, Esoteriker und Theosoph. Blackwood ist Autor zahlreicher unheimlicher Kurzgeschichten, schuf unter anderem die Figur des Shorthouse, der verschiedene übersinnliche Abenteuer erlebt. Bemerkenswert ist sein sehr psychologischer Ansatz sowie der prägnante, klare Aufbau seiner Geschichten, die oft durch ihre subtile Schilderung einer unheimlichen Stimmung bestechen. Dem Publikum wurde Blackwood zuerst als Radiomoderator bekannt, seine eindringliche Art phantastische Geschichten zu erzählen, fesselte damals eine treue Schar Zuhörer an die Radioempfänger.

†¢ Durch die Wand
†¢ Der Mann, den die Bäume liebten

Lesungen am Freitag, 08.05.09,  um 20.00 Uhr im Planetarium

Von Algernon Blackwood
†¢ Der Tanz in den Tod
†¢ Der Mann, der Milligan war

Von Edmond Hamilton
†¢ Das Tal der Assassinen

Lesungen am Freitag, 22.05.09, um 20.00 Uhr im Planetarium

Von Algernon Blackwood
†¢ Der leere Ärmel
†¢ Verbotener Weg
†¢ Verfrühtes Ereignis

Von einem unbekannten Verfasser
†¢ Das Totenbuch

Die Lesungen im Dunkeln mit Reiner Unglaub dauern ca. 100 bis 150 Minuten und sind absolut nichts für Kinder, also erst am 18 Jahre.

Der Ticketpreis beträgt im Vorverkauf 10,00 Euro (keine Ermäßigungen), an der Abendkasse (ab 16 Uhr des jeweiligen Veranstaltungstages) 12,00 Euro. Reservierungen sind zu dieser Live-Veranstaltung nicht möglich.
Weitere Informationen auf www.lesungen-im-dunkeln.de und www.forumkinos.de oder Info-Telefon 089-211 25-200.

Neues Forum am Deutschen Museum, Museumsinsel 1, 80538 München

In der Nacht kam das Grauen – Lesungen mit Reiner Unglaub

In der Nacht kam das Grauen

Lesungen im Dunklen. Gruselig und spannend soll es werden in der neue Veranstaltungsreihe im ehemaligen Planetarium im Forum am Deutschen Museum. Der professionelle Sprecher Reiner Unglaub, der in Brailleschrift in kompletter Dunkelheit liest, ist blind und hat schon zahlreiche Hörbücher mitproduziert.

Freitag, 04. April, 2008 um 20 Uhr
Edgar Allen Poe
Die schwarze Katze
Die Grube und das Pendel
Im Wirbel des Malstroms

Freitag, 18. April um 20:00 Uhr
R.L. Stevenson
Der Flaschenkobold

Freitag, 02. Mai um 20:00 Uhr
Gustav Meyrink
Das Wachsfigurenkabinett
Jack London
Nur Fleisch

Freitag, 16. Mai um 20:00 Uhr
Bram Stoker
Im Hause des Grafen Dracula

Eintritt: 8,50 Euro